Das war’s schon wieder: Der NaNoWriMo ist geschafft!

by Satzhüterin Pia

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So plötz­lich, wie der Natio­nal Novel Wri­ting Month – kurz NaNo­WriMo oder nur Nano genannt – los­geht, scheint er auch jedes Mal zu enden. „Nur noch zwei Tage“, bemerke ich ehr­lich über­rascht am Anfang der Woche und bli­cke auf die Sta­tis­tik, die noch immer nicht im Soll liegt. Und nun? Reich­ten die zwei Tage für den Rest aus? Habe ich die 50.000 Wör­ter geschafft? Aber vor allem: Habe ich die Geschichte been­den kön­nen? – Von Satz­hü­te­rin Pia

Japp, ich habe die 50.000 Wör­ter geschafft – aber die Geschichte braucht noch ein biss­chen mehr. Obwohl ich das Buch aus dem letz­ten Jahr wei­ter­ge­schrie­ben habe. Nach­dem es letz­tes Jahr mit dem Vor­satz, es im Anschluss zu been­den, weni­ger gut geklappt hat (soll hei­ßen: gar nicht), halte ich mich die­ses Jahr ans Motto des Bücher­stadt Kuriers und mache ein­fach. Viel­leicht hätte ich die­ses Motto letz­tes Jahr auch beher­zi­gen sol­len, denn einen gan­zen wei­te­ren Nano hätte das Buch wohl kaum gebraucht. Im Nach­hin­ein ist man immer klüger.

Quan­ti­tät statt Qualität

Beim Nano, das habe ich schon in den vor­he­ri­gen Bei­trä­gen erwähnt, zählt die Quan­ti­tät, weni­ger die Qua­li­tät. Die Wör­ter sol­len flie­ßen, ein­fach den Kopf ver­las­sen und zu Papier gebracht wer­den. Aber des­we­gen muss nicht gleich der größte Quatsch ver­fasst wer­den, was ich stel­len­weise aber sicher­lich getan habe. Das kann natür­lich wit­zig sein und Spaß machen, ich habe aber – und das sieht man an mei­ner Sta­tis­tik ganz gut – Durst­stre­cken nur müh­sam über­brü­cken kön­nen und an drei Tagen auch gar keine Moti­va­tion gefun­den. Immer noch ein ziem­lich guter Schnitt und ich bin nie so sehr ins Strau­cheln gekom­men, dass ich darum ban­gen musste, den Nano über­haupt erfolg­reich been­den zu kön­nen. Und dar­über bin ich sehr froh – in all den Nano-Jah­ren habe ich das bis­her näm­lich nie behaup­ten kön­nen. Daran seid nicht zuletzt ihr, liebe Lese­rin­nen und Leser, „Schuld“. Diese Kolumne hat mich mehr als alles andere moti­viert, immer wei­ter­zu­ma­chen, auch wenn es gerade mal in der Geschichte stockte. Das nennt man wohl eine Win-Win-Situation.

Ja, ich habe viel auf Quan­ti­tät gesetzt, dadurch hat aber nicht nur die Qua­li­tät gelit­ten, son­dern ich habe auch die Geschichte ein­fach mal sich selbst über­las­sen. Wenn der Kopf aus- und die Fin­ger ein­fach „ange­schal­tet“ wer­den, wird man selbst über­rascht von Wen­dun­gen, Figu­ren­ent­wick­lun­gen und neuen, unvor­her­ge­se­he­nen Plot-Twists. Was wird mir das Lesen Spaß machen! Ver­mut­lich wird es mich auch ver­wir­ren, irri­tie­ren, über­ra­schen… Ich werde den Kopf schüt­teln, ob der merk­wür­di­gen Ent­wick­lun­gen, der wort­rei­chen Sätze und der unnö­ti­gen Kapi­tel, die hof­fent­lich auch einige brauch­bare Sätze bergen.

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Vor­be­rei­tung ist das A und O!

Es ist eigent­lich nur sinn­voll und logisch, den­noch möchte ich an die­ser Stelle noch­mal expli­zit dar­auf ein­ge­hen: Vor­be­rei­tung ist so wich­tig! Das A und O, wie man so schön sagt. Ich habe mich nicht in meine Geschichte ein­ge­le­sen, son­dern aufs Gera­te­wohl los- und somit wei­ter­ge­schrie­ben. Das wird mich wohl bei der Über­ar­bei­tung etwas mehr Zeit kos­ten, aber ande­rer­seits bin ich wirk­lich sehr gespannt, was ich alles so pro­du­ziert habe. Aktu­ell ist die Erin­ne­rung nicht sehr genau. Als würde ich mich vage an ein Buch erin­nern, das ich mal gele­sen habe.

Rich­tig geflos­sen sind die Wör­ter erst wie­der am Schluss. Ich habe mir einen Nach­mit­tag Zeit genom­men und die letz­ten Kapi­tel vor­struk­tu­riert. Kaum wusste ich wie­der genau, wohin ich als nächs­tes wollte, sind meine Fin­ger über die Tas­ta­tur geflitzt. Beson­ders beim letz­ten Sprint, den wir zu dritt als gemein­same Auf­hol­jagd am vor­letz­ten Nano-Tag noch ein­leg­ten, flitz­ten die Fin­ger nur so über die Tat­sta­tur. Diese hat inzwi­schen übri­gens vier leere Buch­sta­ben­tas­ten: Das C, das N, das M und das L sind nun kom­plett abge­nutzt. Vor dem Nano war es nur das C und das N. Liebe Nano, du hast mich und meine Tas­ta­tur ordent­lich gefordert!

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Ein Buch, zwei Nanos…

…das war eine gute, aber irgend­wie auch eine schlechte Idee. Zuerst ein­mal bin ich sehr glück­lich, dass ich die Geschichte end­lich been­den konnte. Aller­dings fing irgend­wann die­ses „Ich muss Wör­ter schaf­fen, darf aber noch nicht zum Ende gelangen“-Geschreibe an. Nun liegt es an mir, an mei­nem eige­nen Ansporn, mei­ner Moti­va­tion und mei­nem Wil­len, die­ses Wirr­warr aus zwei Nano-Jah­ren zu sich­ten, zu struk­tu­rie­ren und zu über­ar­bei­ten. Ich will die Geschichte les­bar been­den – ob ich sie jemals soweit bringe, dass auch andere sie lesen dür­fen, bleibt sicher noch eine Weile eine offene Frage.

Wäh­rend des Nanos reicht die Zeit für Recher­che­ar­beit kaum aus. Ich war ja schon froh, wenn ich das Tages­soll von 1.667 Wör­tern geschafft habe. Es kommt also auch dahin­ge­hend noch eini­ges auf mich zu, denn mein Wis­sen über das 19. Jahr­hun­dert – genauer Eng­land im 19. Jahr­hun­dert – beschränkt sich über­wie­gend auf Aus­ten, Bronte und Dickens. Und nicht zuletzt ist meine Geschichte die einer homo­se­xu­el­len Frau, was sich mei­ner Kennt­nisse und Erfah­run­gen eben­falls ent­zieht. Ein hilf­rei­cher Tipp bei Figu­ren, in die ihr euch nur begrenzt oder sogar gar nicht ver­set­zen könnt, ist das Stö­bern in pas­sen­den Foren.
Das Aben­teuer NaNo­WriMo ist also nur der Anfang!

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1 comment

Was für ein #Autorenwahnsinn – Bücherstadt Kurier 7. Februar 2017 - 19:57

[…] Au­to­rin wür­de ich mich auch trotz der di­ver­sen Teil­nah­men am Na­No­Wri­Mo wohl nicht be­zeich­nen, den­no­ch macht es un­glaub­li­ch viel Spaß, die Ein­bli­cke in […]

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