Im Sommer wird die Lesekost der Jahreszeit angepasst: Leicht bekoemmlicher Printjournalismus dient dazu, den schwer im Magen liegenden Uniwaelzer besser verdauen zu koennen. Und wo koennte dies besser gelingen als auf der A 9 zwischen Berlin und Leipzig. Ich habe eine Mitfahrgelegenheit nach Leipzig gesucht und Schnabel
gefunden. Schnabel
hat Schlaefen auf denen man Schlittschuhlaufen koennte und faehrt einen von diesen Harlekin-Polos, so bunt, dass es in den Augen weh tut. Schnabel
laesst mich vorn sitzen. Ob dies Grosszuegigkeit oder Berechnung ist, laesst sich noch nicht absehen. Auf meinem Schoss hat es sich Corinna Harfouch gemuetlich gemacht: Doppelseitiges Interview im Magazin der Berliner Zeitung.
Das sollte die Nachspeise werden. So weit bin ich noch nicht. Unilektuere hat Vorrang. Corinna muss noch warten. Wer wuerde schon vor Beginn des ersten Ganges das Dessert vernaschen? Nun, wahrscheinlich Schnabel
. Schnabel
scheint kein gewoehnlicher Mann zu sein, denn er beherrscht die Kunst, mehrere Dinge auf einmal zu tun. Multitasking nennt man das wohl, nur finde ich, dass dieser beeindruckende Begriff bei Schnabel
fehl am Platze ist. Jedenfalls kann Schnabel
Autofahren und Erzaehlen. Und er kann wunderbar ignorieren, dass ich nicht allein neben ihm auf dem Beifahrersitz Platz genommen habe, sondern mit mir Corinna und dem >American Exceptionalism<.
Leider koennen die nicht auf Schnabels Fragen reagieren und so bleibt mir, der Mulittasking immer ein Fremdwort bleiben wird, nichts anderes uebrig, als widerwillig mit Schnabel
Konversation zu betreiben. Es ist schon hart, dieses Studentenleben in den Semesterferien. Soviel zu tun, da kommen einem zwei Stunden Autobahn wie ein Geschenk des Himmels vor. Sofern man sie denn nutzen koennte. Ich habe meine Unipflichtlektuere nicht mal aufgeschlagen. Schnabel
hat zum Abschied gesagt, dass er seine Anzeige auf Mitfahrgelegenheit.de aendern wird. Ich habe nachgeguckt: vor Mitfahrer gesucht
hat er das nicht unwesentliche Woertchen aktive
gestellt.
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