„Das letzte Einhorn“ im Comicformat

by Geschichtenzeichnerin Celina

Das Fan­tasy-Mär­chen „Das letzte Ein­horn“ von Autor Peter S. Bea­gle aus dem Jahr 1968 wurde 1982 als Anime adap­tiert und ist nun als Comic erschie­nen. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina hat sich damit befasst.

Die Geschichte beginnt mit der Prot­ago­nis­tin, einer Ein­horn­st­ute, der nach und nach bewusst wird, dass sie die letzte ver­blie­bene ihrer Art ist. Es fragt sich, wo die ande­ren sind. Die Suche nach den ande­ren Ein­hör­nern bil­det das zen­trale Thema der Erzählung.

Auf sei­nem Weg begeg­net das letzte Ein­horn einem Schmet­ter­ling, dem unge­schick­ten Zau­be­rer Schmend­rick und Molly Grue. Diese hel­fen dem Fabel­tier bei der Suche. Das Ein­horn, Schmend­rick und Molly machen sich auf zu König Hag­gard, der etwas mit dem Ver­schwin­den der ande­ren Ein­hör­ner zu tun haben soll. Um unent­deckt in sein Schloss zu gelan­gen und Hag­gards Geheim­nis um den roten Stier auf­zu­de­cken, ver­wan­delt der Zau­be­rer das letzte Ein­horn in eine Frau und gibt ihr den Namen Lady Amalthea.

Was ist anders?

Comic und Anime unter­schei­den sich in der Art des Zei­chen­stils. Die Panels sind detail­reich und die Cha­rak­tere wir­ken rea­lis­ti­scher gezeich­net als im Anime. Beson­ders der rote Stier sieht beein­dru­ckend aus. Aller­dings wir­ken die Figu­ren trotz des Rea­lis­mus‘ weni­ger aus­drucks­stark als die des Ani­mes. Die Bil­der des Comics spie­len mit Hell- und Dun­kel-Kon­tras­ten. Der Duk­tus ver­schie­de­ner Pin­sel­stri­che ist zu sehen, was das Fee­ling von digi­ta­ler Male­rei unter­stützt. Zu erken­nen ist, dass der Anime von 1982 auch als Inspi­ra­ti­ons­quelle genutzt wurde, da einige Ähn­lich­kei­ten in der Motiv­wahl bestehen. Dafür wur­den einige Sze­nen aus dem Buch über­nom­men, die es im Anime nicht gibt.

Bedingt durch das gewählte Comic­for­mat ist der Inhalt der Erzäh­lung ver­kürzt. Wäh­rend im Anime die Über­gänge und län­gere Zeit­di­men­sio­nen dar­ge­stellt wer­den, bei­spiels­weise durch Land­schaf­ten, die an einem vor­bei­zie­hen, kommt es hier im Comic zu einer sprung­haf­te­ren Darstellung.

Anime

Die Zei­chen­trick­ver­sion des japa­ni­schen Stu­dios Top­craft ori­en­tiert sich in der Land­schafts­ge­stal­tung an Dis­ney, bezie­hungs­weise an Illus­tra­tor Eyvind Earle. Hier ver­ei­nen sich beein­dru­ckende Land­schafts­ma­le­rei und recht ver­ein­fach­tes Figu­ren­de­sign. Es sticht die Liebe zum Detail und das Spiel mit Ges­tik und Mimik her­vor. Zudem sind die Stim­men, wie die von Chris­to­pher Lee als böser König Hag­gard sowohl im Eng­li­schen als auch im Deut­schen, pas­send gewählt. Die Musik der Band Ame­rica unter­stützt die Atmo­sphäre zusätzlich.

Der Anime war eine Co-Pro­duk­tion der Län­der Deutsch­land, Groß­bri­tan­nien, Japan und USA. Stu­dio Top­craft ging aller­dings bank­rott und löste sich 1985 auf. Hayao Miya­zaki, Toshio Suzuki und Isao Taka­hata kauf­ten das Stu­dio und benann­ten es in Stu­dio Ghi­bli um.

Ein Muss?

Der Comic „Das letzte Ein­horn“ kann mit atmo­sphä­ri­schen Bil­dern eine mär­chen­hafte Geschichte erzäh­len. Aller­dings hat er es schwer, sich neben dem zeich­ne­ri­schen Anime-Meis­ter­werk zu behaupten.

Comic: Das letzte Ein­horn. Peter B. Gil­lis, Peter S. Bea­gle. Illus­tra­tion: Renae De Liz. Über­set­zung: Clau­dia Fliege u.a.. Panini. 2019. // Anime: Das letzte Ein­horn. Regie: Jules Bass, Arthur Ran­kin Jr. Dreh­buch: Peter S. Bea­gle. Ani­ma­tion: Stu­dio Top­craft. Deutsch­land, GB, Japan, USA. 1982. FSK 0.

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