Una botta di primavera. Erstes Schwitzen in diesem Jahr, da zu warm angezogen. ‚Gertrude de mon coeur‘. Beinahe hätte ich zugelangt an den Büchertischen auf der Piazza della Repubblica. Wäre ein Nostalgie-Kauf gewesen, was so alte Projekte betrifft. Gibt’s. Ok. ‚Sittengeschichte des Proletariats‘ lag auch da herum. Mein Vater hatte immer die ‚Wochenend‘ in einem Schubfach des Nachttisches. Die Maurer, bei denen ich in den Ferien damals handlangerte, erzählten im VW-Bus morgens in aller Herrgottsfrühe von ihren Bumsereien mit der jeweiligen Gattin. Ein Meter groß und ein Zentner schwer, dann kannse ein‘ ab. Dann noch Mörikes Briefe an seine Braut und ein dicker Wälzer über Fassbinder auf Französisch. Daß ich damals die TV-Umsetzung von ‚Berlin Alexanderplatz‘ verteidigte, die alle öd fanden, lag daran, daß ich das Buch intus hatte. Und die anderen nicht. Außerdem schulde ich ihm seinen Baal. Und das Finden zum entsprechenden Choral. In einer Galerie unweit des Najaden-Brunnens über die Probleme der Entwicklungshilfe schwadroniert mit der Autorin dessen, was ich übersetzt in den letzten zwei Monaten. Immerhin Engagement. Bloß, im Buch da geht sie zunächst mit harten Worten mit dem globalen Finanzsystem um, um dann doch Schritt für Schritt Konzessionen zu machen. Die Utopie bleibt Utopie. Und die Finger in den Wunden lassen die Wunden Wunden bleiben, aber heilen sie nicht. Sie übergab mir unangenehm große Geldscheine für diese ‚Schwarzarbeit‘. Gekauft habe ich dann gar nichts. Auch nicht in den beiden Buchhandlungen, durch die ich noch ging. Ich wußte, daß S. derzeit in Rom ist. T. hätte ich auch anrufen können. Aber ich wollte für mich sein.
Ausführlich erzählten sie einander davon, und jeder ergänzte die Erinnerungen des anderen; und als sie zu Ende waren, sagte Frédéric:
„Das war doch das Beste, was wir gehabt haben!“
„Ja, vielleicht war das wirklich das Beste, was wir gehabt haben!“ sagte Deslauriers.
Denn sie waren gegangen zur Türkin, bei der standen plötzlich viele Mädchen vor ihnen, die erregten den Frédéric dermaßen, daß er schließlich Reißaus nahm. Da Frédéric das Geld hatte, blieb dem Deslauriers auch nichts anderes übrig. Die Mädchen lachten. Als man mich einmal in den Puff mitnahm, hätte es das erste sexuelle Erlebnis werden können. Ich stieg mit ihr die Treppen hinauf. Im Treppenhaus waren Hunde vor den jeweiligen Türen. „Endlich ein Deutscher, sagte sie.“ Achtzehn war ich bestimmt noch nicht. Da verloren sich alle Steifheiten in einer öden Unlust und ich war zwanzig Mark los. Ich erzählte den Anderen dann bloß den Satz von dem Deutschen.
Derzeit ein Mailwechsel mit Einem, den ich nach über dreißig Jahren wiedergefunden. Wir besuchten zusammen die Handelsschule und lernten Industriekaufmann bei VW. Ähnlich dieses Rekapitulieren von Vergangenheit. Schön, daß bei beiden der entsprechende Abstand da ist. Und es auch nicht an der entsprechenden Ironie fehlt.
Meta
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Faßbinders Döblin. War (ist) in der Tat großartig. Und die „Wochenend“…. lange nicht mehr gelesen, den Titel, seit Jahren nicht mehr … aber ich, ich, hatte die Wochenend auch immer, zusammen mit den St.-Pauli-Nachrichten; da muß ich fünfzehn gewesen sein. Damals durfte man für den Großvater auch noch mal eben eine Flasche Bier und die Packung HB kaufen gehen. Aus Wochenend und den Nachrichten schnitt ich sorgsam und sörglich Titten und Mösen aus und klebte damit meine ersten Collagen; bei >>>> Paulus Böhmer erkannte ich anderthalb Jahrzehnte später, daß aus diesem Verfahren auch große Kunst werden kann.