Archiv der Kategorie: Oper

Pädophilie & Verklärung. Graham Vicks Inszenierung des „Death in Venice“ von Benjamin Britten und Myfanwy Piper nach Thomas Manns Novelle.

Fotografien: >>>> Marcus Lieberenz Ich hatte, wann immer ich diese Oper hörte, ein Unbehagen. Ich las das Textbuch, das Unbehagen wurde größer. Gesehen hatte ich Brittens letzte Oper nie. – Ein ‚Zufall‘? Denn dem speziellen Melos all seiner anderen Stücke … Weiterlesen

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„die für uns verloren“: INFEKTION! (3). Irini Amargianakis „ANS“ in der Werkstatt der Staatsoper im Schillertheater Berlin.

Eine Interdisziplinäre Komposition für sechs Instrumentalisten, Schattentheater, Video und Lautsprecher nennt die 1980 geborene griechische Komponistin >>>> Irini Amargianaki ihr Stück, das allein an diesem „Interdisziplinären“ krankt, jedenfalls so, wie es >>>> in der Werkstatt der Berliner Staatsoper in Szene … Weiterlesen

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Das furchtbar‘ Begehren nach Einheit. Infektion! (2): Jürgen Flimm inszeniert Salvatore Sciarrinos Luci mie traditrici an der Staatsoper im Schillertheater Berlin.

(Fotografien (©): Clärchen und Matthias Baus) Die helle Bühne ist klar geschnitten: ein lichtdurchflutetes salonhaftes Wohnimmer mit (spät)bürgerlichem Interieur. Es bewahrt noch eine Ahnung an die feudalen Zeiten, in denen die Grundgeschichte sich zutrug: die Ermordung von Gattin und Liebhaber … Weiterlesen

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Matthias Hermanns DIE LUFT HIER: SCHARFGESCHLIFFEN in der Werkstatt der Berliner Staatsoper im Schillertheater. (INFEKTION! 2016, 1).

Der Raum ist weiß, wir sitzen auf weißen Bänken; es gibt eine dunkle Empore, auch auf der, wie unten, zwei einander diagonal gegenüber, ein Perkussionsaufbau mit je großer Marimba, mit scharf zu schlagender Trommel, mit Pauke und Glocken; unten, symmetrisch, … Weiterlesen

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Mafioser Schwanengesang: Graham Vicks grandiose Tristan-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin.

Fotografie (©): >>>> Matthias Horn Wie konnte mir das entgehen? So fragte ich mich immer wieder, nachdem ich am 18. Juni endlich Graham Vicks Inszenierung gesehen hatte, „reines“ Repertoire unterdessen, mehr als fünf Jahre nach der Premiere. Dennoch von bis … Weiterlesen

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Von Schuld & Eskapismus. Guths Juliette von Martinů nach Nerveux an der Staatsoper im Schillertheater Berlin. Dirigiert von Barenboim.

[Fotografien (©): >>>> Monika Rittershaus] Imgrunde kehrt Claus Guths Bohuslav Martinůs nach einer Erzählung >>>> Georges Neveux‘ komponierte Oper Juliette um, nämlich gibt ihr einen von den Surrealisten gerade gemiedenen realistischen Boden. Denn der Mord (juristisch eher, da aus dem … Weiterlesen

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Jesu Reise um Urantia. Karlheinz Stockhausens Michaels Reise um die Erde auf dem Musikfest der Berliner Festspiele 2015.

Musik ist der Weg, auf dem der Mensch selbst zum Engel wird. >>>> Günter Peters Marco Blaauw (Fotografie (©): Kai Bienert) Wiewohl von Stockhausen als Teil eines monumentalen, auf sieben „Tage aus Licht“ angelegten monumentalen Musiktheaters geschrieben, dürfte „Michaels Reise … Weiterlesen

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Eigentlich unfaßbar, nämlich im Ausmaß eines Wunders: Sebastian Weigles und Claus Guths Rosenkavalier von Hofmannsthal und Strauss an der Oper Frankfurtmain.

[Fotografien (©): >>>> Monika Rittershaus] Nein, es geht im Rosenkavalier nicht um das Sterben, sondern ums Vergehen, dessen extremster F a l l allein das Sterben und schließlich der Tod ist. Dennoch kann man ihn anders sehen, kann ihn auf den Tod hin … Weiterlesen

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Weitgeführter, harter Klangrausch: Daniel Barenboims erster Puccini: Alvis Hermanis‘ Inszenierung der Tosca an der Staatsoper im Schillertheater.

Vorweg >>>> zum Ereignis, das mich hinein-, muß ich sagen, -trieb; unterdessen bin ich fast ebenso puccini- wie allerdings ganz besonders Wagners müde. Aber Barenboim hat sich ganz sicher nicht grundlos die, neben der Bohème, von allen Pucciniopern beliebteste ausgesucht. … Weiterlesen

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Das Bedrohlichste Gute. Benjamin Brittens Billy Budd nach Herman Melville an der Deutschen Oper Berlin.

[Fotografien ©: >>>> Marcus Lieberenz.] [John Claggart, genannt Jimmy Legs.] Die Geschichte ist kurz erzählt: Der junge Billy Budd wird von Pressern des britischen Kriegsschiffes „Indominable“ ausgehoben. Anders als seine Schicksalsgenossen freut er sich über seine neue Tätigkeit, ist mehr … Weiterlesen

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Nie geheilt das rasende Begehren. Premiere: Der feurige Engel von Sergej Prokovief in der Inszenierung Benedict Andrews an der Komischen Oper Berlin, dirigiert von Henrik Nánási.

[Bilder >>>> dort. Foto im Saal: ANH/iPhone.] Welch ein sängerischer Parforceritt Svetlana Sozdatelevas! Fast ununterbrochen während der über zwei Stunden währenden Aufführung hat ihre Stimme, und mit welchen Anforderungen!, präsent zu sein. Alleine das wäre einen Jubel wert, auch wenn … Weiterlesen

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Premiere. DER MÄCHTIGE ZAUBER DES ERINNERNS. Christoph Loys Falstaff von Verdi an der Deutschen Oper Berlin. Mit dem Feuer Donald Runnicles. 17. November 2013.

[Fotografien (©): >>>> Hans Jörg Michel Foto im Saal: ANH/iPhone] Erinnern ist nicht notwendigerweise eine Funktion des Schuldbewußtseins, sondern kann auch befreiend und dann heilend sein und uns, so die Botschaft, in eine Vergangenheit derart körperlich zurückversetzen, daß wir sie … Weiterlesen

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Wie wir vergehen. Benjamin Brittens Ein Sommernachtstraum auf Shakespeare/Schlegel in einer harten Inszenierung Viestur Kairishs an der Komischen Oper Berlin. Die Premiere des 15. Septembers 2013. Unter der hochsensiblen Stabführung von Kristiina Polska.

[Fotografien, (aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht) (©): >>>> Iko Freese/drama-berlin.de. Gemälde Daphne: John William Waterhouse, 1908.] Vielleicht gibt es Inszenierungen, deren Premieren ebenso durchfallen wie bei ihrer Uraufführung die Opern manchmal selbst, aber später, bisweilen um einiges später, wird ihre Größe … Weiterlesen

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Die Phase7 und eine begehbare Oper im Ende der Zeit. Maurizio Kagels und Christian Steinhäusers Himmelsmechanik – Eine Verortung zur Eröffnung der Spielzeit 2013/14 in den Foyers der Deutschen Oper Berlin.

[Fotos: ANH/iPhone.] Ein Libretto ist eigentlich, zumal in der Moderne, egal. Könnte man meinen. Denn das Regietheater bricht eh nur Steine heraus – oder um die Librettistin Christiane Neudecker zu zitieren: „Der Nachteil allerdings ist, daß der Text in bestimmten … Weiterlesen

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INFEKTION! (4): Der Abschluß ODER Komik und Melancholie. John Cages Europeras 3 & 4 in der Werkstatt der Staatsoper Berlin im Schillertheater.

[Fotografien/Collagen: ANH/iPhone.] Womit sonst sollte man ein Festival für neues Musiktheater abschließen, als mit quasi einer Verbeugung vor einem Komponisten, der die Neue Musik ausschlaggebend mitgeformt hat und die Oper selbst zwar dekonstruiert, sich zugleich aber selbst vor ihr verbeugt … Weiterlesen

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