• Kaffeepaussi in Finnland

    Deutschland ist Exportweltmeister – erinnert sich noch jemand an diese Formel, die von Wirtschaftspolitikern gebetsmuehlenartig wiederholt wurde, um die konjunkturelle Lage der Bundesrepublik schoenzureden? Seit der Aufschwung da ist und das vermeintliche zweite Wirtschaftswunder gefeiert wird, scheint das oeffentliche Interesse an Exporten hingegen nachgelassen zu haben. Anders in der Kulturpolitik. Der deutsche Sprachrat hat sich juengst mit Exportschlagern des Deutschen – mit >ausgewanderten Woertern< – beschaeftigt.

    In einem Sammelband, den das Goethe-Institut nun veroeffentlicht hat, werden rund 6000 Woerter deutschen Ursprungs dokumentiert, die im Rahmen des Wettbewerbs Woerterwanderung in der ganzen Welt gesammelt wurden. In Kanada trifft man sich beispielsweise zum kaffeklatsching, in Finnland hingegen machen Busfahrer eine kaffepaussi. Der am haeufigsten eingereichte Begriff war das in Frankreich verwendete Allzweckwort Vasistdas, das fuer Dachfenster, Oberlicht oder Tuerspion stehen kann.

    Zwar wollte das Projekt in erster Linie zeigen, dass es neben Begriffen wie Kindergarten und Sauerkraut noch viele weitere Worrter deutschen Ursprungs gibt. Doch was auch deutlich wurde, ist, dass viele der entlehnten Woerter auch Besonderheiten der jeweiligen Laender widerspiegeln. In Japan etwa hat der Begriff arbeito Verbreitung gefunden, in Russland das Wort Bruederschaft. Zwar enthaelt die russische Variante keinen Umlaut, doch als Trinkspruch funktioniert sie bestens.


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