Donnerstag, 18. August 2016

Bambus in Wien
































Bambus (Bambusoideaein einem Wiener Park. Ich komme von dieser Staude nicht los, muss sie immer wieder besuchen, so sehr gefällt sie mir und beeindruckt mich mit ihrer Kraft.

Bambus ist ein Material, das mich immer schon fasziniert: Seine Biegsamkeit bei gleichzeitiger Härte. Es ist die Faser-Struktur, welche den Stämmen dieser Pflanze besondere Elastizität verleiht.

Ski-Stöcke sind früher aus Bambus gewesen.


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Ein Freund von mir - ich habe ihn aus den Augen verloren - hatte als Fahrrad-Historiker und -Sammler ein Fahrrad, dessen Rahmen aus Bambusrohr gefertigt war: Ultraleicht und ultrahart. Vielleicht nicht so wasserfest wie die heutigen Karbonräder.

Dieses Fahrrad begleitete ihn zu Oldtimer-Fahrrad-Rennen (auch Distanzfahrten) in ganz Europa.


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Bambus ist das Material, auf dem das Holz-Gamelan (Jegog) in Bali gespielt wird. Viele Leute haben eines auf der kleinen Veranda vor ihren Häusern. Wollen sie sich und ihre Hände beschäftigen, spielen sie auf ihren pentatonisch gestimmten Bambus-Xylophonen. Selbstvergessen, stundenlang, Kommt ein Bekannter, setzt er sich dazu, nimmt Schlögel, und spielt mit. 





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Dieses überall auf dem Land anzutreffende Bambus-Gamelan hat mich tief beeindruckt, denn ich empfand die auf ihm gespielte Musik der freien Improvisation als logische menschliche Ausdrucksform und akustische Antwort auf eine übermächtige auditive Umgebung.

Speziell erinnere ich mich an ein kleines privates Guest-House, in dem ich eine Nacht mitten in den Reisfeldern verbrachte. Die Reisfelder standen, wie es für den Anbau dieses Getreides nötig ist, unter Wasser. Zudem war gerade Regenzeit, Monsun, und der Himmel entliess etwa alle halben oder ganzen Stunden wasserfall-artigen Regen. Im Reisfeld lebten und quakten Tausende Frösche (wie bei Ephesos / Selcuk und auch in den Reisfeldern Sri Lankas): Speziell nachts ein eher beängstigendes Konzert.

Nur das Bambus-Gamelan drang tröstlich warm gegen die beunruhigend kalte, chorisch an- und abschwellende "Wall of Sound" der Frösche an. 


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