Archiv für Mai 2010

Verstehen und Verteilen

Montag, 10. Mai 2010

Der Verein zur Förderung frauengerechter Verteilung ökonomischen Wissens hat einen Namen: Joan Robinson; eine Ökonomin, der Mitte der 1970er Jahre auch von ihren Kritikern aus dem Männerzirkus der Wirtschaftswissenschafter der Nobelpreis zuerkannt worden wäre, den sie „natürlich“ nicht bekommen hat.

„Sie arbeitete an der Lösung realer Probleme und vermied die Flucht in den mathematischen Nachweis der Funktionsfähigkeit von Marktwirtschaften.“ Autorinnen aus diesem Kontext haben gemeinsam mit Kolleginnen vom Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie/Wirtschaftsuniversität Wien und dem WIDE (Netzwerk Women in Development Europe) den Beginn einer Lückenfüllung durch eine wunderbar hilfreiche Handreichung eingeläutet. Autorinnenkollektiv: Ursula Dullnig, Hannah Golda, Luise Gubitzer, Eva Klawatsch-Treitl, Birgit Mbwisi-Henökl, Milena Müller-Schöffmann, Traude Novy, Barbara Schöllenberger.

Eigentlich geht es um vier Ermangelungen, die hier ineinander und für uns vermittelt werden: das gar nicht bis wenig existierende Wissen um Wirtschaftsbelange von (auch kritischen und feministischen) Frauen, obwohl diese vom Wirtschaftssystem schlechterdings am meisten betroffen sind; die Inhalte der Kritik aus weiblicher Sicht an dieser Ökonomie und ihren Apologeten; die dadurch ermöglichte Wehrhaftigkeit in Theorie und politischem Alltag; Mittel, wie dieses Wissen in Bildungszusammenhängen ganz praktisch verbreitert werden kann.

Thematisiert werden unter anderem die androzentrische Theorie der Ökonomen, Begriffs- und Wirklichkeitserklärung von Globalisierung, Staat und Steuern, internationalem Handel, Finanzmärkte, Arbeit. Nicht nur ein erweitertes und geschlechtergerechtes Ökonomieverständnis wird empfohlen, sondern zu jedem Bereich werden Lehr-/ Lernmethoden und Unterlagen angeboten. Inklusive einem Glossar zu den Worten der Wirtschaft, die wir immer schon mal verstehen wollten.

Birge Krondorfer

Buchcover Wirtschaft anders denken

Verein JOAN ROBINSON, WIDE-Netzwerk Women in Development Europe, Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie/WU Wien (Hginnen.)Wirtschaft anders Denken. Handbuch Feministische Wirtschaftsalphabetisierung.

Eigenverlag, Wien, 2009. 173 Seiten, Euro 19.-.

Das Buch kann auch bei Luise Gubitzer bestellt werden.

Bereich: Sachbuch, Wirtschaft, geschlechtergerechte Ökonomie

8. Mai 1945

Samstag, 8. Mai 2010

Ende des 2. Weltkrieges in Europa

In der gesellschaftlichen Realität muß in Österreich, dem es lange Zeit erfolgreich gelang, die These vom „ersten Opfer“ des Nationalsozialismus für sich zu reklamieren, immer noch eine Befreiung von faschistischen Erbschaften nachgeholt werden. Auch der Wechsel der Generationen löst diese Aufgabe nicht von selbst. Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird. Richard von Weizsäcker

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos – Der Zweite Weltkrieg war zu Ende. „Österreich keine Insel der Seligen“. Ein Interview mit Brigitte Bailer-Galanda. Sie ist Historikerin und seit 2004 Leiterin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW).

Bundesarchiv: Die deutsche Kapitulation 1945 – Bilder und Dokumente

GFM Keitel unterzeichnet in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht (9. Mai 1945)

Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst: Ausstellungen, Publikationen ….

Weizsäcker Rede zum 8.Mai 1985

ÖGDI-Preis für studentische Arbeiten im Bereich Information und Dokumentation

Donnerstag, 6. Mai 2010

Im Rahmen der ODOK 2010 sollen zum zweiten Mal die besten studentischen Arbeiten im Bereich des Informations- und Dokumentationswesens sowie des Wissensmanagements prämiert werden.
Preiswürdig sind Bachelor- und Masterarbeiten, die im Studienjahr 2008/9 oder 2009/10 an einer österreichischen Hochschule (zum Beispiel FH-Studiengang Informationsberufe, Interuniversitärer Universitätslehrgang Library and Information Studies, …) angefertigt und mit der Note „Sehr gut (1)“ beurteilt wurden.

1. Preis: 1000 €
2. Preis: 750 €
3. Preis: 500 €

Wichtige Termine:
30. 5. 2010: Einreichung eines digitalen Abstracts im Umfang von 2 bis 5 Seiten bei a.o.Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl: christian.schloegl@uni-graz.at
20. 6. 2010: Vorauswahl der besten drei Beiträge durch eine Jury und Verständigung über die Einladung zur Tagung.*)
ODOK 2010: Präsentation**) der eingeladenen Arbeiten (Vortragsdauer: 20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion) in einer eigenen Sektion und anschließende Preisverleihung*) auf Grundlage der Qualität der Präsentation und der Master-/Bachelorarbeit.

*) Die Jury (das Programmkomitee) ist in ihrem Urteil frei. Die Entscheidungen bzgl. Vorauswahl der Arbeiten und Preisvergabe können weder beeinsprucht noch angefochten werden.
**) Die Präsentation der Arbeit ist Voraussetzung für die Verleihung eines der drei Preise.

ODOK 2010: 13. Österreichisches Online-Informationstreffen und 14. Österreichischer Dokumentartag. 22. bis 24. September 2010, Montanuniversität Leoben.

Zu Fuß. Geschichten über das Gehen

Mittwoch, 5. Mai 2010

HinGEHEN zur Präsentation des neu im Promedia-Verlag erschienen Buches „Zu Fuß. Geschichten über das Gehen“.

Wann? Montag, 10. Mai 2010 um 19.30 Uhr
Wo? Im Aktionsradius Augarten, Gaußplatz 11, 1200 Wien

Diskussion mit Robert Sommer („Augustin“) und den beiden Herausgebern Manfred Bürstmayr und Gerald Franz. Chorbegleitung und Buffet.

Näher eingeGANGen auf das Buch wird übrigens demnächst hier im Duftenden Doppelpunkt.

Ein Buch ist wie ein Garten, den du in deiner Tasche trägst

Montag, 3. Mai 2010

BesucherInnen des Mariahilfer Ruhe- und Therapieparks lesen anderen BesucherInnen ihre Lieblingsgeschichte bzw. einen Ausschnitt aus ihrem Lieblingsbuch vor. Dauer pro Lesung: zirka 5 Minuten.

Wann: Samstag, 8. Mai, 14:00 – 16:00 Uhr
Wo: Garberg. 20, 1060 Wien

Wer mag, trägt ihre/seine Geschichte vor einer Video-Kamera vor. Der Mitschnitt wird im Netz präsentiert. Eine gemeinsame Aktion von „Stimmen für die Stille“ und der Kultur- und Wissenschaftsinitiative „Der Duft des Doppelpunktes“ sowie VolksLesen.tv.

Südwind-Magazin

Montag, 3. Mai 2010

MAGAZIN FÜR INTERNATIONALE POLITIK, KULTUR UND ENTWICKLUNG

Die Mai Ausgabe des Südwind-Magazins ist online. Aus diesem Grund sind alle FreundInnen und Freunde herzlich auf die Homepage des Südwind-Magazins eingeladen. Die Seite ist einen Monat lang für alle BesucherInnen uneingeschränkt zugänglich. Mit einem kostenlosen Online-Probeabo steht Ihnen die online-Version 3 Monate lang zur Verfügung.

Das kostenlose 3 Monate Südwind-Online-Abo. Lernen Sie das Südwind-Magazin drei Monate lang unverbindlich kennen: Online-Schnupperabo.

Die neue Website und die überarbeitete Grafik der Printausgabe wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gesundheit für alle“ am Di., 4.Mai 2010, 19 Uhr gefeiert.

Stephan Eibel-Erzberg und Günter Eichberger in der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur“

Sonntag, 2. Mai 2010

Stephan Eibel-Erzberg liest aus „Sofort verhaften!“ (Edition Milo/Lehner Verlag).
Günter Eichberger liest aus „G-Punkt des Universums“ (edition keiper).
Moderation: Marianne Gruber

Wann: Donnerstag, 06. 05. 2010, 19:00 Uhr
Wo: Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

„Der Webfehler“ – Buchpräsentation

Sonntag, 2. Mai 2010

Utta Roy-Seifert liest aus „Der Webfehler“

Wann: Dienstag, 05. Mai 2010, Beginn: 19.30 Uhr
Wo: Buchhandlung tiempo nuevo, Taborstraße 17a, 1020 Wien

Utta Roy-Seifert: Der Webfehler. Erinnerungen, 128 Seiten, Limbus Verlag, € 14,90 (A/D). „Der Webfehler“

Utta Roy-Seifert – geboren 1926 in Breslau, damals Schlesien, heute Polen – blickt auf ein exemplarisches Leben zurück, ein Leben, in dem sich Zeitgenossen wiederfinden und Nachgeborene eine andere, längst vergangene Zeit miterleben.

In kleinen Details wird der Alltag einer außergewöhnlichen Familie im Vorkriegs-Breslau, im Kriegs-Berlin, im Nachkriegs-Wien geschildert und hautnah spürbar: erste Erinnerungen, Kinderspielzeug, Kutschenfahrten, das Leben in Untermiete, Umzüge, Bombennächte, den Mund halten, weil man ein „Mischling zweiten Grades“ ist, Evakuierung, nach dem Krieg die Freiheit und ein junges Leben voller Möglichkeiten. Vieles hat sich im Laufe der Zeit verändert, heutige Autos haben Blinker, keine Winker mehr – vieles aber ist zeitlos: Freundschaften, erste Liebe, auch Enttäuschungen.