Rudolf Steiner
Rudolf Joseph Lorenz Steiner (* 27. Februar[1] 1861 in Nieder Kraliewitz, Königreich Ungarn, heute Kroatien;[2] † 30. März 1925 in Dornach, Schweiz) war ein österreichischer Publizist, Esoteriker und Vortragsredner. Er begründete die Anthroposophie, eine spirituelle Weltanschauung, deren Inhalte nach Steiners eigener Darstellung zum großen Teil auf hellseherischen Einblicken in hinter unserer sinnlichen Welt erkennbare geistige Welten („die Höheren Welten“) beruhen und die an die anglo-indische Theosophie Blavatskys, das Rosenkreuzertum und die Gnosis anschließt. Auf der Grundlage dieser Lehre entwickelte er eigene Konzepte für verschiedene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, darunter die Anthroposophische Architektur, die Waldorfpädagogik, die anthroposophische Medizin, die biologisch-dynamische Landwirtschaft, die Eurythmie und Die Christengemeinschaft.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rudolf Steiner entstammte einfachen Verhältnissen. Seine Eltern, der Bahnbeamte Johann Steiner (1829–1910) und Franziska Steiner, geborene Blie (1834–1918), kamen aus dem niederösterreichischen Waldviertel. Er hatte zwei jüngere Geschwister: Leopoldine (1863–1927), die als Näherin bis zu deren Tod bei den Eltern wohnte, und Gustav (1866–1941), der gehörlos geboren wurde und zeitlebens auf fremde Hilfe angewiesen war. Der Vater war zuvor als Förster und Jäger in Diensten des Horner Reichsgrafen Hoyos (eines Sohns von Graf Johann Ernst Hoyos-Sprinzenstein) tätig; als dieser ihm 1860 seine Zustimmung zur Hochzeit verweigerte, quittierte er den Dienst und fand eine Anstellung als Bahntelegrafist bei der Südbahn-Gesellschaft. Kurz hintereinander arbeitete er an drei Orten: am zweiten wurde Rudolf geboren, am dritten, in Mödling, lebte die Familie nur ein halbes Jahr. Anfang 1863 wurde er Stationsvorsteher in Pottschach, 1869 kam er nach Neudörfl, 1879 nach Inzersdorf, 1882 nach Brunn am Gebirge.
Steiner wurde katholisch getauft, bis zu seinem zehnten Lebensjahr nahm er regelmäßig an Gottesdiensten teil und war als Chorknabe und Ministrant tätig.[3] Er berichtete 1913 als „arrivierter Okkultist“[4] schon als Kind erste Erfahrungen mit Hellsichtigkeit gehabt zu haben. So habe er im Alter von sieben Jahren in einer Vision seine Tante gesehen, die fast zeitgleich an einem weiter entfernten Ort Selbstmord begangen hatte. Da er diese inneren Erfahrungen mit niemandem teilen konnte, zog er sich oft in sich selbst zurück und interessierte sich zunehmend für Esoterik.[5] In der Dorfschule von Neudörfl erhielt Steiner generationsübergreifenden Unterricht. Nach drei Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung in die Bürgerschule von Wiener Neustadt. Besonders interessierte ihn die Geometrie. Als Jugendlicher las er nach eigenen Angaben Kants Kritik der reinen Vernunft.[6]
Nach dem Besuch der Realschule Wiener Neustadt konnte Steiner dank eines Stipendiums von 1879 bis 1883 an der Technischen Hochschule in Wien studieren. Seine Studienfächer waren Mathematik und Naturwissenschaften mit dem Ziel des Lehramts an Realschulen. Daneben besuchte er Lehrveranstaltungen in Philosophie, Literatur und Geschichte teils auch an der Wiener Universität, wo er, ohne gymnasiale Matura in Latein,[7] nur einen Gaststatus hatte. In Wien lebte er von 1884 bis 1890 im großbürgerlichen Haus der jüdischen Familie Specht, als Haus- und Nachhilfelehrer.[8] Nach acht Semestern beendete Steiner 1883 unter anderem aus finanziellen Gründen dieses Studium ohne Abschlussexamen.[9] Da er ohne das Abschlussexamen in Österreich keinen akademischen Grad erreichen konnte, ging er nach Deutschland, wo die Universitäten im 19. Jahrhundert flexibler waren. Sein Versuch einer Dissertation an der Universität Jena 1884 scheiterte. Sieben Jahre später reichte er an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock eine 48-seitige Schrift ein: Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichte's Wissenschaftslehre: Prolegomena zur Verständigung des philosophierenden Bewußtseins mit sich selbst. Mit der mündlichen Prüfung (Rigorosum) am 23. Oktober 1891 wurde er bei Heinrich von Stein mit der Bewertung „rite“ (ausreichend) zum Dr. phil. promoviert.[10] Die Arbeit wurde 1892 in leicht erweiterter Fassung (Vorrede, Praktische Schlussbetrachtung und Vorwort) als Wahrheit und Wissenschaft – Vorspiel einer Philosophie der Freiheit im Verlag von Hermann Weißbach in Wien veröffentlicht.[11] Der Buchhändler und Verleger Weißbach gab auch die Zeitschrift Litterarischer Merkur – Kritisches und bibliographisches Wochenblatt heraus, für den Steiner zwischen 1891 und 1893 fünfundvierzig Artikel verfasste.
Der frühe Steiner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Goetheforscher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 1882 bis 1897 war Steiner Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Johann Wolfgang von Goethes. Er besorgte in dieser Zeit zwei Ausgaben, erst im Rahmen der Deutschen Nationallitteratur Joseph Kürschners, dann (ab 1890) als Mitarbeiter des gerade gegründeten Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar unter Leitung von Bernhard Suphan im Rahmen der sogenannten Sophien-Ausgabe – nach der Begründerin des Archivs, Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach –, heute bekannt als Weimarer Ausgabe.[12] In Kürschners Nationalliteratur, für die Steiner dank der Empfehlung durch seinen Wiener Germanistik-Professor Karl Julius Schröer als Mitarbeiter verpflichtet wurde, bestand seine Aufgabe darin, erläuternde Kommentare und philosophische Einleitungen beizusteuern, während es sich bei der Weimarer Ausgabe meist um philologische Kleinarbeit handelte. Die ersten von Steiner herausgegebenen Goethe-Bände wurden mit Wohlwollen aufgenommen und in manchen Rezensionen gelobt. Sie trugen dazu bei, das naturwissenschaftliche Werk Goethes, der bislang vor allem als Dichter wahrgenommen worden war, bekannt zu machen. Schon früh wurde bemängelt, dass Steiner in seinen Einleitungen nicht Goethes Weltanschauung darstelle, sondern seine eigene. Auf teils vernichtende Kritik stieß Steiners philologische Arbeit im Rahmen der Weimarer Ausgabe, wo ihm zahlreiche handwerkliche Fehler und Nachlässigkeiten angelastet wurden. Steiner selbst, der anfangs mit großem Engagement an die Herausgebertätigkeit herangegangen war, betrachtete die Arbeit im Weimarer Archiv zunehmend als drückende Last und schrieb später, dass er auf das dort Geleistete „nie besonders stolz gewesen“ sei.[13]
Daneben gab Steiner auch die Werke des Philosophen Arthur Schopenhauer und des Dichters Jean Paul heraus. Für mehrere Lexika verfasste er Beiträge zu naturwissenschaftlichen Themen. Zeitweilig war er auch Redakteur der in Wien erscheinenden Deutschen Wochenschrift. Seinen Lebensunterhalt bestritt er bis 1890 überwiegend als Erzieher und Hauslehrer der vier Söhne eines jüdischen Kaufmanns. Mit der Berufung an das Weimarer Archiv fand er ein bescheidenes Auskommen.
Kontakte in Wiener Zeit (1879–1890)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den zahlreichen Kontakten, die Steiner in seiner Wiener Zeit (1879–1890) pflegte, gehören der Esoteriker Friedrich Eckstein, der ihn mit der Theosophie Helena Petrovna Blavatskys bekannt machte, und die Frauenrechtlerin Rosa Mayreder, seine wichtigste Gesprächspartnerin bei der Ausgestaltung seiner Freiheitsphilosophie. In der Weimarer Zeit knüpfte er Kontakte zu Herman Grimm, Otto Erich Hartleben, Ernst Haeckel, Conrad Ansorge und Elisabeth Förster-Nietzsche.
Erste Ehe (1899–1904)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1892 zog Steiner in das Häuschen seiner früheren Weimarer Hauswirtin, der gerade verwitweten acht Jahre älteren Anna Eunike (1853–1911) und ihren fünf Kindern, in Berlin-Schlachtensee ein. 1899 heirateten die beiden.[14] Nach einigen Monaten zog das Ehepaar in eine Mietwohnung im Hinterhaus der Motzstraße 17. Steiners nachmalige zweite Ehefrau Marie von Sievers zog gleich mit ein, was Anna Eunike als Zumutung empfand.[15] Im Juni 1904 trennte sich Anna Eunike von Steiner.[16]
Frühe philosophische Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In dieser Zeit entstanden folgende Werke:
- die erkenntnistheoretischen Schriften Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung (1886) und
- Wahrheit und Wissenschaft (1892),
- 1894 die daran anknüpfende Philosophie der Freiheit; (überarbeitete Fassung 1918),[17]
Seine Erkenntnistheorie, die er in der Auseinandersetzung mit Goethes naturwissenschaftlichen Schriften entwickelt hatte, nahm in Anlehnung an den Deutschen Idealismus und namentlich an Johann Gottlieb Fichte ihren Ausgangspunkt im erkennenden Subjekt. Entscheidend war dabei für Steiner die Erfahrung des eigenen Denkens: Die „Beobachtung“ des Denkens sei die „allerwichtigste“ Wahrnehmungsleistung des Menschen. Denn nur das, was er selbst denke, könne er vollkommen durchschauen. Damit sei „ein fester Punkt gewonnen, von dem aus man mit begründeter Hoffnung nach der Erklärung der übrigen Welterscheinungen suchen kann“.[18]
Jede Art des Seins, die weder durch Wahrnehmung noch durch Denken erfahrbar sei, wies Steiner als „unberechtigte Hypothesen“ zurück. Mit dieser positivistischen Abweisung jeglicher transzendenten „Realität“, deren Existenz und zugleich prinzipielle Nicht-Erkennbarkeit andere Philosophen voraussetzten (Agnostizismus), stellte sich Steiner auch in Gegensatz zu der von Kant geprägten Universitäts-Philosophie seiner Zeit. Für den jungen Goethe-Forscher gab es nur eine Welt und somit keine prinzipiellen Grenzen des Erkennens. In diesem Sinn bezeichnete Steiner seine Weltanschauung auch als „Monismus“.[19] Dieser war bei Steiner jedoch nicht mit dem materialistischen Monismus identisch, den Ernst Haeckel fünf Jahre später (1899) in seinem Buch Die Welträtsel popularisierte. Steiners Verhältnis zu Haeckel war durchaus zwiespältig. Als Haeckels Die Welträtsel erschien, begleitet von heftigen Angriffen auf den Autor vor allem von Seiten der Kirchen, stellte sich Steiner in einer Aufsatzserie (Haeckel und seine Gegner, 1899) rückhaltlos auf Haeckels Seite. Auch später, in seiner theosophischen Phase, bezeichnete er Haeckels kämpferisches Eintreten für die Evolutionstheorie als „die bedeutendste Tat des deutschen Geisteslebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“.[20] Die Berufung Steiners auf Haeckel gilt als wichtiges Deutungsproblem für das Verständnis seiner intellektuellen Entwicklung.[21]
Seine monistische Erkenntnistheorie betrachtete Steiner aber nur als „Vorspiel“, als „philosophischen Unterbau“ einer radikal individualistischen Freiheitsphilosophie, mit welcher er eng an Friedrich Nietzsche und Max Stirner anschloss, die er in seiner Philosophie der Freiheit gleichwohl nicht erwähnte. Steiner hob Nietzsches „Übermenschen“ hervor, den er mit dem „Eigner“ Stirners identifizierte. Der Übermensch ist für Steiner der „von allen Normen befreite Mensch, der nicht mehr Ebenbild Gottes, Gott wohlgefälliges Wesen, guter Bürger u.s.w., sondern er selber und nichts weiter sein will – der reine und absolute Egoist.“[22]
Steiners 1894 erschienenes Werk Die Philosophie der Freiheit, von dem nur wenige Exemplare verkauft wurden, fand in der akademisch-philosophischen Fachwelt nur geringe Beachtung. Eduard von Hartmann jedoch schickte Steiner sein Leseexemplar zwar ausführlich kommentiert zurück, verzichtete aber auf eine Rezension. Später kritisierte er das Werk beiläufig in einer Fußnote. Eine ausführliche kritische Rezension überließ er seinem Schüler Arthur Drews. Eine weitere, weitgehend zustimmende Rezension verfasste Bruno Wille.[23]
Es gelang Steiner nicht, in der akademischen Philosophie Fuß zu fassen. Ein Habilitationsversuch im Jahre 1894 scheiterte. Ernst Haeckel, der aus dem Umfeld Steiners um Vermittlung einer Stelle an der Universität Jena gebeten worden war, versagte jegliche Unterstützung.
Nach Karl Vorländer (Geschichte der Philosophie) verdient die später durch die Anthroposophie drapierte ‚Theosophie‘ Steiners keine Aufnahme in die Geschichte der Philosophie.[24] Steiners philosophisches Werk war, nach einer kurzen Rezeptionsphase, die hauptsächlich die Philosophie der Freiheit betraf, außer in anthroposophischen Kreisen, praktisch vergessen. Aus anthroposophischer Sicht erscheint es bis in die Gegenwart als „ein tiefes Rätsel, weshalb Rudolf Steiners kognitive Leistung von der akademischen Welt fast völlig ignoriert oder im besten Falle als Auswuchs eines seltsamen Sektierergeistes behandelt wird“, wie Marek Majorek im Jahre 2002 in seiner Dissertation konstatierte.[25]
Kurze Zeit arbeitete Steiner unter Elisabeth Förster-Nietzsche am Nachlass Nietzsches und war als Herausgeber der Werke im Gespräch. Im Rahmen dieser Tätigkeit erstellte er die erste Nietzsche-Bibliographie und das erste Verzeichnis von Nietzsches Bibliothek, das zur Grundlage aller später publizierten Kataloge wurde. Steiner konnte auch die noch unveröffentlichte Autobiographie Nietzsches, Ecce Homo, einsehen und durfte dem geistig umnachteten Denker bei einem Besuch am 22. Januar 1896 persönlich gegenübertreten. Nach einem Eklat um die Frage der Herausgeberschaft brach Steiner mit Förster-Nietzsche und machte 1900 als erster auf die zweifelhaften Machenschaften des Nietzsche-Archivs im Rahmen von dessen Nietzsche-Ausgabe aufmerksam.[26] Steiner hatte sich nicht nur in einem Nietzsche-Buch, sondern auch in zahlreichen Zeitschriftenaufsätzen und Rezensionen als einer der ersten Vorkämpfer des damals noch nicht akzeptierten Nietzsche positioniert.
Publizistische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einen Teil seines Lebensunterhalts bestritt Steiner weiterhin mit Herausgebertätigkeiten, etwa indem er von 1897 bis 1900 zusammen mit Otto Erich Hartleben das Magazin für Litteratur in Berlin herausgab. In dieser Zeit erschienen zahlreiche Aufsätze Steiners zu künstlerischen, philosophischen und politischen Themen. Seine seit etwa 1894 bestehende Bekanntschaft mit dem deutschen Dichter und Anarchisten John Henry Mackay wurde zu einer engen Freundschaft. Steiners Bekenntnis zum individualistischen Anarchismus[27] und eine Kampagne für Alfred Dreyfus[28] führten zu Leserprotesten und erwiesen sich als der Auflagenhöhe des Magazins abträglich.[29] Hartleben legte im März 1900 seine Mitherausgabe wegen „inferioren Klatsches“ – gemeint war die Auseinandersetzung mit dem Nietzsche-Archiv, die Steiner in der Publikation führte – nieder.[30] Im September 1900 trat auch Steiner von seiner Redaktionsaufgabe zurück.
Steiner befand sich zu dieser Zeit in ernsthaften finanziellen Nöten. Aus seinem Umfeld wurde bereits für seine Wiener Zeit berichtet, er habe in einer „elenden Wohnung [gelebt und sei] oft geradezu am Verhungern“ gewesen. So schlecht sei es ihm auch bis in die Weimarer, ja auch Berliner Zeit gegangen. Zudem ist eine Zerrüttung des Lebenswandels überliefert. Steiner zechte nächtelang mit seinen Dichter-Freunden, teilweise sei er erst am nächsten Nachmittag nach Hause gekommen. Rosa Mayreder, die Vertraute aus der Wiener Zeit, meinte sogar, er sei Alkoholiker. Erst ab der Jahrhundertwende habe er sich „ganz fest in die Hand genommen und sei der geworden, als den ihn die Welt heute kennt“.[31] Steiner wandte sich in den ersten Berliner Jahren proletarisch geprägten Außenseiterkreisen zu. Seine Kontakte reflektierten das Motto, welches er 1899 für sein Magazin gewählt hatte: „Vielseitigkeit und Vorurteilslosigkeit“. So hielt er von 1899 bis 1904 Kurse an der sozialistisch geprägten Berliner Arbeiter-Bildungsschule. Nach Wolfgang G. gehörten zu Steiners damaligem Bekanntenkreis Monisten des Giordano-Bruno-Bundes (Wilhelm Bölsche, Bruno Wille), Vorkämpferinnen für freie Liebe (Ellen Key, Margarete Beutler), bekennende Homosexuelle (Magnus Hirschfeld) und Anarchisten (neben Mackay etwa Benjamin Tucker und Siegfried Nacht).[32]
Auf die Zeit als Bohemien blickte Steiner selbst nur ungern zurück. 1904 bedauerte er in einem Brief an seine Frau, „sich auf den Dreck dieser jungen Leute“ eingelassen zu haben. Es sei „ein ehrlicher Irrtum“ gewesen, den er „mit recht dreckigem Klatsch“ habe büßen müssen.[33]
In der Theosophischen Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vortragsredner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als bekannter Nietzsche-Kenner war Steiner nach Nietzsches Tod (1900) als Vortragsredner über den radikalen Denker gefragt. Im September 1900 hielt er auch in der Theosophischen Bibliothek des Grafen Cay von Brockdorff (1844–1921) in Berlin je einen Vortrag über Nietzsche und über „Goethes geheime Offenbarung“. Diese Vorträge wurden gut aufgenommen, und Steiner konnte gleich anschließend mit einer Vortragsreihe über Die Mystik beginnen (26 Vorträge bis April 1901). Es schlossen sich im nächsten Jahr Vorträge über Das Christentum als mystische Tatsache an, und bald waren die Theosophen, denen Steiner bis dahin ablehnend gegenübergestanden hatte, sein wichtigstes Publikum, bei dem er durch seine Reden sogar seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte.[34] Als 1902 eine Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft gegründet wurde und sich die deutschen Theosophen nicht auf einen Vorsitzenden einigen konnten, war Steiner der Kompromisskandidat. Steiner wurde zum Generalsekretär gewählt, weil man sich auf kein „älteres Mitglied als Kandidaten für dieses Amt einigen konnte“.[35]
Die Theosophische Gesellschaft (TG) war eine esoterische, teils als obskur geltende Vereinigung, in der sich global Menschen zusammenschlossen, die auf der Suche nach einem neuen spirituellen Weltbild waren. Die Lehren der 1891 verstorbenen Mitbegründerin Helena Petrovna Blavatsky spielten dabei eine tragende Rolle. Sie vertrat einen stark durch östliche Philosophien beeinflussten Okkultismus und gilt heute als die bedeutendste Wegbereiterin der „modernen“ Esoterik gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten waren ihr aber auch – vor allem im Zusammenhang mit Briefen fraglicher Herkunft, die von indischen Meistern stammen sollten – betrügerische Machenschaften vorgeworfen worden.[36] Ihre Nachfolgerin in der Leitung der TG, Annie Besant, war vor allem dem Hinduismus zugewandt.
Steiner hatte in seinen Berliner Vorträgen, bevor er auch nur Mitglied der TG geworden war, in zwei Punkten dargelegt, worin er seiner Meinung nach von Blavatskys theosophischer Lehre abwich. Er sprach dem menschlichen „Wesenskern“, dem Ich, eine zentrale Bedeutung auf dem spirituellen Entwicklungsweg zu. Zum andern betonte Steiner die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Person Jesu Christi, der von den älteren Theosophen nur als ein hochentwickelter Mensch (ein sogenannter „Meister“) neben anderen angesehen wurde. Diese Ansichten publizierte Steiner – als schriftliche Fassungen seiner Vorträge in der Theosophischen Bibliothek – in den Büchern Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens (1901) und Das Christentum als mystische Tatsache (1902). Diese Eigenständigkeit stand im Einklang mit dem ursprünglichen Grundprinzip der 1875 gegründeten Gesellschaft: „Keine Religion höher als die Wahrheit!“
Steiner erhob gegenüber dem in der TG tonangebenden Orientalismus den Anspruch, „Theosophie“ eigenständig aus dem abendländischen Geistesleben heraus zu entwickeln. Schon 1903 bekannte er sich aber auch zur Lehre von Reinkarnation und Karma, die er seinerseits als „vom Standpunkte der modernen Naturwissenschaft notwendige Vorstellungen“ bezeichnete und entsprechend abzuleiten suchte.[37]
Entsprechend seinem inneren Schritt vom Denk-Erleben zum Geist-Erleben und seiner neuen Zuhörerschaft hatte sich auch Steiners Terminologie gegenüber seinen früheren Schriften stark verändert, etwa wenn er nun von höheren Welten und Mysterien sprach. Das Eintreten für die theosophische Bewegung führte zum Bruch mit zahlreichen früheren Freunden. Bruno Wille etwa warnte Steiner, der Begriff Theosophie sei „arg diskreditiert durch buddhistische Scholastik, occultistischen Aberglauben und spiritistischen Schwindel.“
Innerhalb der Theosophischen (und später der Anthroposophischen) Gesellschaft trat Steiner vor allem als Vortragsredner in Erscheinung. In den gut zwei Jahrzehnten bis zu seinem Tod hielt er rund 6000 Vorträge, hauptsächlich in den immer zahlreicher werdenden Ortsgruppen („Zweigen“) in Deutschland und später auch in anderen europäischen Ländern. Neben diesen nur für Mitglieder zugänglichen Vorträgen wurden regelmäßig auch öffentliche Vorträge organisiert. Eine schriftliche Publikation der Vorträge war ursprünglich nicht vorgesehen; da aber bald unautorisierte Mitschriften kursierten, beauftragte man Stenografen mit der Aufzeichnung der Vorträge. So entstanden etwa 4500 stenografische Mitschriften,[38] die teils schon zu Steiners Lebzeiten, überwiegend aber erst nach seinem Tod in Buchform publiziert wurden und heute auch im Internet frei verfügbar sind. Sie machen den größten Teil von Steiners heute schriftlich vorhandenem Werk aus und sind insofern nicht unproblematisch, als sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – von Steiner selbst nicht durchgesehen wurden.
„Übersinnliche Welterkenntnis“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1904 erschien das Buch Theosophie (mit dem Untertitel Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung), in dem er die jetzt von ihm vertretene Lehre erstmals ausführlich darlegte. Anknüpfend an Johann Gottlieb Fichte sprach er darin von einem „geistigen Auge“, das es ermögliche, neben der gewohnten physischen Welt noch eine seelische und eine geistige Welt wahrzunehmen und zu erforschen. Während traditionelle Esoteriker die okkulten Erkenntnisse als über ein Lehrer-Schüler-Verhältnis vermittelte „Einweihung“ ansahen, wollte Steiner zu einer selbstbestimmten Erkenntnisleistung anleiten. Diese Anleitungen vertiefte er in der Aufsatzserie Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (1904/05).
In der parallel begonnenen Aufsatzserie Aus der Akasha-Chronik (1904–1908) griff Steiner nun vermehrt Themen aus der Lehre Blavatskys und anderer ihr nahestehender Okkultisten auf, darunter die Lehre von den „Wurzelrassen“. Trotz einzelner Abweichungen und eigenständigen Schwerpunktsetzungen hatte sich Steiner anscheinend den Grundrahmen der theosophischen Weltsicht zu eigen gemacht.[39]
Eine ausführliche Zusammenfassung seiner esoterischen Lehre gab er 1910 unter dem Titel Die Geheimwissenschaft im Umriss heraus – ein Titel, der sich an Blavatskys Hauptwerk Die Geheimlehre (The Secret Doctrine, 1888) anlehnt. In dieser Publikation tritt (wie schon in Theosophie) die von Blavatsky entlehnte Terminologie wieder weitgehend zurück und stattdessen werden abendländische Themen wie die christliche Hierarchienlehre aufgegriffen. Dieses Buch wurde noch zu Lebzeiten Steiners vierzehn mal neu aufgelegt; wenige Wochen vor seinem Tod (1925) schrieb er noch das Vorwort zur 16. Auflage.[40] Auch von der Theosophie gab es in dieser Zeit neun Neuauflagen.
Die Akasha-Chronik, nach theosophischer Lehre die Aufzeichnung des gesamten planetaren Schicksals der Erde, die sich in der spirituellen Welt befinden soll, beschrieb Steiner als eine seiner „geistigen“ Wahrnehmung zugängliche „Schrift“. Damit verband er den Anspruch, er könne vergangene Ereignisse übersinnlich wahrnehmen; 1913 beschrieb er diese Fähigkeit als einen „nach rückwärts gerichteten hellseherischen Blick“.[41] Auch an anderer Stelle nahm Steiner wiederholt für sich in Anspruch, seine „Geistesforschung“ basiere auf einer angeborenen Fähigkeit zur Hellsichtigkeit.[42] Diese Empirie des Übersinnlichen, in der der menschliche Geist nicht nur in Begriffen und Ideen gedacht, sondern unmittelbar erfahren werden könne, müsse aber den Kriterien der Wissenschaft unterworfen werden, um „Geisteswissenschaft“ in dem von ihm intendierten Sinne zu werden.[43] Als Grundlage seiner „geisteswissenschaftlichen“ Darstellungen unterschied Steiner mehrere Erkenntnisstufen. Neben der gewöhnlichen Erkenntnis gebe es demnach die „imaginative“, die „inspirative“ und die „intuitive“ Erkenntnis. Durch strenge Schulung lassen sich dieser Lehre zufolge immer höhere Erkenntnisstufen erreichen, die einen erkenntnismäßigen Zugang zur übersinnlichen Welt ermöglichen. Diese „Geisteswissenschaft“ soll laut Steiner Menschen dazu befähigen, die physische Welt in ihrem Zusammenhang mit der „geistigen“ Welt zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus die Welt zu gestalten. Von diesem Standpunkt aus verknüpfte Steiner seine frühen Ansätze eklektisch zu einer „Philosophie der Denk-Erfahrung“.
Die Dreiteilung in imaginative, inspirative und intuitive Erkenntnis wurde die Grundlage für die Klassen von Steiners „Esoterischer Schule“, in der er privat Schüler in „geisteswissenschaftlicher“ Erkenntnis ausbildete. 1904 richtete er die erste Klasse ein, in der theosophische Literatur gelesen wurde, 1907 die zweite, die eher rituell ausgerichtet war. Für sie adaptierte Steiner den Memphis-Misraïm-Ritus, ein irreguläres freimaurerisches Hochgradsystem, in dem er auch selbst Mitglied wurde. In diesem Zusammenhang kam Steiner auch in Kontakt mit dem deutschen Okkultisten Theodor Reuss.[44] Ob er auch Mitglied in dessen sexualmagischen Ordo Templi Orientis wurde, ist umstritten.[45] Beide Klassen arbeiteten bis 1914, die dritte, die die Schüler in ihrem täglichen Berufsleben schulen sollte, kam anscheinend nicht zustande.[46]
Verbandskonflikte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über die Jahre kam es zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen der Weltorganisation der TG und den deutschen Sektionen und Logen. Steiner war ein wesentlicher Protagonist in dieser Auseinandersetzung. 1907 empörte er sich über Annie Besants Behauptung, die Mahatmas wären am Totenbett von Blavatskys Nachfolger Henry Steel Olcott erschienen und hätten sie als Nachfolgerin bestimmt. Daraufhin trennte er seine eigene Esoterische Schule von der der TG.[47] Die nächste Krise entstand, als einige Vertreter der TG – allen voran Charles Webster Leadbeater – den sechzehnjährigen Jiddu Krishnamurti im Jahre 1911 als kommenden Maitreya (Weltlehrer) propagierten und dieser in manchen Kreisen als „Reinkarnation Christi“ aufgefasst wurde. Steiner lehnte den zunehmenden Kult um Krishnamurti und den in diesem Zusammenhang gegründeten Order of the Star in the East ab. Der Vorstand der deutschen Sektion bat die Mitglieder des „Ordens“, entweder aus dem Orden oder aus der deutschen Sektion auszutreten und forderte in einem Telegramm den Rücktritt Annie Besants als internationale Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft Adyar. Diese löste am 7. März 1913 die von Steiner geleitete deutsche Sektion formell auf. An ihre Stelle trat eine erneuerte deutsche Sektion unter Leitung von Wilhelm Hübbe-Schleiden.[48] Der bereits am 28. Dezember 1912 in Köln gegründeten Anthroposophischen Gesellschaft traten die meisten der 2500 ehemaligen Mitglieder bei, und innerhalb Jahresfrist kamen über 1000 weitere Mitglieder dazu. In der neuen Organisation hatte Steiner nicht mehr selbst die Leitung inne – den Vorstand bildeten Marie von Sivers, Michael Bauer und Carl Unger –, er war aber der wichtigste Vortragsredner und Ehrenpräsident.
Der späte Steiner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Bruch mit der Theosophischen Gesellschaft veränderte Steiner auch den terminologischen Rahmen seiner Lehre. Dabei war „Anthroposophie“ jedoch im Wesentlichen nur eine andere Bezeichnung für das, was er bis zum Ausschluss aus der Theosophischen Gesellschaft als „Theosophie“ vertreten hatte. Seine Bücher Theosophie (1904) und Geheimwissenschaft im Umriß (1910) blieben insofern auch die Standardwerke der Anthroposophie. In Neuauflagen von Steiners bisherigen Werken wurde die Bezeichnung „Theosophie“ weitgehend durch „Anthroposophie“ oder „Geisteswissenschaft“ ersetzt. Statt auf indische Weisheitslehren stützte sich Steiner von nun an westliche esoterische Lehren auf das Rosenkreuzertum und eine „Christosophie“, in deren Zentrum das „Mysterium von Golgatha“ stand. Gleichwohl blieben auch in der Anthroposophie östliche Spuren erkennbar, wie etwa die Karma- und Reinkarnationslehre oder Steiners Vorstellungen eines künftigen spirituellen Übermenschen („Homo divinus“), die er mit Rassenvorstellungen verband.[49]
Der späte Steiner wandte sich verstärkt Kunst und Architektur zu. In den Jahren 1910 bis 1913 wurden in München seine vier „Mysteriendramen“ uraufgeführt. Von 1913 bis 1922 entstand unter seiner künstlerischen Leitung in Dornach bei Basel das Goetheanum als Zentrum der Anthroposophischen Gesellschaft und Sitz der geplanten Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Nachdem der Holzbau in der Silvesternacht 1922/23 abgebrannt war (die zeitgenössische Presse vermutete Brandstiftung seitens militanter Steiner-Gegner), entwarf Steiner ein zweites, größeres Goetheanum aus Beton, das 1928, also erst nach seinem Tod, fertiggestellt wurde. Der expressive Baustil des aus Stahlbeton gefertigten neuen Goetheanums im Gegensatz zu seinem impressionistisch geprägten Vorgänger zeigt, dass Steiners Architekturstil binnen weniger Jahre einen radikalen Wandel erfuhr. Dieser Stil entfaltete – unter anderem unter der Bezeichnung Organische Architektur – eine weit verzweigte Wirkung auf die moderne Architektur (eine Beschäftigung mit Steiner lässt sich nachweisen für Le Corbusier, Henry van de Velde, Frank Lloyd Wright, Erich Mendelsohn, Hans Scharoun, Frank O. Gehry und Hinrich Baller).[50]
Steiner, der vor und während des Ersten Weltkriegs im Austausch mit führenden Politikern gestanden hatte, wirkte nach Kriegsende auch auf politischer Ebene. Im Jahre 1919 publizierte er einen „Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt“, den auch Hermann Bahr, Hermann Hesse und Bruno Walter unterzeichnet hatten. In dieser Zeit trat er für klassische Anliegen eher konservativer und nationaler Kreise ein. Vor allem die Kriegsschuldfrage war ihm ein politisches Anliegen. 1919 wirkte er an der Herausgabe einer politischen Broschüre unter dem Titel Die ‚Schuld‘ am Kriege mit, um die öffentliche Meinung im Vorfeld der Friedensverhandlungen in Versailles zu beeinflussen. Bei dem Dokument handelte es sich um die bereits 1914 niedergelegten Erinnerungen von Generalstabschef Helmuth von Moltke, in denen dieser das Versagen des Kaisers vor Kriegsausbruch beschrieben hatte. Sie erschien 1922.[51] Im Kampf gegen den Kriegsschuldvorwurf an Deutschland finanzierte Steiner eine verschwörungstheoretische Schrift, in der Freimaurern, Juden und Theosophen die Schuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. Diese Schrift des Okkultisten Karl Heise, die mit einer Einleitung Steiners versehen war, wurde später von den Nationalsozialisten rezipiert.[52]
Die Zeit als Vortragsredner und Berater der Anthroposophischen Gesellschaft erwies sich für Steiner als produktiv. Er trat in den unterschiedlichsten Lebensbereichen mit eigenen Ideen hervor. Beispiele dieser „Anwendungs-Anthroposophie“[53], die zur Attraktivität der Bewegung beitrug, sind die Waldorfpädagogik, die zur Grundlage das Menschenbild Rudolf Steiners hat und Elemente der Reformpädagogik aufgreift und die Heilpädagogik. Weiterhin die Sakralarchitektur, etwa des Goetheanums, oder die Bewegungskunst der Eurythmie, die bei verschiedener Zielsetzung mit dem Ausdruckstanz Ähnlichkeiten aufweist. Steiner begründete mit der Ärztin Ita Wegman die anthroposophische Medizin und gab Anregungen und Ratschläge für die religiöse Erneuerungsbewegung der Christengemeinschaft. Im Juni 1923 gab er mit Vorträgen in Koberwitz bei Breslau die Anregung zur Begründung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft; diese Vorträge erfolgten unter anderem auf Einladung von Carl Graf von Keyserlingk. Viele von Steiners Ideen sind bis heute wirkungsmächtig. So sind etwa Waldorfschulen und -kindergärten, biologisch-dynamischer Landbau (Demeter) und anthroposophische Medizin einschließlich der anthroposophisch orientierten Krankenhäuser beliebt. Die auf anthroposophischen Prinzipien basierende Wirtschaftsunternehmen Der kommende Tag und die Futurum AG scheiterten dagegen nach dem Ersten Weltkrieg.[54]
Rudolf Steiner und seine zweite Frau Marie von Sivers (Heirat 1914, dann Marie Steiner-von Sivers, keine Kinder) wohnten von 1903 bis 1923 in Berlin-Schöneberg, Motzstraße 30, wo eine Gedenktafel an sie erinnert. Allerdings war Steiner als Vortragsredner und als Vorsitzender der Theosophischen bzw. Anthroposophischen Gesellschaft viel auf Reisen. Nach dem Ende des Krieges 1918 hielt er sich nur noch selten in Berlin auf.
Tod 1925 und Beisetzung 1992[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. September 1924 gab Steiner seine Vortragstätigkeit auf und blieb in den sechs Monaten bis zu seinem Tod, in denen er nur noch eingeschränkt arbeitsfähig war, bettlägerig.[55] Am 1. Oktober 1924 zog der chronisch erschöpfte Steiner aus dem mit seiner Frau bewohnten Haus Hansi[56] aus und richtete sein Lager im Atelier bei der Schreinerei ein. Seiner Frau gegenüber begründete Steiner den Umzug mit der in der Schreinerei vorhandenen Badeeinrichtung, die im Haus Hansi fehle.[57] Gleichzeitig bezog seine Geliebte Ita Wegman ein Nebenzimmer im Atelier, um den Kranken pflegen und medizinisch versorgen zu können. In dem halben Jahr bis zu seinem Tod verrichtete Steiner hier noch ein großes Arbeitspensum. Als sich sein Zustand verschlimmerte, wurde ein weiterer anthroposophischer Arzt, Ludwig Noll, hinzugezogen. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925 um 10 Uhr vormittags im Alter von 64 Jahren. An der Trauer feier in der Schreinerei nahmen mehr als 1200 Personen teil.[58]
Über die genaue Todesursache gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Helmut Zander spricht in seiner Steinerbiographie von einem nachträglichen „Vertuschungsspektakel“ und einer „Verschleierungstaktik“, mit denen Ita Wegman vermutlich „verschleiern wollte, woran Steiner wirklich starb: an Krebs“.[59] Für diese Diagnose gibt es allerdings keinen Beweis.
Steiners Leichnam wurde verbrannt. Die Urne wurde fast 70 Jahre lang im Goetheanum aufbewahrt, bis man seine Asche am 3. November 1992[60] im Gedenkhain des Goetheanums beisetzte. Neben seiner Urne und einem ihm gewidmeten Gedenkstein, ist auch die Urne des Dichters und Schriftstellers Christian Morgenstern beigesetzt, der eine besondere geistige Zusammengehörigkeit zu Steiner empfand.
Nachlassstreit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem Marie Steiner 1943 als Alleinerbin Rudolf Steiners die «Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Verein zur Verwaltung des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Steiner»[61] gegründet hatte, kam es zu Feindschaften zwischen anthroposophischen Fraktionen in Dornach, besonders zwischen dem Nachlassverein und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft um das materielle und geistige Erbe Steiners. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen wurden zugunsten der Nachlassverwaltung entschieden, sodass man Steiners Werke bis 1968 im Goetheanum nicht mehr kaufen konnte.[62]
Das Problem der Zäsur in Steiners Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der späte Steiner wollte sein theosophisch und anthroposophisch geprägtes Werk der Jahre ab 1900 als konsequente Weiterentwicklung seines bis dahin entstandenen philosophischen Werks verstanden wissen. Alle Widersprüche bezeichnete er an verschiedenen Stellen als „scheinbar“ oder „vordergründig“. In seinen unter dem Titel Mein Lebensgang veröffentlichten autobiographischen Notizen, die allerdings nicht immer zuverlässig sind,[63] zeichnete Steiner das Bild einer folgerichtigen geistigen Entwicklung. Demgegenüber sehen viele Beobachter bei ihm um 1900 eine tiefe geistige Zäsur, die sich unter anderem an seiner veränderten Haltung gegenüber dem Christentum zeigen lässt. Ein Zeitgenosse sprach rückblickend von einer „halsbrecherischen Kurve seines Geisteslebens“,[64] der Biograph Gerhard Wehr von „Krise und Wandlung“.[65] Steiner, so der Chronist weiter, habe um die Jahrhundertwende eine „innere Wendung [vollzogen,] deren Interpretation dem Biographen manche Schwierigkeiten bereitet“.[66] Ein weiteres Beispiel für von Steiner im Nachhinein übertünchte Disparitäten sind Schilderungen Steiners zu seinem Verhältnis zu Nietzsche, die David Marc Hoffmann als falsch nachgewiesen hat.[67]
Der frühe Steiner war als Individualist, Positivist und Freidenker hervorgetreten, der sich nicht scheute, sich auch auf skandalumwobene Philosophen wie Stirner, Nietzsche und Haeckel zu berufen. Sein Freidenkertum gipfelte in einer Verächtlichmachung von Religion und Glauben. Dem Christentum maß er geradezu pathologische Züge bei.[68] Der Glaube an Gott und Christus erschien Steiner als Zeichen krankhafter Schwäche, der er ein „gesundes menschliches Denken“ gegenüberstellte. An anderer Stelle hatte er geschrieben, der Mensch der Zukunft werde „nicht mehr glauben, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, ihn von sündiger Schmach zu befreien, er wird aber einsehen, daß unzählige Himmel da sind, um ihn zuletzt hervorzubringen und sein Dasein genießen zu lassen“.[69] Solche Sätze erscheinen wie ein Nachhall von Nietzsches Kritik am christlichen Glauben, wie dieser sie unter anderem in Der Antichrist – Fluch auf das Christenthum niedergeschrieben hatte. Dieser Angriff Nietzsches auf das Fundament christlicher Glaubensinhalte hatte den jungen Steiner tief beeindruckt, wie aus einem Brief an Pauline Specht hervorgeht.[70] Im Magazin für Litteratur veröffentlichte Steiner noch 1898 den bekenntnishaften Satz: „Wir wollen Kämpfer sein für unser Evangelium, auf daß im kommenden Jahrhundert ein neues Geschlecht entstehe, das zu leben weiß, befriedigt, heiter und stolz, ohne Christentum, ohne Ausblick auf das Jenseits.“[71] Nur zwei Jahre später trat ein gewandelter Steiner vor die Theosophen und sprach über die „mystische Tatsache des Christentums“.
Die tiefe geistige Zäsur in seinem Leben, die um die Jahrhundertwende stattgefunden hatte, brachte Steiner rückblickend besonders mit Stirner und Mackay in Verbindung. Steiners geistige Wende war radikal. Hatte er Stirner anfangs als „den freiesten Denker“ bezeichnet, „den die neuzeitliche Menschheit hervorgebracht hat“, wurde er für ihn zu einem „furchtbar deutlich sprechenden Symbolum der untergehenden [bürgerlichen] Weltanschauung“.[72] Auch Nietzsches Antichrist wurde nun als Inbegriff des Satanischen betrachtet. Seine Kapitel hätten einen „oftmals so teuflischen Inhalt“, meinte Steiner und schrieb sie Ahriman zu,[73] dem bösen Gott des Parsismus, der in seiner Interpretation der Menschenseele den Zugang zur seelisch-geistigen Welt versperren möchte, um ihr Bewusstsein mit materialistischen Versuchungen an die physische Leiblichkeit zu ketten.
Gerhard Wehr spricht von einem „Wandlungsgeschehen“ in Steiners Berliner Jahren und dass sich Steiner trotz Betonung der Kontinuität seiner geistigen Entwicklung des starken Wandels bewusst war.[74] In dieser Zeit hatte Steiner, der frühere Kritiker von Offenbarungsreligionen, nach eigenen Angaben eine Art christliches Erweckungserlebnis, das er mit dem „geistigen Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha in innerster, ernstester Erkenntnis-Feier“ umschrieb. Gerhard Wehr hält ein „neuzeitliches Damaskus-Erlebnis“ Steiners für naheliegend.[75]
Von Zeitgenossen wurde die Wandlung, auf Steiners persönliche Lebensumstände anspielend, vielfach unter Verweis auf rein weltliche Motive gedeutet. Das zeigt eine ganze Serie von Nachrufen, in denen auf die materielle Verbesserung von Steiners Lage nach seiner Hinwendung zur Theosophie Bezug genommen wurde. So John Schikowski, der Musikkritiker Richard Specht oder der Schriftsteller Max Osborn[76]
Eine mehrheitlich akzeptierte Deutung für die „Zäsur“ in Steiners Werk gibt es in der Literatur nicht. Anthroposophen nehmen, in Anlehnung an Steiners retrospektive Selbstauslegung, eine innere Kohärenz der persönlichen Entwicklung an.
Steiner im Urteil seiner Zeitgenossen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aus den frühen 1890er Jahren in Weimar liegen einige Erinnerungen der bald darauf sehr erfolgreichen emanzipatorischen Schriftstellerin Gabriele Reuter vor, zu deren Freundeskreis Steiner gehörte.[77]
Der Schriftsteller Stefan Zweig lernte den 40-jährigen Steiner kurz vor dessen Hinwendung zur Theosophie in dem Berliner Literatenkreis Die Kommenden kennen und berichtete später darüber.[78]
Nach seiner Hinwendung zur Theosophie wuchs Steiners Bekanntheit kontinuierlich. Bei seinen Vorträgen füllte er zuletzt ganze Konzertsäle. Seine Vortragsreisen wurden zum Teil von einer Berliner Konzertagentur organisiert (z. B. die sogenannten „Wolf-Sachs“-Tourneen in den Jahren 1921 und 1922, auf dem Höhepunkt seiner Popularität).[79] Die Besucherströme zu den Vortragssälen mussten teils polizeilich geregelt werden. Die Neue Freie Presse berichtete von „minutenlangem Beifallsklatschen und Trampeln“ in restlos ausverkauften Sälen. Es sei dies Ausdruck einer Massensuggestion, die Steiner ausgeübt habe.[80] Der Vortragsredner Steiner traf auf vorbehaltlose Begeisterung und entschiedene, teilweise sogar militante Ablehnung. Die Journalisten traten Steiner überwiegend reserviert, meist distanziert, ironisch bis spöttisch oder gar hämisch gegenüber. Besonders seit 1919 erschien Steiner in zeitgenössischen Zeitungsberichten oft als eine Art Scharlatan oder Blender.
Einen besonders hämischen Kommentar zu einem Vortrag Steiners schrieb Kurt Tucholsky in der legendären linksbürgerlichen Wochenschrift Weltbühne.[81]
Viele Kommentatoren erklärten sich Steiners Wirkung auf sein Publikum mit dessen rhetorischem Talent, das ihm kaum ein Zuhörer absprach, so der norwegische Sozialökonom und Historiker Wilhelm Keilhau.[82]
Zwar fiel das zeitgenössische Urteil vielfach negativ und hämisch aus, wer sich aber für das zeitgenössische Kulturleben interessierte, kam an Steiner nicht vorbei. Das zeigen zahlreiche Urteile bedeutender Zeitgenossen, die Steiner zwar als rätselhaft oder halbseiden apostrophierten, aber auch seine Wirkung zur Kenntnis nahmen. Selbst von Albert Einstein wird berichtet, dass er Vorträge Steiners besuchte, aber kein Verständnis aufbrachte. Er konstatierte bei Steiner eine fehlende Kenntnis der nichteuklidischen Geometrie und bezeichnete die übersinnliche Erfahrung als Unsinn.[83]
Auch Franz Kafka bemühte sich darum, das Phänomen Steiner zu verstehen, konnte sich aber kein abschließendes Urteil über ihn bilden.[84] Kafka suchte Steiner sogar einmal persönlich auf, um ihn um Lebenshilfe zu bitten, doch erfüllte das Gespräch seine Erwartungen nicht.[85]
Einige Schriftsteller und Dichter bemühten sich um einen Zugang zu Steiner oder jedenfalls um eine Einschätzung. So besuchte etwa Hugo Ball einen Vortrag Steiners, um seine Wirkung zu ergründen und berichtet davon in einem Brief.[86] Hermann Hesse wies die Verwendung anthroposophischer Quellen für seine Werke zurück, da diese verschiedentlich bei ihm vermutet worden waren.[87]
Bei aller Ablehnung, die Steiner erfuhr, hatte er auch unter bedeutenden Zeitgenossen Sympathisanten und Bewunderer. Albert Schweitzer etwa berichtete von einem besonderen Gefühl geistiger Zusammengehörigkeit, das ihn seit einer ersten persönlichen Begegnung mit Steiner verband.[88] Christian Morgenstern wurde ein begeisterter Anhänger Steiners, als er 1909 einige seiner Vorträge hörte.[89] Er widmete ihm seinen letzten, posthum erschienenen Gedichtband Wir fanden einen Pfad (1914) und erwog sogar, Steiner für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.[90] In einem Brief an Friedrich Kayssler schrieb er: „Es gibt in der ganzen heutigen Kulturwelt keinen größeren geistigen Genuss, als diesem Manne zuzuhören, als sich von diesem unvergleichlichen Lehrer Vortrag halten zu lassen“. Auch Selma Lagerlöf versuchte eine Erklärung.[91]
Es gab wenig Zeitgenossen, die Steiner indifferent gegenüberstanden. Er hatte eine starke polarisierende Wirkung. Seine Zuhörerschaft teilte sich in Anhänger und Gegner. Die vielfältigen Impulse für verschiedenste Lebensbereiche, die Steiner ausübte, wurden außerhalb des anthroposophischen Kontextes wenig rezipiert.
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wissenschaftlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steiners Werk wurde schon zu seinen Lebzeiten sehr kontrovers diskutiert. Eine der Streitfragen dabei war die proklamierte Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie, die von Vertretern der universitären Wissenschaft nicht akzeptiert wurde, und die gnostischen Ansätze seiner Christologie, die von den Amtskirchen scharf verurteilt wurden. Nachvollziehbar ist, dass Steiner die Veröffentlichungen anderer Autoren wie Ernst Haeckel und Tuiskon Ziller für seine Zwecke nutzte. So bildet seine Kulturstufentheorie – die schon damals als unwissenschaftlich galt – bis heute die Grundlage für den Epochenunterricht in den Waldorfschulen.[92]
Der Kritikpunkt der Vermischung von Wissenschaftlichkeit und Glaubensfreiheit bezieht sich vor allem auf Steiners „Okkultismus“. So meint etwa der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser, Steiner verschiebe eigenmächtig die Kriterien dessen, was als wissenschaftlich gelte. Dies zeige sich etwa, wenn von „Geistes- oder Geheimwissenschaft“ und „hellseherischer Forschung“ die Rede sei. Alles, was mit den Erkenntnissen und Methoden der Wissenschaften nicht zu vereinbaren sei, werde deshalb als „höheres Wissen“ ausgegeben. Zinser meint: „Damit werden die von R. Steiner angenommenen ‚überweltlichen Welten‘ zu Glaubensaussagen, wie sie aus manchen (nicht allen) Religionen bekannt sind. Allerdings leugnet er den Glaubenscharakter dieser Aussagen und gibt sie als objektive, dem ‚okkulten Sehvermögen‘, dem ‚hellseherischen Bewusstsein‘, der ‚Geistesschau‘ (Geh S. 25) in ‚Meditation‘ und ‚Kontemplation‘ (Geh S. 18) und durch ‚Imagination, Inspiration und Intuition‘ (Geh S. 24) zugängliche Tatsachen aus.“ Steiner unterliege hier einem der erkenntnistheoretischen Grundfehler des modernen Okkultismus, da nicht zwischen Wahrnehmung und Deutung unterschieden werde.[93]
Rassismusvorwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allem Äußerungen Steiners zur Rassenfrage und zum Judentum kritisiert. Seit etwa zwei Jahrzehnten wurden, vor allem in Deutschland, immer wieder Steiners Auffassungen über Menschenrassen exponiert, zuletzt, als das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im September 2007 – nach dem Hinweis eines Bürgers – einen Antrag auf Indizierung zweier Steinerscher Werke bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) einreichte. Die Werke seien geeignet, „Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren, [da sie] Rassen diskriminierende Aussagen“ enthielten. Bei den genannten Werken handelt es sich um zwei Vortragsmanuskripte aus den Jahren 1909 und 1910 mit den Titeln: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde und Die Mission einzelner Volksseelen – Im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie. Jana Husmann-Kastein, Humboldt-Universität zu Berlin, und Andreas Lichte kamen als Gutachter zu dem Schluss, dass Steiners Werk „Thesen zur unterschiedlichen Wertigkeit von ‚Menschenrassen‘ enthalte“. Die BPjM entschied im September 2007, Steiners Werke nicht auf den Index zu setzen.[94] Die Frage nach einem möglichen Antisemitismus oder Rassismus in Steiners Werk wurde im November 2007 intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert. Anlass war eine Strafanzeige gegen den Rudolf Steiner Verlag, der ein Buch Steiners verbreitete, in dem es hieß: „[Das Judentum] als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte“. Der Verlag kam der Forderung nach, den Band zurückzuziehen und die Passagen bei Neuauflagen mit Kommentaren zu versehen.[95] Bereits 2004 war über diese Passagen ausführlich diskutiert worden. Der Historiker und Religionswissenschaftler Ralf Sonnenberg hatte resümiert, Steiner habe dem rassentheoretischen Diskurs seiner Zeit einzelne Elemente entnommen und in einen theosophischen, das heißt universalistischen und kosmopolitischen Kontext gerückt. Mit dem Judentum habe Steiner sich nur am Rande auseinandergesetzt und sich dabei „im Spannungsfeld zwischen einem aufgeklärten, die Assimilation bedingungslos einfordernden Antijudaismus und der kirchenchristlichen Tradition soteriologisch untermauerter Judenfeindschaft“ bewegt. Von seinen philosophischen Quellen des 18. und 19. Jahrhundert habe er die „Überzeugung von der Obsoletheit des Judentums […] und ein geschichtsevolutives Stufenmodell“ favorisiert. Dabei hätten seine Forderungen nach Assimilation der Juden und seine Darstellung jüdischen Lebens „Elemente eines ‚antisemitischen Codes‘ rechtsbürgerlicher sowie linksliberaler Kreise“ seiner Zeit enthalten. Gleichzeitig habe er sich aber wiederholt vom judenfeindlichen, nationalistischen und rassistischen Diskurs distanziert, sodass Steiner nicht in den manifesten (Rassen-)Antisemiten und seine Vorgeschichte eingereiht werden dürfe.[96] Die Kulturwissenschaftlerin Jana Husmann-Kastein kritisiert an Steiner die Verwendung von rassen- und geschlechtsspezifischen Stereotypen. Steiner benutze eine Rassensystematik, die sich auf die Hautfarben beziehe und diesen bestimmte Eigenschaften zuschreibe. So werde etwa die „weiße Rasse“ explizit mit dem „Denkleben“, die „schwarze Rasse“ mit dem „Triebleben“ und die „gelbe Rasse“ mit dem „Gefühlsleben“ assoziiert. Weiterhin würden geschlechtsspezifische Muster bedient, etwa wenn Steiner den nicht-europäischen Völkern eine „weibliche Passivität“ zuschreibt. Sie kommt zu dem Urteil, Steiner entwickele „zwar keine geschlossene Rassentheorie für die gegenwärtige Menschheit, aber mehrere rassentheoretische Modelle. Die Differenzierungssystematiken an sich beinhalten Essentialisierungen und Diskriminierungen und verbinden sich mit einem ‚kosmologischen Determinismus‘. Dabei schreiben sich farb- und geschlechtssymbolische Codierungen des Abendlandes deutlich ein.“[97]
Jan Badewien, Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Baden für weltanschauliche Fragen, erkennt etwa einen strukturellen Antijudaismus und Rassismus.[98]
Nach einer Untersuchung im Auftrag der Anthroposophischen Gesellschaft finden sich in den insgesamt 89.000 Textseiten umfassenden Schriften Steiners 50 Passagen, die aus heutiger Sicht rassistisch interpretierbar sind. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das Menschenbild Rudolf Steiners „auf der Grundlage der Gleichwertigkeit aller menschlichen Individualitäten und nicht auf einer vermeintlichen Überlegenheit der einen Rasse gegenüber einer anderen“ stehe.[99]
Wolfgang Benz, Leiter des Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung, betont, dass sich Steiner ausdrücklich „vom rassistisch-völkischen Antisemitismus seiner Zeit“ distanziert hat und resümiert: Sein „Plädoyer für die Assimilation unterscheidet ihn vom Anhänger des Rasseantisemitismus.“[100]
Der Historiker Clemens Escher sieht in Steiners Äußerungen bis 1918 einen für den Wilhelminismus typischen Hang zur Abgrenzung von Deutschlands angeblichen „Reichs- und Erbfeinden“, zu denen für Steiner neben Franzosen, Jesuiten und Sozialisten eben auch Schwarzafrikaner und Juden gezählt hätten. Gleichwohl sei er weder überzeugter Rassentheoretiker noch Antisemit gewesen, sondern ein Eklektiker, der sich aus den diskursiven Angeboten seiner Zeit und seiner Umwelt bedient habe.[101]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gesamtausgabe der Werke Rudolf Steiners umfasst 354 Bände, von denen 340 erschienen sind. Sie gliedert sich in Bände mit Schriften, etwa 5611 Vorträge sowie seine architektonischen und künstlerischen Arbeiten. Rund 4500 Vorträge wurden als Stenogramme aufgezeichnet; von den übrigen existieren qualitativ unterschiedliche Mitschriften oder Notizen.[102] Etwa 700 Vorträge sind noch nicht veröffentlicht, wurden aber mitgeschrieben, wenn auch teilweise bruchstückhaft.[103] Steiners Vorträge erschienen zunächst im Privatdruck und in Zeitschriften, ab 1908 im Philosophisch-Anthroposophischen Verlag, Berlin. In diesem erschienen bis 1953 knapp 500 Publikationen, der Großteil von Steiners Werk.[104] 1943 gründete Marie Steiner als Alleinerbin der Autorenrechte die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Verein zur Verwaltung des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Steiner. Dieser sogenannte Nachlassverein hat 1961, zu Rudolf Steiners hundertstem Geburtstag im eigenen Rudolf Steiner Verlag mit der Publikation der Gesamtausgabe (GA) begonnen. Sie soll bis 2025, dem hundertsten Todestag Steiners abgeschlossen sein. Seit 1961 werden einzelne Bände auch als Taschenbücher herausgegeben: zuerst im Verlag Freies Geistesleben, ab 1972 im Rudolf Steiner Verlag, mit heute rund 140 Titeln. Seit dem Jahr 2004, acht Jahre nach Ablauf der Urheberrechte,[105] geben die Rudolf Steiner Ausgaben eigene Publikationen aus dem Werk heraus, bis heute 68 2-Euro-Hefte (14 als Hör-CDs), 21 Taschenbücher und 53 Bände (Stand Dezember 2015).
Im Vortragswerk sind verschiedene Sparten zu unterscheiden, die sich an ganz unterschiedliche Hörer wendeten:
- Die Vorträge für Mitglieder der Theosophischen und Anthroposophischen Gesellschaft (GA 88–346): Sie waren ursprünglich von Steiner nicht zur Veröffentlichung gedacht. Weil dennoch immer mehr teils fragwürdige Mitschriften kursierten, beauftragte er seine Gattin, diese Vorträge professionell stenographieren zu lassen und mit dem Vermerk zu veröffentlichen, dass diese Texte nur verstehen könne, wer mit den Grundlagen der Anthroposophie vertraut sei. Im Jahr 1915 betraute Steiner die Berufsstenografin Helene Finckh mit dem Mitstenografieren und Übertragen seiner Vorträge. So entstanden bis 1924 in enger Zusammenarbeit mit Marie Steiner etwa 2500 Mitschriften.[106][107]
- Öffentliche Vorträge (GA 51–84): Hier vertrat Steiner seine Anthroposophie voraussetzungslos. Diese Texte demonstrieren, wie er seine Anthroposophie an das „mitteleuropäische“ Geistesleben anknüpfen wollte.
- „Arbeitervorträge“ (GA 347–354): Vorträge vor den Arbeitern am Bau des ersten Goetheanums. Steiner beantwortete zumeist konkrete Fragen der Arbeiter. Insgesamt hielt er auf diese Weise 144 Vorträge, von denen 115 erhalten sind.
Das künstlerische Werk umfasst Bände, Kunstmappen und Einzelblätter mit Reproduktionen seiner zahlreichen Skizzen und Bilder. Insbesondere wurden in neun Bänden seine rund 1500 Skizzen zur Eurythmie (die sogenannten „Eurythmieformen“) und in 30 Bänden seine 1100 „Wandtafelzeichnungen“ dokumentiert.
Die Gesamtausgabe (GA) ist keine historisch-kritische Ausgabe. Eine solche wird erst nach Fertigstellung der jetzigen, als Lese- und Studienausgabe konzipierten, in Angriff genommen werden. Die Gesamtausgabe ist auch als Online-Version im Internet zugänglich.[108]
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften (GA 1), 1883–1897 (Online-Fassung)
- Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung, mit besonderer Rücksicht auf Schiller (GA 2), 1886 (Online-Fassung)
- Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichte's Wissenschaftslehre : Prolegomena zur Verständigung des philosophierenden Bewusstseins mit sich selbst, Rostock, Univ., Diss., 1890 (Digitalisat)
- Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer „Philosophie der Freiheit“ (GA 3), 1892 (Online-Fassung)
- Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung – Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode (GA 4), 1894 (Online-Fassung)
- Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit (GA 5), 1895 (Online-Fassung anthroweb.info, Online-Fassung Project Gutenberg)
- Goethes Weltanschauung (GA 6), 1897 (Online-Fassung)
- Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung (GA 7), 1901 (Online-Fassung)
- Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums (GA 8), 1902 (Online-Fassung); sowie die 24 Vorträge, die diesem Werk zugrunde liegen (PDF)
- Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung (GA 9), 1904 (Online-Fassung)
- Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (GA 10), 1904 (Online-Fassung)
- Aus der Akasha-Chronik (GA 11), 1904–1908
- Die Stufen der höheren Erkenntnis (GA 12), 1905–1908 (Online-Fassung)
- Die Geheimwissenschaft im Umriss (GA 13), 1909 (Online-Fassung)
- Vier Mysteriendramen (GA 14), 1910–1913
- Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit. Geisteswissenschaftliche Ergebnisse über die Menschheits-Entwickelung (GA 15), 1911 (Online-Fassung)
- Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen. In acht Meditationen (GA 16), 1912 (Online-Fassung)
- Die Schwelle der geistigen Welt. Aphoristische Ausführungen (GA 17), 1913 (Online-Fassung)
- Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriss dargestellt (GA 18), 1914 (Online-Fassung)
- Vom Menschenrätsel. Ausgesprochenes und Unausgesprochenes im Denken, Schauen und Sinnen einer Reihe deutscher und österreichischer Persönlichkeiten (GA 20), 1916 (Online-Fassung)
- Von Seelenrätseln. Anthropologie und Anthroposophie. Max Dessoir über Anthroposophie. Franz Brentano: Ein Nachruf. Skizzenhafte Erweiterungen (GA 21), 1917 (Online-Fassung)
- Goethes Geistesart in ihrer Offenbarung durch seinen „Faust“ und durch das Märchen von der Schlange und der Lilie (GA 22), 1918 (Online-Fassung)
- Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft (GA 23), 1919 (Online-Fassung)
- Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915–1921 (GA 24), 1961 (in dieser Zusammenstellung)
- Philosophie, Kosmologie und Religion (GA 25), 1922 (Online-Fassung)
- Anthroposophische Leitsätze. Der Erkenntnisweg der Anthroposophie – Das Michael-Mysterium (GA 26), 1924/25 (Online-Fassung)
- Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen (GA 27; mit Ita Wegman), 1925 (Online-Fassung)
- Mein Lebensgang (GA 28), 1925 (PDF (Memento vom 16. Januar 2006 im Internet Archive)) (Online-Fassung)
Kritische Ausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab 2013 erscheint im Stuttgarter Wissenschaftsverlag frommann-holzboog eine kritische Ausgabe der Schriften (SKA), herausgegeben von Christian Clement, angelegt auf acht Bände.[109][110]
- Band 1: Schriften zur Goethe-Deutung. ISBN 978-3-7728-2631-3 (erscheint 2021)
- Band 2: Philosophische Schriften. ISBN 978-3-7728-2632-0 (erschienen 2016)
- Band 3: Intellektuelle Biographien. ISBN 978-3-7728-2633-7 (erschienen 2019)
- Band 4: Schriften zur Geschichte der Philosophie. ISBN 978-3-7728-2634-4 (erscheint 2020)
- Band 5: Schriften über Mystik, Mysterienwesen und Religionsgeschichte. ISBN 978-3-7728-2635-1 (erschienen 2013)
- Band 6: Schriften zur Anthropologie. ISBN 978-3-7728-2636-8 (erschienen 2017)
- Band 7: Schriften zur Erkenntnisschulung. ISBN 978-3-7728-2637-5 (erschienen 2015)
- Band 8: Schriften zur Anthropogenese und Kosmogenese. ISBN 978-3-7728-2638-2 (erschienen 2018)
Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags, Vitra Design-Museum, Weil am Rhein, Oktober 2011 bis Mai 2012[111]; Rezension: Michael Baas: Ein Fixpunkt der Architektur. In: badische-zeitung.de, Nachrichten, Ausstellungen, 14. Oktober 2011
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Diese Liste bietet eine knappe Auswahl vorwiegend neuerer Bücher zu Person und Werk. Weitere bibliografische Hinweise sind etwa bei Lindenberg oder Zander zu finden.
- Walter Beck: Rudolf Steiner. Sein Leben und sein Werk. Eine Biographie mit neuen Dokumenten. Verlag Goetheanum, Dornach 1997, ISBN 3-7235-0964-9.
- Peter Bierl: Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthropologie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 2005, ISBN 978-3-89458-171-8.
- Michael Birnthaler: Weltenwandler. Rudolf Steiner. Band 1: Das Goetheanum. Edition EOS, Freiburg 2018, ISBN 978-3-945132-04-3.
- Markus Brüderlin, Ulrike Groos (Hrsg.): Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart. DuMont, Köln 2010, ISBN 978-3-8321-9277-8.
- Thomas Gandlau: Rudolf Steiner. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1294–1300.
- Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet. DVA, München 2011, ISBN 978-3-421-04473-0.
- Jutta Hecker: Rudolf Steiner in Weimar. Dornach 1999, 2. Auflage, ISBN 3-7235-1045-0.
- Peter Heusser, Johannes Weinzirl (Hrsg.): Rudolf Steiner: Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Schattauer Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-7945-2947-6.
- Philip Kovce: Götterdämmerung. Rudolf Steiners Initialphilosophie. Edition Immanente, Berlin 2014, ISBN 978-3-942754-17-0.
- Walter Kugler (Hrsg.): Rudolf Steiner. Selbstzeugnisse. Autobiographische Dokumente. Steiner, Dornach 2007, ISBN 978-3-7274-5393-9.
- Walter Kugler: Rudolf Steiner. Wie manche ihn sehen und andere wahrnehmen. Freies Geistesleben, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7725-2080-8.
- Walter Kugler: Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Eine Einführung in sein Lebenswerk. DuMont, Köln 2010, ISBN 978-3-8321-6138-5.
- Walter Kugler, Simon Baur (Hrsg.): Rudolf Steiner in Kunst und Architektur. DuMont, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-9012-5.
- Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Brill, Leiden/Boston 2005, Band 2, ISBN 90-04-14187-1, S. 1084–1091.
- Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner. Eine Chronik. 1861–1925. Freies Geistesleben, Stuttgart 1988; ebd. 2010, ISBN 978-3-7725-1861-4.
- Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt (rm 500), Reinbek 1992, ISBN 3-499-50500-2.
- Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner. Eine Biographie. Freies Geistesleben, Stuttgart 1997, ISBN 3-7725-1551-7; als Taschenbuch ebd. 2011, ISBN 978-3-7725-0150-0.
- Mieke Mosmuller: Rudolf Steiner. Eine spirituelle Biographie. Occident Verlag, Baarle-Nassau 2011, ISBN 978-3-00-036201-9.
- Sonja Ohlenschläger: Rudolf Steiner (1861–1925). Das architektonische Werk. Imhof, Petersberg 1999, ISBN 3-932526-37-6.
- Martina Maria Sam: Rudolf Steiner. Kindheit und Jugend. 1861–1884. Dornach 2018, ISBN 978-3-7235-1591-4.
- Peter Selg: Rudolf Steiner 1861–1925. 3 Bände. Ita-Wegman-Institut, Arlesheim 2012, ISBN 978-3-905919-27-1.
- Dietrich Seybold: Rudolf Steiner. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1748 f.
- Kaj Skagen: Anarchist, Individualist, Mystiker: Rudolf Steiners frühe Berliner Jahre 1897–1902. Basel 2020, ISBN 3-72745338-9.
- Karen Swassjan: Rudolf Steiner. Ein Kommender. Verlag am Goetheanum, Dornach 2005, ISBN 3-7235-1259-3.
- Karen Swassjan: Rudolf Steiner: Eine Einführung. EM Edition Morel, Dornach 2017, ISBN 978-3-906891-03-3.
- Hartmut Traub: Philosophie und Anthroposophie. Die philosophische Weltanschauung Rudolf Steiners – Grundlegung und Kritik. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-022019-5.
- Heiner Ullrich: Rudolf Steiner. Leben und Lehre. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61205-3.
- Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. 3. Auflage. Futurum, Basel 2011, ISBN 978-3-85636-226-3.
- Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Sie Mensch von einem Menschen! Rudolf Steiner in Anekdoten. Futurum, Basel 2012, ISBN 978-3-85636-237-9.
- Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben – Erkenntnis – Kulturimpuls. Kösel, München 1987, ISBN 3-466-34159-0.
- Colin Wilson: Rudolf Steiner. Verkünder eines neuen Welt- und Menschenbildes. Heyne, München 1985, ISBN 3-453-55135-4.
- Helmut Zander: Rudolf Steiner. Die Biografie. Piper, München und Zürich 2011, ISBN 978-3-492-05448-5.[112]
- Helmut Zander: Geschichte der Seelenwanderung in Europa. Alternative religiöse Traditionen von der Antike bis heute. Primus-Verlag, Darmstadt 1999. ISBN 978-3-89678-140-6.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Internetseite zu Leben und Werk Rudolf Steiners
- Publikationen von und über Rudolf Steiner im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Rudolf Steiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Rudolf Steiner in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Zeitungsartikel über Rudolf Steiner in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
- Werke von Rudolf Steiner im Projekt Gutenberg-DE
- Alexander G. Höhne: Rudolf Steiner. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. November 2012.
- Rudolf Steiner Online Archiv: Steiners Werke online bei der Brigham Young University
- Anthroweb: Steiners Schriften online im HTML-Format
- Rudolf-Steiner-Handbuch mit Inhaltsangaben aller Bände der Gesamtausgabe
- Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Dornach/Schweiz, mit Archiv
- Rudolf Steiner Verlag, Basel/Schweiz
- Das Geburtshaus in Donji Kraljevec, kroatisch
- Mysterium Anthroposophie – Sternstunde Philosophie vom 15. Februar 2009, Der Historiker Helmut Zander über die Weltanschauung Rudolf Steiners im Gespräch mit Norbert Bischofberger (Video ca. eine Stunde)
- Rudolf Steiner, Waldorf-Pädagogik und Anthroposophie - "Da steckt massiv Religion drin" auf deutschlandfunk.de, 6. November 2019
Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Felix Hau: Für eine Wiederentdeckung des frühen Rudolf Steiner. Ein Ketzerbrief. Info3, September 1998 (Memento vom 6. Januar 2009 im Internet Archive)
- Hartmut Zinser: Rudolf Steiners „Geheim- und Geisteswissenschaft“ als moderne Esoterik. Vortragsmanuskript. Tagung: Anthroposophie – kritische Reflexionen. Veranstaltet vom Kulturwissenschaftlichen Seminar, in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“, Humboldt-Universität zu Berlin (PDF; 180 kB), 21. Juli 2006.
- Jan Badewien: Faszination Akasha-Chronik. Eine kritische Einführung in die Geisteswelt der Anthroposophie. Vortragsmanuskript. Tagung: Anthroposophie – kritische Reflexionen, Humboldt-Universität zu Berlin (PDF; 211 kB), 21. Juli 2006.
- Ralf Sonnenberg: Judentum, Zionismus und Antisemitismus aus der Sicht Rudolf Steiners. haGalil 7. Juli 2004.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ In den offiziellen Dokumenten wurde wie damals üblich das Taufdatum angegeben, der 27. Februar. In einer handschriftlichen Aufzeichnung Steiners steht: „Meine Geburt fällt auf den 25. Februar 1861. Zwei Tage später wurde ich getauft.“ (erstmals dokumentiert in Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtaufgabe, Heft 49/50). Gemäß im Jahr 2009 aufgetauchten neuen Dokumenten ist der 27. Februar der Geburtstag und auch als solcher in den Taufschein eingetragen. Das meint jedenfalls Günter Aschoff (vgl. Rudolf Steiners Geburtstag am 27. Februar 1861 – Neue Dokumente. In: Das Goetheanum. Nr. 9/2009, S. 3 ff. (PDF; 1,6 MB (Memento vom 28. Juni 2014 im Internet Archive))). Laut Aschoff sei Steiner zeitweise selbst fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er am 25. Februar geboren worden sei. Endgültig geklärt ist die Geburtstagsfrage damit nicht – Aschoff schließt vorsichtig mit der Aussage: „All dies und ebenso das, was Rudolf Steiner in Vorträgen gesagt und selbst veröffentlicht hat, weist auf den 27. Februar 1861 als sein Geburtsdatum hin“.
- ↑ Kraljevec (ungarisch: Murakirály) zählte damals zum Königreich Ungarn (Komitat Zala, Königreich Kroatien und Slawonien).
- ↑ Claudine Müller, Melina Schellenberg: Ein Reisetagebuch Rudolf Steiners aus dem Jahr 1901. In: Rudolf Steiner Nachlassverwaltung (Hrsg.): Archivmagazin. Beiträge aus dem Rudolf Steiner Archiv. 1. Auflage. Band 10. Rudolf Steiner Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-7274-8210-6, S. 19.
- ↑ Helmut Zander: Die Anthroposophie: Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik. Verlag Ferdinand Schöningh 2019, ISBN 978-3-506-79225-9, S. 212.
- ↑ Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 2, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 1084.
- ↑ Helmut Zander: Rudolf Steiner. Die Biographie. Piper, München 2011, S. 18–19.
- ↑ Heiner Ullrich: Rudolf Steiner. Leben und Lehre. Beck, München 2011, S. 15 und 17.
- ↑ Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet. DVA, München 2011, S. 63 ff.
- ↑ Martina Maria Sam: Warum machte Rudolf Steiner keine Abschlussprüfung an der Technischen Hochschule? Marginalien zu Rudolf Steiners Leben und Werk 15. In: Das Goetheanum. Wochenschrift für Anthroposophie. Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, Dornach. ISSN 1422-7622. Nr. 45 vom 6. November 2020, S. 14–15.
- ↑ Helmut Zander: Rudolf Steiner. Die Biographie. Piper, München 2011, S. 83 ff.
- ↑ Rudolf Steiner: Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer Philosophie der Freiheit. (online auf anthroposophie.byu.edu, Zugriff am 26. April 2015).
- ↑ Mehr dazu bei Jutta Hecker: Wunder des Worts – Leben im Banne Goethes. Berlin 1989, ISBN 3-373-00322-9, S. 67–81.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 454–469.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 123, S. 395, S. 533.
- ↑ Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet. DVA, München 2011, S. 196.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 241.
- ↑ Vgl. hierzu den 1994 erschienenen Sonderband 4a der Gesamtausgabe (Dokumente zur Philosophie der Freiheit), der in einem vollständigen Faksimile die Korrekturen und Zusätze von Steiners Hand zeigt.
- ↑ Steiner: Philosophie der Freiheit. 3. Kapitel
- ↑ Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 112.
- ↑ Steiner: Autobiographische Skizze. 1907.
- ↑ Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie’’. Diogenes, Zürich 1993, S. 120.
- ↑ Rudolf Steiner: Der Individualismus in der Philosophie. 1988, S. 99 ff. Online-Fassung, zitiert bei David Marc Hoffmann: Rudolf Steiner und das Nietzsche-Archiv. 1993, S. 25 f.
- ↑ Diese und weitere Reaktionen abgedruckt in: Rudolf Steiner: Dokumente zur „Philosophie der Freiheit“. GA 4a, S. 421–500. Rosa Mayreder schrieb ihm : „Es scheint mir, dass Sie dasjenige, was der Geist des Menschen jahrtausendelang in geheimnisvollen, phantastischen, abstrusen Bildern und Zeremonien auszudrücken strebte, zum ersten mal in das Gebiet der Vernunft erhoben und ihm klare begriffliche Formulierungen gegeben haben.“ Zitiert nach Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner. 1992, S. 152.
- ↑ Jaap Sijmons: Phänomenologie und Idealismus. Struktur und Methode der Philosophie Rudolf Steiners. Schwabe, Basel 2008, S. 62.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 538.
- ↑ David Marc Hoffmann: Rudolf Steiner und das Nietzsche-Archiv – Briefe und Dokumente 1984–1900, 1993, S. 20–40; Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 115 ff.
- ↑ Walter Kugler: Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Eine Einführung in sein Lebenswerk. DuMont, Köln 2010, S. 170 ff.
- ↑ Ralf Sonnenberg: „Fehler der Weltgeschichte“: Judentum, Zionismus und Antisemitismus aus der Sicht Rudolf Steiners. hagalil.com (Memento vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive) 7. Juli 2004.
- ↑ Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 74.
- ↑ Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 76.
- ↑ Zitiert nach Fred Poeppig: Rudolf Steiner – Der große Unbekannte. Leben und Werk, 1960, S. 85. Siehe auch Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 74 f., S. 86 f. und S. 293 ff.
- ↑ Siehe Werner Portmann, Die wilden Schafe, Max und Siegfried Nacht. Zwei radikale, jüdische Existenzen, 2007 (Online-Fassung).
- ↑ Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 76.
- ↑ Heiner Ullrich: Rudolf Steiner. Leben und Lehre. Beck, München 2011, S. 52.
- ↑ Norbert Klatt: Theosophie und Anthroposophie. Neue Aspekte zu ihrer Geschichte. Göttingen 1993, S. 75.
- ↑ Gerhard Wehr: Helena Petrovna Blavatsky. Dornach 2005, S. 122ff und 129 ff.
- ↑ Rudolf Steiner: Reinkarnation und Karma. Aufsatz in der Zeitschrift Luzifer. 1903, heute in GA 34. Online-Fassung
- ↑ Rudolf Steiner Archiv: Quellenlage (Memento vom 15. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ Georg Otto Schmid: Anthroposophie. relinfo.ch, 1999.
- ↑ Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner – eine Chronik. 1988, S. 621.
- ↑ Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Forschung. Das fünfte Evangelium – Vortrag in Kristiana (Oslo), 2. Oktober 1913; GA 148, S. 23; zu Steiners Anspruch, Übersinnliches wahrnehmen zu können, siehe Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet. DVA, München 2011, S. 9 ff. u. ö.
- ↑ Cees Leijenhorst: Anthoposophy. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 1, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 88.
- ↑ Peter Heusser: Geistige Wirkfaktoren im menschlichen Organismus? In: derselbe und Johannes Weinzirl (Hrsg.): Rudolf Steiner: Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Schattauer, Stuttgart 2013, S. 116 ff.
- ↑ Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 2, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 1089.
- ↑ Harald Strohm: Die Gnosis und der Nationalsozialismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, S. 164; Peter-R. König: Rudolf Steiner (1861–1925): niemals Mitglied irgendeines O. T. O. (1998), Zugriff am 18. April 2015; Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 2, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 1089.
- ↑ Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 2, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 1089.
- ↑ Cees Leijenhorst: Steiner, Rudolf. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Band 2, Brill, Leiden/ Boston 2005, S. 1089.
- ↑ Norbert Klatt: Theosophie und Anthroposophie. Neue Aspekte zu ihrer Geschichte. Göttingen 1993, S. 124.
- ↑ Ulrich Linse: Theosophie/Anthroposophie. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, Bd. 3, S. 492.
- ↑ Johann Fäth: Rudolf Steiner Design – Spiritueller Funktionalismus Kunst. Diss. Univ. Konstanz, 2004. Online-Fassung, S. 19 ff.; Belege in FN 36; siehe auch FN 88, S. 261 f.) Ansonsten Walter Kugler, Simon Baur (Hrsg.): Rudolf Steiner in Kunst und Architektur. DuMont 2007.
- ↑ Helmuth von Moltke: Erinnerungen, Briefe, Dokumente 1877–1916. Ein Bild vom Kriegsausbruch …. Hrsg. von Eliza von Moltke, Stuttgart 1922. Siehe auch Annika Mombauer: Helmuth von Moltke and the Origins of the First World War, 2001, ISBN 0-521-79101-4 (Exzerpt als PDF), hier S. 8.
- ↑ Karl Heise, Entente-Freimaurerei und Weltkrieg, Basel 1918; Nachdruck Wobbenbüll 1982, ISBN 3-922314-24-4. Siehe Franz Wegener, Heinrich Himmler – Deutscher Spiritismus, französischer Okkultismus und der Reichsführer SS, 2004, ISBN 3-931300-15-3, S. 112; Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 991; derselbe: Sozialdarwinistische Rassentheorien aus dem okkulten Untergrund des Kaiserreichs. In: Uwe Puschner, Walter Schmitz, Justus H. Ulbricht: Handbuch zur Völkischen Bewegung 1871–1918. 1999, S. 235; Uwe Werner: Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945). 1999, S. 13, 70, 245 f. Arfst Wagner: Dokumente und Briefe zur Geschichte der anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. Band IV, Rendsburg, Juni 1992.
- ↑ Ulrich Linse: Artikel Theosophie/Anthroposophie. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien, herausgegeben von Christoph Auffarth u. a. unter Mitarbeit von Agnes Imhof und Silvia Kurre. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000, ISBN 3-476-01533-X, Bd. 3, S. 493.
- ↑ Ulrich Linse: Theosophie/Anthroposophie. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, Bd. 3, S. 493.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 1161.
- ↑ John Paull: The Home of Rudolf Steiner: Haus Hansi. In: Journal of Biodynamics Tasmania. 126, 2018, S. 19–23.
- ↑ Helmut Zander: Rudolf Steiner. Die Biographie. Piper Verlag, München u. a. 2011, ISBN 978-3-492-05448-5, S. 462.
- ↑ Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet. DVA, München 2011, S. 333.
- ↑ Helmut Zander: Rudolf Steiner. Die Biographie. Piper Verlag, München u. a. 2011, ISBN 978-3-492-05448-5, S. 467.
- ↑ Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945 . Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2007, S. 124 f.
- ↑ Die Nachlassverwaltung wurde 2015 in eine Stiftung überführt. Der neue Name lautet «Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Stiftung zur Erhaltung, Erforschung und Veröffentlichung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachlasses von Rudolf Steiner».
- ↑ Helmut Zander: Die Anthroposophie: Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik. Verlag Ferdinand Schöningh 2019. S. 21.
- ↑ S. etwa die kritischen Aussagen zum Quellenwert der Erinnerungen bei Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 119; für Beispiele, in denen Tagebuchnotizen nachweislich falsch sind, s. z. B. David Marc Hoffmann, Rudolf Steiner und das Nietzsche-Archiv, S. 32 ff.; Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 50.
- ↑ Willy Haas: Er scharte Anhänger um sich und seine Schule. In: Die Welt, 8. Juli 1963, zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 176 ff.
- ↑ Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie’’. Diogenes, Zürich 1993, S. 128.
- ↑ Gerhard Wehr: Der innere Weg. 1994 (2. Auflage), S. 33.
- ↑ David Marc Hoffmann: Rudolf Steiner und das Nietzsche-Archiv. S. 32 ff.; Lorenzo Ravagli, in: Jahrbuch für anthroposophische Kritik, 1997 (|wayback=20070202054506 online). Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie’’. Diogenes, Zürich 1993, S. 119.
- ↑ So Gerhard Wehr: ‘‘ Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie’’. Diogenes, Zürich 1993, S. 132.
- ↑ Rudolf Steiner: Methodische Grundlagen der Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie, Naturwissenschaft, Ästhetik und Seelenkunde 1887–1901. 1961, S. 559. Zitiert nach Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 133.
- ↑ Brief Rudolf Steiners an Pauline Specht, Weihnachten 1894, in: Rudolf Steiner: Briefe II. S. 181. Zitiert nach David Marc Hoffmann, Rudolf Steiner und das Nietzsche-Archiv – Briefe und Dokumente 1894–1900, 1993, S. 16; s. auch Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 131.
- ↑ Rudolf Steiner: Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk. Band 5, 1958, S. 44. Zitiert nach Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 134.
- ↑ Rudolf Steiner: Bürgerliche Egoistik Stirners als Untergang. GA 192, 1919, S. 61–80. (Online-Fassung)
- ↑ Vortrag vom 20. Juli 1924, in: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge, Band VI, S. 73. Zum Sachverhalt siehe auch Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 131; David Marc Hoffman, Zur Geschichte des Nietzsche-Archivs, 1991, S. 492–496.
- ↑ Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 136 f.
- ↑ Gerhard Wehr: Rudolf Steiner. Leben, Erkenntnis, Kulturimpuls. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1993, S. 137 f. Zur Diskussion um Steiners „Einweihung“ und den Zusammenhang zum Christentum siehe auch Felix Hau, Rudolf Steiner integral, Info3 Mai 2005.
- ↑ Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 108, 63,
- ↑ Gabriele Reuter: Begegnung mit Friedrich Nietzsche; aus dem Feuilleton einer ungenannten Zeitung zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 71 f.
- ↑ Stefan Zweig, Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers, 1944, S. 119–122. Zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 129–132.
- ↑ Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 303.
- ↑ Alfred Winterstein, Der Rattenfänger – Anlässlich der Tagung des Anthroposophenkongresses, Neue Freie Presse, Wien, Feuilleton, 20. Juni 1922, zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 271 f.
- ↑ Ignaz Wrobel (Pseudonym von Kurt Tucholsky), Rudolf Steiner in Paris, in: Die Weltbühne, Jg. 20, Nr. 27, 3. Juli 1924, II, S. 26–28.
- ↑ Wilhelm Keilhau, in: Samtiden, 37. Jg., Oslo 1926, zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 257.
- ↑ Augenzeugenberichte von Franz Halla. In: Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 32, Juni 1955, S. 74f und von Rudolf Toepell in Brief an Herbert Hennig, 20. Mai 1955; Rudolf Steiner Archiv; zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 199f.
- ↑ Gustav Janouch, Gespräche mit Kafka, Erweiterte Ausgabe 1968, S. 191–193; zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 186.
- ↑ Franz Kafka: Tagebücher in der Fassung der Handschrift. 1990, S. 30–35, zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 186 ff., hier S. 191 f.
- ↑ Hugo Ball: Briefe 1911–1927. 1957, S. 143. Zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 261.
- ↑ Hermann Hesse: Brief an Otto Hartmann. 22. März 1935. Zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 243.
- ↑ Albert Schweitzer, Werke aus dem Nachlaß. Vorträge, Vorlesungen, Aufsätze, 2003, S. 229–231. Zitiert nach Wolfgang G. Vögele (Hrsg.): Der andere Rudolf Steiner. Augenzeugenberichte, Interviews, Karikaturen. Futurum, Basel 2011, S. 157.
- ↑ Michael Bauer: Christian Morgensterns Leben und Werk. 1933.
- ↑ Walter Kugler: Feindbild Steiner. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, S. 59 f.
- ↑ Zitiert nach Walter Kugler: Feindbild Steiner. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, S. 61.
- ↑ https://www.sueddeutsche.de/kultur/rudolf-steiners-eingebungen-hat-er-abgeschrieben-1.894962
- ↑ Hartmut Zinser: Rudolf Steiners „Geheim- und Geisteswissenschaft“ als moderne Esoterik. Vortragsmanuskript (Memento vom 20. Juli 2009 im Internet Archive) (PDF; 180 kB), 2006, S. 7 nach Theo S. 94.
- ↑ Marina Mai: Diese Waldorfs! Wer seine ‚Ich-Wesenheit‘ zu wenig entwickelt hat wird zum ‚Neger‘ – befand Rudolf Steiner. taz vom 23. August 2007; Andrea Hennis: WaldorfschulenRudolf Steiner auf den Index? focus.de, 29. August 2007; Per Hinrichs: Die Lehre von Atlantis. Spiegel online, 3. September 2007.
- ↑ Hendrik Werner, Wie antisemitisch war Rudolf Steiner? Die Welt, 29. November 2007; Sebastian Christ / Manuela Pfohl, Waldorf-Pädagogik – Auf Tuchfühlung mit dem rechten Rand, Der Stern (Memento vom 5. Dezember 2012 im Internet Archive), 16. November 2007.
- ↑ Ralf Sonnenberg: Judentum, Zionismus und Antisemitismus aus der Sicht Rudolf Steiners auf hagalil.com, 7. Juli 2004.
- ↑ Jana Husmann-Kastein: Schwarz-Weiß-Konstruktionen im Rassebild Rudolf Steiners. Vortragsmanuskript (Memento vom 29. November 2007 im Internet Archive) (PDF; 411 kB). Tagung: Anthroposophie – kritische Reflexionen. Humboldt-Universität zu Berlin, 21. Juli 2006, S. 3–18.
- ↑ Jan Badewien: Thesenpapier zur Veranstaltung: Antijudaismus bei Rudolf Steiner?, Universität Paderborn, 23. Januar 2002.
- ↑ Anthroposophie und die Frage der Rassen. Autorisierte deutsche Ausgabe, Frankfurt am Main 1998.
- ↑ Jahrbuch für Antisemitismusforschung. Campus Verlag, 2002, Vorwort
- ↑ Clemens Escher: Steiner, Rudolf. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 2: Personen. de Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 796. (abgerufen über De Gruyter Online).
- ↑ Zu den editorischen Problemen siehe Rudolf-Steiner-Archiv: http://www.rudolf-steiner.com/uploads/media/Nachschriften.pdf (Memento vom 30. Mai 2013 im Internet Archive) Wie «authentisch» sind die Nachschriften von Rudolf Steiners Vorträgen? (PDF; 140 kB)
- ↑ Hans Schmidt: Das Vortragswerk Rudolf Steiners. 1978, ISBN 3-7235-0189-3 und Datenbankabfrage der www.steinerdatenbank.de. Nachschriften von über 300 dieser Vorträge sind als Foto-PDFs zu finden bei Rudolf Steiner im Klartext, www.steiner-klartext.net.
- ↑ Von 1908 bis 1913 hieß der Verlag »Philosophisch-Theosophischer Verlag«. Quellen: 100 Jahre Verlag am Goetheanum und steinerdatenbank.de.
- ↑ Im Jahr 2005 gab es bezgl. der Urheberrechte eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem Rudolf Steiner Verlag und den Rudolf Steiner Ausgaben (früher: Archiati Verlag) in München. Im Urteil vom 16. Dezember 2005 bestätigten die Richter am Beispiel der sog. Klassenstunden, dass Texte von Steiner grundsätzlich urheberrechtsfrei sind, sie dürfen nur nicht direkt der Rudolf Steiner Gesamtausgabe entnommen werden. S. Urteil (PDF; 324 kB).
- ↑ Rudolf Steiner Forschungsedition (Memento vom 13. Oktober 2010 im Internet Archive)
- ↑ Forschungsstelle Kulturimpuls – Biographie Helene Finckh. Abgerufen am 20. November 2018.
- ↑ Der Zugang erfolgt über ein Abonnement verschiedener Laufzeiten. Rudolf Steiner: Gesamtausgabe (GA) online. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2020. https://www.steinerverlag.com/de/ga-online/rudolf-steiner-gesamtausgabe-online-laufzeit-1-monat?sPartner=sCampaign521
- ↑ Steiner: Schriften. Kritische Ausgabe (SKA) | frommann-holzboog. Abgerufen am 20. November 2018.
- ↑ Vorstellung der Edition. Abgerufen am 20. November 2018 (englisch).
- ↑ Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags. Abgerufen am 20. November 2018.
- ↑ Siehe dazu: Rudolf Steiner: Universalgenie? – Universal-Dilettant? - SWI swissinfo.ch Interview mit Helmut Zander, auf SWI swissinfo.ch 13. März 2011
Personendaten | |
---|---|
NAME | Steiner, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Steiner, Rudolf Joseph Lorenz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Esoteriker, Philosoph, Schriftsteller und Begründer der Anthroposophie |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1861 |
GEBURTSORT | Donji Kraljevec |
STERBEDATUM | 30. März 1925 |
STERBEORT | Dornach |
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