Eine wunderliche Reise

by Zeichensetzerin Alexa

Was macht man, wenn man mit dem eige­nen Leben unzu­frie­den ist? Wenn man ver­las­sen wird und in Selbst­mit­leid ver­sinkt? Wun­der­lich glaubt, der unglück­lichste Mensch zu sein, bis zu dem Moment, in dem er eine SMS bekommt. Der Absen­der: Anonym. Wer ist es? Wun­der­lich wun­dert sich zunächst, beschließt jedoch auf den Rat des Unbe­kann­ten zu hören und eine Reise anzutreten.

Dabei folgt er dem Wunsch sei­nes Her­zens, denn er wollte schon immer mal ans Meer. Eine Reise, die Wun­der­lichs Leben ver­än­dern wird, beginnt: vol­ler Aben­teuer, zufäl­li­ger – oder schick­sal­haf­ter? – Begeg­nun­gen und selt­sa­mer Vor­fälle. Und stets ist da die Frage nach der Iden­ti­tät von „Anonym“, der sich immer wie­der per Handy mel­det, um Wun­der­lich auf den rich­ti­gen Weg zu lei­ten oder ihm zu offen­ba­ren, wel­ches Schick­sal den ein oder ande­ren Men­schen erei­len wird. In die Zukunft kann er also schauen oder tut er nur so? Bil­det sich Wun­der­lich „Anonym“ viel­leicht sogar ein?

„Wun­der­lich fährt nach Nor­den“ über­zeugt vor allem durch die unna­tür­li­chen Bege­ben­hei­ten und fan­tas­ti­schen Ele­mente, die eine grad­li­nige Geschichte zu einem magi­schen Aben­teuer aus­schmü­cken. Trotz des Ver­suchs, vom eigent­li­chen Ziel abzu­len­ken, wird rela­tiv bald klar, wor­auf das alles hin­aus­lau­fen wird. Das Ende ist vor­aus­schau­bar, das Poten­zial des über­na­tür­li­chen Aspekts wird nicht voll­ends aus­ge­schöpft. Und den­noch eig­net sich das Hör­buch für nette, unter­halt­same Stun­den – was zum Teil dem Spre­cher zuzu­schrei­ben ist. Ste­fan Kamin­ski ver­stellt seine Stimme der­art komisch, dass man nicht anders kann als weiterzuhören.

Zei­chen­set­ze­rin Alexa

Wun­der­lich fährt nach Nor­den. Marion Brasch. Spre­cher: Ste­fan Kamin­ski. Argon Ver­lag. 2014.

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