Ratatata: “CNN News, Caucus in Iowa, the race begins”. Fuer ein paar Wochen redeten alle ueber Iowa, denn dort fiel ges- tern der Startschuss fuer die Praesidentschaftswahlen in den USA. Ploetzlich fand Weltpolitik in der Provinz statt.
Ueberall gab es Reportagen ueber den Hawkeye State
, die Men- schen, die Stimmung. Eigentlich wird bei den Vorwahlen noch nichts wirklich entschieden, aber es ist wie bei der Tour de France: schoen, gleich die erste Etappe zu gewinnen. Deswe- gen waren Hillary und Co. auch seit Wochen auf Tour in Iowa.
Die Kandidaten turnten durch Turnhallen, redeten in Rathaeu- sern, schenkten Kaffee an Journalisten aus und froren sich den Arsch ab. Die knapp drei Millionen Einwohner des Staates fuehlten sich ungeheuer wichtig und grinsten in Kameras: We will make the right choice!
– was auch immer das bedeutet. Alles war wie immer. Auch die Aufregung darueber, dass so ein Zwergenstaat dermassen wichtig ist fuer die Wahlen. Iowa ist naemlich nicht nur provinziell, sondern auch noch total unre- praesentativ und fuer viele Amerikaner ein foreign place
.
Die Frage draengt sich auf: Warum sollte solch ein Mini-Staat soviel Gewicht bei der Vorauswahl des Praesidentschafts- kandidaten haben? Ein Staat, in dem alle so weiss sind, wie die schneebedeckte Landschaft und ohne jene Minderheiten, die das Aussehen des Landes veraendern.
(McClatchy Newspapers) Tja, warum ist eine Stadt von der Groesse Stuttgarts die Hauptstadt der USA? Die IowanerInnen sind inzwischen wieder unter ihre Wolldecken gekrochen und halten Winterschlaf bis in vier Jahren der naechste Caucus ansteht.
4 Kommentare zu
So long. desiree