„Kommst du mit auf eine Reise hinter die Sterne?“

by Zeichensetzerin Alexa

„Ida und der flie­gende Wal“ von Rebecca Gug­ger und Simon Röth­lis­ber­ger nimmt die Lese­rin­nen und Leser mit auf eine fan­tas­ti­sche, phi­lo­so­phi­sche Reise durch das Wol­ken­meer. Ein fas­zi­nie­ren­des Bil­der­buch, fin­det Zei­chen­set­ze­rin Alexa.

Ida wohnt in einem Baum­haus mit­ten im Bir­ken­wald. Sie fragt sich oft, „was wohl hin­ter der Sonne, dem Mond und den Ster­nen“ sei. Als eines Nachts ein flie­gen­der Wal vor ihrem Haus erscheint, erhält sie die Mög­lich­keit, dies her­aus­zu­fin­den. Denn der Wal nimmt Ida mit auf eine aben­teu­er­li­che, fan­tas­ti­sche Reise, auf der sie Ant­wor­ten auf einige ihrer Fra­gen fin­det und neue Sicht­wei­sen kennenlernt.

„Ida und der flie­gende Wal“ greift span­nende The­men des Lebens auf. Es geht um Freund­schaft, Gegen­sätze und Iden­ti­täts­fra­gen, Bekann­tes und Frem­des, ver­drehte und ver­kehrte Wel­ten und darum, was denn über­haupt „nor­mal“ sei. Der Wal ist auf die­ser Reise ein wei­ser Gefährte, der Ida zum Wei­ter­den­ken anregt. So sagt er bei­spiels­weise: „Manch­mal ver­steht man die ande­ren erst, wenn man sel­ber kopf­steht…“ und „Manch­mal ist da mehr als man denkt.“

Die The­men wer­den jeweils auf einer Dop­pel­seite auf krea­tive und atmo­sphä­ri­sche Weise in Aqua­rell­bil­dern ver­an­schau­licht: Farb­ver­läufe und unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven (zum Bei­spiel die Vogel­per­spek­tive) unter­stüt­zen die Aus­sa­gen des Tex­tes, wenn es um die Ein­nahme eines ande­ren Blick­win­kels geht oder darum, dass es viele Mög­lich­kei­ten gibt, wie Dinge wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen. Die Illus­tra­tio­nen sind stets abwechs­lungs­reich gestal­tet, sowohl was die Farb­wahl betrifft als auch die Anord­nung von Bild­ele­men­ten, die sich teils über­lap­pen. Es gibt Dop­pel­sei­ten mit star­kem Farb­kon­trast und sol­che, die wenig Farbe beinhal­ten, um das ver­meint­li­che „Nichts“ zu ver­deut­li­chen. Erwäh­nens­wert ist außer­dem das Spiel mit der Typo­gra­fie, bei­spiels­weise gespie­gelt: THERDREV, TRHEKREV.

„Ida und der flie­gende Wal“ über­zeugt auf allen Ebe­nen. Es ist nicht nur ein ästhe­tisch anspre­chen­des Bil­der­buch, son­dern auch eins, das sowohl optisch als auch inhalt­lich zum Phi­lo­so­phie­ren und Wei­ter­den­ken ein­lädt. Ein fan­tas­ti­sches Aben­teuer für Kin­der ab 4 Jah­ren und weit dar­über hinaus.

Ida und der flie­gende Wal. Text: Rebecca Gug­ger. Illus­tra­tion: Simon Röth­lis­ber­ger. Nord­Süd Ver­lag. 2018.

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