Liebe,
Nähe ohne Körperlichkeit gibt es nicht. Sie ist vielmehr ein monotheistisches Konstrukt, das dazu dient, die Menschen willfährig zu machen, indem man ihnen das nimmt, woraus sie alle, aber auch wirklich alle ihre Fähigkeiten ziehen: Natur.
Zu Deiner Frage: Selbstverständlich waren meine sämtlichen nahen Beziehungen zu Frauen körperlich. Bisweilen überlebt sich freilich diese Körperlichkeit, und es entsteht eine Freundschaft, in der nur bisweilen Eros noch aufblitzt – was man gut im Griff halten kann, wenn andere Partner im Spiel sind. Aber der andere Partner ist immer auch das, was die Nähe revidiert. Dafür ist R. ein sehr gutes Beispiel. Zudem wohnt sie weit weg, so bleibt im Brief- und Telefonkontakt eine Nähe erhalten, die bei öfterem persönlichen Aufeinanderteffen erneut die Körper erregte. Bisweilen allerdings spüren diese, einander nichts mehr zu sagen zu haben, dann entsteht ebenfalls Freundschaft, aber sehr locker, und die ehemalige Intensität verweht auch hier. Was tatsächlich zwischen Frau und Mann nicht funktioniert, ist einseitiges Begehren; hält man eine solche Beziehung aufrecht, wird einer von beiden immer kastriert.
Übrigens gilt für homoerotische Neigung ganz dasselbe; da ich sie nicht habe, und n u r deshalb, bin ich zu tiefen Männerfeundschaften fähig. Aber selbst sie brauchen immer wieder die Umarmung. Erdung.
Ich bin heidnisch, Schöne, ganz tief, ganz warm heidnisch – also kein Atheist, der ebenso kalt ist wie irgend ein monotheistisch Fundamentaler. Es hat mich immer geschaudert, daß monotheistische Religionen Frauen, die bluten, unrein nennen. Versteh mich bitte: Das ist keine Theorie, sondern durch und durch gefühlte Lebendigkeit. Die in meinem Fall die seltene, höchst privilegierte Farbe hat, daß Geist in sie gegossen wurde.
Ja, auch ich hätte gern mit Dir gearbeitet und arbeite gern mit Dir; aber die bislang noch sehr kleine Verzweiflung, die sich in meinen gelegentlichen, vergeblichen Berührungsversuchen bereits ausgedrückt hat, sagt mir, ich solle hier einhalten. Begänne ich nämlich zu lieben, wäre ich bei mit geistiger Nähe verknüpfter körperlicher Zurückweisung verloren und verlöre notwendigerweise auch meinen Geist, der wiederum eine Voraussetzung unserer bisherigen Nähe ist.
Das möchte ich Dir nicht antun, das möchte ich mir nicht antun. Das tue ich auch meiner Kunst nicht an, die ich andernfalls verriete.
Wir sind jetzt beide etwas traurig. Aber es gibt Naturgesetze, die für Männer und Frauen gemacht sind, kristallklare Geschlechter-Gesetze. Nur hierin erkenne ich mein Alter: daß ich sie akzeptiere und zu befolgen weiß.
Wirklich: Dein
Alban
Meta
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