Batwoman: Die dunkle Welt der Rächerin

by Bücherstadt Kurier

Batwoman – Dunkle WeltenNun ist er raus, der sechste und finale Teil der Bat­wo­man-Comic­reihe aus dem neuen DC-Uni­ver­sum: „Bat­wo­man – Dunkle Wel­ten“. Autor Marc Adreyko führt die Geschichte um die weib­li­che Super­hel­din fort. – Von Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina

Aber zunächst: Wer genau ist Bat­wo­man? Bat­wo­man alias Kate Kane ist eine außer­ge­wöhn­li­che Super­hel­din. Sie ist wie Bat­man in Got­ham auf­ge­wach­sen und stammt eben­falls ursprüng­lich aus einer rei­chen Fami­lie. Als Kind musste sie mit anse­hen, wie ihre Zwil­lings­schwes­ter und ihre Mut­ter bei einer Ent­füh­rung erschos­sen wur­den. Die­ses Erleb­nis prägte Kate sehr und sie ent­schloss sich im Zuge der Gerech­tig­keit, den Kampf gegen das Ver­bre­chen auf­zu­neh­men. Zunächst ver­sucht sie in der Army Fuß zu fas­sen, wo ihr Vater arbei­tet. Doch diese Lauf­bahn bricht sie schon bald wie­der ab, auf­grund des Spot­tes, den sie wegen ihrer sexu­el­len Nei­gung zu Frauen erntet.
Dar­auf­hin kommt es zur ers­ten Begeg­nung mit Bat­man, der zu ihrem Vor­bild wird. Daher las­sen sich zwi­schen der Figur Bat­wo­man und Bat­man in den Comics einige Par­al­le­len zie­hen, wie bei­spiels­weise die Fle­der­maus als iden­ti­fi­zie­ren­des Sym­bol oder dem ähn­li­chen Gerechtigkeitssinn.
Mit Hilfe des Ver­mö­gens ihrer Fami­lie finan­ziert Bat­wo­man sich ihren Anzug und ein Geheim­ver­steck auf dem Kane-Anwe­sen, wel­ches sie tech­nisch so gut auf­rüs­tet, dass es sich mit der Bat-Höhle mes­sen las­sen kann. Zudem wird ihre Cou­sine Bette Kane alias Fla­me­bird zu ihrem Schütz­ling und ihrer Kom­pli­zin. Auch ist die Auf­er­ste­hung ihrer zunächst tot geglaub­ten Zwil­lings­schwes­ter Beth Kane prä­gnant für den Ver­lauf ihrer Geschichte, da diese als ver­rückte „Red-Alice“ zu den Böse­wich­ten über­ge­lau­fen ist.

Die neue Bat­wo­man-Reihe schließt genau an die eben erwähnte Geschichte an, die so erst­mals 2006 in der Maxi­se­rie „52“ erschie­nen ist, bezie­hungs­weise führt diese fort. Aller­dings wirkt im sechs­ten Band nun nicht mehr der geniale Zeich­ner J. H. Wil­liams III mit. Dafür sind viele andere Illus­tra­to­ren am Start: es wirk­ten neun unter­schied­li­che Zeich­ner am fina­len Band mit, das ins­ge­samt 11 Hefte umfasst. Daher sind ver­schie­dene Zei­chen­stile zu beob­ach­ten, die dem Betrach­ter eine visu­elle Span­nung und Abwechs­lung bie­ten. Trotz der guten illus­tra­ti­ven Umset­zung muss ich sagen, dass mir die famose Art von J. H. Wil­liams III, die in den Comics „Bat­wo­man 1–4“ zu sehen war, fehlt. Beson­ders die­Ab­gren­zung zwi­schen Kate und Bat­wo­mans Welt ist J. H. Wil­liams III zeich­ne­risch sehr gut gelun­gen, was jetzt nicht mehr so zum Tra­gen kommt.
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Des Wei­te­ren emp­fand ich die ers­ten Comic­bände der Reihe noch etwas kon­fus auf­grund der zahl­rei­chen Zeit­sprünge und man­cher Zusam­men­hänge, die nicht ein­deu­tig ersicht­lich waren. Dies wurde im sechs­ten Comic­band bes­ser gelöst, in dem es zum einen weni­ger Zeit­sprünge gibt und zum ande­ren dem Leser in klei­nen, roten Käst­chen mit­ge­teilt wird, was die Prot­ago­nis­tin gerade denkt. Dadurch kann die Geschichte leich­ter nach­voll­zo­gen wer­den. Eben­falls gelun­gen sind die Dar­stel­lun­gen der Unter­schiede zwi­schen den Per­sön­lich­kei­ten Kate und Batwoman.
In Kates Pri­vat­le­ben steht die feste Bezie­hung zu der Poli­zis­tin Mag­gie Sawyer im Vor­der­grund. Bei­spiels­weise ist zu Beginn des sechs­ten Bands der Sor­ge­rechts­streit von Mag­gies Sohn ein zen­tra­les Thema, wäh­rend Bat­wo­man der Fall um die Vam­pi­rin „Noc­turna“ zu schaf­fen macht. Jedoch gibt es auch Über­schnei­dungs­punkte. Wie bei­spiel­weise Nata­lia alias Noc­turna, die sich auch in das Leben der unkos­tü­mier­ten Kate ein­schleicht. Zudem wird lang­sam ersicht­lich, wie sich ein Team um die Super­hel­din herum auf­baut, wel­ches sie im Kampf gegen das Ver­bre­chen unter­stützt. Hinzu kommt, dass in die­sem Band ein Heft der Reihe „Bat­wo­man: Futures End 1“ ent­hal­ten ist, das uns fünf Jahre in die Zukunft versetzt.

Mei­nes Erach­tens las­sen sich die ein­zel­nen Comic-Bände der Reihe auch unab­hän­gig von­ein­an­der lesen, da man sich nach und nach auch so in die Cha­rak­tere ein­fin­den kann. Um aller­dings einen weit­rei­chen­den Über­blick über die Aben­teuer, Fälle und Feinde der dunk­len Räche­rin zu haben, soll­ten alle Comics gele­sen wer­den. Die Comics sind ab 12 Jah­ren geeig­net. „Bat­wo­man – Dunkle Wel­ten“ ist für all jene zu emp­feh­len, die auf weib­li­che Super­hel­din­nen mit etwas düs­te­ren Zügen ste­hen und Freude am Nacht­le­ben Got­hams haben.

Bat­wo­man – Dunkle Wel­ten. Marc And­reyko. Über­set­zung: Steve Kups.
Zeich­ner: u.a. Jeremy Haun, Scott Kolins, Geor­ges Jeanty, Juan José Ryp. Panini. 2015.

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