In der Gesellschaft für Literatur gabs am Freitag eine interessante Veranstaltung, nämlich die zweite Wendelin Schmidt-Dengler Lesung, die im Gedenken an Wendelin Schmidt-Dengler 2009, im Rahmen der Franz Werfel Tagung ins Leben gerufen wurde, weil Wendelin Schmidt Dengler der wissenschaftliche Leiter des Franz Werfel Programms war, das es seit 1992 gibt und das Literaturwissenschaftlern aus allen Teilen der Welt ermöglicht in Österreich über österreichische Literatur zu forschen.
Jetzt hat Konstanze Fliedl die Leitung des Stipendienprogramms übernommen und zur 2. Schmidt-Dengler Lesung war Friederike Mayröcker eingeladen aus ihrem neuen Buch „dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif“ zu lesen und fünf Absolventen des Studienprogramms haben die Texte ins Bulgarische, Russische, Pa`a, Ukrainische und Tschechische übersetzt und vorgelesen und das war interessant, Friederike Mayröcker auf Russisch u.s.w. zu hören, da ich ja bei der Lesung aus dem neuen Friederike Mayröcker Buch schon im November in der alten Schmiede war.
Also habe ich es mir angemerkt und dachte mir auch, ich muß früher kommen, sonst sitze oder stehe ich wieder im Hinterzimmer und bekomme nichts mit. Das ist sich dann mit meinen zwei Diagnostikterminen und dem klinischen Mittag zu „ADHS im Erwachsenenalter“ nicht ganz ausgegangen, so bin ich fünf vor sieben ins Palais Wilczek gekommen und habe im Hof eine Menge junger Leute stehen sehen, die ich zuerst für Touristen gehalten habe.
Es war auch voll, als ich hinaufgekommen bin und der erste Raum besetzt, ich habe mich neben die Bruni gesetzt, von der ich hörte, daß sie Probleme mit einem Schokoladeosterei hatte, daß sich in einer Darmschlinge festsetzte, so daß sie ins AKH mußte. Jetzt geht es ihr wieder besser und Friederike Mayröcker, hörte ich Konstanze Fliedl sagen, fühlte sich auch nicht ganz wohl, ist aber trotzdem gekommen und hat ungefähr dieselben Texte gelesen, die ich schon vom November kannte. Das ist bei diesen lyrischen Prosastücken, die den banalen Alltag einer Dichterin schildern, ihre Erinnerungen an ihre Freunde, ihre Reisen nach Moskau mit Wendelin Schmidt-Dengler, der dort ständig in einem Russisch Wörterbuch blätterte und Vokabeln lernte, ihren Umgang mit den Schmerz etc., sicherlich kein Schaden und ein deja vue Erlebnis, manches wiederzuerkennen.
„Wenn der Schnee kommt, kommt der Schmerz!“, zum Beispiel, oder die Stelle, wo ihr T.A. sagte „diese Gedichte von Hermann Hesse werden dir sicherlich nicht gefallen. So einig haben wir einander erkannt!“, um zu bemerken, daß wieder alle an der gleichen Stelle lachte.
Nachher gab es ein Buffet mit selbstgemachten Brötchen und sehr gute Petit Fours und ein Gespräch mit dem Lebenskünstler und Yogalehrer, den ich bei dem Buchhandlung Kuppitsch Frühstück kennengelernt habe und der die Bücher gewonnen hat, der mir unbedingt empfahl auf den Rathausplatz zu gehen und mir bei den Steirertagen eine Wasserflasche zu holen.
Sonst habe ich nicht viele Leute gekannt. Zwar waren einige Stammbesucher da, die meisten scheinen aber Mitglieder dieser Franz Werfel Tagung gewesen zu sein und das war ein interessanter Einblick in die Literatur, wie ich ihn nicht oft bekomme.
Wendelin Schmidt-Dengler Lesung
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