Hilfe:Wortart
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Die Wortart wird in einem Eintrag direkt unter der Sprache angegeben, bei mehr als einer Wortart in der hier beschriebenen Reihenfolge. Dabei sind die Wortarten nicht nur streng grammatisch zu verstehen und – wie folgt – festgelegt:
- Abkürzung, beispielsweise: ugs., abzgl., RNS
- Die beiden Formen Akronym (beispielsweise ARD) und Kurzwort (beispielsweise „Lok für Lokomotive“) kommen nicht als Wortart vor, sondern können in den Textbausteinen Bedeutungen oder Herkunft benutzt werden.
- Adjektiv (Eigenschaftswort, Wiewort): rot, schön, hoch, dick, dünn
- Absolutadjektiv: ganz, tot, leer, schwanger; ein Adjektiv, das semantisch keine Steigerung erlaubt, da die Teilhabe an dieser Eigenschaft nur ganz oder gar nicht, nicht aber in variierendem Maße möglich ist.
- Verbaladjektiv: aufgetreten; ein wie ein Adjektiv verwendetes und dekliniertes Partizip; Partizipien werden von einem Verb abgeleitet und übernehmen ihre Bedeutung(en) von diesem, sind aber flektierbar wie ein Adjektiv.
- Partizip (Mittelwort): lachend, geweint
- Viele Adjektive (darunter auch als Adjektiv verwendete Partizipien, beispielsweise der lachende Dritte) können auch als Adverbien (siehe weiter unten) verwendet werden: Schreib schön!, Lachend las er die Nachricht. In solchen Fällen sollte man nur Adjektiv als Wortart in der Überschrift anführen, es sei denn, die Existenz, Bedeutung oder Verwendung des Adverbs ergibt sich nicht direkt aus dem Adjektiv.
- Adposition (Verhältniswort, voran- oder nachgestellt): Diese Wortart sollte nicht in Einträgen verwendet werden, stattdessen soll immer die konkrete Position bezeichnet werden:
- Postposition (Verhältniswort, nachgestellt): halber, wegen, willen, zufolge (wegen und zufolge sind auch präpositional möglich)
- Präposition (Verhältniswort, vorangestellt): in, auf, unter, über, zwischen, mitten
- Eine ganze Reihe gleichlautender Wörter sind sowohl Präposition (Es steht auf der Tür!) als auch Adverb (Die Tür ging auf.); Präpositionen bestimmen immer einen Kasus, Adverbien nicht. In diesen Fällen sind beide Wortarten anzuführen.
- Zirkumposition (kombinierte Verhältnisworte, voran‑ und nachgestellt): um … herum, an … vorbei
- Adverb (Umstandswort, Nebenwort): hier, draußen, bergauf, heute, darum, deshalb
- Bei einem als Adverb verwendeten Adjektiv steht nicht zusätzlich die Wortart Adverb in der Überschrift (siehe oben bei Adjektiv).
- Eine spezifische Benennung des Typs ersetzt die allgemeine Wortart Adverb:
- Fokuspartikel (hervorhebend): ausgerechnet, nur, sogar
- Gradpartikel (Intensitätspartikel): sehr, voll, ziemlich
- Interrogativadverb (Frageadverb): wo, wann, wie, warum, weshalb, wieso; inwiefern
- Konjunktionaladverb (Adverb, das auch als Konjunktion fungieren kann): dabei, deswegen, ebenso, trotzdem
- Lokaladverb (Adverb, das örtliche Umstände bestimmt): hier, vorwärts, dorther
- Modalpartikel (Abtönungspartikel): halt, übrigens
- Negationspartikel (Partikel, die meist den ganzen Satz verneint): nicht, weder ... noch
- Pronominaladverb (Präpositionaladverb, Verbindung von Präposition und bestimmten Pronomen): daran, dran, hieran, woran, darüber, drüber, hierüber, worüber
- Temporaladverb (Adverb, das zeitliche Umstände bestimmt): heute, ewig, montags
- Affix oder Affixoid/Halbaffix: (ein Morphem, das nicht allein stehen kann, aber eine eigene grammatische Bedeutung aufweist), beispielsweise: -en, ge-, un-, -ling
- Eine Einteilung der Affixe betrachtet die Stellung zum Wortstamm, wenn möglich, soll dieser Aspekt aufgeführt werden:
- Präfix oder Präfixoid/Halbpräfix (einem Wortstamm vorangestelltes Morphem): be-, ge-, ent-
- Suffix oder Suffixoid/Halbsuffix (einem Wortstamm nachgestelltes Morphem): -er, -lich, -sam, -keit
- seltener sind
- Enklitikon: schwachtoniges Morphem, das sich an ein akzentuiertes Wort anlehnt, ohne dabei seine semantische Selbständigkeit zu verlieren (z. B.: -e, -se, ’s)
- Gebundenes Lexem: Wortbestandteil, der nicht für sich alleine steht, aber anders als ein Affix nicht nur eine grammatische, sondern auch eine semantische Bedeutung trägt:
- Geflügeltes Wort: Einheit von mehreren Wörtern, deren Herkunft nach Autor und/oder Text bekannt ist
- Konjunktion (Bindewort): und, oder, aber
- Auch satzverbindende Wörter wie denn, sondern, wenn, dass, weil sind Konjunktionen; wenn sie einen Nebensatz einleiten, werden sie speziell auch als Subjunktionen bezeichnet. Adverbien wie deshalb/daher/deswegen, die nicht am (Teil-)Satzanfang stehen müssen, sind dagegen keine Konjunktionen.
- Kontraktion (Schmelzwort): beispielsweise Verschmelzung von Präposition und definitem Artikel: im aus in und dem, ins aus in und das, zum aus zu und dem, beim aus bei und dem; bereits angelegte deutsche Einträge finden sich in der Kategorie:Kontraktion (Deutsch); siehe auch weitere Fälle im Englischen.
- Numerale (Zahlwort): eins, zwei, drei, einundzwanzig; der erste, zweite; halb, einzeln, viel, wenig; fünftens
- Partikel: gelt, tja, wa
- Die auch „Partikel“ genannten Grad-, Fokus-, Modal- und Negationspartikeln sind grammatisch gesehen Adverbien (siehe oben).
- Interjektion (Ausrufewort): oh! hoppla!
- Antwortpartikel: ja, hm, gern, danke
- Grußformel (Grußwort): ein Wort oder eine formelhafte Wortverbindung, die zum Grüßen gebraucht wird: hallo, guten Morgen, grüß Gott, tschüss
- Onomatopoetikum: unflektierbares Wort, das der Nachahmung von Naturgeräuschen, darunter auch Tierlauten dient: ritsch, schwupp, muh, kuckuck
- Pronomen (Fürwort)
- Die allgemeine Wortart Pronomen sollte vermieden werden, stattdessen sollte eine spezifische Benennung gewählt werden:
- Indefinitpronomen (unbestimmtes Fürwort): etwas, jedermann, manch, ein paar
- Interrogativpronomen (Fragefürwort): wer, was; welcher; was für (einer)
- Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort): der, die, das; denen, dessen; dieser, derjenige
- Personalpronomen (persönliches Fürwort): ich, du, er
- Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort): mein, dein, sein, ihr
- Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort): mich, dich; mir, dir; solche; einander
- Relativpronomen (bezügliches Fürwort): der, die, das; welcher; wer, was
- Redewendung Einheit von mehreren Wörtern, deren Gesamtbedeutung sich nicht aus den Einzelbedeutungen erschließen lässt, zum Beispiel auf die Nase binden oder ausgehen wie das Hornberger Schießen.
- Sprichwort Einheit von mehreren Wörtern, die grammatisch gesehen einen Satz bilden und oftmals einen belehrenden Charakter aufweisen, zum Beispiel Lügen haben kurze Beine oder Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps.
- Straßenname Eigenname für eine Straße im weiteren Sinne (einschließlich von Plätzen, Brücken usw.), der von den Behörden zur Identifizierung und Adressierung von Verkehrsverbindungen festgelegt wurde.
- Substantiv (Hauptwort, Dingwort; mehrdeutig auch Nomen, Nennwort, Namenwort): Haus, Garten, Frau
- Falls das Substantiv einen Namen darstellt, bitte – je nach Fall– eine weitere Klassifizierung wie Toponym, Vorname, Nachname, Eigenname als Wortart hinzufügen: Rhein (Substantiv, Toponym), Berlin (Substantiv, Toponym) oder auch (Substantiv, Nachname), Katja (Substantiv, Vorname), Zeus (Substantiv, Eigenname)
- Falls das Substantiv geschützt ist, bitte im Eintrag (quasi als Wortbestandteil) ein ® mittels {{(R)}} angeben: Maggi®, vergleiche WT:RK 1.1.
- Falls das Substantiv als Zahlklassifikator (Zähleinheitswort) verwendet werden kann, sollte diese Angabe ebenfalls zusätzlich als Wortart aufgeführt werden: Paar, Dutzend, Blatt, Liter, Pfund, Ampere.
- Falls das Substantiv unter die adjektivische Deklination fällt, dies bitte notieren; der Eintrag erfolgt unter der Form des Nominativ Singular der starken Deklination, zum Beispiel männlich: Vertriebener, Großer Bär, weiblich: Verletzte, Große Bibernelle neutrum: Kleingedrucktes, Großes Haff. Achtung! Andere Wörterbücher können eine andere Regelung verwenden. Dies ist bei den entsprechenden Referenzverweisen zu berücksichtigen.
- Kann ein Substantiv nur im Singular (Singularetantum, beispielsweise: Eis, Weltall, Gold) oder nur im Plural (Pluraletantum, zum Beispiel: Eltern, Leute) verwendet werden, wird die Vorlage {{kPl.}} bzw. {{kSg.}} bei der Worttrennung eingebunden.
- Biologische Nomenklatur (nur in der Sprache International), siehe Kategorie:Biologische Nomenklatur
- Wortverbindung: Einheit von mehreren Wörtern, die häufig oder stets zusammen gebraucht werden, wie zum Beispiel zu Abend essen oder ein Begriff, der aus mehr als nur einem Wort besteht, wie zum Beispiel die Quantitative Linguistik.
- Für Lojban gelten spezielle Wortarten:
- Affix (rafsi)
- Eigenname (cmene)
- Prädikatwort (brivla)
- Strukturwort (cmavo)
- Für Schwedisch gilt die spezielle Wortart:
- Partikelverb, auf Schwedisch partikelverb
Referenzen
- Wikipedia-Artikel: Wortart