Märchen machen müde Mäuse munter

by Zeichensetzerin Alexa

„Es war ein­mal ein drol­li­ger Zwerg namens Zwir­bel. Am liebs­ten saß er bei schö­nem Wet­ter am Märchen(buch)see, schaute den Wol­ken­bil­dern nach, angelte Buch­sta­ben und dachte sich lus­tige Sätze dazu aus.“ Und was für wel­che!, fin­det Zei­chen­set­ze­rin Alexa.

Der Klap­pen­text hält, was er ver­spricht: In „Zwerg Zwir­bels magi­sches Mär­chen-ABC“ lässt Autorin und Illus­tra­to­rin Silke Leff­ler nicht nur bekannte Mär­chen­fi­gu­ren auf­tre­ten, son­dern den Zwerg Zwir­bel auch noch in Alli­te­ra­tio­nen spre­chen. Ein Spaß in kur­zen „Mär­chen-Ver­sen“.

Die­ses Bil­der­buch hat eini­ges zu bie­ten: Ala­din, die Bre­mer Stadt­mu­si­kan­ten, Cin­de­rella, Dorn­rös­chen, den Elfen­kö­nig Edel­mut und mehr Figu­ren aus der wei­ten Mär­chen­welt –sor­tiert nach dem Alpha­bet und etwas anders gestal­tet. So wird Dorn­röss­chen von „drei dicken Dra­chen“ aus dem tie­fen Schlaf geholt. Cin­de­rella ist mit Cam­pen in „Cam­bridge Cot­tage“ beschäf­tigt. Und Schnee­witt­chen und Stern­ta­ler nut­zen die Gele­gen­heit, um „sie­ben süße Sah­ne­tört­chen“ zu stibitzen.
Beson­ders wit­zig wer­den die Verse, wenn sie zum Zun­gen­bre­cher wer­den: „Quir­lige Quell­nym­phen quas­seln Quatsch.“ Oder: „Frosch­kö­nig Fer­di­nand fliegt feder­leicht im Flie­gen­pilz mit fünf­und­fünf­zig Flie­gen nach Feu­er­land.“ Gerade zum Nach­spre­chen sind die Verse geeig­net – und wem das auf Dauer zu lang­wei­lig wird, der kann sich eigene Sätze ausdenken!

In die­sem Bil­der­buch wird alles ver­mischt: Mär­chen, Sprach­för­de­rung, Fan­ta­sie, Spaß. Und wie könnte man Kin­dern Alpha­bet und Spra­che bes­ser näher brin­gen als mit Spaß? Ein­zig zu bemän­geln wäre die Wort­wahl, denn nicht jedes der vor­kom­men­den Wör­ter könnte den Kin­dern im vom Ver­lag emp­foh­le­nen Alter von 5 Jah­ren bekannt sein. Sinn­voll wäre es daher, unbe­kannte Wör­ter zu bespre­chen oder je nach Situa­tion neue zu erfin­den, die sich in den Vers ein­glie­dern lassen.
Große Buch­sta­ben zie­ren die Sei­ten, klei­nere sind ins Bild ein­ge­bun­den – Klein- und Groß­schrei­bung, Schreib- und Druck­schrift wer­den berück­sich­tigt – sodass die Illus­tra­tio­nen auch als Such­bil­der ver­wen­det wer­den könn­ten. Diese sind übri­gens bemer­kens­wert viel­fäl­tig und span­nend gestal­tet: Bei jedem Mär­chen domi­niert eine Farbe und wird durch andere ergänzt, sodass die Illus­tra­tio­nen nicht allzu bunt wir­ken, son­dern har­mo­nisch. Auch unter­schied­li­che Tech­ni­ken wur­den hier ver­wen­det: Eine Mischung aus Col­lage, Druck und Malerei.

„Zwerg Zwir­bels magi­sches Mär­chen-ABC“ ist ein Buch, das Spra­che, Wahr­neh­mung und Fan­ta­sie för­dert, schön gestal­tet ist und Spaß macht!

Zwerg Zwir­bels magi­sches Mär­chen-ABC. Silke Leff­ler. Nord­Süd Ver­lag. 2015.

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