Archiv für die Kategorie 'Bücherverbrennung & Exil'

Bücherverbrennung – Exilliteratur

Montag, 12. Mai 2008

Das Leben und Werk der über 100 AutorInnen, die Sie auf der Seite „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ finden, steht stellvertretend für viele weitere vom Nationalsozialismus verfolgte SchriftstellerInnen. Ich wünsche mir, daß diese Zusammenstellung einen Beitrag wider dem Vergessen leistet und freue mich, wenn Sie durch die Liste angeregt werden, den Kontakt zu einem / einer alten Bekannten zu erneuern oder Sie animiert, bisher Unbekanntes aus der Welt der Literatur zu erschließen.

Die Zusammenstellung versteht sich als work in progress – Anregungen und Ergänzungen nehme ich gerne entgegen.

Alfred Kantorowicz

Samstag, 29. März 2008

„Den ersten Jahrestag der Bücherverbrennung nutzt Alfred Kantorowicz, um in Paris die ‚Deutsche Freiheitsbibliothek‘ zu gründen, die bereits am 10. Mai 1934 über 11.000 Bände verfügt. Kantorowicz wird zusätzlich zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Direktor der Freiheitsbibliothek Generalsekretär des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) in Paris. Bis Kriegsausbruch bleibt die Bibliothek ein geistiges Zentrum der Exilautoren und ihrer verbotenen und verbrannten Bücher. Außerdem bietet sie Journalisten aus aller Welt ein riesiges Archiv über den antifaschistischen Kampf gegen Hitler. Das Archiv diente auch als Grundlage für die Braunbücher. Diese große Unternehmung wurde von Romain Rolland, André Gide, H. G. Wells, Heinrich Mann und vielen weiteren Persönlichkeiten unterstützt.“

Via der Kantorowicz-Seiten von Markus Berg

Exil Archiv: Alfred Kantorowicz: Literaturwissenschaftler, Journalist und Schriftsteller

Zum 50. Todestag Theodor Kramers

Montag, 24. März 2008

WOVON ICH LEBEN WERD, IST UNERFINDLICH

Dienstag, 25. März 2008, 19,30 Uhr
Theodor Kramer und der Sozialismus
Podiumsdiskussion mit Ljubomir Bratic, Siglinde Bolbecher, Gerald Grassl
Im „Aktionsradius Augarten“
Gaußplatz 11, 1200 Wien

Diese Veranstaltungsreihe, die gemeinsam mit der Theodor Kramer Gesellschaft gestaltet wurde, ist einem der größten österreichischen Poeten gewidmet und thematisiert seine fortdauernde Unterschätzung. Diese hat auch mit dem Umstand zu tun, dass Kramer nach dem Sturz des Hitlerfaschismus lange Jahre zögerte, aus seinem englischen Exil nach Österreich zurückzukehren. Erst im Herbst 1957 gelang es Freunden Kramers in Zusammenarbeit mit einigen Politikern, den Lyriker nach Wien zurückzuholen. „Erst in der Heimat bin ich ewig fremd“, so beschreibt Theodor Kramer die ambivalente neue Situation. Die Ehrenpension des Bundespräsidenten kann er nur drei Monate lang in Anspruch nehmen. Er starb am 3. April 1958. Posthum wurde ihm der Literaturpreis der Stadt Wien des Jahres 1958 verliehen.

Weitere Termine Im „Aktionsradius Augarten“

Montag, 31. März
Hans-Eckardt Wenzel „Lieder von Henriette Haill“ KONZERT

Dienstag, 1. April
Hans-Eckardt Wenzel „Lieder am Rand“ Kramer-Vertonungen KONZERT

Mittwoch, 2. April
„Theodor Kramer: 50. Todestag“ FESTVERANSTALTUNG

Donnerstag, 3. April
„Besuch des Ehrengrabes“ KRANZNIEDERLEGUNG

Samstag 26. April
„Stadtflucht in das Theodor Kramer-Land“ EXKURSION

Nähere Infos „Aktionsradius Augarten“

Siehe auch den Beitrag „Theodor Kramer 1897-1958″ im „Duftenden Doppelpunkt“.

ÖNB-Literatursalon

Sonntag, 23. März 2008

Präsentation der Exillyrik-Anthologie – In welcher Sprache träumen Sie?

Es sprechen und lesen Miguel Herz-Kestranek, Daniela Strigl und Konstantin Kaiser. Eine Veranstaltung der Österreichischen Nationalbibliothek gemeinsam mit dem Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur.

ÖNB-Literatursalon: Josefsplatz 1, 1010 Wien

01. April 2008, 19.00 Uhr – 20.30 Uhr

Silvester – Kurt Tucholsky

Freitag, 28. Dezember 2007

Was fange ich Silvester an?
Geh ich in Frack und meinen kessen
Blausanen Strümpfen zu dem Essen,
Das Herr Generaldirektor gibt?
Wo man heut nur beim Tanzen schiebt?
Die Hausfrau dehnt sich wild im Sessel -
Der Hausherr tut das sonst bei Dressel -,
Das junge Volk verdrückt sich bald.
Der Sekt ist warm. Der Kaffee kalt -
Prost Neujahr!
Ach, ich armer Mann!
Was fange ich Silvester an?

Wälz ich mich im Familienschoße?
Erst gibt es Hecht mit süßer Sauce,
Dann gibt’s Gelee. Dann gibt es Krach.
Der greise Männe selbst wird schwach.
Aufsteigen üble Knatschgerüche.
Der Hans knutscht Minna in der Küche.
Um zwölf steht Rührung auf der Uhr.
Die Bowle -? („Leichter Mosel“ nur – )
Prost Neujahr!
Ach, ich armer Mann!
Was fange ich Silvester an?

Mach ich ins Amüsiervergnügen?
Drück ich mich in den Stadtbahnzügen?
Schrei ich in einer schwulen Bar:
„Huch, Schneeballblüte! Prost Neujahr -!“
Geh ich zur Firma Sklarz Geschwister -
Bleigießen? Ists ein Fladen klein:
Dies wird wohl Deutschlands Zukunft sein…
Prost Neujahr!
Helft mir armem Mann!
Was fang ich bloß Silvester an?

(Einladungen dankend verbeten.)


Kurt Tucholsky 1890 – 1935 – in diesem Beitrag finden Sie eine Reihe von Links zu Kurt Tucholsky
.

Hörbuchkultur.de – Kostenlose Hörbücher von Herder, Morgenstern, Kafka, Tucholsky, Lessing, Rilke, Ringelnatz, Klabund.

Dirnenlieder – auf der Site wikisource.org – Dirnenlieder finden Sie beispielsweise Liedtexte von Klabund, Wedekind und Tucholsky.

Thomas Mann 1875-1955

Montag, 24. September 2007

Die Thomas-Mann-Sammlung der ULB Düsseldorf.

Das Buddenbrookhaus in Lübeck. Heinrich und Thomas Mann Zentrum.

Wikipedia – Thomas Mann

Sie fragen sich, wie zum Kuckuck doch gleich der Professor in Lissabon hieß, dessen Frau und Tochter Felix Krull den Kopf verdreht? – Thomas Mann Figurenlexikon: Kurzporträts von einigen hundert Personen aus Romanen und Erzählungen Thomas Manns.

Das Thomas Mann Archiv. Es ist Teil der ETH-Bibliothek und vereint in sich die Bereiche Archiv, Forschungszentrum und Museum.

Familie Mann (Thomas, Heinrich, Erika, Klaus) im Exil.

Die Kinder der Manns.

Siehe auch den Beitrag vom 24. Februar 2007: „Erika Mann“

„Leben im Widerspruch. Marie Langer. Texte. Briefe. Begegnungen.“ Neuerscheinung in der Reihe Materialien der Edition Art&Science

Donnerstag, 6. September 2007

Raimund Bahr über Maria Langer:
Marie Langer wurde 1910 in Wien geboren. Sie arbeitete bis zu ihrem Tod 1987 in Buenos Aires als Psychoanalytikerin. Sie betrachtete den Menschen nicht nur als neurotischen Schauplatz innerer Konflikte, sondern immer im Kontext eines geschichtlichen und gesellschaftlichen Verhältnisses zur Welt. So ist auch ihr vielfältiges Engagement erklärbar: als junge Ärztin ging sie in den Spanischen Bürgerkrieg; nach ihrer Emigration nach Argentinien arbeitete sie psychoanalytisch und politisch; während ihres Exils in Mexico brachte sie ihr know-how im Projekt „Salud Mental“ in Nicaragua ein. Als Mutter von vier Kindern hat sie sich immer ins öffentliche Leben eingemischt und auch eine feministische Position innerhalb der psychoanalytischen „Familie“ bezogen. Am 22. Dezember 2007 jährt sich der Todestag der streitbaren und unvergessenen Marie Langer zum zwanzigsten Mal.

Aus dem Inhalt:
Spurensuche – Statt eines Vorworts
Texte von Marie Langer
Psychoanalyse u./o. soziale Revolution
Psychonalyse zwecks Sozialismus
Psychoanalytische Gesellschaften
Der Widerspruch in der Lehranalyse
Souveränität und Salud Mental
Brief an einen jungen Sandinisten
Brief an Einstein
Rundbriefe
1983-1987
Rundbrief zum Tod Marie Langers
Begegnungen
Erika Danneberg, 1997
Nancy Caro Hollander
Juan Carlos Volnovich, 1989
Ursula Walter, 1997

Zum Herausgeber:
Raimund Bahr (1962 geborener Kremlicka): Seit 1981 arbeitet er als Schriftsteller, Journalist, Erwachsnenebildner und Projekmanager im Bereich Kultur, Wissenschaft und Bildung. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeiten: Medien- und Technologiegeschichte, Geschichte der psychoanalytischen Institutionen. Raimund Bahr ist Leiter des Internationalen Günther Anders Forums. Er arbeitet derzeit an einer umfassenden Geschichte der Psychoanalytischen Institutionen und einer Biographie über Günther Anders. Er lebt und arbeitet als Schriftsteller in St. Wolfgang im Salzkammergut.

Leben im Widerspruch. Marie Langer. Texte. Briefe. Begegnungen. Raimund Bahr (Hg.)
ISBN 978-3-902157-27-0 / Preis 15.- € / 144 Seiten

Informationen & Bestellungen:
Edition Art & Science – Au 93, 5360 St. Wolfgang, 0660/122 53 89, Edition Art & Science

buchcover-marie langer

Bücherverbrennung

Sonntag, 5. August 2007

„Dies war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Dieser Satz Heinrich Heines („Almansor“ 1821) erinnert uns an die Bücherverbrennungen 1933 in Deutschland. Nach dem „Anschluss Österreichs“ 1938 brannten auch in Österreich (Salzburg) die Scheiterhaufen.

Die so genannten „Feuersprüche“ rufend, wurden Bücher ins Feuer geworfen. Außer den Büchern der namentlich erwähnten Autoren wurden die Werke vieler anderer Schriftsteller und Wissenschaftler verbrannt.

Bücherlesung: Eine AutorInnenliste deren Werke gemeinfrei sind.

„Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“ – Johann Nestroy: „Freiheit in Krähwinkel“ 1849.

Exil Club – Station 3: Bücherverbrennung.
Zwischen März und Juni 1933 finden im Rahmen der NS-Kampagne „Wider den undeutschen Geist“ in deutschen Universitätsstädten öffentliche Bücherverbrennungen statt. Ihren Höhepunkt erreichen diese Aktionen am 10. Mai 1933

Haus der Geschichte – Die Bücherverbrennung von 1933.

Cras legam – Bücherverbrennung im Laufe der Jahrhunderte.