Archiv für die Kategorie 'Politik & Zeitgeschichte'

Armut in Österreich

Samstag, 14. März 2009

Arm ist nicht nur, wer in Pappschachteln am Bahnhof übernachten muss, sondern wer am Alltagsleben nicht teilnehmen kann. Die Statistik spricht von Armut und sozialer Ausgrenzung, wenn neben einem geringen Einkommen* schwierigste Lebensbedingungen auftreten: Die Betroffenen können abgetragene Kleidung nicht ersetzen, die Wohnung nicht angemessen warm halten, keine unerwarteten Ausgaben tätigen, sie weisen einen schlechten Gesundheitszustand auf, sind chronisch krank, leben in überbelegten, feuchten, schimmligen Wohnungen.

Armutskonferenz

* Als Schwelle wird 60% des Median-Pro-Kopf-Haushaltseinkommens definiert: das sind 893 Euro. Die meisten Einkommen liegen weit darunter (so liegen 251 000 Menschen unter 595 Euro).

Quelle: Statistik Austria 2008, EU-SILC 2006.
Bericht über die soziale Lage 2003-2004. Sozialministerium.

Siehe auch den Beitrag „Attac und die Tobin-Steuer“

Nationalsozialistische Symbole

Donnerstag, 12. März 2009

HAKENKREUZE IN MARIAHILF

Nationalsozialistische Symbole in einer Parkanlage nahe unserem Haus nehmen wir zum Anlaß, uns weiterhin mit dem Thema rassistische/nazistische „Graffiti“ auseinanderzusetzen und einige Links zum Thema zu veröffentlichen.

Im Mariahilfer Minna Lachs-Park wurden einige Feuermauern der an den Spielplatz angrenzenden Häuser mit Hakenkreuzen beschmiert. Anfang dieser Woche haben wir das Stadtgartenamt (MA 42), die Bezirksvorstehung, alle im Bezirksrat vertretenen Parteien und ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) informiert.

RASCH UND UNBÜROKRATISCH HANDELN

Wir erwarten eine rasche und unbürokratische Beseitigung dieser „Graffiti“ und werden hier im Blog gerne über die Reaktionen berichten.

Das Stadtgartenamt hat sofort die Hausverwaltungen der betroffenen Häuser angeschrieben. Grundsätzlich sind diese für die Entfernung der unter das Verbotsgesetz fallenden Schmierereien zuständig.

EINE FAIRE LÖSUNG FINDEN

Nachdem die Gesetzesübertretung von einem Spielplatz aus begangen wurde, stellt sich uns allerings die Frage, ob die anfallenden Kosten nicht aus Gründen der Fairneß aus dem Bezirksbudget beglichen werden sollten. Erst das Vorhandensein des im öffentlichen Interesse liegenden Parks ermöglichte es, die Hakenkreuze an den Feuermauern anzubringen.

ZEITGESCHICHTLICHE UND kÜNSTLERISCHE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM THEMA FÖRDERN

Wenn sich Schmieraktionen mit rassistischen oder nazistischen Symbolen bzw. Parolen wiederholen sollten, wäre dies, die Zustimmung der betroffenen Hauseigentümer vorausgesetzt, eine gute Gelegenheit, die zeitgeschichtliche und künstlerische Auseinandersetzung von SchülerInnen mit dem Nationalsozialismus zu fördern. Eine Möglichkeit ist beispielsweise das Übermalen und Verfremden der Symbole im Rahmen des Kunstunterrichts – Kinder und Jugendliche zeigen Zivilcourage und schaffen zugleich ein temporäres antifaschistisches Mahnmal.

LINKS

Institut für Graffiti-Forschung

Institut für Graffiti-Forschung: Graffiti und Rechtsextremismus

Institut für Graffiti-Forschung: Dieter Schrage, Norbert Siegl: Zusammenfassung und Empfehlungen
Rechtsextreme Parolen und Zeichen. Graffiti und Sticker als Medium interkultureller Kommunikation (ein Projekt des Instituts für Graffiti-Forschung)

Wikipedia – Eine Swastika ist ein Kreuzsymbol mit winkeligen oder gebogenen Enden …

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

Zara – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit

Büro der Bezirksvorstehung Mariahilf

Siehe auch den Beitrag „Vom konsequenten Nachhaken – Eine politische Realsatire“. Weiters finden Sie im „Duftenden Doppelpunkt“ über 20 Beiträge, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzen.

90 Jahre Frauenwahlrecht

Donnerstag, 12. Februar 2009

Am 12. bzw. 18. Dezember 1918 wurde das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für Deutsch-Österreich beschlossen. Das aktive Wahlalter betrug damals 20 Jahre, das passive 29 Jahre. Am 16. Februar 1919 wählten Frauen in Österreich zum ersten Mal. In die Nationalversammlung zogen im März desselben Jahres acht Frauen ein: Anna Boschek, Hildegard Burjan, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Amalie Seidel und Maria Tusch.

Symposium zu 90 Jahre Frauenwahlrecht

Wann: 16. Februar 2009, 18.00 -19.30 Uhr
Wo: Bezirkshauptmannschaft Baden, 2500 Baden, Schwartzstraße 50

Frauen in Niederösterreich
: InteressentInnen können sich telefonisch unter 02742/9005-12989 zur Teilnahme anmelden.

90 Jahre Frauenwahlrecht – Broschüre des NÖ Frauenreferates (pdf, 2496.5 KB)

90 Jahre Frauenwahlrecht. Sind nicht genug.

Eine Kooperation der Sozialdemokratische Partei Österreichs mit den Wiener SPÖ Frauen
Wann: 17. Februar 2009, 18.00 Uhr
Wo: Filmcasino, 1050 Wien, Margaretenstraße 78
Mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen wählen Frauen!?“

Eintritt frei, Anmeldung unbedingt erforderlich unter frauen@spoe.at oder Tel.: 0810/810211

Demokratiezentrum Wien – Wahlrechtsentwicklung in Österreich 1848 bis heute

Siehe auch folgende Beiträge hier im Blog: Frauenwahlrecht / Frauengeschichte / Frauen wählet / Frauentag und das Parlament

2. Armuts- und Reichtumsbericht für Österreich

Mittwoch, 4. Februar 2009

Armutskonferenz.at

In Österreich lebten zuletzt etwa 1 Million Menschen in armutsgefährdeten Haushalten.

Die Armutsgefährdungsquote ist seit Jahren mit etwa 12 bis 13 Prozent der Bevölkerung unverändert hoch. Jedoch haben bis zu 2 Millionen Menschen Probleme, mit ihrem Einkommen auszukommen. Von Armutsgefährdung sind vor allem Arbeitslose, Menschen mit prekärer Arbeit oder geringer Bildung, AlleinerzieherInnen, kinderreiche Familien sowie MigrantInnen betroffen. Armut zeigt negative Folgen vor allem auf Gesundheit, Wohnqualität, die Bildung der Kinder, individuelle Verwirklichungschancen und soziale Teilhabe.

Gleichzeitig nahm in Österreich der Reichtum zu. Die Zahl von Erwerbstätigen mit hohen Einkommen hat innerhalb von vier Jahren um 52 Prozent auf über 570.500 zugenommen. Rund 700.000 Menschen (8% der Bevölkerung) leben in Haushalten mit hohen Einkommen. Die Zahl Super-Reicher ist innerhalb von vier Jahren um 17 Prozent auf rund 70.000 gestiegen, die Zahl der Privatstiftungen sogar um 28 Prozent auf 3.200. Geld- und Sachvermögen um 63 % auf 3.440 Mrd. Euro gestiegen

Geld- und Sachvermögen um 63 % auf 3.440 Mrd. Euro gestiegen

Die Geldvermögen wurden in Österreich in den letzten 10 Jahren auf ast 2.155 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Den Großteil besitzen die Finanzwirtschaft (1.298 Mrd. Euro) und die Wirtschaft (297 Mrd. Euro), etwa ein Fünftel (454 Mrd. Euro) private Haushalte und Organisationen, knapp 105 Mrd. Euro der öffentliche Sektor. Die Sachvermögen (Erwerbsvermögen der Wirtschaft, öffentliche und private Gebrauchs-, Verbrauchs- und Spekulationsvermögens) betragen zumindest 1.266 Mrd. Euro. Geld- und Sachvermögen zusammen sind von 2.105 auf 3.440 Mrd. Euro bzw. 63 Prozent gestiegen.

Kleine Einkommen stiegen schwach, hohe Einkommen stark

Die Analyse der Einkommensentwicklung zeigt: der Anteil der ArbeitnehmerInnen-Entgelte am Bruttoinlandsprodukt ist weiter zurückgegangen und 2004 erstmals unter 50 Prozent gesunken. Im untersten Einkommensdrittel betrug der Einkommenszuwachs in den letzten 10 Jahren nur insgesamt 9 Prozent, im obersten dagegen über 40 Prozent. Weiterlesen »

Prostitution – Sexarbeit – Menschenhandel

Samstag, 10. Januar 2009

Weltweit sind rund 2,5 Millionen Menschen von Menschenhandel betroffen. 80% davon sind Frauen. Mit Menschenhandel werden jährlich 27 Milliarden Euro verdient. Mehr als mit Drogen oder Waffen.

Sechs Hebel zur Bekämpfung von Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert

  • Wohlstand in der Welt steigern und gerecht verteilen – In den Hauptregionen des Menschenhandels müssen 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung von 1 USD am Tag leben
  • Bildung als stärkste Waffe gegen Kinder(sex)arbeit einsetzen. Der durch mehr Bildung zu erwartende Gewinn übertrifft die dafür nötigen Investitionen um ein Vielfaches
  • Internationale, rechtsverbindliche Standards setzen und gemeinsam überwachen – Bestehende Vereinbarungen müssen, wo nötig, verschärft und rechtsverbindlich umgesetzt werden. Staatlich geduldete Korruption ist zu bekämpfen
  • Eine kritische Öffentlichkeit schaffen und mobilisieren – Aktionen wie der „Anti-Trafficking Day“ und Labels für „saubere“ Produkte können die Öffentlichkeit aufrütteln
  • Den Opfern von Prostitution, Versklavung und Kinderarbeit Ausstiegsmöglichkeiten und Therapien anbieten – Sozialarbeiter, Street Worker, Hotlines und Anlaufstationen bieten Opfern eine erste Zuflucht. Anschließend ist eine intensive medizinische und psychologische Betreuung nötig
  • Langfristige Perspektiven für Bedrohte und Opfer bieten – Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Mikrokredite helfen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft
  • Aus „Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert“ der Roland Berger Stiftung / Quelle: ILO, UN, UNICEF, US-Außenministerium, solwodi.

    Datenbanken / Literatur und Dokumente

    Datenbank der Kooperation Dritte Welt Archive. Unter den Schlagworten Menschenhandel, Frauenhandel und Prostitution finden sie einige hundert Verweise.

    In der Ariadne-Datenbank (Informations- und Dokumentationsstelle für Frauen-, feministische und Geschlechterforschung der Österreichischen Nationalbibliothek) finden sie unter den Schlagworten Menschenhandel, Frauenhandel und Prostitution eine ebenfalls eine Vielzahl Literaturhinweise.

    Deutsches Institut für Menschenrechte – Menschenrechtsabkommen: Informationen / Dokumente.

    dieStandard – eine Zusammenstelllung von Artikel zum Thema Prostitution.

    Pressemitteilung (09. Dezember 2008) anlässlich 60 Jahre Menschenrechte haben sich verschiedene SexarbeiterInnen und Beratungsstellen zu einer gemeinsamen Erklärung zusammengetan.

    Die Erklärung der Rechte von SexarbeiterInnen in Europa. Diese Erklärung wurde von 120 SexarbeiterInnen und 80 Verbündeten aus 30 Ländern auf der Europäischen Konferenz zu Sexarbeit, Menschenrechten, Arbeit und Migration, die vom 15. – 17. Oktober in Brüssel (Belgien) stattfand, entwickelt und verabschiedet.

    Zeitung Sexworkers News.

    Roland Berger Stiftung. Dokumentation „Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert“.

    Mary Kreutzer/Corinna Milborn, Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. 234 S., Euro 19,95, ecowin 2008. Rezension auf der Site Ceiberweiber.

    August Bebel – „Die Frau und der Sozialismus“ – 62. Auflage, Berlin/DDR, 1973, S. 207-242. Zwölftes Kapitel: Die Prostitution – eine notwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt. Der Text kann via Internet herutergeladen werden.

    Frauenhandel – eine FIZ-Bildungsmappe für Schülerinnen und Schüler.

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    ÖSTERREICH

    Rotlicht statt Blaulicht. SexrbeiterInnen haben Lust auf Ihre Rechte – SexarbeiterInnen in Österreich sollen sich behördlich registrieren, sich einer wöchentlichen amtsärztlichen Untersuchung auf das „Freisein von Geschlechtskrankheiten“ unterziehen, verschiedene und zum Teil widersprüchliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene beachten und Steuern zahlen. Diesen und weiteren Pflichten steht eine Rechtlosigkeit gegenüber, die Ausdruck der Doppelmoral gegenüber SexarbeiterInnen (mehrheitlich Frauen und mehrheitlich Migrantinnen) ist.

    LEFÖ: Beratungsstelle für lateinamerikanische MigrantInnen, Bildungszentrum, Gesundheitsprävention, Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel

    SOPHIE-BildungsRaum für Prostituierte setzt sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiterinnen ein.

    Die Beratungsstelle LENA in Linz bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung für Menschen, die in der Prostitution arbeiten oder gearbeitet haben.

    Bundeskanzleramt: Frauen – Prostitution. PROSTITUTION IN ÖSTERREICH. Rechtslage, Auswirkungen, Empfehlungen. Maßnahmenkatalog für eine (arbeits- und sozial-)rechtliche Absicherung von Personen, die in der Prostitution arbeiten.

    maiz ist eine Organisation von und für Migrantinnen und entstand aus der Notwendigkeit von Veränderungen hinsichtlich der Lebens- und Arbeitssituation von Migrantinnen in Österreich und im Sinne einer Stärkung von politischer und kultureller Partizipation. Die Tätigkeit von maiz richtet sich im Allgemeinen an Migrantinnen, Flüchtlinge, Asylwerberinnen, sowie an Migrantinnen, die in der Sexarbeit tätig sind.

    Sexworker – Forum Österreich und Deutschland

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    DEUTSCHLAND

    Deutsches Prostitutionsgesetz

    Auswirkungen des prostitutionsgesetz, Untersuchung des BMFSFJ

    HYDRA ist die erste autonome Hurenorganisation in Deutschland, die 1980 von sozial engagierten Frauen aus unterschiedlichen Berufssparten ins Leben gerufen wurde.

    Seite der Gewerkschaft ver.di – Arbeitsplatz Prostitution.

    ECPAT Deutschland – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung – ist ein bundesweiter Zusammenschluss von 28 Institutionen und Gruppen.

    Der Verein SOLWODI hilft Frauen, die als Opfer von Menschenhändlern, Sextouristen und Heiratsvermittlern nach Deutschland gekommen sind.

    Gute Geschäfte. Rechtliches ABC der Prostitution

    Aktionsbündnis gegen Frauenhandel

    TERRE DES FEMMES setzt sich dafür ein, daß Frauen und Mädchen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können und unveränderliche Rechte genießen.

    Amnesty for Women betreut Migrantinnen, die sich hier in Deutschland in einer Zwangslage befinden oder zur Prostitution gezwungen werden.

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    SCHWEIZ

    Das FIZ ist eine Fachstelle zu Frauenmigration und Frauenhandel und eine Beratungsstelle für Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa.

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    INTERNATIONAL

    International Committee on the Rights of Sex Workers in Europe (ICRSE). Das ICRSE setzt sich für die Akzeptanz der Sexarbeit und die Bürgerrechte der Sexarbeiterinnen ein.

    TAMPEP is an international networking and intervention project operating in 25 countries in Europe which aims to act as an observatory in relation to the dynamics of migrant prostitution across Europe.

    KARO hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung von Kindern, gegen Frauen- und Kinderhandel und für Gesundheitsvorsorge einzutreten. Streetwork – grenzüberschreitende Sozialarbeit: Tschechien/Deutschland

    TERRE DES HOMMES – Sexuelle Ausbeutung von Kindern.

    Mouvement du Nid-France

    Prostitution Research & Education

    Strada – Information, Kurse, Öffentlichkeitsarbeit, SOS-Hotline für zur prostitution gezwungene Frauen. In Tschechisch und Englisch. Prag.

    Siehe auch den Beitrag „Dirnenlieder“ und „Hurentaxi – vom Leben der Callgirls. Ein Tagebuch von Martin Auer – Hörbuch-Präsentation“ im „Duftenden Doppelpunkt“

    16 TAGE GEGEN GEWALT AN FRAUEN

    Montag, 24. November 2008

    Jährlich machen weltweit vom 25. November bis zum 10. Dezember Fraueneinrichtungen mit verschiedensten Aktivitäten auf die Bedrohung von Frauen durch männliche Gewalt aufmerksam.

    Im Kampagnenzeitraum zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Internationalen Tag für Menschenrechte finden auf der ganzen Welt Aktionen statt.

    Am 25. November 1960 wurden die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal vom dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael Leonidas Trujillo ermordet.

    Der 10. Dezember ist seit 1948 der „Internationale Tag für Menschenrechte“ und bildet den Abschluss der Kampagne. An diesem Tag wird alljährlich der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UNO-Generalversammlung im Jahr 1948 gedacht.

    Der gewaltsame Tod der Schmetterlinge. Auf die Ermordung dreier oppositioneller dominikanischer Schwestern geht der „Aktionstag gegen Gewalt an Frauen“ zurück. Von Hans-Ulrich Dillmann, Santo Domingo

    amnesty international: Frauenrechte

    Terre des Femmes – Menschenrechte für Frauen

    Jede fünfte Frau in Österreich wird Opfer häuslicher Gewalt. Das sind bis zu 300.000 Frauen jährlich. Die Wiener Polizei schätzt, dass ein Viertel ihrer Einsätze wegen Gewalt innerhalb der Familie stattfinden. Sie schreiten bis zu einhundert Mal täglich ein.

    Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

    Literaturdatenbank

    Novemberpogrome

    Montag, 10. November 2008

    In den Novemberpogromen 1938, von den NationalsozialistInnen auch zynisch „Reichskristallnacht“ genannt, wurden alleine in Österreich in der Nacht vom 9. auf den 10. November, 30 Juden / Jüdinnen getötet, 7.800 verhaftet und aus Wien rund 4.000 ins Konzentrationslager Dachau deportiert.

    Im gesamten Deutschen Reich wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet. Ungefähr 30.000 Juden und Jüdinnen wurden in Konzentrationslager verschleppt. Dort wurden nochmals Hunderte ermordet oder starben an den Folgen der Haft. Fast alle Synagogen – etwa 1400 – und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört.

    Die Novemberpogrome stellen den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden / Jüdinnen seit 1933 zur systematischen Verfolgung dar. Nicht einmal drei Jahre später münden die Verbrechen der NationalsozialistInnen in den Holocaust.

    Literarische Gedenken an die Novemberpogrome am 13. November 2011

    Anläßlich des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 lesen Petra Öllinger, Michael Karjalainen-Dräger und Georg Schober Texte von Theodor Kramer, Tamar Radzyner, Erich Fried, Greta Maschninger, Walter Lindenbaum …

    WANN: Sonntag, 13. November 2011 um 18:00 Uhr.
    Wo: Cafe Amadeus, Märzstr. 4, 1150 Wien.
    Der Eintritt ist frei.

    Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit der Initiative „Mariahilfer Synagoge – für einen würdigen Ort des Gedenkens“, der Kulturinitiative „Duftender Doppelpunkt“ und dem Cafe Amadeus.

    Eine kleine Auswahl weiterführende Links:

    Die Novemberpogrome in Nazi-Deutschland – Bilddokumente

    Reichskristallnacht -Novemberpogrome 1938. Ein Film auf You Tube mit Dokumentaraufnahmen.

    Text einer Reportage über die „Reichskristallnacht“ aus dem Jahr 1938

    Verfolgung von Juden und Jüdinnen 1938 in Wien

    A letter to the stars – Das Projekt wurde im Frühjahr 2002 von den Journalisten Josef Neumayr und Andreas Kuba initiiert und ist ein Zeitgeschichte-Projekt in Schulen der Republik Österreich

    HERKLOTZGASSE 21 – und die jüdischen Räume in einem Wiener Grätzel

    KZ-Gedenkstätte Mauthausen

    Das Jüdische Filmfestival in Wien: 13.- 17. November 2011

    Weitere Infos zum Thema Novemberpogrome finde Sie im Beitrag „Die Novemberpogrome 1938″ und auf der Site „Mariahilfer Synagoge – für einen würdigen Ort des Gedenkens“ und

    Muttertag – Blumentag

    Samstag, 10. Mai 2008

    Der Muttertag mit seinen allein in Österreich acht Millionen verkauften Rosen ist eine gute Gelegenheit, sich ein wenig mit der Geschichte der Rose zu beschäftigen. Einige Anregungen dazu bietet die „Kleine Kulturgeschichte der Rose“ von Georg Schober.

    Südwind hat anlässlich des Muttertags Hintergrundinfomaterial, eine Aktionszeitung und eine Postkarte an Holland Blumenmark herausgebracht. Die Materialien sind kostenlos zu bestellen bei: Fairkauf

    Je mehr Sie neben Qualität und Preis auch faire Arbeitsbedingungen in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen, desto eher werden Sie mit Blumen ungetrübte Freude schenken können.

    Zwei Millionen der am Muttertag in Österreich verschenkten Rosen kommen aus Kenia.

    Für viele der rund 200 000 Menschen in Afrika und Lateinamerika – zwei Drittel von ihnen Frauen – bedeutet eine Beschäftigung in der Blumenindustrie oft die einzige Chance auf ein geregeltes Einkommen. Allzu häufig sind damit aber miserable Arbeits- und Lebensbedingungen verbunden. Während wir uns in Europa am Duft von Blumen erfreuen, machen Blumen auf den Plantagen in Ländern wie Kenia oder Kolumbien viele ArbeiterInnen krank. Manche der eingesetzten Insektizide, Fungizide, Herbizide oder Bodenschutzmittel sind in der EU oder den USA auf Grund ihrer hohen Giftigkeit verboten. Schutzmaßnahmen bei der Anwendung der Pestizide werden häufig nicht oder nur unzureichend eingehalten. Die Folgen sind gesundheitliche Schäden – von Kopfschmerzen und Atembeschwerden bis hin zu Nervenleiden, Fehlgeburten, embryonale Missbildungen, Organschädigungen und Krebs.
    Den ArbeiterInnen fehlt es nicht nur an Schutz, was ihre Gesundheit und Sicherheit betrifft, auch die sonstigen Arbeitsbedingungen sind oft katastrophal. Viele der BlumenarbeiterInnen verfügen über keine geregelten Anstellungen oder schriftliche Arbeitsverträge. Sie kennen ihre Rechte nicht ausreichend, um sie effektiv einzufordern. Auf vielen Farmen werden ArbeiterInnen, die erkranken oder versuchen sich gewerkschaftlich zu organisieren, einfach unter dem nächstbesten Vorwand entlassen. Viele schuften bis zu 14 Stunden am Tag für Niedrigstlöhne. Überstunden werden oft nicht bezahlt.
    Gerade Frauen sind aufgrund ihres Geschlechts auch noch zusätzlichen Verletzungen ihrer Rechte ausgesetzt. Sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte gehört ebenso zum Alltag vieler Blumenarbeiterinnen wie fehlender Mutterschutz oder Kündigung im Falle einer Schwangerschaft
    Die ÖsterreicherInnen geben im Jahr rund 45 Millionen Euro für Schnittblumen aus. Sie liegen damit im europäischen Spitzenfeld. Gerade zum Muttertag, heuer am 11. Mai, bietet sich eine gute Möglichkeit beim Blumenkauf darauf zu achten, mit welchen Blumen man Freude schenken will. Denn Blumen ist nicht gleich Blume. Warum? Lesen Sie weiter.

    Via FAIRKAUF – Newsletter

    Es gibt mittlerweile aber auch andere Siegel, auf die man beim Blumenkauf achten kann. Einen umfassenden Schutz der Rechte von BlumenarbeiterInnen wie existenzsichernde Löhne, das Recht, sich zu organisieren oder das Verbot von Kinderarbeit garantieren momentan die Gütesiegel Flower Label Program (FLP) und Fairtrade. Aber auch dort, wo noch keine dieser zertifizierten Blumen erhältlich sind, lohnt es sich nachzufragen und Druck zu machen. Südwind verteilt ab Mai Postkarten, mit denen man faire Blumen bei Holland Blumenmark, dem zweitgrößten Blumenhändler Europas, fordern kann.

    FLP –zertifizierten Blumen (Österreich)
    Fairtrade – zertifizierten Blumen (Österreich)
    Fian Deutschland: Die Blumenkampagne – Menschenrechte für Blumenarbeiterinnen