»… dass Wildnis immer eine Erfindung des Menschen bleibt«
Katja Gasser hat mit ihren Kolleg*innen vom ORF einen sehr klugen, differenzierten und gut beobachteten Beitrag zur »Wildnis« in der Literatur gemacht – anlässlich der Europäischen Literaturtage. Ich freue mich riesig, dass auch »Auwald« darin vorkommt und so wunderbar vorgestellt wird.
Drehen durften wir in der Tischlerei von Markus Taschler im 16. Wiener Gemeindebezirk, dem ewig gedankt sei. Wenn jemand was aus Holz braucht, unbedingt dorthin!
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/mehr-wildnis-europaeische-literaturtage-100.html
Bremer Literaturpreis

Der 67. Bremer Literaturpreis 2021 geht an Marion Poschmann, der Förderpreis geht an Jana Volkmann
Marion Poschmann erhält den mit 25.000 € dotierten Bremer Literaturpreis 2021 für ihren im Suhrkamp Verlag erschienenen Gedichtband „Nimbus“.
Die Jurybegründung lautet: „Der Gedichtband Nimbus überführt mit großem Formbewusstsein die Tradition der Naturlyrik in das Zeitalter von Klimawandel und Artensterben. Ihre Gedichte fügen Kindheitserinnerungen, präzise Gegenwartsbeobachtung und historische Wissensspeicher zu Naturbildern zusammen, die durch ihren Reichtum an Details bestechen.“
Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, studierte Germanistik und Slawistik in Bonn und Berlin. An der Berliner Hochschule der Künste studierte sie Szenisches Schreiben. Heute lebt Marion Poschmann in Berlin. 2018 wurde sie ausgezeichnet mit dem Klopstock- Preis für ihren Roman Die Kieferninseln (2017), der auch auf den Shortlists sowohl für den Deutschen Buchpreis 2017 als auch in der englischen Fassung (The Pine Islands) für den Man Booker Prize 2019 stand.
Der Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ist mit 6.000 € dotiert. Im Jahr 2021 wird er der Autorin Jana Volkmann für ihren im Verbrecher Verlag erschienenen Roman „Auwald“ verliehen. Der Förderpreis wird seit 2005 von der ÖVB – Öffentliche Versicherungen Bremen – finanziert. Die Jury begründet die Vergabe: „Der Roman Auwald demonstriert ihr beeindruckendes Talent für eine dichte Wahrnehmungsprosa und sie verwandelt auf originelle Weise ein Katastrophengeschehen in die Möglichkeit, sich einer privaten Krise zu stellen.“
Jana Volkmann, geboren 1983 in Kassel, studierte in Berlin Europäische Literaturen und arbeitet derzeit an einer Dissertation über Hotels in der Gegenwartsliteratur. Sie lebt als freie Autorin und Journalistin in Wien.
Die Jury zum Bremer Literaturpreis 2021 tagte unter dem Vorsitz von Dr. Lothar Müller (Süddeutsche Zeitung) mit den Mitgliedern: Richard Kämmerlings (Die Welt), Barbara Lison (Stiftung Bremer Literaturpreis), Dr. Wiebke Porombka (Deutschlandradio Kultur), Michael Sieber (Stiftung Bremer Literaturpreis), Tonio Schachinger (Förderpreisträger 2020, Österreich), Dr. Daniela Strigl (Österreich), Dr. Stefan Zweifel (Schweiz).
(Aus der Pressemitteilung)
“Auwald” im Radio
“Die Sprache von Jana Volkmann ist stark, sie findet poetische Bilder, lässt uns den modrigen, feuchten Waldboden fühlen. Sie spielt die Möglichkeiten eines Neuanfangs auf radikale Weise durch.”
rbb inforadio, 25.10.2020
“Dieses Ausbrechen, von dem jeder mal träumt – Jana Volkmann dekliniert durch, was das eigentlich bedeuten würde, ohne zu romantisieren. Ihre ziemlich klägliche Abenteurerin macht in der Wildnis keine gute Figur, ist am Ende aber doch eine Heldin. Weil sie erkennt, was sie braucht: ‘Ich will gar nicht heilen.'”
NDR Kultur, 17.9.2020
Interview auf dem Hotlist Blog
Im Gespräch mit Petra Lohrmann über “Auwald”: Odysseus kommt vor und ich durfte einmal kurz C. G. Jung bashen. Freu mich sehr.
Abwesenheitsnotizen


This ain’t no picnic | Open Air Lesung + Musik
Donnerstag, 9. Juli, 18 Uhr. Praterwiese ggü. Meierei.
“Racism should have never happened and so you don’t get a cookie for reducing it.” Chimamanda Ngozi Adichie
Literatur und Musik für einen guten Zweck (alle Spenden gehen an ZARA)
Organisiert und moderiert von Verena Stauffer und Martin Peichl
Line-up:
Katherina Braschel
Peter Clar
Raoul Eisele
Franziska Füchsl
David Hoffmann
Musik! Lukas Meschik
Caca Savic
Anna Stiegler
Christoph Szalay
Jana Volkmann
Picknickdecken, Getränke und Snacks bitte mitbringen!
(wir kümmern uns um gute Texte, um gute Musik)
Trotz OPEN AIR wollen wir dennoch dafür Sorge tragen, dass im Interesse aller auf die derzeit nötigen Abstandsgebote geachtet wird.
Chiaroscuro. Eine Beleuchtung
Ich weiß genau, warum ich den Spalt nicht schließe. Neue Gardinenstangen anbringe, neue Gardinen, ein neues Haus um die neuen Vorhänge baue und eine neue Stadt um das neue Haus.
„Auwald“
Ich laufe sicher schon eine halbe Stunde, mindestens, als ich zu meiner Rechten das Industriegelände sehe, das zu einem Chemiekonzern gehört. Dafür, dass dort Plastik hergestellt wird, riecht es hier nach wenig. Ich mochte es immer gern, bei der Fahrt mit der S-Bahn vom Flughafen kommend, kurz vor dem Eintritt in die Stadt, dieses Mad-Max-Gelände zu passieren, wo es aus den Rohren brannte und alles hochgefährlich aussah, obwohl natürlich nichts passieren konnte. Jeder noch so kleine Lapsus, wie damals, als ein Kanalrohr undicht war und etwas mehr Plastik als normal über die Schwechat in die Donau gekommen ist, wurde gleich ausgebessert, und zur Beruhigung der Bürger schnell eine unabhängige Studie gesponsert. Meines Wissens ein vorbildliches Unternehmen. Und jetzt steht es still. Die Metallrohre reflektieren das Licht nicht vorhandener Sterne. Da und dort blinkt eine Notleuchte, das war’s. Am Merkwürdigsten ist die Ruhe, nicht einmal die Bäume bewegen sich, die Blätter und Gräser haben aufgehört zu rauschen. Die Grillen halten den Atem an.
Hardcover, ca. 200 Seiten
Preis: 20,00 €
ISBN: 9783957324467
erscheint am 08.09.2020
mischen #4
26. März 2020, 19 Uhr, format (*.strk), Wien: Heftpräsentation mischen #4
„wir müssen alle mal durch den hades / das ist nur eine frage der zeit“ – das vierte Heft von mischen fängt mit Medeas Worten (Traumfrauen / Dorina Marlen Heller) an. Was der ‚Hades‘ sein kann, durch den wir alle durchmüssen, darauf geben die Texte des Heftes unterschiedliche Antworten und werfen differenzierte Lichter auf dunkle Unterwelten. Die eigene Geschichte erzählen zu können bzw. zu dürfen und das Schreiben an sich (in Auseinandersetzung mit dem ‚Anderen‘) sind zwei Themen, mit denen sich die Figuren in den Texten der Dark Edition auseinandersetzen – am Donnerstag, dem 26. März bekommt ihr bei unserer Lesung einen Einblick in die Textwelten des Heftes.
Es lesen die mischen#4-Autorinnen:
Jana Volkmann
Barbara Rieger
Julia D. Krammer
& Hannah Bründl
… and some of us returned / and some of us did not