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Der „Gute Doktor“ und seine Roboter
von Walter Eigenmann
Am 2. Januar 1920 wird im russischen Petrovichi der US-amerikanische SF-Schriftsteller Isaak Asimov geboren. Asimovs Roboter-Storys sind seit Jahrzehnten Glanz-Stücke und Vorbild zugleich des literarischen Science-Fiction-Genres. Der Bestseller-Autor propagiert bereits in seiner frühen, erstmals 1942 erschienenen Erzählung „Runaround“ drei grundlegende Gesetze der Robotik: 1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen; 2. Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz; 3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht. Später, z.B. in der berühmten, 1950 publizierten Kurzgeschichten-Sammlung „Ich, der Roboter“ handelt Asimov verschiedene Aspekte dieser Gesetze ab und variiert bzw. erweitert sie.
Visionärer Schriftsteller und produktiver Universalgelehrter

Das umfangreiche und vielschichtige Oeuvre Isaak Asimovs inspiriert schon zu dessen Lebzeiten eine Fülle von Nachfolgern und Werken, und nicht nur in der SF-Szene, sondern in fast allen künstlerischen Bereichen, von der Literatur bis zum Theater, von der Malerei bis zum Film. Asimov selbst wirkt bei einer Vielzahl von Projekten und Organisationen mit. Ab 1979 ist er beispielsweise „Special Science Consultant“ bei der Entstehung des Film-Kassenschlagers „Star Trek“ (Bild rechts), ausserdem ernennen ihn der bekannte Hochintelligenten-Verein „Mensa“ und die internationale „Skeptiker-Vereinigung“, eine „Gesellschaft zur Förderung von wissenschaftlichem und skeptischem Denken“, zu ihrem Ehren-Vizepräsidenten. 1985 wird er Präsident der „American Humanist Association“ – eine Position, die er bis zu seinem Tode innehat.
500 Bücher und 1’600 Essays

Der in New York aufwachsende, ab 1951 als Dozent für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Universität Boston lehrende Wissenschaftler gibt seine Professur 1958 auf, um hauptberuflich zu schreiben. Insgesamt veröffentlicht der vielseitig interessierte und äusserst produktive Autor in der Folge über 500 Bücher und mehr als 1’600 Essays, darunter auch verschiedentlich über die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz.

Das Spektrum des Asimovschen Schaffens beschränkt sich bei weitem nicht auf Science Fiction. Vielmehr entwickelt sich der „Gute Doktor“, wie ihn seine nach Millionen zählende Anhänger- bzw. Leserschaft inzwischen nennt, zu einer Art modernem Universalgelehrten: Ein Lehrbuch der Biochemie, Bücher über die Bibel und William Shakespeare, Werke über die griechische und römische Geschichte und Sachbücher über naturwissenschaftliche Themen aus fast allen Gebieten gehören zu seinem Oeuvre.
Isaac Asimov stirbt am 6. April 1992 an Herz- und Nierenversagen als Folge einer Aids-Infektion, die er sich 1983 durch eine Bluttransfusion (anlässlich einer Bypass-Operation) zugezogen hatte. ♦
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Aldous Huxley: „Form in der Zeit“ (Essays Band 2)
… sowie zum Thema Science Fiction über die Literatur-Ausschreibung:
Science-Fiction-Literaturwettbewerb für Frauen