Ich bin schon mein ganzes Leben lang immer sehr engagiert gewesen. In meiner High School organisiere ich den Debattierclub und ich helfe Mitschuelern, die Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen. Ich habe mit einer Freundin, einer Asian American, eine Anti-Drogen-Kampagne organisiert und dann haben wir noch ein Dialogzentrum ins Leben gerufen wo sich Gangmitglieder auf neutralem Boden treffen koennen. Ich sehe mich als Teil der globalisierungskritischen Bewegung – auch ohne an Demonstrationen teilzunehmen oder in politischen Organisationen zu stecken.
Nein, meine Aufgaben sehe ich woanders. Ich bin ein schwarzer Christ, mit einem arabischen Vornamen. Was kann ich anderes tun, als fuer eine bessere Welt zu kaempfen? Aber wird die Welt wirklich besser, wenn ich Steine in Schaufenster werfe und nicht mehr bei Starbucks meinen Kaffee hole? Ich glaube nicht. Drei meiner Freunde sind zurzeit im Irak. Sie haben die High School vor drei Jahren abgeschlossen und sind sofort zur Armee gegangen. Zwei davon aus der vollen Ueberzeugung heraus, die Welt zu verbessern, der dritte einfach nur, weil er kein Bock hatte, bei Starbucks zu schuften. Was soll ich ihnen sagen, wenn sie mir Emails von der Front schicken? Hey Leute, Ihr steht auf der falschen Seite?
Von ueberall hoert man, dass die Welt gespalten ist. Dass es verschiedene Seiten gibt. Gut und boese, rechts und links, Christ und Muslim, Amerikaner und Nicht-Amerikaner. Ich moechte aber in einer Welt leben, in der ich mich nicht spalten muss. Und wie es mit der Globalisierungskritik weitergehen soll? Um ehrlich zu sein: Das ist mir egal. Das ist doch alles nur Theorie. Es gibt auf dem Papier keine Loesungen fuer die ganze Welt. Ich kann hier helfen und mit anpacken. Wenn ich durch meine Nachbarschaft fahre und sehe, wie sich die Kids gegenseitig die Koepfe einschlagen, dann kommen schon Zweifel in mir auf. Aber dann sehe ich den Strand. Nirgendwo auf der Welt ist der Strand so schoen wie hier.
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