Marvel-Helden in Hamburg – oder: Thor hat die Haare schön!

by Bücherstadt Kurier

Super­hel­den mit Häm­mern und Schil­den, Schur­ken mit Hör­nern, Motor­rä­der, Sound- und Licht­ef­fekte, viel Witz und einen gro­ßen Nerd-Fak­tor – dies alles und noch viel mehr bot die MARVEL UNIVERSE LIVE Show, die vom 4. – 6. Novem­ber in Ham­burg gas­tierte. Als gro­ßer MAR­VEL-Fan und beken­nen­der Nerd konnte sich Bücher­bän­di­ge­rin Eli­sa­beth dies ein­fach nicht ent­ge­hen las­sen und berich­tet hier von einer ful­mi­nan­ten und lus­ti­gen Show. Für Kin­der – und sol­che, die wie­der Kind sein wollen.

Tony Stark hat Lan­ge­weile. Das ist schlecht, denn er würde so gern böse Jungs jagen. Die Anrufe bei sei­nen Super­hel­den-Freun­den sind auch wenig erfolg­reich. Black Widow ver­prü­gelt Kadet­ten in der S.H.I.E.L.D.-Akademie, Cap­tain Ame­rica hilft alten, nicht ganz so hilfs­be­dürf­ti­gen Damen über die Straße und Thor? Na, hätte er doch ein Handy, er wäre ham­mer­schwin­gend gern dabei, ein paar Fies­lin­gen auf die Fin­ger zu klopfen.
Dass Spi­der­man dann durch sein Fens­ter im Stark-Tower ska­tet (als hätte Spi­der­man schon jemals einen Lift benö­tigt), hilft Tony auch nicht son­der­lich. Bis der große Hil­fe­ruf kommt. Loki hat den Tes­ser­act, die außer­ir­di­sche, blau leuch­tende Ener­gie­quelle, repli­ziert und mit der Kraft von drei X‑Men (unter ande­rem Wol­verine) gespeist. Nun heißt es für die Super­hel­den, sich zu ver­sam­meln und mit ver­ein­ten Kräf­ten gegen die Böse­wichte anzu­tre­ten, die sich rund um Loki zusam­men­ge­rot­tet haben. Ein span­nen­des Aben­teuer beginnt.

Sym­pa­thi­sche Hel­den mit Humor

Der Hand­lungs­strang bie­tet span­nende Ele­mente und wird nicht lang­wei­lig. Ab dem Zeit­punkt, an wel­chem sich die Super­hel­den in Grup­pen auf­tei­len, um gegen die Böse­wichte vor­zu­ge­hen, spal­tet sich der Strang in drei Teile und ver­eint sich am Ende in einem ful­mi­nan­ten Show-Down und mit dem Auf­tre­ten von Hulk wie­der. Dabei ist die Hand­lung selbst kei­nes­wegs kom­pli­ziert oder ver­wor­ren und dadurch sehr leicht zu ver­fol­gen. Böse­wicht tritt auf, klaut etwas, die Guten wol­len es wie­der­ha­ben, die Ver­fol­gung beginnt, die Guten sie­gen. Es wurde hier­bei auf jeden Fall auf eine breit gefä­cherte Alters­taug­lich­keit geach­tet. Dies spie­gelte sich auch in den ver­schie­de­nen Alters­grup­pen wider, die im Publi­kum saßen.
Zudem sehr kind­ge­recht war der humor­volle Anspruch, die vie­len lus­ti­gen und cha­rak­ter­be­zo­ge­nen Sprü­che, die von ange­ta­nem Augen­ver­dre­hen bis Schen­kel­klop­fern alles zu bie­ten hatte. Dass die Bewe­gun­gen der Dar­stel­ler beim Spre­chen teils an die Ruhe­lo­sig­keit von Com­pu­ter­spiel-Cha­rak­te­ren erin­ner­ten, war ein Neben­ef­fekt, der bei den vie­len Action-Sze­nen im wei­te­ren Ver­lauf gar nicht mehr ins Gewicht fällt.

Action, Stunts und Spe­cial Effects

Kei­nes­wegs Kin­der­gar­ten und abso­lut nicht zu ver­ach­ten waren die akro­ba­ti­schen und Stunt-Leis­tun­gen der Akteure. Egal, ob Black Widow, die sich nach bes­ter Manier im Zwei­kampf mit den Kadet­ten gemes­sen hat, oder der flie­gende Spi­der­man, begeis­tert haben sie alle. Die Motor­rad-Stunts, die vor allem als „Duell“ zwi­schen Cap­tain Ame­rica und Wol­verine statt­fan­den, ent­lock­ten auch gerne mal ein paar erstaunte Laute.
Kampf­sze­nen von Thor mit sei­nem Ham­mer und die Auf­tritte von Loki wur­den durch bunte Licht­ef­fekte, wabernde, laser­ar­tige Strah­len oder Blitze unter­malt und nicht zuletzt gab es eine ganze Menge Retro-las­ti­ger „Bämms“ und „Pows“ und „Bumms“ als Sound­tep­pich zu jeder Ohr­fei­gen­pa­rade. Wo die Cha­rak­tere viel­leicht im sprach­li­chen Hand­lungs­be­reich auf wit­zige Art und Weise schwä­chel­ten, mach­ten sie dies hier wie­der wett. Ledig­lich die Aus­ar­bei­tung des ein oder ande­ren Kos­tüms wirkte ein wenig „zusam­men­ge­bas­telt“, sei dies aber der Schwie­rig­keit geschul­det, zum Bei­spiel einen über­gro­ßen Hulk zu kre­ieren, der nicht nur rie­sig aus­se­hen sollte, son­dern sich auch noch action­reich bewe­gen musste.

Lie­be­volle Aus­ar­bei­tung und alles für den Nerd

Ob J.A.R.V.I.S. die Pau­sen­an­sa­gen mit sei­ner tro­cken-sach­li­chen Wit­zig­keit durch­ge­führt hat, Cap­tain Ame­rica von einer alten Lady ange­knurrt wird, weil er ihr nicht schnell genug über die Straße gehol­fen hat oder Thor Sprü­che über die Schön­heit sei­nes wal­len­den Haars bringt – für den Fan und Nerd, der sich ohne­hin mit den Cha­rak­te­ren beschäf­tigt, waren jede Menge Insi­der-Witze dabei. Gerade diese Sprü­che und Aus­füh­run­gen mach­ten aus der gan­zen Show ein denk­wür­di­ges Ereig­nis und gaben den Stunts noch ein­mal einen gro­ßen Zusatz­punkt. Es gab viel zu lachen, viel zu stau­nen und egal, wie alt man ist, man fin­det den­noch die weni­gen Kri­tik­punkte, die man ent­deckt und eigent­lich für nicht ganz gelun­gen hält, char­mant und wit­zig. MARVEL UNIVERSE LIVE ist eine tolle, span­nende und wit­zige Show für alle Alters­klas­sen, die ganz bestimmt Freude macht und das Fan-Herz zufrie­den stellt.

MARVEL UNIVERSE LIVE, Ham­burg Bar­clay­card Arena, 5.11.2016
Bild: www​.mar​vel​uni​ver​se​live​.com/de

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1 comment

PoiSonPaiNter 23. Dezember 2016 - 18:58

Danke für den Bericht!
Ich hatte über­legt da auch hin­zu­ge­hen, aber mich dann doch irgend­wie nicht getraut, weil ich auch immer nicht so ganz ver­stan­den habe, was da eigent­lich gemacht wird.
Es klingt auf alle Fälle jetzt eher nach etwas, dass man sich doch mal anschauen kann, wenn man noch­mal die Chance dazu bekommt. 🙂

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