Literaturgefluester

Ägyptische Nacht

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Nachdem ich am Montag draufgekommen bin, daß die Augustin-Schreibwerkstatt jeden ersten Mittwoch im Monat und nicht, wie mir Herr Blaha im Amerlinghaus sagte, am 1. Oktober stattfindet, dachte ich, daß es zum Donnerstag nichts zu flüstern geben wird, denn nach den beiden Fortbildungstagen war die Abrechnung fällig, ein paar Stunden hatte ich auch und für den Abend hat uns die Holz und Kunstwerkstatt des Patrik Kames, von dem sich der Alfred, die Küchen in Harland und in der Gumpendorferstraße machen ließ, zum jährlichen Kundenfest geladen.
Zwischendurch habe ich zwar schon begonnen, mir die Leseliste für mein Fest zu überlegen, das heißt, ich habe Lidio Mosca Bustamante angerufen, der während seiner Zusage daraufgekommen ist, daß er während dieser Zeit in Argentinien ist.
Dafür hatte Stephan Eibel-Erzberg nicht vergessen und da ich mir am Mittwoch im Literaturhaus schon die Zusagen von Christa Kern und Susanne Schneider holte, habe ich noch Cornelia Travnicek angemailt und jetzt eine sehr interessante Leseliste und muß demnächst die Einladungen ausschicken.
Danach gleich zum Fest in die Große Schiffgasse und das ist zwar schon ein bißchen literarisch, habe ich dort doch einmal gelesen und überreiche Patrik Kames auch immer ein aktuelles Buch von mir, der es meistens märchenhaft findet und diesmal stand das Fest unter einem bestimmten Motto.
Nämlich mitten in Ägypten, weil dorthin die Holzwerkstatt 2010 einen Betriebsausflug machen will und Ludwig Wüst schon mehrmals dort war, wie auch Ingeborg Bachmann, Marcel Duchamp,Cäsar und Napoleon, wie auf der Einladung stand.
Dort stand noch etwas andeeres, nämlich orientalische Kleidung kein Hindernis und so hatten sich auch einige Scheichs eingefunden und Patrik Kames trug ein solches Hemd und hatte das Palästinensertuch um den Kopf geschlungen und die Holzwerkstatt in der die schönen Vollholzmöbel hergestellt werden, hatte sich in ein Zelt verwandelt, im Hof gab es die Wasserpfeife und den ägyptischen Grill und natürlich das entsprechende Buffet mit Reis, Linsen, Kichererbsen und orientalische Kuchen.

Mandana Alavi Kia

Es gab auch eine Diskussion, ob das jetzt ein Maskenfest ist oder eine Solidaritätserklärung für die moslemische Welt. Um acht trat eine persische Sängerin auf, führte einen Drehtanz vor und las Sufigeschichten und da waren wir schon bei der Literatur.
Ludwig Wüst konnte seine „Ägyptische Finsternis“, die er nach dem dritten Kaptitel aus dem „Fall Franza“ von Ingeborg Bachmann gedreht hat, aus technischen Gründen zwar nicht zeigen, erzählte aber von seinen Ägyptenreisen und den Dreherlebnissen und zeigte die Zeichnungen, die er zum Film angefertigt hat und das war sehr interessant.
Hatte er, seine Schauspielerin, die in der Wüste verschwinden sollte und sein Kameramann zwar eine Dreherlaubnis für einen Dokumentarfilm, aber dort dürfen keinen Menschen vorkommen und so wurde er in der Wüste verhaftet und schmuggelte das Filmmaterial schließlich im Rucksack nach Wien.
Die Literatur läßt mich also nicht los und ich finde sie auch dort, wo ich sie nicht vermute und das Buch von Adolf Opel „Wo mir das Lachen zurückgekommen ist – Auf Reisen mit Ingeborg Bachmann“, habe ich auf einem meiner Geburtstagsfeste auch bekommen.

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