Die Geschichte der SPD in den letzten Jahren laesst sich hervorragend mit einem grossen, deutschen Roman vergleichen: Den Buddenbrooks
von Thomas Mann. Damit meine ich jetzt nicht das hanseatische und staatstragende in diesem Machwerk. Auch das Kaufmannserbe hat da wenig drin zu suchen. Aber beide Geschichten sind Geschichten eines Niedergangs, der mit grossen Persoenlichkeiten beginnt und schliesslich mit immer kleineren verebbt. Die SPD macht dieses Jahr mit den richtigen Themen Werbung. >Damit Gesundheit kein Luxusgut wird<; Damit Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhaengt
. Ja. Das ist richtig. Das ist auch gut.
Aber es ist sterbenslangweilig und mit so viel Weichspueler im Unterton vorgetragen, dass sich damit keine Maus mehr hinter dem Ofen hervorlocken laesst. Wer glaubt denn den laechelnden Kleinbuergern vor gut aufgeraeumten Werkstaetten und Seniorenwohnungen, dass so die Probleme dieses Landes aussehen? Moechte der Waehler wirklich eine so saubere und glattgeleckte Welt, wie auf den Sozi-Werbeplakaten? Dazu kommt noch die Aura des Zweiten in der Reihe. Wer hat frueher in der Formel 1 denn bitte fuer Heinz Harald Frenzen mitgefiebert, wenn auch Michael Schumacher am Start war? Oder in Teenietagen N’Sync anstelle der Backstreet Boys cool gefunden?
Eine Partei, die sich in einer grossen Koalition verkauft, braucht dann zumindest einen norwegischen Migrantenkanzler, um noch was zu reissen. Volksparteien sehen auf jeden Fall anders aus; und naeher an ihrer Klientel sind sie allemal. Waehleraquise vor die eigene Stammwaehlerschaft zu stellen, geht selten gut. Der Slogan: Frank-Walter waehlen!
klingt auch nicht echt. Bleiben nur noch zwei Fragen. Erstens: Wer kriegt jetzt zum Schluss die Typhus? Zweitens: Wurde die Nahles von Merkel oder Westerwelle zum Tanz gebeten?
3 Kommentare zu
Sarkasmus hilft.
Patrick von Krienke