Ich notiere eine für mich seltsame Scheu, Passagen >>>> aus diesem Roman öffentlich vorzutragen, und zwar auch dort, wo sie aus Gründen der Lautlichkeit und des Rhythmus eigentlich danach verlangen. Es ist jetzt das dritte Mal, daß ich kurzfristig >>>> ein Leseprogramm von mir aus, ohne jeden äußeren Druck, dahingehend revidiert habe, daß ich etwas völlig anderes las. Dabei geht es nicht darum, daß mir diese Passagen zu intim sind, um sie vorzustellen, sondern ich habe das Gefühl, ich griffe, läse ich sie, ins Intimleben der Zuhörer ein. Weshalb ich zunehmend gewisser glaube, daß MEERE von Lesern allein und je für sich selbst gelesen werden muß. Die Fragen, die das Buch stellt und die Antworten, die es zugleich gibt, sprechen den Leser direkter an, als das in jedem anderen meiner Bücher der Fall ist. D a s, nichts sonst, macht das Buch zu einem Schlüsselroman: aufgeschlossen wird unsere je eigene Haltung, und ich habe nicht das Recht, fühle ich, dies öffentlich anstelle der Leser-selbst f ü r sie vorzunehmen. Es wäre ein unlauterer Übergriff.
Solch eine Rücksicht nahm ich v o r MEERE nie.
Meta
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Bitte lesen Sie aus Meere. Wenn Sie das nie wieder tun, werden sich die Menschen, die in Ihre Lesungen gehen, irgendwann fragen: „Warum, ausgerechnet, liest er nie aus d i e s e m Werk?“ Niemand wird wissen, daß Sie aus den beschriebenen Gründen nicht lesen, und sich seine eigenen Gedanken dazu machen. Ich gehe davon aus, daß Menschen, die Sie hören wollen, um die Thematik von Meere wissen, oder wenn nicht, sich zumindest mit Ihrem Werk auseinandergesetzt haben, und selbst wenn ein Mensch Sie noch nie hörte oder las, wird er zuhören, entweder gehen, oder bleiben und Fragen stellen.
Der Mensch, der nicht dazu in der Lage ist, seine eigene Haltung aufzuschließen, braucht ein Beantworten seiner Fragen, wenn er sich diesen trotzdem stellen will. Der Mensch, der dazu in der Lage ist, wird Fragen von sich aus stellen, und will auch Antworten.
Ich las einmal von einem Interview …. das Ingeborg Bachmann nach Veröffentlichung der „Anrufung des großen Bären“ gegeben hatte. Sie wurde gefragt, was sie zu einer bestimmten Passage bewogen habe, wie sie gerade darauf gekommen sei.
Ihre Antwort war verblüffend, denn sie sagte (etwa, dem Sinn nach, es ist mehr als 30 Jahre her): „Wenn ich mir beim Schreiben soviele Gedanken machte käme ich nie dazu etwas zu vollenden.“
Nun, bezogen auf ihre Skrupel bestimmte Passagen zu lesen, könnte ich mir vorstellen, daß die Interessierten schon – mindestens (s.o./phryne) – eine Ahnung haben was sie erwartet. Daher erscheint mir ihre Sorge um die (überwiegende Zahl der) Zuhörenden unbegründet. Da könnte Ihnen ein wenig von der Bachmann’schen Distanz gut tun. Selbstzensur scheint mir vor dem Hintergrund einer allseits zunehmenden Einschränkung des freien Denkens eher unangebracht – warum der ‚Obrigkeit‘ in dieser Hinsicht in die Hände spielen?
Wiewohl, und das hatte ich ja schon zuvor an anderer Stelle angemerkt, es Sie ehrt, daß Sie daran denken.
D a s ist selten geworden in dieser Zeit.
@phryne und wvs. Es geht mir um etwas völlig anderes als um eine etwaige Selbstzensur. Die übte ich nie aus und werde ich nie ausüben. Sondern: Der Akt der Wahrnehmung ist außerhalb des öffentlichen Raumes, zumal, wie beim Selberlesen, allein, ein völlig anderer als in einer Veranstaltung. Lesungen s i n d so etwas: Veranstaltungen, event meinethalben; wiederum ist ihr ritischer Character weitaus kleiner, als ihn etwa eine Theateraufführung hat, die ja bis heute immer noch bannt. Bei Autorenlesungen wird der bannende Ritus von einer zugleich betriebenen personality show unterlaufen, d.h. er wird aufs Individuellste hinunterprofaniert. Das geschieht beim stillen Lesen nicht.
Das Problem entsteht im Falle meiner Texte darin, daß nahezu alle auf Rhythmus und Klanglichkeit gebaut sind, und zwar auf solche, die sich Lesern, die andere Konzepte gewöhnt sind, nicht unmittelbar erschließt: viele schauen in meine Bücher wie Leute, die, anstatt die Musik anzuhören, deren Partituren zu lesen versuchen, ohne Noten zu können.
jedes kunstwerk greift gewissermaßen ins intimleben seines rezipienten ein, oder? vielleicht ist es ihre übertriebene vorsicht und vielleicht eher sogar ihr protection shield? angesprochen kann sich nur irene fühlen, eine kunstfigur. intim sind anatomische möglichkeiten der nähe und vereinigungssehnsucht immer nur bedingt. für meine begriffe zeigt meere doch sehr deutlich, dass es ein ringen um nähe und intimität ist, die sich jenseits der lust nicht so einfach einstellen will. das macht doch die tragik. sex ist ein kit, er bindet aneinander, aber er verbindet nicht unbedingt zwei geistesverwandte. jeder, der das in seinen x varianten irgendwie einmal erlebt hat, merkt, es ist ein exklusives gefühl, wobei die exkulisivität einem zum fluch werden kann. davon weiß der roman einiges und davon kann man durchaus auch lesen, denke ich.
sehr wahr