Archiv für die Kategorie 'Bücherverbrennung & Exil'

Bonner Mahnmal zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung

Dienstag, 17. April 2012

Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung in Bonn soll dort bis zum 10. Mai 2013 ein Denk-Mal errichtet werden, welches nicht nur eine Dauerpräsenz auf dem zentralen Rathausplatz gewährleisten wird, sondern in einem interaktiven und sich erneuernden Prozess in mehrfacher Hinsicht in die Stadt, also in ihre Bevölkerung, hineinwirken soll:

„Im vorhandenen Pflaster des Platzes werden Bronze-Bücher der von den Nationalsozialisten verbrannten Ausgaben verlegt. Die Buchrücken schließen mit der Pflasterung ab. Auf ihnen sind Titel und Autoren der verbrannten Bücher zu lesen. Die zunächst zufällig auftauchenden Lesezeichen im Platz verdichten sich an der Stelle vor der Rathaustreppe wo am 10. Mai 1933 die Bücher verbrannt wurden. Dort ist in Form einer Büchertruhe ein wetterfester Archiv-Behälter eingelassen. Seine Inschrift benennt das Ereignis und die Autoren der verbrannten Bücher. In diesem Archiv werden reale Bücher aus der Bibliothek verbrannter Bücher aufbewahrt.”

Über die Initiative zur Errichtung eines Gedenkmals an diese wohl dunkelsten Stunde des Bonner Geisteslebens berichtet der Bonner Generalanzeiger: Weiterlesen »

Buchkultur im Exil

Freitag, 18. März 2011

Das NS-Regime hat in der deutschsprachigen Buchkultur einen zerstörerischen Kahlschlag betrieben. Unzählige rassistisch oder politisch Verfolgte aus der Buchbranche waren zur Flucht gezwungen und bauten sich eine professionelle Existenz in Südamerika oder Palästina, London oder New York auf. Viele konnten sich im Gastland etablieren und manche, wie Martin Flinker, H. P. Kraus oder George Weidenfeld, spielten als Buchhändler, Antiquar oder Verleger nach 1945 eine international bedeutende Rolle in der Welt des Buches.

Mit der Publikation „Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933″ setzt Prof. Ernst Fischer den aus Deutschland und Österreich vertriebenen VerlegerInnen, BuchhändlerInnen und Antiquare/Antiquarinnen ein Denkmal.

Ernst Fischer – Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare, 2011. 432 S.; geb.; m. Abb.; € 68,-.

Rezension

Eine Rezension des Buches von Prof. Murray Hall auf der Site des Literaturhauses Wien.

Buchpräsentation

Prof. Ernst Fischer präsentiert im Literaturhaus die über 800 Lebenswege und Fluchtgeschichten aus dem 2011 erschienen biographischen Handbuch.

Begrüßung: Eberhard Köstler, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.
Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich.

Wann: Dienstag, 22. März 2011 um 19 Uhr
Wo: Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien

Ausstellung

Das Literaturhaus Wien zeigt bis 22. April 2011 Bücher, Verlagsprospekte, Lebensdokumente, Fotos und Korrespondenzen aus der Sammlung Ernst Fischer und aus eigenen Beständen.

Bücherverbrennung – Exilliteratur

Siehe auch die Zusamenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ in Petra Öllingers Wohnpage. Sie finden dort eine Reihe von weiterführenden Links und Hinweisen auf mehr als 180 AutorInnen.

„Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.“

René Schickele, Tagebuch-Eintrag vom 11. Dezember 1933 (während des Exils in Frankreich).

Bücher am Scheiterhaufen

Dienstag, 1. Juni 2010

Exilliteratur – Bücherverbrennung

Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.

René Schickele Tagebuch-Eintrag vom 11. Dezember 1933 (während des Exils in Frankreich)

10. Mai 1933: In Berlin hält Goebbels die „Feuerrede“ bei der durch den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund initiierten Bücherverbrennung.
01. November 1933: Gründung der Reichsschrifttumskammer. Sie war das Instrument zur Führung und Überwachung von AutorInnen, Verlagen und Buchhandel durch die NationalsozialistInnen.

An dieses wichtige Thema möchte ich auch abseits von Gedenk- und Jahrestagen erinnern. – Die seit Mai 2008 im Netz befindliche Liste wurde erweitert und aktualisiert. Sie erinnert zur Zeit an zirka 180 AutorInnen und hält eine Fülle an weiterführenden Links bereit.

Ich hoffe, daß diese Zusammenstellung eine Beitrag leistet, das Werk einiger SchriftstellerInnen wieder oder auch erstmals zu lesen und sie so dem Vergessen zu entreißen und freue mich auf Deine / Ihre Anregungen bzw. Ergänzungen.

BÜCHERVERBRENNUNG – EXILLITERATUR Liste mit einer Auswahl von betroffenen AutorInnen, NS-Listen der zu verbrennnenden Bücher, Literaturliste zum Thema Exilliteratur / Bücherverbrennung, weiterführende Links.

Bibliothek der verbrannten Bücher

Mittwoch, 11. November 2009

Georg P. Salzmann sammelte jene Literatur, die von den Nazis bei den „Bücherverbrennungen“ am 10. Mai 1933 ins Feuer geworfen wurde. Die Bibliothek umfaßt rund 12.000 Bände und wurde vor wenigen Monaten der Universitätsbibliothek Augsburg anvertraut.

Zum Abschluss der Aktionswoche „Deutschland liest“ wird am 13. November 2009 die „Bibliothek der verbrannten Bücher“ erstmals als neue Sondersammlung der Universitätsbibliothek Augsburg öffentlich präsentiert.

Dr. Ulrich Hohoff, der Direktor der Universitätsbibliothek Augsburg wird in „Die Sammlung Salzmann in Augsburg“ einführen. Anschließend liest Staatsminister Heubisch „Zeitgenössische Stimmen zur Bücherverbrennung“, darunter kurze Texte von Erich Kästner, Oskar Maria Graf und Stefan Zweig. Jörg Adam, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, liest aus Gedichten von Else Lasker-Schüler und Georg P. Salzmann aus Lion Feuchtwangers „Jud Süß“. Neben wertvollsten Stücken, die in Vitrinen zu sehen sein werden, wird es für die Gäste „verbrannte Bücher“ auch „zum Anfassen“ geben.

Die eineinhalbstündige Veranstaltung beginnt am Freitag, dem 13. November 2009, um 13.30 Uhr in der Ausstellungshalle der Zentralbibliothek der UB Augsburg, Universitätsstraße 22, 86159 Augsburg. Der Eintritt ist frei.

Via idw-pressemitteilung

Börsenblatt.net – Universität Augsburg erhält „Bibliothek der verbrannten Bücher“

Universität Augsburg – „Bibliothek der verbrannten Bücher“ – Sammlung Salzmann.

Siehe auch die Zusamenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ in Petra Öllingers Wohnpage. Sie finden dort eine Reihe von weiterführenden Links und Hinweis auf mehr als 100 AutorInnen.

Carl von Ossietzky zum Büchertag

Donnerstag, 23. April 2009

Ketzereien zum Büchertag von Carl v. Ossietzky aus: Die Weltbühne, 25. Jahrgang 1929, Nummer 12, Seite 441-445.

Ossietzky von, Carl (03. Oktober 1889 in Hamburg – 04. Mai 1938 in Berlin)
Journalist, Schriftsteller und Pazifist. Als Herausgeber der Zeitschrift „Die Weltbühne“ wurde er wegen Spionage verurteilt, weil die Zeitschrift auf die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufmerksam gemacht hatte. Ossietzky erhielt 1936 rückwirkend den Friedensnobelpreis für das Jahr 1935, dessen persönliche Entgegennahme ihm jedoch von der nationalsozialistischen Regierung untersagt wurde. Am 4. Mai 1938 stirbt er an den Folgen der Tuberkulose und den schweren Misshandlungen im KZ.

Via Wikipedia

Carl von Ossietzkys Biographie auf Shoa.de

Sueddeutsche – Wider die halbe Wahrheit

Wikipedia – die Weltbühne

Siehe auch die Zusammenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ auf der Site petra-oellinger.at

„Eine Stadt. Ein Buch“

Donnerstag, 20. November 2008

Gestern startete die Aktion „Eine Stadt. Ein Buch“

Bei der Aktion „Eine Stadt. Ein Buch“ werden 100.000 Gratis-Exemplare von Ruth Klügers autobiografischen Roman „weiter leben. Ein Jugend“ in Wien verteilt.

Im Camineum der Nationalbibliothek, Josefsplatz 1, liest am 21. November die Literaturwissenschafterin Ruth Klüger aus ihrem zweiten Biografieband „unterwegs verloren“, der soeben im Zsolnay Verlag erschienen ist. Sie emigrierte 1947 in die USA, wo sie in Berkeley Literaturwissenschaft studierte und eine akademische Karriere startete. Der erste Band ihrer Memoiren „weiter leben. Eine Jugend“ wurde heuer für die Gratisbuch-Aktion „Eine Stadt. Ein Buch“ ausgewählt. Im Anschluss an die Lesung wird Ruth Klüger ein Gespräch mit der Journalistin Sigrid Löffler führen. Die Veranstaltung findet im Camineum der Österreichischen Nationalbibliothek statt, Beginn ist um 19 Uhr. Eine Veranstaltung im Rahmen der Lesefestwoche.

Siehe auch den Beitrag „Ruth Klüger“ im Duftenden Doppelpunkt und den Beitrag „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ in Petra Öllingers virtueller Wohnung.

Exilliteratur

Montag, 13. Oktober 2008

„Stimmen aus der Fremde“ – Lesung in der Öffentlichen Frauenbibliothek AEP

Birgit Melcher liest Texte von

Irène Némorowsky aus „Suite Française“ – unter dem Motto „Aufbruch“
Lore Segal: aus „Wo andere Leute wohnen“ – unter dem Motto „Flucht“
Veza Canetti aus „Briefe an Georges“ – unter dem Motto „Exil“
Gina Kaus aus „Die Unwiderstehlichen“ – unter dem Motto „Exil“.

Ort:
AEP-Frauenbibliothek, Müllerstraße 26, Innsbruck

Zeit:
Montag 20.Oktober 2008 19.30 Uhr

Eine Veranstaltung im Rahmen der Woche der öffentlichen Bibliotheken Österreichs: Treffpunkt Bibliothek: Österreich liest.

„Schriftstellerinnen im Exil? Es gab sie in einer ungleich größeren Zahl als gemeinhin angenommen. Es sind Schriftstellerinnen, deren Werke verboten wurden, die im Exil zu schreiben begannen oder verstummten – ein Kapitel vergessener Literatur“ (Renate Wall in Lexikon Deutsch-sprachiger Schriftstellerinnen im Exil).

Mit der Lesung stellt die AEP-Frauenbibliothek vier österreichische Exilliteratinnen vor. Birgit Melcher, freischaffende Schauspielerin – zuletzt als Elfriede Jelinek und Marlene Dietrich im Tiroler Landestheater – liest ausgewählte Texte nach einem Konzept von Marina Unterberger.

Nähere Infos via AEP Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft

Siehe auch die Zusamenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ in Petra Öllingers virtueller Wohnung.

Lenka Reinerová

Sonntag, 10. August 2008

Am 27. Juni 2008 verstarb Lenka Reinerová zweiundneunzigjährig in Prag. Sie war eine deutsch- und tschechischsprachige Schriftstellerin und Journalistin. Reinerová war die letzte Vertreterin der deutschsprachigen Literatur in Prag. Zu ihrem Freundeskreis zählten beispielsweise Egon Erwin Kisch und Franz Werfel. Zur Zeit der Besetzung Prags durch die deutsche Wehrmacht, im März 1939, befand sich Lenka Reinerová in Bukarest. Sie konnte den Nazischergen über Paris und Casablanca nach Mexiko entkommen.

Lenka Reinerovás Werk im Aufbau Verlag

SRF Podcast: Lenka Reinerova – die große alte Dame aus Prag

Traumcafé – über Lenka Reiner

SPIEGEL WISSEN – Kisch hat uns alle inspiriert Interview mit der tschechischen Schriftstellerin Lenka Reinerová aus ila 210

„Ich habe es trotzdem überlebt“ – Interview mit der tschechischen Schriftstellerin Lenka Reinerová aus ila 210

Peter Hornung, ARD-Hörfunkstudio Prag: „… dass ich vielleicht doch etwas hinterlasse“

DIE GRANDE DAME DER PRAGER LITERATUR: Vor fünf Jahren starb Lenka Reinerová. Das Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren erinnert an die Weggefährtin Kischs.

Prager Literaturhaus

Im Beitrag „Bücherverbrennung-Exilliteratur“ auf der Site von Petra Öllingers virtueller Bibliothek finden Sie eine umfangreiche Zusammenstellung mit weiterführenden Hinweisen zum Thema Exilliteratur.