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Sonntag, 7. Juli 2019

Urlaub im Kongi

Die Nase in die Sonne hängen. Den Körperrest durch sie aufziehen und schlucken und Wohlergehen empfinden. Sich sein eigener Schluckauf sein, aber dabei nicht hicksen sondern lachen.
Die Augen verdrehen, groß machen und eine 180 Grad Augapfeldrehung vollziehen, auf dass der Blick ins Eingemachte, ins Eigeninnere in den eigenen Hirnbrokkoli gerichtet ist, dort nichts anrichtet, aber richtig scharf stellt und die Gehrinwindungsautobahn entlangrast, um vollkommen durchzublicken, sich zu sehen, sich zu erkennen, sich ganz und gar zu verstehen und dann nicht Tränen in den Augen haben zu müssen, sondern ein Grinsen, ein breites, pralles Augapfellächeln.
Den Mund sich mal an die Lippen ranmachen lassen, an diesen erst zu saugen, sie dann aber abrupt zu schnappen und zu schlucken. Denn wenn man Lippen schürzen kann, sind sie auch nur Gewand, Gewand vom Mund verschluckt, lässt diesen bloß erscheinen, gebleckte Zähne, nackte Zahnhälse und ein entblößtes Zahnfleisch. Den Mund darauf darob pfeifen lassen. Nicht frivol friedvoll, lieblich fröhlich. Wo fidel gepfiffen wird, da wird nicht blöd geredet, weil pfeifende Menschen nicht..., oh doch. Der Pfiff ist auch Kommando, ist Befehlsausdruck und Kommentar und doch: Ich pfeif euch was, nicht aus dem letzten Loch. Ich pfeif mir ein, was mir beliebt und pfeif auf das, was mir nichts gibt. Ich pfeif mir meinen Mund ein und bin dann ganz in mir daheim und lächle mit gebleckten Zähnen.
Die Ohren ausfahren, spitzen, am Läppchen packen und daran anerkennend ziehen, sich an den henkelgleichen Muscheln festhalten, zupacken und es den Ohren reinsagen. Ohren freilegen, Ohren durchputzen, Ohren ausfegen. Den Trommelfellen einen Wirbel machen. Der Ohrschnecke eins auf den Deckel geben, am Waschelkaktus rütteln, den Amboss behämmern, bearbeiten, verhauen. Es den Ohren ordentlich besorgen, sie ganz klein, sie sich in ihr Hirnschalenhaus zurückziehen machen. Und dann ganz Ohr sein. Mit einem Lachen bis über beide Ohren.
Oh ja, so bin ich geboren.

Dienstag, 12. März 2019

Trugfüße

Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Füßen haben. Manche Füße kommen dem Kopf schon erstaunlich nahe. In einem Sonnenstudio in der Lerchenfelderstraße beispielsweise sind die Nägel mit den Füßen auf Augenhöhe. Ja, ich weiß, der Wiener Winter ist schon lang. Man weiß nicht mehr wo hinten und vorn ist, wo Sonne und Mond und plötzlich sind halt die Füße auf Schlüsselbeinhöhe. Freilich haben auch Schlüsselbeinchen Füsschen mit Zehchen. Die kann man sich in diesem Sonnenstudio bescheinen lassen und ist danach sicher nicht hirnverbrannt höchstens ein wenig angekokelt.

Dienstag, 23. Juni 2015

Kohle in der Alten Schmiede

Nein, von Tradition kann man noch nicht sprechen. Aber bemerkenswert ist es schon, dass DUM gestern, am Montag, den 22. Juni 2015 und auch exakt gestern vor sechs Jahren, am Montag, den 22. Juni 2009 in der Alten Schmiede präsentiert wurde.
Nadja warf mit Kometen um sich und entführte ins 17. Jahrhundert
Wir folgten der Einladung von Lena Brandauer, Paul Dvorak und Daniel Terkl gerne und luden unsererseits Nadja Bucher, Christine Teichmann und Elias Hirschl ein, für uns und ein erfreulicherweise (trotz drückender Schwüle) zahlreiches Publikum, zu lesen.
Der Abendablaufplan folgte strikt dem Zeitschriftenaufbau.
Christine antwortete auf Mittelalterliches und beschwor steirisch den Himmel ihrer Oma
Das heißt: Lena führte ein (Editorial), interviewte Wolfgang Kühn und Markus Köhle (an Kathrin Kuna dachten wir laut), es folgten die Textblöcke mit jeweiliger AutorInnenvorstellung, dann der Wortvertreter, dann die besten Seiten (Buchtipps der drei Lesenden) und abschließend Termine der nahen Zukunft (Salon).
Elias schwankte zwischen Psychiatrie, Mathematik, Radfahren und Wildschäden
Wir hoffen natürlich sehr, auch am 22. Juni 2021 eingeladen zu werden, wollten das mit Daniel in der Wunderbar fast schon klar machen, nur leider hatte niemand einen Kalender dabei, der bis 2021 reichte.

Der Chef war zufrieden


Donnerstag, 15. Mai 2014

Wolpertingerschnitzeljagd

Im Rahmen des Chelsea Fringe Festivals Vienna 2014 http://landscapeart.at/ gestalten
Sabine Freitag (Künstlerin)
und Markus Köhle (Autor)
eine Wolpertingerschnitzeljagd mit mehreren Stationen im 7. Bezirk.

Start: 17. Mai 2014, 15 Uhr.
Ort: Salatpiraten, Kirchengasse 44, 1070 Wien
(zweiter Durchgang um 18 Uhr).
Mehr Infos: http://wolpertingerschnitzeljagd.wordpress.com/

Dienstag, 3. Dezember 2013

Adventkalenderersatz

Nein, nicht täglich was Süßes. Täglich ein Schimpfwort - ab sofort:

Schimpfwort-ABC

Du altersschwacher Abwaschschwamm
Du bröseliger Butterknödel
Du Chlor-Chemie-Tamtam

Du dreister Dünndarmdübel
Du ellenlanger Eumelerpel
Du falsches Flaschenübel

Du grausiger Grindgrammel
Du habertatschiger Hallodri
Du ignoranter Irrsinnsbammel

Du jammernder Jähzornschädel
Du Kotzkotwurst
Du leidiglausiger Lindwurmtödl

Du matschiges Muttersöhnchen
Du neidisches Nesthäckchen
Du ooops Tönchen

Du prallvollblöder Prolet
Du qualvoll Quatschkopf
Du rücklings Restlexeget

Du schrumpeliger Schnapsschnösel
Du totaler Turbotrottl
Du unkrautiges Uselösel

Du vollversaut Verhau
Du weinerliches Weh
Du XYZ Au!

Dienstag, 30. November 2010

Vordergrundgefuchtel

Jaja, vom Hörensagen.
Vom Sprechenreden, vom Meinenglauben,
vom Riechenkönnen, vom Haarespalten,

vom Fäusteschwingen, vom Magenkrampfen,
vom Zehenspreizen, vom Muffensausen, vom Herzrasen,

vom Fersenballen, vom Knieschuss, vom Beckensprung,
vom Knochenbruch, vom Nackenschauer, vom Schulterblatt,

vom Wadenbein, vom Aderlass, vom Brustkorb,
vom Augenaufschlag, vom Schwarzsehen, vom Rotwerden,

vom Braunkotzen, vom Grünkacken, vom Kreidebleichen,

vom Lippenschließen, vom Wimperntuschen,
vom Brauenzupfen, vom Schamhügeln,

vom Achselschweißen, vom Gerüchtescheißen, vom Lügen-schmieden, vom Schattenboxen, vom Hörensagen, jaja, komm mir nicht so!

Montag, 22. November 2010

Dunkelgrau 2


Oder kuriert mich.

Lasst mich in wohlig-warmer Umgebung ausdampfen, salbt mich mit Lavendel-, Koriander- und Spekulatiusölen, braust mich, setzt mich neu auf, entrümpelt meinen Desktop, säubert meine Festplatte, zieht der negativen Energie den Stecker raus und lasst mich nicht Beute des Schwarzen Winterlochs werden.
Whirlpoolwellen klatscht mich ab, Duschschwälle habt Erbarmen mit meiner Körpermickrigkeit, Massierhände wuchtet, rundumüberholt mich aber brecht mir nicht mein verspanntes Kreuz, helft mir vielmehr, es zukunftsfroh durch die dunkle Jahreszeit zu tragen.
Man möge mich wieder aufrichten, danke!

Sonntag, 21. November 2010

Dunkelgrau

Wo bin ich? Ich bin in Herbststimmung. Die Novemberdröhnung hält an. Seit Halloween kaum mehr Sonne gesehen und zugegeben auch kaum vertragen. Nachtschicht mit Trinkdrang hat grad Vorrang.Allmorgendlich Schluckspechtkopfklopfen und Magenraumausdehnung Richtung Rachen. Ob ich ein gesundheitliches Defizit aufweise? Ja, ich bin maximal dezi-fit, bin ein Zehntel meiner Gehirn- und Muskelmasse, der Rest schwabbelt unkontrollierbar.
Komme mir eminent biervermüllt und schnapsübersäuert vor, bin eine Alkkloake, stülpe toxische Sekrete aus mir und verströme Verwesungsgestank. Bin ein starkes Riechmittel, ein glitschiger Flutschbrocken und grad mehr marodes Ekelding als Individuum. Bin ein November-Zombie, der das Licht am Ende des Wintertunnels nicht mal erahnen kann. Bin mau-mau-müde, sehne mich nach einer Sargharpfe, gießt mich in Bettbeton, weckt mich im Mai.