Zeit für den NaNoWriMo – lasst uns ein Buch schreiben!

by Satzhüterin Pia

Der NaNo­WriMo müsste eigent­lich sei­nen Namen inzwi­schen anpas­sen, denn ganz so natio­nal, wie der Name es glau­ben macht, ist er gar nicht mehr. Der „Natio­nal Novel Wri­ting Month“ fin­det im Novem­ber statt und Satz­hü­te­rin Pia möchte euch an dem dies­jäh­ri­gen Ver­such, in 30 Tagen ein Buch von min­des­tens 50.000 Wör­tern zu schrei­ben, teil­ha­ben lassen.

image-courtesy-of-national-novel-writing-monthHeute geht es los. Für mich zum drit­ten Mal in Folge. Aber Moment, weiß denn eigent­lich schon jeder von euch, worum es hier eigent­lich geht? Vorab gibt es sicher­heits­hal­ber eini­ges Wis­sens­wer­tes zum Nano.

Was ist der NaNoWriMo??

Der NaNo­WriMo ist ein krea­ti­ves Schreib­pro­jekt, wel­ches seit 1999 besteht. Vom Ame­ri­ka­ner Chris Baty gegrün­det, hat sich die Teil­neh­mer­zahl von 21 Freun­den und Bekann­ten ver­zwan­zig­tau­send­facht! Und er bleibt lange nicht mehr nur in Ame­rika. Inzwi­schen gibt es den Nano inter­na­tio­nal. Kon­kret: 2015 mach­ten in 633 Regio­nen auf sechs Kon­ti­nen­ten 431.626 Men­schen mit!

Der Name sagt eigent­lich alles: In einem Monat wird ein Buch geschrie­ben. Klingt irre, ist es auch – ein biss­chen jeden­falls. In den 30 Tagen des Novem­bers sol­len 50.000 Wör­ter geschrie­ben wer­den – ein täg­li­cher Auf­wand von 1.667 Wör­tern. Wer an die­ser Stelle stutzt und viel­leicht so etwas sagen möchte wie „Ein Buch in einem Monat? Das funk­tio­niert nie und vor allem nicht in guter Qua­li­tät!“ mag durch­aus rich­tig lie­gen. Es ist natür­lich ziem­lich uto­pisch, anzu­neh­men, am Ende des Monats ein druck­fer­ti­ges Werk in der Hand zu hal­ten. Aber beim Nano geht es nicht so sehr um Qua­li­tät. Eigent­lich sogar gar nicht. Der Schreib­druck soll den inne­ren Lek­tor aus­schal­ten, Hem­mun­gen her­ab­set­zen und die Chance bie­ten, ein­fach mal drauf­los zu schreiben.
Du hast eine gute Idee, sitzt aber gefühlte Ewig­kei­ten vor dem blin­ken­den Cur­sor auf einer wei­ßen Seite? Du änderst seit drei Tagen den einen Absatz immer wie­der und bist ein­fach nie zufrie­den? Dann ist der Nano viel­leicht genau das rich­tige, um erst ein­mal etwas nie­der­zu­schrei­ben, ohne stän­dig nach per­fek­ten Sät­zen zu stre­ben. Denn eines kann ich aus eige­ner Erfah­rung ver­spre­chen: Der Zeit­druck schafft eine ganz eigene Dyna­mik, die für inhalt­li­che Ent­wick­lun­gen, Sätze und sogar ganze Figu­ren sorgt, die du so vor­her nie­mals auf dem Radar hat­test. Die Geschichte macht sich schlicht­weg selbstständig.

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Geschrie­ben wer­den darf aus­schließ­lich zwi­schen dem 1. Novem­ber, 0:00:01 Orts­zeit und dem 30. Novem­ber, Mit­ter­nacht. Nun hat nicht jede ange­hende Autorin oder jeder Schrift­stel­ler bereits ein oder meh­rere Manu­skripte in der Schub­lade lie­gen, die nur dar­auf war­ten, end­lich ein­mal von der Seele geschrie­ben zu wer­den. Des­we­gen wird eine Pla­nung des Romans vorab nicht nur erlaubt, son­dern regel­recht emp­foh­len. Die geschrie­be­nen Wör­ter wer­den auf der Seite des NaNo­Wri­Mos veri­fi­ziert, indem sie dort ein­ge­fügt wer­den. Sie wer­den nicht gespei­chert oder ver­öf­fent­licht, nicht inhalt­lich auf Qua­li­tät geprüft oder sonst irgend­wie bewer­tet. Die Seite zählt ledig­lich die ein­ge­füg­ten Wör­ter und erstellt so die eigene Sta­tis­tik – diese kann dann jeder „Wri­ting Buddy“ ein­se­hen. Und um einen wei­te­ren poten­ti­el­len Ein­wand direkt vor­weg­zu­neh­men: Ja, natür­lich könn­test du ein­fach Wiki­pe­dia-Arti­kel in das Veri­fi­zier-Fens­ter ein­fü­gen. Da es jedoch nichts zu gewin­nen gibt – außer einer Urkunde, die man sich im Nach­hin­ein aus­dru­cken kann – ergibt das Schum­meln schlicht­weg kei­nen Sinn. Dage­gen ist das Gefühl, es wirk­lich und wahr­haf­tig geschafft zu haben, der viel grö­ßere Gewinn!

Die Idee, am Ende ein eige­nes Buch geschrie­ben zu haben, geht zudem hin und wie­der auch tat­säch­lich auf – als kleine Moti­va­tion für euch, auch mal mit­zu­ma­chen: Ins­ge­samt haben laut nano​wrimo​.org hun­derte von Men­schen ihre Bücher danach ver­öf­fent­licht – bei Ver­la­gen und einige auch im Selfpublishing.

statistik-europa-tag-1Der Nano: Was wirk­lich wich­tig ist

Ich möchte euch mit auf die Reise durch das Aben­teuer NaNo­WriMo neh­men und werde wöchent­lich berich­ten, wie es mir im Schreib­pro­zess erging, Tipps und Tricks wei­ter­ge­ben, kuriose Ent­wick­lun­gen in mei­ner Geschichte erzäh­len und vor allem Anek­do­ten aus den berühmt-berüch­tig­ten Schreib­tref­fen mit Gleich­ge­sinn­ten zum Bes­ten geben. Denn der Aus­tausch mit ande­ren teil­neh­men­den, schreib­wü­ti­gen, krea­ti­ven Köp­fen ist ganz, ganz wich­tig für einen erfolg­rei­chen und spa­ßi­gen Nano. Seit mei­ner ers­ten Teil­nahme hat sich eine kleine, aber feine Truppe aus Mit­strei­te­rIn­nen zusam­men­ge­fun­den. Wenn wir es auch nicht mehr so häu­fig wie anfangs schaf­fen, uns tat­säch­lich zusam­men­zu­set­zen und bei Wein, Kek­sen und vor allem Energy-Drinks über unsere Geschich­ten und Figu­ren zu spre­chen, so bekom­men wir wenigs­tens digi­tale Tref­fen hin. Zu ver­ab­re­de­ten Zei­ten kommt man in einer Face­book­gruppe zusam­men und „sprin­tet“ für zum Bei­spiel eine Vier­tel­stunde. Ein zusätz­li­cher Ansporn, alle Hem­mun­gen fal­len zu las­sen und viel­leicht sogar noch mehr Wör­ter zu schaf­fen als die ande­ren! Wer sich von euch Lesen­den spon­tan ent­schlie­ßen mag, auch noch teil­zu­neh­men und „Wri­ting Bud­dys“ sucht, kom­men­tiert doch ein­fach die­sen Arti­kel und wir fin­den uns!

Ein letz­ter Tipp von mir an alle, die sich ent­schlie­ßen, den Nano anzu­ge­hen: Schiebt nicht zu viele Tage auf – 1.667 Wör­ter klin­gen nicht so viel und sind es so auch tat­säch­lich nicht. Aber schon nach zwei, drei Tagen wird es wirk­lich schwie­rig, neben Beruf, Stu­dium, pri­va­ten Ver­pflich­tun­gen und dem manch­mal auf­mu­cken­den inne­ren Schwei­ne­hund den Wor­d­count auf­zu­ho­len. Also: jeden Tag dranbleiben!

Regis­triert euch hier: nano​wrimo​.org

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9 comments

Marco 3. November 2016 - 14:59

Ich bin auf die wei­te­ren Berichte gespannt und wün­sche dir viel Erfolg.
Die­ses Jahr mache ich das erste Mal mit. Nor­ma­ler­weise ist der Novem­ber einer der stres­sigs­ten Monate bei mir. (Die­ses Jahr zwar auch, aber es gibt ein klein wenig mehr Frei­raum als sonst.)

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Zeichensetzerin Alexa 4. November 2016 - 19:20

Oh, dann kannst du ja auch von dei­nen Erleb­nis­sen und Ergeb­nis­sen berich­ten! Würde mich jeden­falls inter­es­sie­ren! Und auf die Berichte von Satz­hü­te­rin Pia freue ich mich auch schon. 🙂

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Satzhüterin Pia 6. November 2016 - 19:02

Ich sag’s euch: Es bleibt span­nend! (schnell wei­ter tip­pen, die Tas­ta­tur raucht schon...mein Kopf übri­gens auch!)

...Ob es von sol­chen Schrei­bes­ka­la­tio­nen kommt, dass mein C und mein N auf der Tas­ta­tur schon voll­kom­men unsicht­bar sind?

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Zwischenzeilenverstecker Marco 7. November 2016 - 15:06

Ja, ich werde berich­ten, sobald es etwas zu berich­ten gibt. Denn momen­tan bin ich eher noch eine Art unsicht­ba­res NaNo-Gespenst.

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Satzhüterin Pia 8. November 2016 - 14:28

Wenn du Anschluss suchst, ich habe eine kleine, aber feine Buddy-Liste! Erst heute haben wir zu dritt einen halb­stün­di­gen Schreib­sprint abge­hal­ten. War sehr poduk­tiv und moti­viert wirk­lich sehr!

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Eine Woche NaNoWriMo – qualmt die Tastatur immer noch? 9. November 2016 - 11:37

[…] Zeit für den Na­No­Wri­Mo – lasst uns ein Buch schreiben! […]

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Zwei Wochen NaNoWriMo – durchhalten! – Bücherstadt Kurier 15. November 2016 - 22:01

[…] Zeit für den Na­No­Wri­Mo – lasst uns ein Buch schreiben! […]

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Abwärts läuft alles leichter – auch der NaNoWriMo 23. November 2016 - 11:31

[…] Zeit für den Na­No­Wri­Mo – lasst uns ein Buch schreiben! […]

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Das war’s schon wieder: Der NaNoWriMo ist geschafft! 30. November 2016 - 22:12

[…] Zeit für den Na­No­Wri­Mo – lasst uns ein Buch schreiben! […]

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