#Meinungstheater: Edward mit den Scherenhänden Ein Film – viele Meinungen / #Todesstadt

by Bücherstadt Kurier

Anläss­lich des dies­jäh­ri­gen Todes­stadt-Spe­cials haben sich Satz­hü­te­rin Pia, Worte­we­be­rin Annika, Bücher­städ­te­rin Julia und Wort­spie­ler Nico „Gru­sel und Ner­ven­kit­zel“ gestellt und sich ihre jeweils eigene Mei­nung zu Tim Bur­tons „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ gebildet.

Satz­hü­te­rin Pia: Für mich ist „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ ein abso­lu­ter Klas­si­ker und Lieb­lings­film – er steht für mich für die Glanz­zei­ten des Bur­ton-Depp-Duos: Der schau­rig-schöne Look, die unge­wöhn­li­che Geschichte eines unver­stan­de­nen Außen­sei­ters, die skur­ri­len Figu­ren und Schau­plätze und nicht zuletzt der char­mante Witz und tiefe Ernst der Geschichte sor­gen für gute Unter­hal­tung. Die Geschichte um den künst­li­chen Men­schen Edward mit all sei­nen Kon­tras­ten zur pas­tel­le­nen Vor­stadt ist auch sehr sen­ti­men­tal, stel­len­weise fast kit­schig, aber vor allem krea­tiv, ver­spielt, skur­ril und ... eben typisch Tim Bur­ton. Beson­ders in der begin­nen­den Win­ter­zeit kann man die­sen Film immer wie­der angucken.

Worte­we­be­rin Annika: Als die­ser Titel für das Mei­nungs­thea­ter aus­ge­lost wurde, war mir eigent­lich klar, dass ich die­sen Monat aus­set­zen würde: Irgend wes­halb stellte sich bei den „Sche­ren­hän­den“ gleich eine ganz unpas­sende Asso­zia­tion zu „Night­mare on Elm­street“ ein. Mit viel gutem Zure­den konnte mich Fabel­for­scher Chris­tian schließ­lich davon über­zeu­gen, dass „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ nicht nur ein ande­rer Film, son­dern auch deut­lich weni­ger gru­se­lig ist (immer­hin hat er FSK 6). Und tat­säch­lich bekam ich ein Mär­chen über Vor­ur­teile, Miss­gunst, Anders­sein und die Liebe gebo­ten. Auf den pas­tell­far­be­nen Film­stra­ßen wer­den keine Men­schen abge­sto­chen, son­dern nur Buchs­bäume und Haare in Form geschnit­ten. Glück gehabt!
Tim Bur­tons Para­bel über­zeugt mit einer tol­len Beset­zung, vor allem mit dem jun­gen Jonny Depp in der Haupt­rolle. Er ver­kör­pert den Maschi­nen­men­schen vol­ler Wider­sprü­che, der so gerne dazu­ge­hö­ren möchte, auf geniale Art und Weise. Auch die Scheren­ef­fekte sind sehr gut gelun­gen, wenn man bedenkt wie alt der Film ist. Kurzum: „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ hat mich wun­der­bar unter­hal­ten und war glück­li­cher­weise ein ganz ande­rer Film als erwartet!

Bücher­städ­te­rin Julia: „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ ver­weilte schon län­ger auf mei­ner Watch­list. Für die­ses Spe­cial habe ich mir die­sen Film­klas­si­ker nun end­lich zum ers­ten Mal ange­se­hen. Tim Bur­tons Meis­ter­werk erzählt die magi­sche und bit­ter­süße Geschichte des Außen­sei­ters Edward. Obwohl er selt­sam erscheint, ist er doch gut­her­zig. Trotz­dem eckt er mit sei­nem Anders­sein bei den Vor­stadt­be­woh­nern zunächst sehr an.
Der Film über­zeugt vor allem mit sei­nen kon­trast­rei­chen Bil­dern. Der krasse Unter­schied zwi­schen dem Gothic ange­hauch­ten Edward und der kit­schig pas­tell­far­be­nen Vor­stadt sticht hier sofort her­aus. Für Ken­ner von Bur­tons ande­ren Wer­ken ist das aller­dings nichts Neues. Unter­malt mit dem Score von Danny Elf­man wird die­ser Film zu einem wah­ren „Fest der Sinne“. Bur­ton hat hier ein zeit­lo­ses Mär­chen erschaf­fen, das nicht umsonst zu einem Klas­si­ker für die kalte Jah­res­zeit zählt.

Wort­spie­ler Nico: Tim Bur­ton ist für sei­nen skur­ri­len Stil bekannt. Auch „Edward mit den Sche­ren­hän­den“ ist einer die­ser beson­ders schrä­gen Filme. Er ist für eine nette Unter­hal­tung gut, aber für mich kein Film, den ich immer wie­der schauen kann. Die kon­trast­rei­che Optik des Films und die fan­ta­sie­vol­len bis lus­ti­gen Kos­tüme, dazu die teils kit­schige, teils tra­gi­sche Geschichte, machen den 31 Jahre alten Strei­fen den­noch zu einem klei­nen High­light der Film­ge­schichte. Wer Edwards Geschichte noch nicht kennt, sollte das durch­aus mal nach­ho­len, denn zumin­dest ein­mal sollte man den Film gese­hen haben. Und wenn es nur für die höchst amü­san­ten Fri­su­ren ist, die der Kunst­mensch den spie­ßi­gen Vor­ort-Leu­ten verpasst.

Edward mit den Sche­ren­hän­den. Regie: Tim Bur­ton. Dreh­buch: Caro­line Thomp­son, Tim Bur­ton. Mit Johnny Depp, Winona Ryder, Dianne Wiest u.a. USA. 1990. FSK 6.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #Todes­stadt. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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