Archiv für die Kategorie 'Lyrik'

Ein Winterabend

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinert die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.

Gutenberg – Georg Trakl: Gedichte.

Georg Trakls Biographie.

Den deutschen Arbeitern in Paris zum Bescherungsfest

Dienstag, 5. Dezember 2006

Im Kreise froher Weihnachtsgäste
Sei uns gegrüßt, o Lichterbaum!
Verheißung strahlten deine Äste
Manch kindlichen Erlösungstraum.
Doch was wir mild Beschertes fanden,
Wie stolz das Halleluja klingt -
Der Heiland ist noch nicht erstanden,
Der in die Welt die Freiheit bringt.

Kein Himmel kann das Heil uns senden,
Es fällt aus keines Gottes schoß,
Die Menschheit muß mit eignen Händen
Erkämpfen sich ihr irdisch Los
Er kommt in rußigen Gewanden,
Der Retter, der die Hölle zwingt -
Der Heiland ist noch nicht erstanden,
Der in die Welt die Freiheit bringt.

Schon pflanzt der Geist der Überwinder,
Der Arbeit großen Friedensbaum,
um den die Völker einst wie kinder,
Sich scharen unterm Himmelsraum.
O Weihnacht! Wann er ob den Landen
die ries`gen Lichteräste schwingt -.
Dann ist in jeder Brust ertstanden
Der Heiland, der Die Freiheit bringt.

Ludwig Pfau mußte als einer der Unterstützer der Revolution von 1848 nach Frankreich emigrieren.

Biographie von Ludwig Pfau.

Ludwig Pfau – seine Lyrik.

Günther Emig – Gedichte von Ludwig Pfau und Literatur übe seine Person.

Eine Reihe seiner Gedichte wurde vertont, unter anderem von Arnold Schönberg.

Das Weihnachtsbäumlein

Montag, 4. Dezember 2006

Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
Das war am Weihnachtsfest so grün
als fing es eben an zu blühn.

Das Weihnachtsbäumlein

Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grünen Nadeln warn‘n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.

Bis eines Tags der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm -
Hei! Tats da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Digitales Christian Morgenstern Archiv.

Deutsche Liebeslyrik – Christian Morgenstern.

Die heilgen Drei Könige

Sonntag, 3. Dezember 2006

Die heil‘gen Drei Könige aus dem Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen:
„Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und Mädchen?“
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
die Könige zogen weiter,
sie folgten einem goldenen Stern,
der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern bleibt stehn über Josefs Haus,
da sind sie hineingegangen;
das Oechslein brüllt, das Kindlein schrie,
die heil‘gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine Net.

Heinrich Heine Leben und Werk.

Die Heilige Nacht

Samstag, 2. Dezember 2006

So war der Herr Jesus geboren
im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
den Reichen war’s warm gemacht.
Sein Vater ist Schreiner gewesen,
die Mutter war eine Magd,
Sie haben kein Geld besessen,
sie haben sich wohl geplagt.
Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
sie waren von Herzen froh,
daß sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.
Die Engel, die haben gesungen,
daß wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen
und haben es angesehn.
Die Hirten, die will es erbarmen,
wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G’schicht für die Armen,
kein Reicher war nicht dabei.

Wikipedia – Ludwig Thoma.

Ludwig Thoma: Sekundärliteratur.

Gutenberg – Ludwig Thomas Werke.

Weihnachten

Freitag, 1. Dezember 2006

Nun ist das Fest der Weihenacht,
das Fest, das alle glücklich macht,
wo sich mit reichen Festgeschenken
Mann, Weib und Greis und Kind bedenken,
wo aller Hader wird vergessen
beim Christbaum und beim Karpfenessen; –
und Groß und Klein und Arm und Reich, –
an diesem Tag ist alles gleich.
So steht’s in vielerlei Varianten
in deutschen Blättern. Alten Tanten
und Wickelkindern rollt die Zähre
ins Taschentuch ob dieser Märe.
Papa liest’s der Familie vor,
und alle lauschen und sind Ohr …
Ich sah, wie so ein Zeitungsblatt
ein armer Kerl gelesen hat.
Er hob es auf aus einer Pfütze,
daß es ihm hinterm Zaune nütze.

Erich Mühsam Gesellschaft.

Mühsam.de – Bibliographie, Bilder, Lebensdaten, Leseproben.

Wikipedia – Erich Mühsam.

Deutschsprachige Lyrik

Donnerstag, 23. November 2006

Auf dieser Seite der Uni-Freiburg können Sie Gedichte deutschsprachiger Autorinnen und Autoren im Volltext herunterladen.

Gedichtanalyse

Mittwoch, 22. November 2006

Auf dieser Site der Germanistischen Fakultät der Universität Duisburg soll die Geschichte der Lyriktheorie von der Antike bis zum Auftritt der Avantgarden des 20. Jahrhunderts in einem Archiv erfasst werden. Momentan sind 125 Texte aufgenommen.