Nach dem Rezensionsmarathon der letzten Tage folgt ein Veranstaltungsmarathon und zwar bin ich heute in die Gesellschaft für Literatur zu der Lesung von Renate Welshs Roman „Großmutters Schuhe“ gegangen.
Allerdings bin ich zu spät gekommen, weil ich vorher wieder in den grünen Raum schauen wollte, um mir meine zwei Überbücher, die sich inzwischen wieder angesammelt haben, umzutauschen.
Diesmal war es offen und es standen auch ein paar Bücherschachteln herum, aber wirklich tolle Stücke waren nicht zu finden, nur eins von mir mit Saftflecken, das ich bei meinem ersten Besuch hinlegte, da mich die nette Bezirksrätin nicht ohne Tausch weglassen wollte, während das original verpackte Köhlmeier-Buch nicht mehr vorhanden war.
Ich hab lang gesucht und dann einen aus der städtischen Bücherei ausgeschiedenen Heinrich Böll und den jüdischen Almanach aus dem Jahr 1993 gefunden und dann hatte die Lesung schon begonnen. Ich habe gerade noch den letzten Platz bekommen und bin in das Buch gestoßen worden, das mir momentan sehr Vertrautes behandelt. Nämlich die Geschichte einer alten Frau, die gestorben ist und deren Persönlichkeit nach und nach von ihren Familienmitgliedern enthüllt wird. Geschrieben ist es offensichtlich in Kapitel, die mit Namen und Altersangaben überschrieben sind und so wird die Person der Verstorbenen nach und nach entwickelt.
Zwei Kapitel hat die Autorin gelesen und auch ein bißchen was über ihr Schreiben erzählt, nämlich daß sie gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, um Ideen aufzuschnappen, die sie sich ohne sie aufzuschreiben mit ihrem Elefantengedächtnis merkt.
Ich habe das „Liebe Schwester“, wo es um zwei alte Schwestern geht, vor ein paar Wochen gelesen. Da fällt mir auf, daß Frau Welsh, die um die siebzig ist, in der letzten Zeit über alte Frauen schreibt, während sie als Kinderbuchautorin bekannt geworden ist.
Und wen es interessiert. Ich hab es schon geahnt, obwohl mir Anni Bürkl noch einen zweiten lieben Artikel über das Szenenschreiben geschrieben und den Rat gegeben hat, dazu ins Cafehaus zu gehen, bleibe ich bei meiner Struktur und habe nur die einzelnen Szenen um ein paar Sätze erweitert, bzw. ein paar sich wiederholende Absätze weggestrichen, sonst wirds bei den achtundfünfzig Manuskriptseiten bleiben und ich werde meine Idee, endlich einmal den monumentalen Monsterroman zu schreiben, auf das nächste oder übernächste Mal verschieben und bin mit dem, was ich in den letzten Wochen geschrieben habe, eigentlich zufrieden. Es ist sehr flüssig geworden und in der Kürze soll ja auch die Würze liegen, wie man sagt.
In der Gesellschaft für Literatur gabs dann auch den neuen Literaturkompass und meine zwei März-Veranstaltungen sind drinnen.
Da leide ich ja immer Ängste, daß das einmal nicht geschieht. Obwohl mir das noch nicht passiert ist, nur einmal hat mich der Veranstalter der Szene Margareten wieder ausgeladen, weil ich ein Honorar haben wollte, obwohl das Programm schon gedruckt war.
Aber die neue Assistentin der alten Schmiede hat mir, bevor ich weggegangen bin, ohnehin ein Mail geschickt, in dem sie wissen wollte, ob ich meine Bücher für die Textvorstellungen selber mitbringe.
Ich werde morgen also die Stellen aussuchen, die ich lesen will und ein Einleitungsreferat für „Die Mittleren III“ brauche ich auch noch. Da werde ich schon ein Stück aus dem „Haus“ probelesen.
Den Prolog z.B oder auch das erste Klara Kapitel „Mini-Mental-Status“, aber das ist sehr lang und für die Textvorstellungen brauche ich zwanzig Minuten zum Thema „verwandt/unverwandt: familien und andere störfälle“ aus „Und trotzdem“ und jetzt höre ich zum zwanzigsten Todestag Thomas Bernhards, der übermorgen ist, im Hörspielstudio den „Bernhard“-Monolog von Peter Danzinger, den ich schon kenne, weil ich das Buch einmal im little stage mit dem Autor tauschte, der mir dann einen lieben Brief zu meiner „Globalisierungsnovelle“ geschrieben hat.
Großmutters Schuhe
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