Zwölfter Tag vor den Kalenden. Consualien (ein Gott der Rathschläge bey den Römern, … als dessen Rath insonderheit auch Romulus selbst in dem gefolget zu seyn vorgab, da er das Sabinische Frauenzimmer, bey angestelletem Spiel, rauben ließ. Weil solches ihm glücklich von statten gieng, so befahl er, es sollte dieser Gott beständig verehret werden. … Es geschah solches hernach jährlich durch die Consualia, welche den 18ten August in dem großen Rennplatze gefeyert wurden … – Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon). Dies nefastus publicus.
Da fing’s an, nein unterwegs schon [eigentlich sollte ein Satellitenfoto erscheinen, tut es aber nicht; ich laß aber den Link, der dann doch ein Foto zeigt, aber nicht in einem neuen Fenster (ich muß wohl den zuvor am Anfang stehenden Link zu Google Maps rausnehmen, er scheint den Zähler zu stören: da steht nach einer Stunde immer noch „0 mal gelesen“ : also bei google maps „Chiarone Beach“ eingeben)]. Sie saß auf einer Bank an der Straße mit Kosmetikspiegel vorm Gesicht und wartete schon auf mich, da in Tuscania. Ihr Auto müsse repariert werden, ob wir mit meinem fahren könnten. Gentilezza. Und dann die „Schuldgefühle“ beschwichtigen. Völlig verschwitzt war ich, als wir endlich am Strand waren und ich mich der am Körper klebenden Klamotten entledigt hatte. Einfach sofort geradeaus geschwommen bis zur Sandbank weiter vorn, wo man bis zum Oberschenkel im Wasser stehen konnte. Leider dann die weißen Striemen vom Schweiß im Polohemd und nichts zum Wechseln. Gut, ihr machte es nichts aus, also fing ich selbst an, bald nicht mehr dran zu denken, schon beim Aperitif nicht, kurz bevor wir nach Vulci weiter mußten zur „nächtlichen“ durch die Ausgrabungen. Also nur die wie immer dazu gereichten Chips und Erdnüsse als Abendbrot. Weil keine Zeit mehr war. Und in Vulci war’s sowieso dunkel und alle Augen mußten eher auf den Weg achten mit dem römischen Holperpflaster. Mit Taschenlampe natürlich. Bin zwar schon vor vielen Jahren dort gewesen, aber das Stadttor, das jetzt zu sehen ist mit dem tatsächlich etruskischen Fundamenten wurde erst vor drei Jahren freigelegt. Die Römer haben die Stadt eben einfach geschleift und sich ihre eigene Stadt darüber gebaut. Wenig nur ausgebraben bisher. Eine Domus beispielsweise mit komplettem Keller: Kryptoporticus mit konstanter Temperatur von 15°C, sommers wie winters. Das Mithräum mit der durch den Kopf des Mithras ergänzten Kopie der Original-Gruppe. Der Führer deutete die dahinter steckende Astrologie an, und ich mußte an den Kalender oben denken mit den Angaben der Auf- und Untergänge der Sternbilder, die besonders aus Columellas Werk über die Landwirtschaft, denn der Schwans des Stiers enden in einem Bündel Ähren. Kann hier nur auf den „Golden Zweig“ von Frazer verweisen. Und meinetwegen auch auf die Sequenz in Pasolinis „Medea“, die auf die Lehren des Zentauren folgen. Dort ist dann der Stier ein Mensch, dem das Genick gebrochen wird.
>>> Bildquelle
Auf dunklen Straßen dann auf dunklen Landstraßen Orte wie Tessennano („Te sei nano“, stellte als Hypothese aber eine Etymologie auf der Grundlage „Tessenna“ auf, wobei ich an den Etrusker Porsenna dachte, der Rom belagert hatte), danach Arlena di Castro, wo auf den Stufen der Kirche abends um elf die alten Leute wie auf einer Tribüne saßen und den Kindern zuschauten, die auf dem Platz davor spielten. Muß also sehr warm dort gewesen sein. Als ich S. dann in Tuscania aus der kurzen Abschiedsumarmung entließ, machte sie nur ein Zeichen mit dem Kopf, der besagte, sie kurz vorm Einnicken. Das ist jetzt aber ein dummes zweideutiges Augenzwinkern, das mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Eros ist hier eine andere Nähe. „G.L.ückes Unverstand!“ Das meine zwar die blinde Fortuna, sie aber meine (mit oder ohne: die) blinde Felicitas! Sie sah mich heute den ganzen Tag in Unterhosen (ja: Unterhosen), bis auf die kurze Fahrt nach Terni zum Einkaufen (eine neue Pflanze zugelegt: Epiphyllum (mir gefielen die leuchtend gelben Staubgefäße, die da aus den roten Blüten herausragen…)), weil sie nur 1,99 kostete. Unterhose: das Thermometer im Arbeitszimmer stieg heute auf 32°C. Irgendwann dann eine Dusche und dann das Wasser auf der Haut verdampfen lassen. Das war schön kühl! Und auch noch ohne Unterhose. Endlich aber regen sich doch die Zweige draußen vor dem Fenster. Außer drei (3) Seiten Dreyer heute nichts getan (doch, einen Geschäftsbrief übersetzt) wie der Soratte, dem ich die drei Seiten vorgelesen habe. Morgen lese ich vielleicht mehr darin, da taucht auf der nächsten Seite nämlich ein Bruno auf.
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