Tag der Verwüstung, oder: 5 Jahre später

by Bücherstädterin Jasmin

Für eine spek­ta­ku­läre Rück­kehr in die von Derek Landy geschaf­fene Welt der Magier ist es nie zu spät, wenn auch nicht immer ein­fach, wie man in sei­nem neuen Werk „Auf­er­ste­hung“ sieht. Bücher­städ­te­rin Jas­min ist in diese Welt abgetaucht.

5 Jahre sind ver­gan­gen, seit Dar­quise Roar­ha­ven den Erd­bo­den gleich­machte und 1351 Men­schen ermor­dete, bevor sie über­lis­tet wer­den konnte. Dar­auf­hin zog sich Wal­küre allein mit ihrer Hün­din zurück. Doch die Zei­ten haben sich geän­dert. Es herr­schen Gerüchte über ein soge­nann­tes Gegen­sank­tua­rium. Ein Ver­band, mit dem Ziel, die Welt­herr­schaft an sich zu rei­ßen und alle Sterb­li­chen zu ver­skla­ven. Skul­d­ug­gery setzt alles daran, mehr dar­über in Erfah­rung zu brin­gen, doch als sein Infor­mant Tem­per Fray ver­schwin­det, braucht er Wal­kü­res Hilfe. Diese fin­det den Gedan­ken an eine Wie­der­kehr in die Welt vol­ler Hass und Gewalt nicht ganz so ver­lo­ckend, beschließt aber, ihrem Freund noch ein­mal zu helfen.

Under­co­ver

Es heißt, in der Cor­ri­val Schule, der ers­ten Aka­de­mie für Magier über­haupt, soll jemand Schü­ler für das Gegen­sank­tua­rium anwer­ben. Da kommt Omen Darkly ins Spiel: Sein Zwil­lings­bru­der Auger ist der Aus­er­wählte – er wurde von klein auf an dar­auf vor­be­rei­tet, eines Tages gegen den König der Nacht­län­der zu kämp­fen. Er ist beliebt, begabt und sieht dazu noch klasse aus. Omen ist der Zweit­ge­bo­rene (auch wenn er bloß wenige Minu­ten jün­ger ist), eher rund­lich, nicht der Schlau­este, ohne rich­tige Freunde und seine Eltern igno­rie­ren ihn, und doch ist er zufrie­den mit sei­nem Leben. Als Skul­d­ug­gery Plea­sant ihn höchst per­sön­lich dazu beauf­tragt, Under­co­ver an sei­ner Schule zu ermit­teln, ändert sich alles für ihn – er ist hin und weg von sei­nem Job und stürzt sich Hals über Kopf in sein ers­tes Aben­teuer, obwohl er ver­spro­chen hat, Gefah­ren aus dem Weg zu gehen. Wäh­rend­des­sen ver­sucht Skul­d­ug­gery ver­geb­lich, Wal­küre davon zu über­zeu­gen, wie­der seine feste Part­ne­rin zu werden.

Erwar­tun­gen erfüllt

Der neue Teil der bekann­ten Reihe star­tet wenige Monate nach dem ver­such­ten Mord von Cada­ve­rus Gant und sei­nem Part­ner an Wal­küre Unruh. Diese lebt mitt­ler­weile in dem Haus ihres Onkels Gor­don. Als Skul­d­ug­gery auf­taucht, um sie um Hilfe zu bit­ten, ist sie unschlüs­sig, denn sie fühlt sich noch nicht bereit, in ihr altes Leben zurück zu keh­ren. Diese Sor­gen und Zwei­fel beglei­ten sie durch die­ses Buch, wes­halb die­ser Band einen etwas erns­te­ren Ton auf­legt als die vor­he­ri­gen. Trotz­dem blei­ben der Sar­kas­mus und die Ein­zig­ar­tig­keit erhalten.

Auch wenn ich skep­tisch war, ob das Buch die hohen Erwar­tun­gen durch die ande­ren Bücher erfül­len kann, muss ich sagen, dass es ein ech­ter Erfolg war. Der neue Teil kann mit sei­nen Vor­gän­gern locker mit­hal­ten und ist jedem Skul­d­ug­gery-Fan zu emp­feh­len. Es ist deut­lich ein­fa­cher, alles nach­zu­voll­zie­hen, wenn man die vori­gen Teile kennt, da es doch sehr an die ver­gan­ge­nen Gescheh­nisse anknüpft. Zwar gibt es hin­ten im Buch ein paar Erklä­run­gen, ob das aus­reicht, bezweifle ich aber.

Neue Cha­rak­tere

Die Gescheh­nisse wer­den wie­der aus der Sicht von Wal­küre erzählt, dazu kom­men dies­mal auch noch andere, neue Cha­rak­tere, die alle auf ihre ganz eigene Art und Weise voll­kom­men außer­ge­wöhn­lich sind. Eine Per­son, Never, der ein­zige Freund bzw. die ein­zige Freun­din von Omen sorgte bei mir für äußerst viel Ver­wir­rung. Denn manch­mal ist sie ein Mäd­chen und manch­mal ist er ein Junge (und neben­bei noch Schü­ler/-in von Fle­cher Renn). Diese Idee ist so absurd, dass sie wie­derum per­fekt in diese Welt passt. Aller­dings fehlte mir Tanith Low sehr, die zwar erwähnt wird, aber nie wirk­lich vor­kommt, was ich schade finde, da sie mit Wal­küre gut befreun­det war und es inter­es­sant wäre zu sehen, wie und ob sie sich ver­än­dert hat, nach­dem sie den Restan­ten (besitz­ergrei­fen­des Etwas) los­wurde. Ich hoffe, dass sie in den fol­gen­den Büchern vor­kom­men wird, da ich davon aus­gehe, dass das nicht die letzte Begeg­nung mit dem leben­di­gen Ske­lett sein wird.

Ins­ge­samt bil­det „Skul­d­ug­gery Plea­sant: Auf­er­ste­hung“ den per­fek­ten Ein­stieg in eine neue Reihe vol­ler Aben­teuer und Gefah­ren, denn die Reise von Skul­d­ug­gery Plea­sant und Wal­küre hat gerade erst begonnen.

Skul­d­ug­gery Plea­sant: Auf­er­ste­hung. Derek Landy. Loewe Ver­lag. 2017.

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1 comment

Sechs Stunden, bevor deine Schwester stirbt – Bücherstadt Kurier 26. Oktober 2019 - 15:01

[…] Rezen­sion zu „Skul­dug­gery Plea­sant: Auferstehung“ […]

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