Heute gabs in der Gesellschaft für Literatur eine Präsentation von drei Büchern aus dem Arovell Verlag, dabei war viel Bekanntes zu entdecken.
Hat doch Anita C. Schaub ihre Erzählung „Fremde n zimmer“ vorgestellt, Dorothea Macheiner ihren Essayband „Sinai“ und Günther Kaip seine Wortbilder und Miniaturen „Katarakte“.
Über Anita C. Schaub habe ich schon nach der Poet Night geschrieben, die Begründerin der Frauengruppe des 1. Wiener Lesetheaters, die heute „Frauen lesen Frauen“ heißt, die das Buch „FrauenSchreiben Privileg, Abenteuer Existenzkampf“, in dem auch ein Portrait von mir enthalten ist, geschrieben hat und noch ein kleines Büchlein, das bei Resistenz erschienen ist, aus dem sie auch schon bei einer Poet Night gelesen hat. Aus „Fremde n zimmer“, bei der letzten und das ist ein Buch, das berührt oder auch erschreckt, geht es doch um eine Tochter, die zurück nach Kärnten kommt, weil ihre Mutter auf der Intensivstation liegt und während sie die Wohnung umräumt oder im Fremdenzimmer schläft, an den Schwierigkeit ihrer Beziehung zu ihrer Mutter, dem Vater und ihrer Schwester nagt, mit denen sie sowenig zurechtgekommen ist, daß sie nicht im gemeinsamen Grab begraben werden, sondern sich eine schöne Urne gönnen will. Andrea hat sich aus dieser Unfähigkeit der Kommunikation in das Schreiben geflüchtet. Alles mir sehr bekannte Themen, die Härte erschreckte mich ein wenig und dabei ist mir eingefallen, daß ich vor Jahren, es war, glaube ich, 1979, als ich mit meiner Freundin Elfi in ihrer Wohnung in Klagenfurt war, die wahrscheinlich etwas Ähnliches mit ihrer Familie erlebt hat, auch eine Erzählung über eine Ursula geschrieben habe, die von Klagenfurt nach Wien geflüchtet ist, weil sie mit ihrer Mutter nicht zurechtkam. Damals war ich noch Studentin und habe aus dem Text beim Literatureck in der alten Schmiede gelesen. Ansonsten blieb die Erzählung unveröffentlicht und liegt irgendwo herum.
Auch Dorothea Macheiner aus Salzburg ist eine alte Bekannte, ein GAV Mitglied, die ich immer bei den Sitzungen treffe. Eine bemühte und fleißige Autorin. Ihr bei Milena erschienenes „Yvonne – Eine Recherche“ habe ich einmal vom Alfred zu Weihnachten bekommen. Und auch in „Sinai“ geht es um einen Reisebericht. Um die Katharinen Legende und das Katharinen Kloster in Sinai und dann noch um das Buch Moses.
Der dritte Leser ist mir ebenfalls von der GAV bekannt. Ein eher experimenteller Autor, der Bücher im Ritter und im Klever Verlag hat und zu seinen Texten auch zeichnet.
Ein sehr unterschiedlicher Abend und vom Arovell Verlag habe ich das erste Mal 2004 gehört, als ich für „Tauben füttern“ einen Verlag gesucht habe, da hat mir Margot Koller sehr von Paul Jaeg vorgeschwämt. Zu einer Verlagsanbahnung ist es nicht gekommen. Paul Jaeg, der auch GAV Mitglied ist, habe ich bei einigen IG-Sitzungen getroffen und Christine Werner mit der ich im März in der alten Schmiede gelesen habe, hat auch einige ihrer Bücher dort.
Ich habe mich also wieder gefragt, wieso es mir nicht gelingt, einen Verlag zu finden, wenn das bei den anderen möglich ist? Eine Antwort, die mir nach wie vor ein Rätsel ist, die Hemmung und die Schüchternheit werden schon eine Rolle spielen. Aber ich habe ja sehr viele schöne selbstgemachte Bücher und bin auch stolz darauf. Als ich nach Hause gekommen bin und herumgesurft habe, ob ich vielleicht schon Cornelia Travniceks dritten Platz Text beim FM4 Wettbewerb, der heute bekannt gegeben wurde, finden kann, bin ich auf einen Beitrag von Otto Lambauer gestoßen, der in einem anderen Blog, sowohl „Fütter mich“, als auch den „Novembernebel“ besprochen hat und habe da etwas von einer biografischen Kränkung der Autorin gelesen.
Bin ich, gebe ich zu, aber auch Cornelia Travnicek leidet sehr, daß es wieder nicht der erste Platz, sondern „nur“ der Dritte geworden ist und, daß sie beim Sprachkunstlehrgang, wo man ab heuer das Dichten an der Angewandten unter Robert Schindel studieren kann, wegen Überqualifizierung nicht aufgenommen wurde.
Während die abgelehnten FM4 Wettbewerbsteilnehmer darunter leiden, daß schon wieder dieselben Leuten gewonnen haben.
Es ist schon ein Dilemma mit der Literatur, schön, daß soviele Leute schreiben, lernen muß man es irgendwo und irgendwie und, daß nur die (mittel)besten für das Bachelorstudium zugelassen werden und nicht jeder studieren, darf, der das will, halte ich bekannterweise für problematisch. Nicht nur beim Sprachkunstlehrgang, sondern überhaupt, kann es aber nicht verändern.
Arovell Verlag
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