Jetzt habe ich für eine Weile den Uwe Tellkamp unterbrochen und Ruth Klügers „weiter leben“, die heurige Stadt Wien Gratis Buch Aktion zu Ende gelesen.
Es gibt ja inzwischen den zweiten Teil der Autobiografie, „unterwegs verloren“, das fast eine Buchprämie bekommen hat und Wendelin Schmidt-Dengler hat dafür eine Rezension geschrieben, die ein paar Tage nach seinem Tod in der Presse erschienen ist.
Jetzt habe ich das Buch gelesen und kann mit dem Uwe Tellkamp weitermachen. Ich habe meine Badezimmer Bücher inzwischen neu geordnet. Ich lese ja sehr gern und inzwischen fast hauptsächlich in der Badewanne, da ich nur mehr selten mit der Straßenbahn fahre und wenn, habe ich kein Buch dabei.
Cornelia Travnicek hat mir vorige Woche geschrieben, daß sie das nicht mehr tut, seit ihr ein paar hineingefallen sind. Diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht und jetzt habe ich neun Bücher im Bad, die ich als nächstes lesen will.
„Die Asche meiner Schwester“ ist dabei, „Der Kaiser von China“ und „Scherbenpark“, aber auch „Rindfleisch“ von Dietmar Füssel, „Grün ist die Farbe der Hoffnung“ von Johanna König und „Mein Griechenland“ von Kurt Mitterndorfer“, der als nächstes bei Ruth Aspöcks Jour fixe lesen wird. Mal sehen, wie weit ich damit komme.
Aber zurück zum heurigen Gratisbuch. Die Autorin kenne ich seit einigen Jahren, ich glaube 2000, war sie in der Ö1 Sendung „Im Gespräch“, sie hat auch einen Staatspreis für Literatur bekommen, wo ich aber nicht bei der Preisverleihung war, weil wir in Harland waren und Besuch der Hundertmarks hatten.
Dann war ich einmal im Rathaus bei einer Wiener Vorlesung und ihre Autobiografie ist auch sehr beeindruckend.
Das Buch überrascht über die klare Sprache, zwischen den Erinnerungen des kleinen Mädchens, das in den KZs verzweifelt Gedichte memoriert, werden immer wieder Betrachtungen über die Deutschen eingeschoben, die mich in ihrer Direktheit beeindruckten und auch die Worte, in denen die Schwierigkeiten mit der Mutter beschrieben werden, fand ich sehr bemerkenswert.
Ich habe alle Stadt Wien Gratisbücher gelesen. Den Nick Hornby nur flüchtig und sehr spät, denn Fußball interessiert mich wirklich nicht. Die Toni Morrisson habe ich schon vorher gelesen. Die anderen Bücher habe ich mir begeistert abgeholt, mich meistens dafür angestellt und mich auch über das Warten beschwert, obwohl ich dieser Aktion eigentlich auch skeptisch gegenüberstehe. Zumindestens glaube ich nicht, daß sie die Leute zum Lesen bringt und habe von einigen auch gehört, „Ach nein, das hole ich mir nicht, das ist ein schlechtes Buch!“, was ja die gegenteilige Wirkung der Absicht ist.
Und als ich dem Glavinic Roman nachgeforscht habe, bin ich auf die Werkstätte Kunstberufe gestoßen, die nicht nur in der fiktiven Edition Gallitzin ihr selbst verlegtes Buch „Elf Elemente“ erscheinen ließ, sondern auch einen Film drehte, in dem sie das Vorjahresbuch „Fever Pitch“ von seiner Entstehung bis auf die Wühltische der Buchhandlungen verfolgte. Und, daß das Buch im Internet verkauft wird, habe ich auch schon gehört, was mir ebenfalls nicht gefällt.
Im Literatur Cafe wurde bedauert, daß man auf der Internet Seite kein Leserforum eingerichtet hat, wo man seine Meinung austauschen kann. Das hat es aber gegeben, bis zu dem John Irving Buch „Laßt die Bären los“, das in Wien spielt, aber so hundsmiserabel übersetzt ist, daß ich, die ich ja wirklich eine Vielleserin bin, den Inhalt nicht mehr verstanden habe.
Da haben sich ein paar Leser darüber beschwert, bis es den Betreibern zuviel wurde und sie das Forum geschlossen haben.
Ich habe damals nicht geglaubt, daß es wirklich die Originalübersetzung ist und sogar beim Diogenes Verlag deshalb angefragt. Sie war es aber. Soviel zum Gratisbuch. Das ich doch für eine gute Idee halte, wenn ich auch nicht glaube, daß es die Leute zum Lesen bringt, so sammle ich es trotzdem gerne.
2008-12-03
Eine Stadt – ein Buch
Kommentar verfassen »
Du hast noch keine Kommentare.
Kommentar verfassen