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Ein bisschen verschroben komme ich mir schon vor, mich so eindringlich mit den beiden Grisettennovellen Alfred de Mussets zu beschäftigen und noch dazu an diesen Nachkriegszeichnungen so Gefallen zu finden. Können denn diese romantischen, konventionell erzählten Novellen mit moderner, postmoderner, ja post-post-moderner Wirklichkeitsauseinandersetzung überhaupt noch mithalten. Ein Gruß aus einer fernen Zeit am Anfang des 19. Jahrhunderts. Aber wenn der bibliophile Geist erst einmal erwacht ist, scheint er sich nicht mehr bremsen zu lassen. Mein Verstand muss sich verstiegen haben oder vielleicht doch nicht? Zu beiden Novellen werde ich auch noch einen Interpretationsteil schreiben. Im Moment reizen mich die illustrierten Bücher, im Kopf werden ohnehin alle Texte auch ins Visuelle überführt. In Prousts Texten versucht auch vieles bildhaft zu werden. Auf die Ähnlichkeit der psychologischen Beschreibung des menschlichen Gefühlslebens sei nur kurz hingewiesen. Im Augenblick aber lasse ich die Kleider der Grisetten rauschen mit ihren lockigen Frisuren und kleinen Häubchen. |