Zigarette und Kaffee liegen bereits hinter mir. Schrieb sieben Seiten eines Buches, von dem ich hoffe, dass es mich länger bindet, wird es mir doch von einer Person namens Lope ins Ohr geflüstert; ein Stück Literatur des Wahnsinn, ich bin selbst gespannt, was sie mir noch so alles erzählen und auftischen wird. Außerdem arbeite ich noch an einem zweiten Buch, einem sprachlichen Gegenentwurf, der den langen Sätzen, die Lope mir vor die Füße wirft, entkommen will.
Das Kind wird heute zum Vater gehen, drei lange Wochen, aber so ist das, es ist richtig, und doch werden wir sie vermissen, sehr, immer mehr. Sie räumte gerade ihre Taschen vor die Tür.
Wir wollen noch zusammen frühstücken, dann werde ich weiter an einem Text arbeiten, vielleicht auch eine Miniatur schreiben, diese kleinen Übungsstücke, die mal besser mal schlechter geraten, die als Meditation gedacht sind, als kleine Fluchtstücke, die mir etwas darüber verraten sollen, was in der Literatur möglich ist, wenn alles, was geschrieben werden darf, sich auf einige wenige Sätze konzentriert.
Sicherlich werden Seraphe und ich uns heute noch das Fußballspiel ansehen, zumal ich auf einen Sieg der Argentinier gesetzt habe, nicht weil ich mir dies wünsche, sondern weil ich gern gegen den Strom schwimme, aus einem tiefen innerlichen Bedürfnis heraus, denn wie heißt es so schön: Nur Tote schwimmen mit dem Strom.
3. Juli 2010, Nur Tote schwimmen mit dem Strom, 8.57 Uhr
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