Rapunzel – Neu verföhnt

by Wortklauberin Erika

Bewaff­net mit einer Brat­pfanne und in Beglei­tung treuer Gefähr­ten begibt sich Rapun­zel auf die Reise zu den Lichtern...

*Klick* ama​zon​.de; © Walt Disney

Es war ein­mal eine Frau, die im Kinds­bett lag. Sie war sehr krank und ihr Mann wollte ihr eine beson­dere Freude berei­ten: sie liebte Rapun­zeln. So begab er sich zu einem nah gele­ge­nen Feld, in dem eine Hexe das Rüben­ge­wächs ange­pflanzt hatte, und pflückte einige davon. Doch die Hexe ertappte ihn auf fri­scher Tat und for­derte als Gegen­leis­tung sein Erst­ge­bo­re­nes. Die Hexe nahm seine Toch­ter mit sich fort. So kam es, dass das Mäd­chen mit dem Namen Rapun­zel in einen Turm auf­wuchs. In die­sen konnte man bloß nach einer lan­gen Klet­ter­par­tie zur Spitze gelan­gen oder wenn Rapun­zel ihr Haar hin­un­ter­warf, sobald jemand rief: „Rapun­zel, Rapun­zel, lass dein Haar her­un­ter“. Rapun­zel hätte nie­mals ent­deckt wer­den sol­len, doch ein Prinz fand den Turm und ver­suchte sie zu befreien.

Rapun­zel in NEU VERFÖHNT hat bis auf ihren Namen und ihre Wohn­statt im hohen Turm nicht viel mit der Rapun­zel aus dem Grimm’schen Mär­chen zu tun. Ihr Vater ist viel mehr König einer Stadt und ihre Mut­ter ist wohl­auf, dank einer Wun­der­blume. Besagte Blume mit­samt ihrer Heil­kräfte lebt in Rapun­zel wei­ter, darum ent­führt eine Hexe die kleine Prin­zes­sin. Obwohl König und Köni­gin all ihre Lan­den durch­strei­fen las­sen, bleibt Rapun­zel im Turm ver­bor­gen. Doch sie geben nicht auf: am Tag ihres Geburts­ta­ges lässt das gesamte König­reich Later­nen in den Him­mel stei­gen. Rapun­zel wünscht sich in ihrem Turm nichts sehn­li­cher, als diese „flie­gen­den Lich­ter“ von Nahem zu sehen. Sie packt die Gele­gen­heit beim Schopf als Flynn Ryder – Juwe­len­dieb, noto­ri­scher Lüg­ner und ver­meint­li­cher Recke – durch Zufall in ihren Turm klet­tert. Für eine junge Frau, die die Welt bloß von Bil­dern, Büchern und Erzäh­lun­gen ihrer „Mut­ter“, der Hexe, kennt, ist dies ein muti­ger Schritt. Doch bewaff­net mit einer Brat­pfanne und in Beglei­tung ihrer treuen Gefähr­ten, dem Cha­mä­leon Pas­cal, dem Pferd Maxi­mus und Flynn, begibt sich Rapun­zel auf die Reise zu den Lichtern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Dis­ney sich bei sei­nen Trick­fil­men den Mär­chen aus aller Welt bedient. Doch bis auf die Namen unse­rer Hel­din fin­den wir kaum Zei­chen der Anlei­hen, und genauso wenig sitzt sie brav im Turm und war­tet auf die Ret­tung. Viel mehr fleht sie Flynn förm­lich an, sie mit sich zu den „flie­gen­den Lich­tern“ zu brin­gen. Wie vie­len der ande­ren Dis­ney-Prin­zes­sin­nen – den­ken wir an Poca­hon­tas oder Schnee­witt­chen – ste­hen auch ihr tie­ri­sche Beglei­ter auf ihrem Weg durch die weite, fremde Welt zur Seite. Und genauso wie bei allen ande­ren war­tet die Liebe auf Rapun­zel. Die­ser fünf­zigste der Dis­ney-Filme besticht wie viele andere mit dem Charme der Dis­ney-Renais­sance der 1990-er Jahre: er ist mit vie­len Lie­dern durch­setzt, die zum Mit- und Nach­sin­gen ein­la­den und knüpft naht­los an die Tra­di­tion an.

Wort­klau­be­rin Erika

FSK: Ohne Altersbeschränkung
Stu­dio: Walt Disney
Erschei­nungs­ter­min: 7. April 2011
Spiel­dauer: 96 Minuten
Regisseur(e): Nathan Greno, Byron Howard
Kom­po­nist: Alan Men­ken, Glen Slater

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1 comment

"Rapunzel" im Kindergarten Lüntje Nüst – Bücherstadt Kurier 3. August 2019 - 11:05

[…] Weise näher. Zum Ein­stieg wurde auf Wunsch der Kin­der der Dis­ney Zei­chen­trick­film “Rapun­zel – Neu ver­föhnt” geschaut und mit dem ori­gi­na­len Mär­chen nach den Gebrü­der Grimm ver­gli­chen. Nach […]

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