Kleine Diebe mit Herz

by Zeilenschwimmerin Ronja

Das Cover ist so schön wie der Rest des Buches. Zwi­schen Span­nung, Ernst und Die­be­reien fin­den sich auch Freund­schaft und der ein oder andere Witz. Eine gelun­gene Mischung, fin­det Zei­len­schwim­me­rin Ronja und gibt ihre (fast) unein­ge­schränkte Empfehlung.

Im Man­hat­tan des 19. Jahr­hun­derts strei­fen ver­schie­denste Ban­den umher. Die 40 Little Thiefs sind dar­un­ter wohl noch die anstän­digs­ten Diebe. Ein Glück für Mag­gie, dass sie aus­ge­rech­net ihnen in die Fin­ger fällt, als sie vor den Whyos flieht, nach­dem diese sie aus einem Wai­sen­haus ent­führt haben. Die Whyos hören auf das Wort eines Man­nes, der selbst den tap­fe­ren jun­gen Mit­glie­dern der 40 Litte Thiefs Schauer über den Rücken jagt: Dandy Dolan, der eigent­lich nur an Gewinn inter­es­siert ist. Warum also hat er Mag­gie ent­füh­ren las­sen, obwohl nie­mand für sie Löse­geld zah­len würde? Von ihrem Unter­schlupf bei den 40 Little Thiefs aus beginnt Mag­gie, Nach­for­schun­gen anzu­stel­len, und gerät dabei immer mehr in Gefahr.

Patrick Hertweck vor­zu­wer­fen, er hätte sich bei Charles Dickens‘ „Oli­ver Twist“ mehr als nur den Namen Fagin für den Leh­rer der 40 Little Thiefs abge­schaut, wäre nicht fair gegen­über der Geschichte. Hertweck sagt selbst, dass „Oli­ver Twist“ ihn beein­flusst habe (vgl. Inter­view von Thie­ne­mann-Ver­lag). Aber „Mag­gie und die Stadt der Diebe“ spielt nicht nur in einem ande­ren Land, die Figu­ren müs­sen sich auch mit ande­ren Din­gen und ande­ren Böse­wich­ten her­um­schla­gen. Diese Böse­wichte sind es auch, die „Mag­gie und die Stadt der Diebe“ so fes­selnd machen. Es gibt immer wie­der unvor­her­ge­se­hene Ent­wick­lun­gen und gerade das Ende… Oh, es wird nichts ver­ra­ten. Neu­gie­rig dar­auf wie es wei­ter­geht macht das Ende auf jeden Fall. Es geht doch wei­ter, lie­ber Autor und lie­ber Ver­lag, nicht wahr?

Aber nicht nur die Böse­wichte sind zu erwäh­nen. Die Titel­ge­be­rin Mag­gie und ihre die­bi­schen Freunde geben dem Buch den Witz und den Glau­ben an das Gute, die neben den nicht sel­ten auch sehr dunk­len Stel­len im Buch unbe­dingt nötig sind. All das zusam­men ergibt ein schlüs­si­ges und glaub­haf­tes Bild der Zeit und zieht die Lesen­den erst recht in die Geschichte hinein.

Ein ein­zi­ger Hin­weis: So wie der Name der 40 Litte Thiefs schon zeigt, tau­chen hin und wie­der eng­li­sche Voka­beln auf, meis­tens Eigen­na­men und das wirk­lich eher sel­ten. Das sprach­li­che Niveau der eng­li­schen Voka­beln dürfte jedoch für die Alters­emp­feh­lung ange­mes­sen sein. Abge­se­hen davon macht das Buch aber auch so schon eine Menge Spaß.

Eine Lese­probe fin­dest Du hier.

Mag­gie und die Stadt der Diebe. Patrick Hertweck. Illus­tra­tion: Maxi­mi­lian Mein­zold. Thie­ne­mann Ver­lag. 2015. Ab 11 Jah­ren.

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0 comment

Zeichensetzerin Alexa 1. Dezember 2015 - 23:30

Mich erin­nert das Buch von der Auf­ma­chung ein wenig an Cor­ne­lia Funkes „Herr der Diebe“ – wäre es damit vergleichbar?

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Zeilenschwimmerin Ronja 2. Dezember 2015 - 11:41

Es geht in die Rich­tung, Alexa. Man könnte auch sagen, wem „Herr der Diebe“ gefal­len hat, dem wird „Mag­gie und die Stadt der Diebe“ auch gefal­len. Oder umgekehrt. 😉

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Zeichensetzerin Alexa 7. Dezember 2015 - 15:55

Na dann wäre das Buch sicher etwas für mich!

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