Mit fuenzehn hat man ja die verruecktesten Ideen. Bei mir war es das Assoziationsspiel, das mir damals einfiel, als wir an einem Freitagabend mal wieder im Pub Wild Turkey
rumsassen und nichts zu tun hatten. Wie immer war nichts los in Pritzwalk. Das Spiel funktioniert ganz einfach. Ich sage ein Wort und mein Nachbar muss das erste Wort sagen, dass ihm dazu einfaellt. Ohne zu ueberlegen! Dann ist der naechste dran. Wer zu lange ueberlegt, muss Einen trinken. Das hoert sich bloed an, macht aber Spass. Dieselbe Idee verfolgt der Assoziations-Blaster im Internet. Hier werden nicht nur einzelne Woerter in eine endlose Assoziationskette gesetzt, sondern ganze Texte. Jeder User kann seine Assoziationen zu bestimmten Woertern in Form eines Textes eingeben. Dadurch entsteht ein Text-Netzwerk in dem sich alle eingetragenen Texte mit nicht-linearer Echtzeit-Verknuepfung verbinden. Das hoert sich verworren an, ist im Grunde aber ganz simpel. Auf der Startseite steht zum Beispiel das Wort Mentalkastrat
. Ich klicke es an und erhalte einen Text, in dem das Wort vorkommt. Dann kann ich auch meine eigene Assoziation eintragen. Bei mir war es das Wort und
. Schwupps sehe ich die Assoziationen von anderen Leuten zum Wort und
. Tomtomcity schreibt zu und
zum Beispiel: Die Banalisierung des Boesen
. Dann kann ich wiederum Banalisierung
anklicken usw. usf. Aber wofuer ist der Assoziations-Blaster eigentlich gut? Man kann ihn zum Beispiel als ein Hilfsmittel fuer das Brainstorming verwenden. Oder man benutzt ihn einfach als ein ein Werkzeug zum Buecherschreiben, oder um diese automatisch geschrieben zu bekommen. Ausserdem erhaelt man Einblick in die komplexen Gedankenwelten seiner Mitmenschen. Und zu guter Letzt stellt der Blaster eine Verbindung zwischen allen Arten von Ansichten, Sprachen, Kulturen und Menschen her, die die ultimative, post-moderne Ambivalenz erzeugt – oder eine Art Zwischen-Fakten-Wissen.
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