Wieder zurück aus Frankfurt, wo die Buchmesse vor ein paar Minuten geschloßen wurde und ein bißchen verwirrt, denn vor ein paar Stunden habe ich doch den Buchmessen ARD Blog, der mit den kleinen Videos gefunden, der mich das letzte Jahr sehr beeindruckte, aber weil Urs Widmer mit seinem „Herrn Adamson“, auf das blaue Sofa kam, habe ich gedacht, schaue ich mir die Filme später an und dann den Blog nicht mehr gefunden.
Frankfurt 09 mit dem Thema „Die Chinesen kommen“, war überhaupt geheimnisvoll, für mich jedenfalls, gab es ja keine Chinesen, zumindestens nicht viele.
Auf das blaue Sofa hätte heute einer kommen sollen, aber der hat seine Termine abgesagt und das habe ich auf den kleinen Filmen oder den Seiten überhaupt öfter gehört. Dafür gabs einen chinesischen Pavillon, Vorführungen der Peking Oper und Teezeremonien. Teesackerl wurden, wie ich hörte, verteilt und das war auch 2002 so, als das Gastland Litauen und ich dort war.
Diesmal Gerüchte von den offiziellen und den inoffiziellen Autoren, den Dissitenten und denen, die im Ausland leben. Zum Beispiel Lin Jun oder Jun Lin, die im Literaturcafe Podcast interviewt wurde und deren Roman „Mein chinesischer Geliebter“, gerade erschienen ist. Dann hat es einen Chinesen gegeben, der von ARD interviewt wurde, der mit den „Brüdern“ und die vier, die bei 3sat ihre Videos hatten, aber ob die gelesen haben, weiß ich nicht.
Fremd und geheimnisvoll ist es für mich geblieben, obwohl ich mich in den letzten Tagen intensiv mit Frankfurt beschäftigt habe, habe ich vieles nur am Rand mitbekommen. Die Parties und Empfänge hat Christiane Zintzen auf ihrem in/ad/ae/qu/at beschrieben, wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich bei http://www.zintzen.org nachzulesen, da gibts auch ein bißchen was über die Österreicher, die bei dem Österreich Empfang am Mittwoch auftraten.
Claudio Magris hat heute in der Paulskirche den Friedenspreis bekommen und, daß am Dienstag Daniel Kehlmann, die Eröffnungsrede gehalten hat, habe ich auch erst heute durch Christiane Zintzen erfahren. War ich ja hauptsächlich auf das blaue Sofa und die 3sat Gespräche beschränkt und da hat sich Ilija Trojanov mit seinem „Angriff auf die Freiheit“ bei mir sehr eingeprägt, weil Leselustfrust, die sich gerade in eine heftige Diskussion mit Lillyberry bezüglich des deutschen Buchpreises einläßt, nachzulesen bei lillyberry.de, das Buch heute besprach und ich, bevor ich mir eine der Diskussionen anhörte, ein Video zum ersten Besuchertag angesehen habe, wo über die Polizei- und Sicherheitskontrollen berichtet wurde und die Leute, die man fragte, sagten alle, das mache ihnen nichts, man könne oder solle noch mehr in ihre Taschen schauen.
2002 wurde ich, glaube ich, in Frankfurt auch kontrolliert, von Leipzig kenne ich das nicht, obwohl ich da in dem Jahr, wo die Anschläge in Spanien waren, vor dem blauen Sofa in dem Gedränge gesessen bin und mir gedacht habe, hoffentlich wirft keiner eine Bombe hinein.
Einige Trends gab es abseits von den Chinesen mit Sicherheit zu beobachten. Die deutsch-deutsche Einheit oder die Wende, war eines und da hat sich bei mir Jana Hensel mit ihrem „Achtung Zone – Warum wir Ostdeutsche anders bleiben sollten“, eingeprägt, eine sehr selbstbewußte junge Frau, die gut mit Journalistenfragen umgehen kann.
Noch ein paar interessante Bücher sind mir aufgefallen, die ich gern lesen würde, wenn ich sie bekomme. Da wäre einmal Urs Widmer mit seinem „Herrn Adamson“, wo es um das Sterben und die These geht, daß man von dem, der im Augenblick seiner Geburt gestorben ist, einmal abgeholt werden wird und bei Urs Widmer bzw. dem Erzähler ist das, der 1938, gestorbene Herr Adamson, sehr interessant, aber auch Jo Lendle, ein viel jüngerer Autor, den ich aus dem Umkreis des Leipziger Literaturinstituts kenne, hat mit „Mein letzter Versuch die Welt zu retten“, als Erzähler einen schon Gestorbenen.
Peter Hennings „Die Ängstlichen“ waren im Gespräch und das Buch, das sehr gelobt wurde, weil es so amerikanisch ist, kenne ich von Elke Heidenreich, die hat es schon länger im „Lesen“ besprochen und bedauert, daß es nicht auf der Liste zum deutschen Buchpreis stand und Elke Heidenreich ist auch auf der Messe aufgetreten. Das Buch, das sie letzte Woche besprochen hat, aber nicht, zumindest ist es mir nicht aufgefallen, aber Helmut Kraussers „Einsamkeit und Sex und Mitleid“, das letzte Woche bei Ex libris besprochen und bei „Rund um die Burg“ vorgestellt wurde, würde ich gern lesen, der Reigen im rauhen Berliner Milieu, wo aus lauter Randtypen ein interessanter Handlungsbogen gespannt wird und dann natürlich Peter Nadas, darüber habe ich schon am Freitag geschrieben. Wenn ich eine Weile nachdenke, fallen mir noch viele Bücher ein, interessiert mich ja sehr viel. Vom Vorjahr habe ich den Roman „Krematorium“, der inzwischen auch von Elke Heidenreich besprochen wurde, mitgenommen und das Buch der Engländerin, die die griechischen Götter in ein Haus in London ansiedelt. Die Autorennamen müßte ich erst nachsehen, zu den Büchern bin ich nicht gekommen, dafür hat mir Alfred gestern Herta Müllers „Atemschaukel“ von seinem Morava Rundgang mitgebracht und Claudia Rossbachers „Drehschluß“, das Buch das ich mir ursprünglich mit Jacqueline Nagels Amazon Gutschein eintauschen wollte, dann aber gegen das Nanowriomo-Buch „No plot no problem“, umtauschte und das hier flüsterte, worauf sich die Autorin, die ich nicht kenne, aber vielleicht bei der Rossman oder der Anni Bürkl Lesung gesehen habe, meldete und mir das Buch empfahl.
Noch etwas Erfreuliches ist geschehen. Ich habe mir die Ohrenschmaus Texte durchgesehen und meine Vorschläge für den Lyrik, Prosa und den Lebensbericht Preisträger, die ich am Freitag in der Jury-Sitzung diskutieren werde und die Fahnen für die neue Volksstimmeanthologie habe ich von Roman Gutsch noch einmal zum Durchschauen bekommen.
Frankfurter Wochenende
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