Drei Gedichte von Susanne Rasser
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Richtungsweisend
Atem schöpfen, die Schultern
ausrichten. Den Kopf, den Blick
nicht senken.
Die schlechten Karten
wie Trümpfe auf den Tisch
legen. Abstoßen.
Aufstehen. Die Sohlen vom Boden
lösen, den Schritt
abfedern. Und dann,
immer den eigenen Füßen
nach, sie zeigen unverwandt
nach vorn.
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Erstes Abendmahl
Nimm dir ein Herz,
gern auch meins,
fasse Fuß
im Mut.
Gib dem Zweifel
keinen Brösel
von dem Brot,
das ich buk,
das du nun
für uns brichst.
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Bankrotterklärung, abgerissen
Kein Haus. Kein Baum. Kein Kind.
Keinem Staat und auch der Kirche nicht.
Null Dienstbarkeitsgefühl. Kaum Machtgelüste.
Zig Träume in den Sand der Welt gesetzt.
Mal da, mal dort, mal schwer vermittelbar.
Gelebt: geliebt. Gelacht. Genossen.
Manch‘ Scherbe in den Fuß getreten,
somit aus dem Weg geräumt.
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Geb. 1965, lebt als Autorin von Lyrik, Erzählungen und Drehbüchern in Rauris/A
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