Zulfikar Ali Bhutto

Zulfikar Ali Bhutto (Urdu ذوالفقار علی بھٹو; * 5. Januar 1928 in Larkana, Präsidentschaft Bombay, Britisch-Indien, heute Sindh, Pakistan; † 4. April 1979 in Rawalpindi) war von 1971 bis 1973 Staatspräsident und anschließend bis 5. Juli 1977 Premierminister von Pakistan.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bhutto war Handels- und Außenminister sowie schließlich Verteidigungsminister (West-)Pakistans während des Sezessionskriegs gegen Bangladesch, das frühere Ostpakistan. Nach der Niederlage 1971 im Krieg gegen Indien wegen des Bangladeschkonfliktes kam Bhuttos Pakistanische Volkspartei (PPP) mit den Wahlen 1972 an die Macht und er wurde Staatspräsident. Mit Inkraftsetzung der neuen Verfassung am 14. August 1973 übernahm Bhutto das Amt des mit umfassenden Vollmachten ausgestatteten Premierministers. Zu Bhuttos wesentlichen Erfolgen gehört, dass Pakistan unter seiner Herrschaft zur Atommacht aufstieg.[1]
Am 5. Juli 1977 putschte nach Protesten der Muslimliga und der Pakistan National Alliance (PNA) wegen Wahlbetrugs der Oberbefehlshaber der Streitkräfte General Mohammed Zia ul-Haq und setzte Bhutto ab (siehe Operation Fair Play). Bhutto wurde wegen angeblicher Anstiftung zum Mord an einem Oppositionspolitiker zum Tode verurteilt und am 4. April 1979 trotz internationaler Proteste in Rawalpindi gehängt. Seine letzten Worte waren: „Allah sei mir gnädig – ich sterbe unschuldig.“[2]
Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Drei seiner Kinder starben wie er selbst eines gewaltsamen Todes: Murtaza Bhutto wurde 1996 von der Polizei erschossen, Shahnawaz Bhutto starb unter unklaren Umständen im französischen Exil (wobei seine Frau nach anfänglicher Verhaftung wegen Spionageverdachts von allen Verdachtsmomenten freigesprochen wurde, von Teilen der Familie Bhutto aber nach wie vor als Mörderin beschuldigt wird) und seine Tochter Benazir Bhutto, die zwischen 1988 und 1996 zwei Mal Regierungschefin von Pakistan war, wurde am 27. Dezember 2007 nach einer Wahlkampfveranstaltung Opfer eines Attentats.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zulfikar Ali Khan Bhutto, in: Internationales Biographisches Archiv 21/1979 vom 14. Mai 1979, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Shahid-ur Rehman: Long Road to Chagai. 1 (1 ed.). Printwise Publications, Islamabad 1999, ISBN 969-8500-00-6, S. 21–23.
- ↑ Olaf Ihlau: Der Fluch über dem Bhutto-Clan. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2007, abgerufen am 21. Februar 2011.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Agha Muhammad Yahya Khan | Präsident von Pakistan 1971–1973 | Fazal Ilahi Chaudhry |
unbesetzt seit 1971, davor Nurul Amin | Premierminister von Pakistan 1973–1977 | unbesetzt bis 1985, dann Muhammad Khan Junejo |
Personendaten | |
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NAME | Bhutto, Zulfikar Ali |
KURZBESCHREIBUNG | pakistanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1928 |
GEBURTSORT | Larkana, Pakistan |
STERBEDATUM | 4. April 1979 |
STERBEORT | Rawalpindi |