Kaffee, Zigarette, so ein Häuptling hat es nicht einfach, der soll sich mit seinen Indianern unterhalten, will er aber nicht, da muss man sich so eine Politikervisage nur mal ansehen, von wegen, der würde dem Volk dienen, er lässt das Volk dienen, dämliches Volk, so fließt es manchen Politikern aus den Augenwinkeln, die haben nicht mal Jura studiert, denkt der Politiker über die MASSE, Gott und Fuck, so ein Politiker hat es nicht einfach, Häuptling muss er sein und soll dann auch noch die Interessen des „einfachen Mannes“ vertreten, dabei hat der nicht mal genügend Geld, um ihm seinen nächsten Wahlkampf zu finanzieren, so eine Hotellobby schon, die liegt da rum, da laufen sich die Fürsten und Könige die Hacken schief, da kommt Geld rein, auch wenn so ein König von der Presse gejagt wird, auf, auf, blast ins Horn, wir treiben den Carl Gustav durch den Wald, was, der hat sich bei der ganzen Hetze lang gemacht, liegt mit der Königsfresse im Schlamm, uns trifft keine Schuld, schreit die Meute, das schreien die, während der Vogel unter seinem Zaubertuch schläft, während die Seraphe und das Sternchen sich durch eine sturmfreie Nacht träumen, die schlafen sich den neuen Tag bei, während ich mir den Kaffee greife, rasch, rasch, ich halte die Luft an, horche der Nacht beim Wüten zu, die erinnert mich an ein Gespräch, die scheint mir der Nachhall eines Gesprächs zu sein, denn manchmal schmiert eine Freundschaft wie ein Airbus mit Turbinenpanne ab, sie senkt sich zur Seite, Geschrei, die Masken, die einen wieder lächeln lassen, fallen von der Decke, einfach so, als wären sie von einem Gott geworfen worden, nein, kein Gott, die sind von den Planern so vorgesehen, alle schließen die Augen, beten, aber ehe man bis Drei Zählen kann, schlägt die Maschine auf einem felsigen Gelände auf, Totalschaden, Fuck und weiter, also erst mal einen Kaffee, später bestimmt noch eine Zigarette, denn man muss froh sein, ja, worüber denn, na, kein Verdächtiger unter Bush gewesen zu sein, aha, aha, aha, denn sonst gab es ein paar Duschen täglich mehr, immer Wasser auf die Sau, dann könnten sie getönt haben, Waterboarding, Herr Präsident, wir würden gerne foltern, ja, schrie der Präsident, ich will aber nicht, dass Sie gerne foltern, ich will, dass Sie SEHR gerne foltern, Sie müssen ES lieben, sagen Sie, ICH LIEBE DIE FOLTER, so, und wie ist das nun, können wir den trunkenen Christengott Bush nun vor ein Gericht stellen, nein, schreit er auf, dann eher den Rohm, der verleumdet mich in seinen Texten, also kehre ich ihm rasch den Rücken und wende mich wieder Carl Gustav zu, den ich inzwischen schon wie einen alten Freund ansehe, ich beuge mich runter zu ihm, sage, bin zwar Anarchist, mein lieber CEEGEE, würde dir aber trotzdem hoch helfen, lass mal, sagt CEEGEE und bleibt liegen, die Meute gibt eh keine Ruhe, sagt er, ich blicke rüber zu den Trümmern des Airbus, das war mal eine Freundschaft, wer weiß, vielleicht wird es wieder, nö, schreit der Politiker, er keift mich an, das Volk ist zum Blöken und zum Wählen da, mehr nicht, Gott und Fuck, also verpasse ich ihm eine ordentliche Backpfeife, würde ich nie wirklich tun, aber in so einem Text kann man auch mal zuschlagen, Gott, tat DAS gut.
Archivierung!
Die Pathologie wird von der Universität Innsbruck im Rahmen des Forschungsprojektes DILIMAG, sowie dem DEUTSCHEN LITERATURARCHIV MARBACH archiviert.- "In Pissoirs geht man Stufen hinunter, in Bunker, in Krematorien, in die Pathologie, in Weinkeller. Es lassen sich mythologische Beziehungen zum Hinabsteigen herstellen." Hubert Fichte, Die Palette
Über Guido Rohm
Er kam, sah und schrieb. Der Schriftsteller Guido Rohm , geboren 1970, lebt und raucht in Fulda. Romane von ihm tragen sensible Titel wie „Blut ist ein Fluss“ und „Blutschneise“.
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Guido Rohm, 36100 Petersberg E-Mail: HIERMeta
Wenn ich das lese, spüre ich wieder einmal, dass in mir ein brutaler Schläger sich im falschen Körper versteckt: ja, so eine Backpfeife oder auch zwei, das brächte schon Spaß.
Da muss noch Kampf in einem sein, das ist gut, also lass ihn raus, deinen inneren Schweinehund, allerdings nicht gerade morgen bei unserem Treffen.