„Brrrrüllalalalalaaaa!“ Die Angst einfach weglachen!

by Bücherstadt Kurier

Ein Mons­ter, das gern Kin­der­fleisch frisst – soll das ein Kin­der­buch sein??? Ja! weil es zum Brül­len komisch ist! – Von Bücher­gärt­ne­rin Tanja

Auf einem Bau­ern­hof lebt ein kin­der­fres­sen­des Mons­ter, das in die­sem Jahr ver­schläft und erst im Herbst unglaub­lich hung­rig auf­wacht. Auf der lan­gen Suche nach einem lecke­ren Kind sieht es end­lich eins auf einer Schau­kel. Das Mons­ter schleicht sich an das Kind heran und ruft laut: „Brrr­rüll­al­al­al­alaaaa!“. Die Reak­tion des Kin­des kommt für das Mons­ter ziem­lich uner­war­tet: Es amü­siert sich und lacht laut!

„Das Müf­fel­mons­ter Brül­lala“ ist eine deut­sche Über­set­zung eines in den Nie­der­lan­den preis­ge­krön­ten Buches – eine sehr schöne herbst­li­che Geschichte für alle, die Mons­ter fürch­ten und ihre Angst über­win­den möch­ten. Dabei wäre das betonte Vor­le­sen der Über­trei­bun­gen wich­tig – so wer­den die klei­nen Zuhö­rer lachen, mit­brül­len und keine Angst haben, nach dem Motto: Um die eigene Angst zu über­win­den, sollte man die Gefahr schlicht und ein­fach auslachen!
Der alters­ge­rechte Text wird sehr gut in die fei­nen und zar­ten Illus­tra­tio­nen des herbst­li­chen Wal­des ein­ge­bun­den und besteht aus kur­zen Sät­zen. Sehr schön finde ich, dass sich sowohl Mäd­chen als auch Jun­gen mit dem Kind aus der Geschichte iden­ti­fi­zie­ren könn­ten, da das Geschlecht des Kin­des im Text und auch vom Aus­se­hen her nicht ver­ra­ten wird.
Die Gestalt des Mons­ters bleibt lange ver­deckt und nur auf der letz­ten Seite völ­lig harm­los abge­bil­det. Durch diese Geheim­hal­tung baut sich im Laufe der Geschichte eine Span­nung auf und es wird die Fan­ta­sie der Kin­der angeregt.

Das schöne Cover fällt sofort auf – die Titel­schrift und das Titel­bild wur­den in den Buch­band ein­ge­prägt. Das Buch wurde sehr schön und schlicht auf eine beson­dere mini­ma­lis­ti­sche Art und Weise gestal­tet. Es sind viele schöne und zur Geschichte pas­sende Details zu ent­de­cken. Außer­dem weist es eine inter­es­sante Farb­wahl aus Grau­tö­nen, kom­bi­niert mit roten und oran­gen Tönen, auf. Gerade weil es nicht so kit­schig und über­trie­ben bunt ist, gefällt es mir sehr. Es hat einen künst­le­ri­schen Ansatz und schöne Bild­spie­le­reien, z.B.: ein Baum­blatt ver­än­dert sich in eine Kindersilhouette.
Ein wit­zi­ges und span­nen­des Mit­mach­buch, das auch gestal­te­risch überzeugt.

Das Müf­fel­mons­ter Brül­lala. Jean-Paul Mul­ders. Illus­tra­tion: Jaqoues Maes & Lise Brae­kers. Über­set­zung: Rolf Erdorf. Bohem-Ver­lag. 2015. Ab 3 Jahre.

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1 comment

Monster, Trolle, Grumbuck! – Bücherstadt Kurier 13. August 2017 - 13:00

[…] die von We­sen er­zäh­len, die be­son­ders böse und furcht­erre­gend sein sol­len? Das Müf­fel­mons­ter Brül­la­la zum Bei­spiel ist ei­nes, das an­geb­lich ger­ne Kin­der frisst. Aber kei­ne Sor­ge: es […]

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