1 Juli 2010, Lope oder: Im Angesicht des Todes, 5.50 Uhr

Kaffee. Zigarette.
Bestellte mir, geheiligt sei die abstrakte Schnelligkeit des Internet, Puigs „Kuss der Spinnenfrau“.
Geschrieben? Eher weniger, weil es immer mehr sein könnte, dafür hatten wir uns aber zum Sonnenanbeten in einem Biergarten zurück gezogen. Familientag. Karten. Getränke. Essen. Reden. Voll und ganz auf das Gegenüber konzentrieren. Halt, Guido, das ist kein Gegenüber, das ist Seraphe, große Liebe, übergroße Liebe, die schmeckt immer, im Sommer wie auch im Winter.
Später sahen wir uns noch einen Film von Pedro Almodovar an. Großer, kleiner Spanier. Großer Film über Liebe, Verrat, Kino, eben fast über alles.
Und dann tauchte plötzlich eine Person auf, die mich anherrschte, ich solle ihre Geschichte nieder schreiben, sie nannte sich selbst Lope, seltsames Wesen mit dunklen entrückten Augen, die in einem Meer aus Trauer schwammen. Habe sie für Morgen bestellt, dann soll sie mir von sich erzählen, dann werde ich sehen, was man daraus machen könnte.
Kaffee, Zigarette, weil sie sich die Tage ähneln, weil wir die Ahnungslosen spielen, während der Tod wieder einen/eine an der Gurgel hält.
Wie sagte/schrieb Bernhard: Im Angesicht des Todes ist alles lächerlich.
Nicht alles. Aber fast alles.

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