Archiv für Februar 2014

Brillis Wort zum Montag

Montag, 24. Februar 2014

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Hol’s! – Teil 1

Die Hauskaspars widmen sich dem frühzeitigen Frühjahrsputz. Eifrig werken sie im Keller, räumen um, räumen auf, werfen weg, stapeln neu und kramen vergessen geglaubtes Zeugs hervor. Wie zum Beispiel die Kiste wohl gefüllt mit Spielzeug für den aufgeweckten Vierbeiner. Als da sind: ein ehemals dunkelgelbes, nun etwas vergilbtes Gummihuhn; ein quietschender Gummiknochen, der beim Versuch von Hauskaspar I, ihm ein Quietschen zu entlocken, in seine Einzelteile zerfällt; ein klingelnder Gummiball, der zuerst verwegen aus der Kiste springt, um dann mit einem leisen Pfff flach auf dem Kellerboden liegen zu bleiben; ein Spieltau, dessen beide Hälften nur noch durch wenige, drei Millimeter (geschätzt) dünne Fäden verbunden sind; ein Plastik-Bauchtascherl, darin sich Sonderbares versteckt; ein zerfleddertes und recht eigentümlich riechendes Dummie; noch ein Gummiball, mit Nase!, aber ohne Klingeling; eine faltbare Trinkschale aus Nylon; eine zusammenklappbare Trinkflasche aus Kunststoff; eine Packtasche für mittelgroße Hunde; eine ausgeleierte Leine in blau; eine fünfmal zusammengeknotete Leine in rot; ein Teil aus dottergelbem Irgendwas in Gestalt eines Emmentalers, oder ist es ein Stück Steak, oder sind es die Umrisse der USA?; ein ausgeleierter linker Handschuh aus Leder; ein kleiner brauner Plüschbär mit nur einem Auge und einer derangierten Schnauze; ein grünes Halstuch mit orangefarbenem Häschenaufdruck; zwei Gartenzwerge (Vater und Sohn? Onkel und Neffe?); den unteren Teil einer Hundepfeife.
Zu guter Letzt fischt Hauskasper II meinen Pokal und meine Medaille heraus, die ich in meiner Jugend bei einem Wettbewerb gewonnen habe.

Nach einem Hin und Her zwischen den beiden Hauskaspars – „Das kann man noch verwenden.“, „Da graust’s mir.“, Igitt!“, „Ich repariere das.“ – landet einiges im Mistkübel, zum Beispiel das Bauchtascherl (verständlich) oder das Dummie (wieso eigentlich?). Einiges kommt zurück in die Kiste. Und die Kiste kehrt zurück in die Wohnung!

Fortsetzung folgt …

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

DER ERSTE WELTKRIEG IN DER LITERATUR

Mittwoch, 19. Februar 2014

ROMANE, NOVELLEN, ESSAYS, AUSSTELLUNGSKATALOGE, TAGEBÜCHER, BRIEFE, … ÜBER DEN ERSTEN WELTKRIEG

„Irgendeine ganz lächerliche Angelegenheit auf dem Balkan wird den nächsten Krieg auslösen.“ Reichskanzler Otto von Bismarck (1815–1898).

Direkt zur Literaturliste Erster Weltkrieg weiter unten auf dieser Seite springen.

Neben dem wohl bekanntesten Antikriegsroman über den Ersten Weltkrieg, „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, setzt sich eine Fülle weiterer literarischer Publikationen mit den Ereignissen und Auswirkungen der Jahre 1914–1918 auseinander. Vielen von ihnen ist nicht nur eine hohe literarische Qualität zu eigen, sie führen den LeserInnen die menschenverachtenden Mechanismen des Krieges auch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vor Augen.

SEITENINHALT

Kriegseuphorie und Literatur in Deutschland und Österreich

Klagenfurter Zeitung: Mobilisierungs-Kundmachung vom 1. August 1914

Klagenfurter Zeitung: Mobilisierungs-Kundmachung vom 1. August 1914

Von der anfänglich weitverbreiteten Kriegseuphorie werden auch viele LiteratInnen erfasst. So lässt Hermann Hesse (1877–1962) sein Anfang 1915 veröffentlichtes Gedicht „Der Künstler an die Krieger“ mit folgenden Worten ausklingen: „Die ihr draußen in den Schlachten standet / Seid mir Brüder nun und mir geliebt.“ Robert Musil (1880–1942) schreibt in seinem Essay „Europäertum, Krieg, Deutschtum“ vom 3. August 1914: „Treue, Mut, Unterordnung, Pflichterfüllung, Schlichtheit, – Tugenden dieses Umkreises sind es, die uns heute stark, weil auf den ersten Anruf bereit machen zu kämpfen.“ Gerhart Hauptmann (1862–1946) ist einer von 93 Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftern, die den „Aufruf an die Kulturwelt“ vom 14. August 1914 unterzeichnen: „Glaubt uns! Glaubt, daß wir diesen Kampf zu Ende kämpfen werden als ein Kulturvolk, dem das Vermächtnis eines Goethe, eines Beethoven, eines Kant ebenso heilig ist wie sein Herd und seine Scholle. Dafür stehen wir ein mit unseren Namen und unserer Ehre.“

Auch Thomas Mann (1875–1955) zeigt sich vom Virus der Kriegstreiberei angekränkelt. Im August 1914 steht sein „Herz in Flammen“ und triumphiert über den Zusammenbruch der verhassten, von den „Zersetzungsstoffen der Zivilisation“ stinkenden „Friedenswelt“. Nachzulesen in seinem Aufsatz „Gedanken im Kriege“.
Und im Dezember 1914 schreibt er in einem Brief an Richard Dehmel, dass „Ausdeutung, Verherrlichung, Vertiefung der Geschehnisse“ im Krieg die Pflichten des Schriftstellers seien.
In „Betrachtungen eines Unpolitischen“, er schreibt an dem Buch von 1915 bis 1918, versucht er seine politische Haltung in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg zu rechtfertigen.

Vier Jahre später bekennt er sich in seiner Rede „Von deutscher Republik“, er hält sie anlässlich des 60. Geburtstages von Gerhart Hauptmann, zur Weimarer Republik und erkennt im Laufe der kommenden Jahre zunehmend die vom Nationalsozialismus ausgehende Gefahr.

Auch Carl Zuckmayer (1896–1977) wird von der chauvinistischen Stimmung mitgerissen und meldet sich als Kriegsfreiwilliger. Gleichzeitig erweist er sich als hellsichtig und ahnt, Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, die kommenden Ereignisse voraus:

„Einmal, wenn alles vorbei ist,
Werden Mütter weinen und Bräute klagen,
Und man wird unterm Bild des Herrn Jesus Christ
Wieder die frommen Kreuze schlagen.
Und man wird sagen: es ist doch vorbei!
Laßt die Toten ihre Toten beklagen!
Uns aber, uns brach es das Herz entzwei,
Und wir müssen unser Lebtag die Scherben tragen.“

Kriegsbefürworter in Frankreich und Großbritannien

Das Bild zeigt ein großzügig ausgestattetes Lazarett. Im Vordergrund sitzt ein verwundeter Soldat in Paradeuniform auf einem Sessel. Kaiserin Auguste Viktoria überreicht ihm einen Blumenstrauß, womit der Dank des Vaterlandes angedeutet werden soll. Links hinter ihr ist ein Diener mit weiteren   Blumensträußen erkennbar. Im Hintergrund erkennt man Krankenschwestern und die weiten Räume, aber keine Details des Lazaretts

Des Volkes Dank ist euch gewiss!

In Frankreich und Großbritannien bilden der Philosoph Henri Bergson (1859–1941) und Rudyard Kipling (1865–1936) die Speerspitze jener literarischen bzw. intellektuellen Kräfte, die den Krieg befürworten. Kipling, er wurde 1907 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, spricht von den Deutschen als „Hunnen“ und vergleicht sie in einem Artikel in der „New York Times“ vom 14. Mai 1916 mit Bakterien:

„Eine Sache, die wir in unsere Dickschädel reinbekommen müssen, ist: wann immer der Deutsche – Mann oder Frau – eine geeignete Kultur bekommt, worin er gedeiht, dann bedeutet er oder sie Tod und Verlust für zivilisierte Menschen, genauso wie Bakterien irgendeiner Krankheit, die man sich vermehren läßt, Tod oder Verlust für die Menschheit bedeuten. Diese Auffassung beinhaltet nicht mehr Haß, Zorn oder Aufregung, als wenn man eine Spüle ausspült oder Öl auf Wasser gießt, um Stechmücken an der Vermehrung zu hindern. Für uns ist der Deutsche wie Typhus oder Pest – Pestis Teutonicus, wenn Sie so wollen. Aber bis wir diese grundlegende Tatsache in Friedenszeiten erfassen, werden wir immer Ausbrüchen der Antizivilisation ausgesetzt sein. Machen Sie sich dies mit allen in ihren Möglichkeiten liegenden Kräften klar.“

Henri Bergson wiederum, er erhält 1927 den Nobelpreis, gibt am 8. August 1914 als Präsident der Académie des sciences morales et politiques in seiner Rede die Linie gegen „die deutschen Barbaren“ aus: „La lutte engagée contre l’Allemagne est la lutte même de la civilisation contre la barbarie.“

Ernst Jünger und Maurice Genevoix

Es braust ein Ruf wie Donnerhall!

Es braust ein Ruf wie Donnerhall!

Ernst Jünger (1895–1995) wird 1922 im Roman „In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers“ das Lebensgefühl vieler Männer zu Beginn des Ersten Weltkrieges zusammenfassen: „Wir hatten Hörsäle, Schulbänke und Werktische verlassen und waren zu einem großen, begeisterten Körper zusammengeschmolzen. Aufgewachsen in einem Zeitalter der Sicherheit, fühlten wir alle die Sehnsucht nach dem Ungewöhnlichen, nach der großen Gefahr. Da hatte uns der Krieg gepackt wie ein Rausch. Der Krieg mußte es uns ja bringen, das Große, Starke, Feierliche. Es schien uns männliche Tat, ein fröhliches Schützengefecht auf blumigen, blutbetauten Wiesen. Kein schönrer Tod auf dieser Welt.“

Im Roman „In Stahlgewittern“ verurteilt Jünger weder die politischen Ursachen des Ersten Weltkrieges noch geht er darauf ein. Obwohl die Kämpfe an der Westfront in aller Brutalität geschildert werden, liefert es letztlich ein idealisierendes Bild der Kämpfe. Gelesen werden kann es trotzdem nicht nur als Verherrlichung des Krieges, sondern auch als furchtbare Anklage gegen ihn.

Der Franzose Maurice Genevoix (1890–1980), wie Jünger keineswegs ein Pazifist, veröffentlicht den ersten Teil seiner Kriegserfahrungen bereits 1916; bis 1923 folgen weitere Bände. Die Zensur greift ein und schwärzt so manche Passage. Der Missbrauch der Soldaten als Kanonenfutter oder anerkennende Worte für den Feind dürfen in Zeiten des Krieges ebenso wenig öffentlich gemacht werden, wie Gewalt gegen die eigene Bevölkerung und an den Gefangenen. Ebenso tabu ist es, über Plünderungen und Momente panischer Angst zu berichten. 1949 führt er die einzelnen Bände zu dem über 700 Seiten umfassenden Werk „Ceux de 14“ zusammen. Für den heurigen Herbst kündigt der Verlag André Thiele eine Übersetzung unter dem Titel „Die von 14. Band I: Vor Verdun an.“

Stimmen gegen den Krieg

Mich erbarmt des Volkes

Mich erbarmt des Volkes

Nur wenige AutorInnen wie beispielsweise Johannes R. Becher, Leonhard Frank, George Bernard Shaw, Ricarda Huch, Annette Kolb, Romain Rolland, René Schickele oder Heinrich Mann erheben bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs ihre Stimme für den Frieden.

Allerdings lässt das Grauen des Krieges die Euphorie auf allen Seiten rasch schwinden. Neben der Veröffentlichung unzähliger, das Schlachten verherrlichender Elaborate, wird 1915 mit „Le Feu“ von Henri Barbusse der erste große Antikriegsroman des Ersten Weltkrieges veröffentlicht.

Die Steine feinden
Fenster grinst Verrat
Äste würgen
Berge Sträucher blättern raschlig
Gellen
Tod.

Patrouille von August Stramm (1874–1915)

Viele Werke aus der folgenden Literaturliste gingen im Rahmen der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen in Flammen auf. Bis auf einige wenige Autoren waren alle SchriftstellerInnen dieser Zusammenstellung, die sich nach der Machtübertragung an die NationalsozialistInnen im Deutschen Reich bzw. nach der Besetzung Österreichs in der sogenannten „Ostmark“ aufhielten, zur Flucht gezwungen oder wurden im Konzentrationslager ermordet.
Ernst Glaeser, dem Autor von „Jahrgang 1902“, blieb es vorbehalten, 1939 aus seinem Schweizer Exil in das nationalsozialistische Deutschland zurückzukehren und unter anderem für Frontzeitungen der Luftwaffe zu schreiben.

Weitere Infos: 100 Jahre Erster Weltkrieg

Auf der Seite „DER ERSTE WELTKRIEG IM INTERNET“, ebenfalls im „Duftenden Doppelpunkt“ veröffentlicht, finden Sie eine Zusammenstellung von online zugänglichen Themenportalen und Sites über den Ersten Weltkrieg: Nachschlagwerke, Zeitungen, Filme, Fotos, Tagebücher, Literatur, Veranstaltungen und vieles mehr.

Zusätzlich bietet der „Duftende Doppelpunkt“ Infos zu AUSSTELLUNGEN in Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien anlässlich „100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG“.

Das Team des „Duftenden Doppelpunktes“ freut sich auf Ihre Ergänzungen und Anregungen!

Literaturliste Erster Weltkrieg: Romane, Erzählungen, Essays, Tagebücher, Ausstellungskataloge, …

In der Literaturliste sind AutorInnen aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Polen, Russland, Serbien, Österreich, der Schweiz, der Tschechoslowakei und den USA vertreten. Die Jahreszahl hinter dem jeweiligen Titel bezieht sich immer auf das Erscheinungsjahr der Erstausgabe.
Einige der Bücher sind leider trotz des Gedenkjahres „100 Jahre Erster Weltkrieg“ lediglich antiquarisch erhältlich, manche im Internet nachzulesen.

Andrejew, Leonid (1871–1919): Igo voyny, 1917, Das Joch des Krieges, 1918 (lieferbar: Elektrischer Verlag) / Krasnyj smech, 1904, Das rote Lachen, 1905 (lieferbar)

„Mit abgründiger Ironie, aber auch mit dem existenzialistisch-düsteren Pathos der russischen Erzähler des 19. Jahrhunderts bricht Leonid Andrejew den Kriegszustand auf ein kaum erträgliches Maß herunter: aufs Persönliche. Und findet in der leidenschaftlichen Empathie seines tragischen Helden den Hebel, mit dem sich eine nur zu oft ins Groteske entgleitende Gegenwart aufbrechen lässt.“ Via Elektrischer Verlag

Bereits 10 Jahre vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges verfasste er den pazifistischen Roman „Das rote Lachen“ (Krasnyj smech). Im Geleitwort der deutschen Erstausgabe schreibt die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner: „Kaum jemand habe eine ’schärfere und glänzendere Waffe‘ für den Frieden geschmiedet als Leonid Andrejew.“

Auburtin, Victor (1870–1928): Was ich in Frankreich erlebte, 1918 (lieferbar: Elektrischer Verlag / Das Arsenal)

„Nach all den großmäuligen Berichten neuartiger Helden“ sieht Kurt Tucholsky in dem Buch eine „Wohltat und Erfrischung“. In „Die Weltbühne“ vom 20. Juni 1918, Nr. 25, S. 567.

Der Autor ist Korrespondent des „Berliner Tagblatt“ in Paris. In „Was ich in Frankreich erlebte“ protokolliert er seine Erlebnisse nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Er wird als vermeintlich deutscher Spion verhaftet, entgeht nur knapp dem Kriegsgericht und wird letztlich bis Dezember 1917 auf Korsika interniert.
Noch während des Ersten Weltkriegs veröffentlicht Auburtin seine Aufzeichnungen über die dreijährige Gefangenschaft als Zivilinternierter in Frankreich.

Barbusse, Henri (1873–1935): Das Feuer. Bericht einer Korporalschaft, 1916 (Elektrischer Verlag, E-Book, Tredition Classics, dearbooks) / Tatsachen. Mit einer Vorrede von Ernst Toller, 1929 (lieferbar: Elektrischer Verlag, E-Book)

Die französische Ausgabe von „Das Feuer“ wird unter dem Titel „Le Feu“ bereits 1915 veröffentlicht und mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.

„Barbusse erzählt in dem Roman die Geschichte jener Korporalschaft, in der er selbst als einfacher Soldat den Ersten Weltkrieg durchgemacht hat. Das Leben im Labyrinth der Schützengräben, endloses Ausharren in Hitze, Schlamm, Kälte, das kleine Glück im Ruhequartier, gefolgt von den todbringenden Sturmangriffen im feindlichen Sperrfeuer – die Wirklichkeit des Krieges ist hier Thema und Handlung.“ Via Unionsverlag

Tatsachen: „Henri Barbusse folgt in diesem Buch der Spur einiger Zeitungsmeldungen von ‚Nebenschauplätzen‘ und ‚Zwischenfällen‘ des Ersten Weltkriegs, die allerdings drastisch und grausam genug sind, um diesen Krieg insgesamt zu beleuchten.“ Via Elektrischer Verlag

Beradt, Martin (1881–1949): Erdarbeiter. Aufzeichnungen eines Schanzsoldaten, 1919. Später auch unter dem Titel Schipper an der Front, Berlin 1929 (vergriffen: Antiquariat)

„Es ist die Figur des aus tiefstem Instinkt unsoldatischen Menschen, der gleichsam mit zwei linken Füßen in die Front tritt, und in allen, die den Krieg und den Zwang des Soldatseins in gleicher Weise erlebt und erlitten haben, wird Beradts Buch verwandte Seiten zum Klingen bringen.“ Der Dichter Martin Beradt, DIE ZEIT, 10. 8. 1950 Nr. 32.

Brod, Max, (1884–1968): Stefan Rott oder das Jahr der Entscheidung, 1931 (lieferbar: Wallstein Verlag)

„Das Jahr der Entscheidung ist das Jahr 1913 auf 14, also das Jahr vor dem Ersten Weltkrieg; Brod gibt hier ein Bild der Habsburger Gesellschaft im letzten Vorkriegsjahr –am Beispiel eines kleinen, diesmal nicht nur jüdischen, deutschen Kreises von Menschen in Prag. (…)Brod lässt auch keinen Zweifel daran, wo die Urheber der Katastrophe sitzen: in der Führung in Wien. Das Verhängnis kommt für die Menschen in Prag von Außen, wenn auch Brod deutlich macht, dass in den Beziehungen dieser Menschen eine Verkommenheit um sich greift, die ein verhängnisvolles Zeichen gibt.“ Via exil-archiv.de

Carossa, Hans (1878–1956): Rumänisches Tagebuch, 1924 (vergriffen: Antiquariat)

Im Ersten Weltkrieg war Carossa 1916 bis 1918 als Bataillonsarzt an der rumänischen Front und der Westfront tätig. Das „Rumänische Tagebuch“ beruht auf seinen Aufzeichnungen aus Rumänien, die er zu einem fiktiven Tagebuch dichterisch ausarbeitet.

Céline, Louis-Ferdinand (1894–1961): Voyage au bout de la nuit, 1932 / Reise ans Ende der Nacht, 1933 gekürzte Fassung, 2003 Neuauflage bei Rowohlt (lieferbar: Rowohlt Verlag)

„In einem sarkastischen, lakonischen Ton beschreibt der Ich-Erzähler sein Leben in Kriegszeiten – und gerade dieser Tonfall ist es, der dem Buch die besondere Tragik verleiht. Céline scheint manchmal zu einer nonchalanten Betrachtungsweise zu verführen, indem er spöttelt, ironisiert, um im nächsten Augenblick durch die Schilderung ungeheurer, aber wie selbstverständlich wirkender Brutalitäten den Leser zu ernüchtern.“ Via literatur.ch

Cendrars, Blaise (1887–1961): J‘ai tué, 1918. Ich tötete – ich blutete, 2014 (Lenos Verlag) / La Main coupée, 1946, Die rote Lilie, 2002 (Manesse Verlag)

Ich tötete, 1918 in einer von Fernand Léger illustrierten schmalen Broschüre erschienen, ist das grausame Geständnis eines legalen Mordes, der Aufschrei eines Soldaten, der im Zweikampf um sein nacktes Überleben kämpfen musste. Zwanzig Jahre später erschien das bewegte, pathetische Gegenstück dazu, die Kurzgeschichte Ich blutete: Der frisch armamputierte Cendrars liegt im Lazarett, Schmerzen, Fieber und Erinnerungen an das Schlachtgetümmel umnebeln ihn, der Todesengel naht. Doch da geschieht ein Wunder. Ich tötete – ich blutete: Cendrars war im Grossen Krieg Täter und Opfer, er kannte beide Seiten.” Via Lenos Verlag

Die rote Lilie: „Der aus der Schweiz stammende Wahlfranzose Cendrars erinnert sich an den Ersten Weltkrieg, in dem er als Freiwilliger bei der Fremdenlegion gegen Deutschland kämpfte und 1915 seinen rechten Arm verlor. So gab er diesem Buch denn auch den Titel „La Main coupée“, obwohl dieses einschneidende Erlebnis nur in einer kurzen Vision (im Kapitel „Die rote Lilie“) vorkommt, die dieser deutschsprachigen Ausgabe den Titel gibt. Cendrars beklagt in diesem Erlebnisbericht von der Front nicht sich selbst, sondern schildert auf atemberaubende Weise, wie sich ein kleines Corps von Männern, die aus aller Welt kamen, um die Kulturnation Frankreich zu retten, in den Schützengräben mit allerlei Tricks am Überleben hielt – nicht nur gegen den deutschen Feind, sondern auch gegenüber der französischen Bürokratie. Ein Buch, das auch heute noch Aufschluss darüber gibt, was Krieg bedeutet: für die, die ihn an der Front mitmachen und die Aussichtslosigkeit militärischer Strategien am eigenen Leib erfahren.“ Via Lenos Verlag

Chevallier, Gabriel (1895–1969): La Peur 1930, Heldenangst, 2010 (lieferbar: Nagel & Kimche)

„Heldenangst umfasst die vier Jahre des Krieges. Chevallier beschreibt alle Tages- und Jahreszeiten auf dem Planeten Krieg und das Töten in allen Seelentemperaturen: das Töten aus Angst, aus Wut, aus Langeweile, ‚das Töten, um uns zu beruhigen‘ – und das Warten auf das Getötetwerden. Denn viele Tage vergehen wie in einer Massentodeszelle, in der sich jeder fragt: Wen trifft es heute, wen morgen, ist es mir schon anzusehen?“ Via ZEIT ONLINE

Christ, Lena (1881–1920): Die Rumplhanni, 1916 (ab 16. Oktober 2014 in einer Hörbuchfassung des LOhrBär Verlages erhältlich)

„Lena Christ ist ein Erzähltalent, das man aufgrund ihrer Biografie eigentlich nicht erwartet. In der Erzählung Die Rumplhanni schafft sie packende Atmosphäre, wenn man sich an den boarischen Dialogen nicht stört. Die Erzählung hat autobiografische Züge, aber – den Ausgang vergleichend – doch nicht zuviele. Lena Christ erzählt den Versuch von Johanna Rumpl, Köchin von Öd (nahe Grafing, Oberbayern), ihre Selbstständigkeit zu erreichen, die sich in ‚a Haus und a Kuah und a Millisupperl in der Fruah‘ zuspitzt (übrigens: wer das lesen kann, wird auch die Dialoge hinkriegen). Die ersten Versuche zuhause und in München scheitern, doch man lese weiter! Christ führt uns zu Beginn des Ersten Weltkriegs in eine schon längst versunkene Dienstbotenwelt, in einer treffenden Sprache, die für die Stimmung sorgt.“ Via Lesekost.de

Cobb, Humphrey (1899–1944): Paths of Glory, 1935 / Wege zum Ruhm, 1959 (vergriffen: Antiquariat)

Cobbs erzählt in Paths of Glory die Geschichte eines Angriffs durch ein französisches Regiment auf eine uneinnehmbare deutsche Stellung. Das Regiment wird durch einen ruhmsüchtigen General in die Vernichtung getrieben. Er verhindert die Aufklärung seiner verbrecherischen Vorgangsweise in dem er drei Soldaten wegen Befehlsverweigerung füsilieren lässt und einen aufrechten Offizier zu den französischen Kolonialtruppen versetzt. Weiterlesen »

DER ERSTE WELTKRIEG IM INTERNET

Mittwoch, 19. Februar 2014

Eine Zusammenstellung von online zugänglichen Themenportalen und Sites über den Ersten Weltkrieg: Nachschlagwerke, Zeitungen, Filme, Fotos, Tagebücher, Literatur, Veranstaltungen und vieles mehr.

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SEITENINHALT

Themenportale und Sites über den Ersten Weltkrieg

Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Am 28. Juni 1914 werden Erzherzog Franz Ferdinand, der österreichisch-ungarische Thronfolger, und seine Frau, die Gräfin Sophie von Chotek, Herzogin von Hohenberg, von Gavrilo Princip in Sarajevo erschossen.

Das Attentat zu Sarajewo

Das Attentat zu Sarajewo

Der „Blankoscheck“: Anfang Juli 1914 berichtet Botschafter Ladislaus de Szögyény-Marich Folgendes aus Berlin nach Wien:

„Nach dem Déjeuner, als ich nochmals Ernst [sic!] der Situation mit großem Nachdruck betonte, ermächtigte mich Seine Majestät, unserem allergnädigsten Herrn zu melden, dass wir in diesem Falle auf die volle Unterstützung Deutschlands rechnen können. Wie gesagt, müsse er vorerst die Meinung des Reichskanzlers hören, doch er zweifle nicht im geringsten daran, dass Herr von Bethmann Hollweg vollkommen seiner Meinung zustimmen werde. Insbesondere gelte dies betreffend eine Aktion unsererseits gegenüber Serbien.“ Telegramm 237. Berlin, den 5. Juli 1914. Chiffre – Streng geheim.

„Unser Verhältnis zu Serbien betreffend stehe deutsche Regierung auf dem Standpunkt, dass wir beurteilen müssten, was zu geschehen hätte, um dieses Verhältnis zu klären; wir könnten hierbei – wie auch immer unsere Entscheidung ausfallen möge – mit Sicherheit darauf rechnen, dass Deutschland als Bundesgenosse und Freund der Monarchie hinter ihr stehe.

Im weiteren Verlaufe der Konversation habe ich festgestellt, dass auch Reichskanzler, ebenso wie sein kaiserlicher Herr ein sofortiges Einschreiten unsererseits gegen Serbien als radikalste und beste Lösung unserer Schwierigkeiten am Balkan ansieht. Vom internationalen Standpunkt hält er den jetzigen Augenblick für günstiger als einen späteren; …“ Telegramm 239. Berlin den 6. Juli 19914. Chiffre – Streng geheim.

Am 23. Juli stellt Österreich-Ungarn der Regierung in Belgrad ein Ultimatum. Nachdem dieses durch Serbien nicht vollinhaltlich akzeptiert wird, erfolgt am 28. Juli 1914 die Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien.

„An Meine Völker!“

Bereits einen Tag später erlässt Kaiser Franz Joseph unter dem Titel „An Meine Völker!“ ein Manifest, in dem er um Verständnis für die Kriegserklärung wirbt.

„Es war Mein sehnlichster Wunsch, die Jahre, die Mir durch Gottes Gnade noch beschieden sind, Werken des Friedens zu weihen und Meine Völker vor den schweren Opfern und Lasten des Krieges zu bewahren.

Im Rate der Vorsehung ward es anders beschlossen.

Die Umtriebe eines haßerfüllten Gegners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstandes nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greifen. (…)“

Die Opfer des Ersten Weltkrieges

In weiterer Folge eskaliert die Auseinandersetzung zwischen Österreich-Ungarn und Serbien zum Ersten Weltkrieg. Insgesamt sind circa vierzig Staaten in der einen oder anderen Form in diesem blutigen Gemetzel involviert. Die Kämpfe in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika und Ostasien verursachen Millionen Tote und Verwundete. Die meisten Schätzungen gehen von an die zehn Millionen Todesopfern und etwa zwanzig Millionen Verwundeten unter den SoldatInnen und weiteren sieben Millionen toten ZivilistInnen aus.

Die vergessene Ostfront

In der Wahrnehmung der Jahre von 1914 bis 1918 dominieren bis heute die Kämpfe an der Westfront. Die Erinnerung an den Krieg im Osten ist vergleichsweise nicht so präsent.

Plakat von Richard Sarrin (1869-1939)

Plakat von Richard Sarrin (1869-1939)

Insbesondere über die Geiselerschießungen und Kriegsverbrechen in Serbien und Ostgalizien bzw. die drakonischen Strafen gegenüber den eigenen Soldaten breitete die österreichische Erinnerungskultur lange Zeit den Mantel des Vergessens.

Anton Holzer: Das Lächeln der Henker. Der unbekannte Krieg gegen die Zivilbevölkerung 1914 – 1918. Mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotografien. Primus Verlag, 2. Aufl. 2014.

Karl Kraus und Joseph Roth über den Krieg

Dabei ist all dies bereits in „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus, sie beruhen auf authentischen Quellen und entstanden zwischen 1915 und 1922 als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg, nachzulesen.

Anton Holzer (Hg.): Die letzten Tage der Menschheit. Der Erste Weltkrieg in Bildern. Mit Texten von Karl Kraus. Primus Verlag, 2013.

Und auch in Joseph Roths 1932 veröffentlichten Roman „Radetzkymarsch“ kann man über die Grausamkeiten und Kriegsverbrechen an der Ostfront lesen:

„Vor dem großen, grauen, weitgeöffneten Tor des Friedhofs hingen drei Leichen, in der Mitte ein bärtiger Priester, zu beiden Seiten zwei junge Bauern in sandgelben Joppen, grobgeflochtene Bastschuhe an den reglosen Füßen. Die schwarze Kutte des Priesters, der in der Mitte hing, reichte bis zu seinen Schuhen. Und manchmal bewegte der Nachtwind die Füße des Priesters so, daß sie wie stumme Klöppel einer taubstummen Glocke an das Rund des Priestergewandes schlugen und, ohne einen Klang hervorzurufen, dennoch zu läuten schienen. Leutnant Trotta ging näher an die Gehenkten heran. Er sah in ihre aufgedunsenen Gesichter. Und er glaubte in den dreien den und jenen seiner Soldaten zu erkennen. Das waren die Gesichter des Volkes, mit dem er jeden Tag exerziert hatte.“ Via literaturdownload.at

Das Team des „Duftenden Doppelpunktes“ freut sich auf Ihre Ergänzungen und Anregungen!

THEMENPORTALE UND SITES ÜBER DEN ERSTEN WELTKRIEG

Erster Weltkrieg: Bücher, Bibliotheken, Archive, Ausstellungen

Auf der Seite „DER ERSTE WELTKRIEG IN DER LITERATUR“, ebenfalls im „Duftenden Doppelpunkt“ veröffentlicht, finden Sie eine kommentierte Literaturliste mit über fünfzig Romanen und Kurzgeschichten über den Ersten Weltkrieg, die zwischen 1915 und 1959 veröffentlicht wurden.
Zusätzlich bietet der „Duftende Doppelpunkt“ Infos zu Ausstellungen in Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien anlässlich „100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG“.

„Im Krieg sind die Gesetze der Menschheit aufgehoben, in den Urzustand ist sie zurückversetzt. In einem ungeheuren Irrtum waren wir befangen. Wir glaubten an die innere Kultur der europäischen Völker. Wir müssen umlernen. Es war nur Firnis, Tünche.“ Hedwig Dohm (1831–1919)

Auf der Site „Digitale Landesbibliothek Oberösterreich“ werden seit drei Jahren urheberrechtsfreie Werke zugänglich gemacht. Einen der aktuellen Schwerpunkte bei der Digitalisierung bildet der Erste Weltkrieg: Werke der Sammlung: Weltkrieg I.
Die Bücher sind alle im Volltext erfasst. Das Inhaltsverzeichnis ist mit dem Text verlinkt. Gleichzeitig ist es möglich, einzelne Teile eines Werkes als PDF herunterzuladen. Die Recherche kann über Trunkierungen, Phrasensuche und Trefferliste eingeschränkt werden. Auch kann nur in den Volltexten oder optional nur in den Metadaten bzw. in beiden Bereichen gesucht werden.
Mittels Uniform Resource Name (URN) erhält jede Textseite einen eindeutigen und dauerhaft gültigen Namen, sodass bis auf Seitenebene genau zitiert werden kann.

„Es gibt kein Volk und kann keins geben, das zivilisiert genug wäre, um zivilisiert Kriege zu führen. Denn der Krieg selbst ist etwas Unzivilisiertes …“ Erich Mühsam (1878 – 1934)

Der Online-Hauptkatalog der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst einen Bestand von über 44.000 Büchern, Broschüren, Dokumenten, Fotografien, Plakaten und Flugblättern, die sich mit dem Thema Erster Weltkrieg beschäftigen.

„Statt den Militarismus, der das Land ins Unglück gestürzt hat, zu entfernen, päppeln sie ihn wiederum hoch und werden ihm bald die Möglichkeit geben, das Land in noch größeres Unglück zu stürzen“. Siegfried Jacobsohn (1881–1926)

Das Webportal „Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918″ weist 235 Sammlungen über den Ersten Weltkrieg nach.

„Der Sammeleifer bezog sich nicht nur auf die über den Buchhandel verfügbare Kriegsliteratur, sondern auch auf Feld- und Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern und auf Zeitungen der besetzten Gebiete. Gesammelt wurden Landkarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Militaria und Uniformen wurden gesammelt, Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld, Lebensmittelkarten und Kriegsersatzstoffe wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.“ Via Kriegssammlungen in Deutschland

Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre. Bertrand Russell (1872 – 1970).

Eine interessante Bestandsübersicht zum Thema Erster Weltkrieg bietet auch die Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen im Netz. Unter dem Titel „Geschichte des Ersten Weltkriegs“ bietet sie eine Auswahl an relevanten Beständen von bisher teilweise wenig bekannten Nachlässen und Sammlungen.

Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche gibt, die nicht hingehen müssen. Erich Maria Remarque (1898 – 1970)

Internationale Sites über den Ersten Weltkrieg

Die „Europeana Collections 1914 – 1918“ führt Material aus drei Projekten zusammen. Neben persönlichen Geschichten von Privatpersonen finden sich auch Bibliotheksbestände sowie Filme aus europäischen Filmarchiven. Sie ist die umfassendste europäische Sammlung von Originaldokumenten zum Ersten Weltkrieg.

„Es wird solange Kriege geben, solange es noch einen Menschen gibt, der daran verdient.“ Bertolt Brecht (1898–1956)

Plakat  aus dem Jahr 1917 von H. R. Hopps (1869–1937)

Plakat aus dem Jahr 1917 von H. R. Hopps (1869–1937)

Ab April 2014 werden rund 75.000 digitalisierte Objekte aus den verschiedenen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek über die europäische digitale Bibliothek „Europeana“ abrufbar sein. Gleichzeitig werden für das Web@rchiv Austria alle Netz-Aktivitäten zum Gedenkjahr für die Nachwelt gesichert.

„Die Presse und die Waffenfabrikanten sind der Bazillus der Kriegserregung.“ Alfred Hermann Fried (1864–1921)

Die Website „The Heritage of the Great War“ zeigt unter anderem mit ihrer Sammlung früher Farbfotografien ungewöhnliche Perspektiven auf die Alltagsgeschichte des Ersten Weltkrieges.

„Erst wenn auch die große Mehrheit der Frauen aus tiefster Überzeugung hinter die Losung tritt: Krieg dem Kriege, erst dann kann den Völkern der Friede gesichert werden.“ Clara Zetkin (1857–1933)

„1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War“. An der Freien Universität Berlin entsteht ein von internationalen ExpertInnen geschriebenes, englischsprachiges Referenzwerk zum Ersten Weltkrieg.

„Man muss immerfort aufpassen und handeln. Wer bloß zusieht, wartet vergebens, dass Frieden wird: es wird nur Krieg. Der Krieg kommt schon, wenn man einfach nichts gegen ihn tut.“ Heinrich Mann (1871–1950)

European Film Gateway: Die europäischen Filmarchive haben große Teile ihrer Sammlungen (Wochenschauen, Dokumentar- und Spielfilme) zum Ersten Weltkrieg digitalisiert und zugänglich gemacht.

„Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.“ Kurt Tucholsky in einem Brief an Herbert Ihering vom 10. August 1922.

Unter dem Titel „La Grande Guerre“ hat das Deutsche Historische Institut Paris ein Blog ins Netz gestellt. Es widmet sich dem Forschungsschwerpunkt „Erster Weltkrieg“ und berichtet über Initiativen zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs.

„Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.“ Alfred Polgar (1873–1955)

Clio online – Fachportal für Geschichtswissenschaften: Themenportal Erster Weltkrieg: Rezensionen, Tagungsberichte und Ressourcen zur Quellen- und Materialrecherche.

„Aber wenn der Krieg da ist, richtet man sich in ihm ein, und man melkt seine Euter. Das Blut fließt, das Geld fließt, und man hat keine Eile, den Strom zum Versiegen zu bringen.“ Romain Rolland (1866 1944)

Erster Weltkrieg – nationale und regionale Projekte: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Russland

BELGIEN

„100 Jahre Erster Weltkrieg in Flandern 2014–2018“. In der Broschüre (pdf) findet sich ein Überblick über das Veranstaltungsprogramm, Gedenkstätten und historische Schauplätze.

„Jeder Krieg wird unter den nichtigsten Vorwänden begonnen, aus guten Gründen weitergeführt und mit den verlogensten Argumenten beschlossen.“ Arthur Schnitzler (1862–1931)

DEUTSCHLAND

„100 Jahre Erster Weltkrieg“ – die Site des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge bietet einen Überblick über Veranstaltungen, Gedenkprojekte und Ausstellungen in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg.

„Alle Kriegsgeschichte wird erst verständlich, wenn man sie auf ihre ökonomischen Grundlagen zurück führt. Sie verflüchtigen sich dagegen in einen historischen Roman, wenn man das größere oder geringere „Genie“ der Feldherren zu ihrem bewegenden Hebel machen will.“ Franz Mehring (1846 1919) Weiterlesen »

100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG: AUSSTELLUNGEN …

Mittwoch, 19. Februar 2014

… GEDENKPROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN IN …

100 Jahre Erster Weltkrieg – Ausstellungen im Internet

Eine virtuelle Ausstellung im Netz bietet die Europeana Collections 1914–1918: „Der Erste Weltkrieg – Orte des Übergangs“: der Bahnhof, die Etappe, das Lager, das Hauptquartier, das Labor und die Gelehrtenkammer, das Lazarett, der Graben, die Straße, der Kasernenhof.

Karikatur Kaiser Wilhelms  II.

Karikatur Kaiser Wilhelms II.

„Es sind Orte, die Menschen durchlaufen. Orte, die sich zuhauf auf allen Seiten der Fronten und in allen Ländern finden lassen. Orte, die den Krieg prägen und gleichzeitig vom Krieg geprägt werden. Sie sind die Bühne für kleine und große Übergänge.“

Ab dem 28. Juni 2014 kann die Ausstellung „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“ im Netz besucht werden. In ihr wird die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges, das Kriegsgeschehen und vor allem der Alltag und das Leben während des Krieges sowie der Übergang zur Ersten Republik in Österreich thematisiert. Ergänzt wird die virtuelle Ausstellung durch einen SchülerInnenwettbewerb, bei dem praxisorientierte Unterrichtsbeispiele zum Ersten Weltkrieg prämiert werden.

Bereits anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs wurde die Site „1914-1918 – Art of the First World War“ mit einer Vielzahl von Gemälden und Grafiken zum Thema „Der Erste Weltkrieg aus der Sicht des Malers“ ins Netz gestellt. In der virtuellen Galerie finden Sie beispielsweise Bilder von Max Beckmann, Lovis Corinth, Otto Dix, Alfred Kubin, Pablo Picasso und Egon Schiele.

100 Jahre Erster Weltkrieg – Veranstaltungen in Belgien, Frankreich und Großbritannien

Belgien: „100 Jahre Erster Weltkrieg in Flandern 2014–2018“. Die Broschüre (pdf) bietet einen Überblick über das Veranstaltungsprogramm, Gedenkstätten und historische Schauplätze.

Frankreich: „Centenaire 2014“ organisiert die offiziellen Gedenkfeierlichkeiten anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg in Frankreich. Darüber hinaus sind auf der Site vielfältige Infos über „La Grande Guerre“ zu finden.

Das offizielle Großbritannien gedenkt dem „Great War“ auf der Site „First World War Centenary“.

100 Jahre Erster Weltkrieg – Veranstaltungen in Deutschland

Auf der Site des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge „100 Jahre Erster Weltkrieg“ kann man sich ein recht umfassendes Bild über Veranstaltungen, Gedenkprojekte und Ausstellungen, nicht nur in Deutschland verschaffen.

1914 – 2014 Einhundert Jahre 1. Weltkrieg. Wir bleiben dabei: Frieden schaffen ohne Waffen. Bundesweites Netzwerk aus der Zivilgesellschaft, besonders aus der Friedensbewegung, zur Vorbereitung von Aktivitäten zum 100. Jahr der Wiederkehr des Beginn des 1. Weltkrieges.

Stellvertretend für die vielen Initiativen zum Gedenken an „100 Jahre Erster Weltkrieg“ in Deutschland folgende zwei Hinweise:

„August 1914. Literatur und Krieg“ – das Literaturarchiv in Marbach zeigt, wie Schriftsteller auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges reagiert haben. Literaturmuseum Marbach, bis 21. April 2014, Di. bis So. 10 bis 18 Uhr.

Zur Ausstellung erschienen: Marbacher Magazin 144: „August 1914. Literatur und Krieg.“ Mit allen Ausstellungstexten sowie einem Gespräch zwischen Fritz Stern und Ulrich Raulff. 3 Bände, 15.- Euro.

Das Literaturhaus München beleuchtet bis 22. 6. 2014 das Werk und Schaffen des österreichischen Schriftstellers Robert Musil in der Ausstellung „Der Gesang des Todes. Robert Musil und der Erste Weltkrieg“.
In der Ausstellung werden sowohl die biografischen und gesellschaftlich-historischen Hintergründe gezeigt, als auch veranschaulicht, wie der Autor die eigene Kriegserfahrung im Werk verarbeitet hat. Neben den literarischen Kriegsbildern in Musils Prosa geben Tagebücher und Briefe Einblick in seinen Umgang mit dem Erlebnis des Krieges, persönliche Objekte und audiovisuelle Materialien veranschaulichen die biografischen Stationen. Historische Fotos und Filme dokumentieren die Härte des Krieges im Gebirge und an der Isonzofront.

100 Jahre Erster Weltkrieg – Veranstaltungen in Österreich

Im Kalendarium, einer vom Bundeskanzleramt ins Netz gestellten Site, wird unter anderem auf Veranstaltungen, Ausstellungen und Medien in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg hingewiesen.

AUSSTELLUNGEN IN WIEN
Wohin der Krieg führt. Wien im Ersten Weltkrieg 1914–1918. Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Wiener Rathaus: bis 23. Mai 2014.

Wien: Brotverkauf in der Thaliastraße, WM

Wien: Brotverkauf in der Thaliastraße, WM

„Das Kriegsgeschehen erreichte Wien durch die in den Zeitungen publizierten Toten- und Vermisstenlisten, durch die Ankunft der hunderttausend Verletzten und Flüchtlinge, aber es hat die Stadt nicht direkt betroffen.

Und doch standen die Jahre 1914 bis 1918 genauso im Zeichen eines „totalen Krieges“, der Zerstörungen anderer Art hinterließ. Im Gedächtnis der Groß- und Urgroßeltern wurde der Erste Weltkrieg assoziiert mit Hunger, Kälte und Entbehrungen, mit Brot- und Kartoffelkarte, Tuberkulose und Spanischer Grippe sowie einer stark erhöhten Sterblichkeitsrate.“

Das Buch zur Ausstellung: Alfred Pfoser/Andreas Weigl (Hg.): Im Epizentrum des Zusammenbruchs. Wien im Ersten Weltkrieg, Metro Verlag, 700 S., 35,- Euro.

Das Innenministerium zeigt seit 13. Jänner 2014 „Krieg an der Wand – Der Erste Weltkrieg im Spiegel internationaler Plakate“. Mo. bis Fr., 9.00 bis 18.00 Uhr, Bundesministerium für Inneres, Herrengasse 7, 1014 Wien, Sala Terrena. (Gruppen nach Voranmeldung unter 01/53126-2202).

Mangel – Hunger – Tod. Die Wiener Bevölkerung und die Folgen des Ersten Weltkrieges. 3. März bis 22. August 2014. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D, Wien 1110, Guglgasse 14, Zugang über Gasometer A.

Totentanz. Egger-Lienz und der Krieg. Belvedere / Orangerie: 7. März bis 9. Juni 2014. Rennweg 6, 1030 Wien.

Katalog zur Ausstellung „An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914-1918“

Katalog zur Ausstellung „An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914-1918“ im Prunksaal der ÖNB

An meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914–1918:

Ausstellung im Prunksaal der Österreichische Nationalbibliothek: 13. März bis 2. November 2014. In der Ausstellung wird die berühmte Kriegssammlung der ehemaligen Hofbibliothek erstmals umfassend präsentiert.

„Schon unmittelbar nach Kriegsbeginn 1914 begann die Vorgängerin der Österreichischen Nationalbibliothek, die Hofbibliothek, Zeugnisse des Krieges zu sammeln. Bis 1918 wurden so zehntausende Fotos, Plakate, Noten und literarische Texte, aber auch künstlerisch gestaltete Feldpostkarten, Kriegstagebücher und andere bemerkenswerte Dokumente archiviert. Sie bezeugen auf eindrückliche Weise das millionenfache Sterben an der Front und das entbehrungsreiche Leben in der Heimat.“

Zusätzlich werden ab April 2014 circa 75.000 digitalisierte Objekte aus den verschiedenen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek über die europäische digitale Bibliothek Europeana im Internet abrufbar sein.

Der Menschheit Würde. Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt des MUSA in Wien, der Kunstgalerie von Bosnien und Herzegowina in Sarajevo und des Hauses der Kuns in Brno. |

Eröffnung in Wien: Mo., 31.3.2014, 19:00. Ausstellungsdauer: 1.4. – 31.5.2014
Eröffnung in Sarajevo: Sa., 28.6.2014. Ausstellungsdauer: 29.6. – 2.8.2014
Eröffnung in Brno: Herbst 2014

„Jene Generationen der ZeitzeugInnen, der Opfer und TäterInnen, die über die wohl würdeloseste Zeit der Menschheit, jene der beiden Weltkriege, noch berichten können (oder könnten), werden nicht mehr lange unter uns weilen. Eine Mehrheit der europäischen Bevölkerung empfindet die Vorstellung eines Krieges, der ihren Kontinent ganzheitlich betreffen könnte, als utopisch. Doch – ist dem so? Welche Indikatoren des Verlustes an Würde werden in der künstlerischen Praxis thematisiert? In welchen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens werden wir mit Verletzung der Menschenwürde konfrontiert?“

Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg. Jüdisches Museum Wien: 3. April bis 14. September 2014.

Krieg und Technik: Technisches Museum Wien: 8. Mai bis 28. Dezember 2014.

Trotzdem Kunst! Österreich 1914–1918. Den Ausgangspunkt der Schau bilden die Kriegserfahrungen von Egon Schiele, Albin Egger-Lienz und Anton Kolig. Leopold Museum: 9. Mai bis 15. September2014.

Extraausgabee –! Die Medien und der Krieg 1914–1918. Ausstellung des Bundeskanzleramtes und des Österreichischen Staatsarchivs im Palais Porcia, Herreng. 1, 1010 Wien. Die Ausstellung ist für SchülerInnen ab 14 geeignet und wird Unterrichtsmaterial, Führungen und interaktive Elemente bieten. Der Eintritt ist frei: 2. Juni bis 31. Oktober 2014. Information zur Ausstellung für Schulen.

Es ist Frühling und ich lebe noch. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven. Wienbibliothek im Rathaus: 6. Juni 2014 bis 30. Jänner 2015.

Das Buch zur Ausstellung: Marcel Atze, Kyra Waldner (Hg.): Es ist Frühling und ich lebe noch. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven. Von Aufzeichnen bis Zensieren. Residenz Verlag, 2014.

„Stefan Zweig berichtet aus Przemysl, Arnold Schönberg lässt sich in Uniform fotografieren, Roda Roda schickt seiner Mutter ein Porträt mit dem Titel ‚Hier hast Du Deinen Sohn im Kriegszustand‘, Friedrich Qualtinger schreibt Liebesbriefe von der Front an seine Braut und der 11-jährige Hans Weigel an seinen Vater nach Sibirien. (…) Die mit Infinitiven wie ‚Dichten‘, ‚Essen‘, ‚Kämpfen‘, ‚Lieben‘ oder ‚Sterben‘ überschriebenen Kapitel geben dem reich illustrierten Bildband eine besondere Struktur und zeigen den Einbruch des Kriegs in heile Lebenswelten.“ Via Residenz-Verlag.

Neueröffnung der vergrößerten Themengruppe des Ersten Weltkrieges. Heeresgeschichtliches Museum: ab 28. Juni 2014.

Wien im Ersten Weltkrieg – Stadtalltag in Fotografie und Grafik. Wien Museum: 16. Oktober 2014 bis 18. Jänner 2015.
Die Ausstellung zeigt wie die BewohnerInnen Wiens den Kriegsalltag erlebten. Nachgezeichnet wird, wie sich der Krieg von Lebensmittelrationierung bis Kriegspropaganda auf das Leben jedes Einzelnen auswirkte. Ziel ist es, den Schauplatz „Heimatfront“ aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.

AUSSTELLUNGEN IN DEN BUNDESLÄNDERN

Burgenland:
Land im Krieg. Das „Burgenland“ 1914 – 1918, Landesmuseum Eisenstadt: 4. April bis 11. November 2014.

Niederösterreich
Anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Friedenstaube in der Karikatur. Karikaturmuseum Krems: Zeichnen für den Frieden: 26. Jänner 2014 bis 15. Jänner 2015.

Gerhard Glück, Ohne Titel, 1991 Landessammlungen Niederösterreich © Gerhard Glück, 2014

Gerhard Glück, Ohne Titel, 1991
Landessammlungen Niederösterreich
© Gerhard Glück, 2014

100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges widmet das Karikaturmuseum Krems im IRONIMUS-Kabinett diesem Friedenszeichen eine eigene Schau und präsentiert Werke namhafter Karikaturisten und Zeichnerinnen:

Wolfgang Ammer, Rudolf Angerer, Erich Eibl, Bernd Ertl, Gerhard Glück, Rachel Gold (Markus Szyszkowitz), Pepsch Gottscheber, Gerhard Haderer, Horst Haitzinger, Barbara Henniger, Frank Hoppmann, Rudi Hurzlmeier, IRONIMUS, Astrid Langer, La Razzia (Doris Schamp), mac (Hellmuth Machek), Luis Murschetz, Thomas Paster, Peng, Petar Pismestrovic, Silvio Raos, Oliver Schopf, Erich Sokol, Ivan Steiger, Klaus Stuttmann, Silvan Wegmann, Wilfried Zeller-Zellenberg u.a.

Ausstellungskatalog: Anlässlich der Ausstellung erscheint im Verlag Bibliothek der Provinz der Titel „Zeichnen für den Frieden. Die Friedenstaube in der Karikatur“.

„Zeichne für den Frieden!“ Unter diesem Motto sammelt das Karikaturmuseum Krems bis 1. Juni die kreativen Inputs (selbst gezeichnete Friedenstauben) seiner Fans auf Facebook.

Das Essl Museum in Klosterneuburg zeigt ab 31. Jänner bis zum 25. Mai 2014 „Debora Sengl – Die letzten Tage der Menschheit“. Die Künstlerin hat 44 Szenenausschnitte aus „Die letzten Tage der Menschheit“ neu interpretiert und mit fast 180 ausgestopften großteils weißen Ratten arrangiert. Als Ergänzung wird eine Lese- und Hörstation, in der man sich in die Bühnen- oder Hörspielfassung der „Letzten Tage der Menschheit“ vertiefen kann, geboten.

JUBEL & ELEND. Leben mit dem großen Krieg 1914–1918, Schallaburg: 29. März. bis 9. November 2014.
„Die Ausstellung beleuchtet den Alltag an der Front im Stellungskrieg, im Gebirge und zur See. Sie ermöglicht aber auch Einblicke in die globalen Dimensionen des Konflikts, in die so genannte „Heimatfront“, aber auch in die „inneren Fronten“, thematisiert Kriegsgefangenschaft, Massenhinrichtungen und das Aus.“

Regieren & Verlieren. Eine Herausforderung zum Frieden, Schloss Artstetten: 01. April bis 1. November 2014.

Oberösterreich
Oberösterreich im Ersten Weltkrieg. Eine Ausstellungsreihe des Oberösterreichischen Landesmuseums anlässlich des 100. Gedenkjahres zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges: Schlossmuseum Linz / Landesgalerie Linz / Schlossmuseum Freistadt / Photomuseum Bad Ischl / Schloss Ebelsberg.

Salzburg
Neue Residenz: „Krieg, Trauma, Kunst. Salzburg und der Erste Weltkrieg“, 9. Mai – bis 28. September 2015. Im Zentrum der Ausstellung stehen Werke von Kunstschaffenden wie Josef Schulz, Felix Albrecht Harta, Otto Dix, Arthur Stadler, Anton Faistauer und Alfred Kubin sowie Autorinnen und Autoren wie Bertha von Suttner, Friederike Zweig, Stefan Zweig, Georg Trakl, Karl Kraus oder Hugo von Hofmannsthal.

Steiermark
Die Steiermark und der „Große Krieg“. Museum im Palais, Sackstraße 16, 8010 Graz – vom 27. Juni 2014 bis 5. Juli 2015.

Wilhelm Thöny, Straßenkampf von Przemyslany, 1917, Öl auf Leinwand, GrazMuseum

Wilhelm Thöny, Straßenkampf von Przemyslany, 1917, Öl auf Leinwand, GrazMuseum

„Die Ausstellung widmet sich folgenden Fragen: Wie beeinflusste der „Große Krieg“ den Alltag in der Steiermark? Wie schrieb sich der Krieg im Erscheinungsbild einer Stadt fest? Was erinnert heute noch daran? Was blieb übrig? Das Kuratoren-Team rund um Helmut Konrad zeigt mithilfe von zahlreichen Fotos, Bildpostkarten, Feldpostbriefen, Filmmaterial etc., welche weitreichenden Veränderungen der Erste Weltkrieg für den einfachen Menschen mit sich brachte.“

Schon zuvor werden im benachbarten Palais Khuenburg, dem Geburtshaus Franz Ferdinands, ebenfalls in der Sackstraße gelegen, zwei weitere Ausstellungen eröffnet:

Königsmorde. Gewalttaten in der Donaumonarchie. Eröffnung: März 2014.

Wilhelm Thöny und der große Krieg. Regimentsmaler im Ersten Weltkrieg. Eröffnung: 26. Juni 2014

Tirol:
Tirol vom Frieden in den Krieg. Kaiserjägermuseum, Innsbruck: 3. April bis 30. November 2014.

Weitere Infos über den Ersten Weltkrieg

Im „Duftenden Doppelpunkt“ finden Sie im Beitrag „DER ERSTE WELTKRIEG IM INTERNET“ viele Hinweise auf weiterführende Sites und Portale. Auf der Site „DER ERSTE WELTKRIEG IN DER LITERATUR“ bietet Ihnen der „Duftende Doppelpunkt“ eine Literaturliste mit über dreißig Romanen, Erzählungen und Essays die zwischen 1915 und 1938 veröffentlicht wurden und sich aus unterschiedlichsten Blickwinkeln mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzen.

Das Team des „Duftenden Doppelpunktes“ freut sich auf Ihre Ergänzungen und Anregungen!

Brillis Wort zum Montag

Montag, 17. Februar 2014

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Flugkuchen

Alles hängt mit allem zusammen. Manchmal auf sehr seltsame Weise. Zum Beispiel die Elektrogeräte in unserem Haushalt. Da kann es schon mal passieren, dass der Wasserkocher in der Küche streikt, und wenn anschließend einer der Hauskaspars die elektrische Zahnbürste im Bad anwirft, tut sich: nix. Oder: Zuerst hustet die Waschmaschine, dann erklärt sich der Staubsauger mit ihr solidarisch und röchelt vor sich hin.
Auch der Mixer hat sich mit einem anderen Gerät zusammengeschlossen (ich vermute, es ist der Heißwasserboiler). Als Hauskaspar I letzte Woche einen Germteig durchkneten wollte, flog ihm plötzlich ein großer Teil vom Teig um die Ohren und ein weiterer landete auf dem Boden. Zwetschke und ich, die wir nach dem Motto leben „Gegessen wird, was auf den Boden fällt, man soll nichts verkommen lassen.“ eilten sogleich herbei, um ein bisschen sauber zu machen. Bei den mit Teig gesprenkelten Fliesen neben der Abwasch konnten wir nicht helfen, die sind zu hoch für uns.
Ein großer Batzen war aufs Küchenfenster geklatscht. Geschätzte Entfernung zwischen Arbeitsplatte und Fenster: drei Meter. Wäre es unser Geburtstagskuchen gewesen, es hätte uns nichts ausgemacht, die vielen Teigspritzer einzusammeln, aufzukehren und herunterzukratzen, um daraus einen „Flugkuchen“ zu kreieren. Als Hauskaspar I Teig aus dem Mixer kletzelte, den die Knethaken hineingezwirbelt hatten, und Pickiges aus seinem Haar klaubte – unglaublich, diese Zentrifugalkraft in der Rührschüssel –, war uns klar: Die Chance auf selbstgebackenen Kuchen sank auf null. Als Ersatz gab es trockenen Fertigstriezel. Sehr bröselig! Wir hatten viel zu tun beim Bodensaubermachen.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

CARTOONS ÜBER WIEN

Montag, 17. Februar 2014

Am 20. Februar 2014 um 19 Uhr wird die Ausstellung CARTOONS ÜBER WIEN in der Galerie der Komischen Künste im MuseumsQuartier eröffnet.

Cartoon von Michael Dufek

Cartoon von Michael Dufek

„Der Himmel voller Geigen, die Straßen voller Arschgeigen – so kennt man Wien. In dieser einmaligen Ausstellung lernen Sie die Stadt nun aber auch von ihrer unbekannten Seite kennen und erfahren endlich alles über kaiserliche Fürze, das bei Touristen so beliebte Hundertwasserbordell, die Sacher-Masoch-Torte und vieles mehr. Eben alles über den Glanz und das Elend einer Weltstadt, die sich im Walzertakt dreht, bis sie speibt.

Mit komischen Bildern von Andreas Prüstel, Ari Plikat, Bernd Ertl, Bruno Haberzettl, Clemens Haipl, Daniel Jokesch, Gerald Mayerhofer, La Razzia, Miriam Wurster, Oliver Ottitsch, Rudi Hurzlmeier und vielen anderen.“

Die CARTOONS ÜBER WIEN bieten teilweise „starken Tobak“ und rütteln manchmal richtiggehend am Selbstverständnis der WienerInnen. ;-) So stellt sich Gevatter Tod in einem der Cartoons von Andreas Prüstel dreist als St. Pöltner vor. Wo wir doch spätestens seit Georg Kreisler wissen „Der Tod muss ein Wiener Sein“.

Und Michael Dufek wird gar zum Vorreiter einer zukunftsweisenden Wiener Kommunalpolitik. Er entwickelt in seinem Cartoon „Mariahilfer neu“ einen hochinteressanten Lösungsansatz, um die Herzen der WienerInnen doch noch für die Neugestaltung der Mariahilferstraße zu gewinnen.

Die „Duftenden Doppelpunkte“ wünschen viel Vergnügen!

CARTOONS ÜBER WIEN
Galerie der Komischen Künste im MuseumsQuartier
21. Februar bis 4. Mai 2014, täglich 11 bis 18 Uhr
Eintritt frei!

Brillis Wort zum Montag

Montag, 10. Februar 2014

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Dia-Abend

„Wie wäre es, wenn wir eine Home-Story über dich machen?“, fragte mich Hauskaspar I. „Nach dem Motto: Was isst Brilli zum Frühstück? Wie sieht ihr Hundebettchen aus? Wie verbringen Brilli und Zwetschke ihre Freizeit? Na?“
So tief in die Privatsphäre eindringen? Nein, danke.
„Und wenn wir einen kleinen Film über dich drehen?“, hakte Hauskaspar II nach.
Schon wieder wo buddeln? Bloß nicht.
„Und ein paar Fotos?“ Hauskaspar I hatte noch nicht aufgegeben.
Ohne Schnick-Schnack? Meinetwegen.
Ergebnis: Die Fotoreihe (im Fachjargon – von welchem Fach auch immer – Fotostrecke genannt) erinnert an einen guten alten Dia-Abend.

Holen Sie mal die Chips, ich werfe den Dia-Projektor an.

Ein herzliches Wuff,

Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

Schnipsel aus Literatur, Wissenschaft und Politik – Teil 6

Montag, 10. Februar 2014

Kurze Infos aus den Bereichen der Literatur, Wissensschaft und Politik, die von den „Duftenden Doppelpunkten“ bisher ausschließlich auf Facebook, Google+ und Twitter veröffentlicht wurden, sind nun auch direkt im Literaturblog nachzulesen.

Manfred Chobot: Warum wird aus Sackerl immer ein Saukerl? Von uns Österreichisch Schreibenden wird erwartet, dass wir uns zum Stuhl und Schrank, zu Treppen und zum Abitur bekennen. Das Sackerl lasse ich mir aber von niemandem nehmen.

Studie zu Austriazismen im Unterricht: Erdäpfel oder Kartoffel? Ein Projekt an der Uni Wien untersucht die Rolle des österreichischen Deutsch an Schulen und das Sprachverständnis von Lehrern und Schülern. Die Ergebnisse der Studie sollen in Lehrmaterialien einfließen.

Friedrich Forssman provoziert mit seinem Beitrag „Warum es Arno Schmidts Texte nicht als E-Book gibt“ eine rege Diskussion und harsche Kritik.

Das Tagebuch der Anne Frank ist weltbekannt, aber Anne hat – bis zu ihrer Deportation und Ermordung durch die Nationalsozialisten – in der Isolation des Amsterdamer Hinterhauses noch viele weitere Texte verfasst. Sie und vieles mehr – Fotos, Briefe, Dokumente – fasst die „Anne Frank Gesamtausgabe“ erstmals vollständig zusammen.

12. Februar 1934: Achtzig Jahre österreichischer Bürgerkrieg: Buchvorstellung und Literaturliste.

25 sources of free public domain books: Project Gutenberg, Europeana, Digital Public Library of America, Internet Archive, Open Library, Feedbooks, …

Anton Tantner stellt in der Furche eine Reihe von österreichischen Digitalisierungsprojekten vor. Nähere Infos in seinem Blog Adresscomptoir.

„Mein Kampf“-Edition: Bayern nimmt das Verbot zurück. Die kommentierte Neuausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ darf nun doch erscheinen. Die bayerische Staatsregierung nimmt ihr Verbot zurück, bleibt aber bei ihrem Ausstieg aus der finanziellen Förderung.

Der Buchmarkt verzeichnet eine Renaissance des Schriftstellers Robert Louis Stevenson. Der Abenteuerschriftsteller Robert Louis Stevenson entpuppt sich als Stilist von hohem Rang.

Parlamentsbibliothek hütet 2300 Signaturen mit NS-Literatur. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer ließ die Parlamentsbibliothek 2012 auf geraubte Bücher hin untersuchen. Im Zuge der Provenienzforschung wurde ein „umfangreicher Bestand an NS-Literatur“ entdeckt. Dies wurde der Öffentlichkeit verschwiegen.

Toleranz in Deutschland: Schwulenfeindlich sind immer die anderen. Ein Essay von Peter Pichtermann. Was sind wir plötzlich tolerant! Aber ist die aktuelle Sympathie für Schwule tatsächlich ernst gemeint? Die Mehrheitsgesellschaft hat sich durch Thomas Hitzlspergers Coming-out wohl kaum sprunghaft modernisiert. Für junge Schwule hat sich dennoch etwas entscheidend verändert.

Kinderbuchautor Erwin Moser bekommt ein Museum. Das Burgenland würdigt sein Werk zum 60. Geburtstag.

Schluss mit geschwollenen Formulierungen und inhaltsleeren aber wortreichen Ausführungen. Eine amerikanische Internetseite präsentiert wissenschaftliche Abschlussarbeiten in einem Satz.

FemBio: „Ich fordere, dass die Welt blau ist, auch wenn sie grau scheint, muss sie blau sein.“ (Victoria Wolff 1903-1992)
Pünktlich zu deren 110. Geburtstag hat Doris Hermanns die deutsch-jüdische Schriftstellerin porträtiert.

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