Guido Rohm - Aus der Pathologie

13. Juni 2010, Kunst im Gaswerk, 17.38 Uhr

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… und doch nicht am Roman gearbeitet.
Sonntäglicher Ausflug mit der Familie. Besuchten das Museum Modern Art Hünfeld. Herrliche Örtlichkeit, ist das Museum doch in einem ehemaligen Gaswerk untergebracht. Zu Beginn empfing uns eine schweigsame Dame, die auch als Kunstwerk durchgehen würde. Wir zahlten, schwenkten in den Raum zur Linken. Fotografien von Nikolaus Schmidt. Gefielen mir gut, sehr gut sogar, bewies er doch nicht nur das nötige Auge des Kunstfotografen, sondern auch eine gehörige Portion Witz bei so mancher Betitelung. Der Mann kann was, dachte ich mir. Schritten weiter an großflächigen Farbmonstern, die mich eher langweilten , weil es Marc Rothko schon gegeben hat und er die Fläche beherrschte wie kein Zweiter. Schritt für Schritt von Raum zu Raum. Am meisten vermochte noch das Gebäude mich zu fesseln und zu bannen. Ansonsten: Haufenweise Belanglosigkeiten aus der Asservatenkammer der Moderne. Kunst, dich mich kalt ließ, nicht einmal zur Erregung taugte sie.
Fuhren in die Stadt hinein. Tranken einen Kaffee. Spazierten. Blinzelten in die Sonne. Zurück zum Auto.
Der nächste Halt war die Galerie Liebau. Hier eine Ausstellung (?) des gerade angesagten Künstlers Jens Lorenzen. Gefiel mir zum Teil, aber um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben, müsste ich mich mit dem Werk Lorenzens auseinandersetzen. Allein, dafür fehlt die Zeit. Nahm die Stücke zur Kenntnis, hatte mich das Museum Modern Art doch schon zu sehr ausgelaugt.
Kehrten heim. Aßen Eis. Jetzt noch lesen. Heute Abend Fußball. Ja, auch das gehört zum Leben, und wenn wir ehrlich mit uns umgehen, weitaus mehr als so manches Kunstwerk.

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