Literaturgefluester

2010-10-12

Argentinischer Nachschlag

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:37

Gabs heute in der Gesellschaft für Literatur, nämlich „Frauen und Macht in der argentinischen Literatur“, eine Diskussionsveranstaltung mit Maria Kodama, Ana Maria Shua und Luisa Valenzuela, so stands im Programm. Weil ich um sechs noch eine Stunde hatte, war es sehr sehr voll, als ich ankam, war das vom Pen Club veranstaltete „Writers festival – free the world“, ja eine dreisprachige Veranstaltung. So saß das Publikum schon im hinteren Raum und ich habe nur deshalb einen Platz gefunden, weil sich die Freundin einer Dame verspätet hat. Lidio Mosca-Bustamante hab ich gesehen, der mich einem Mann vom Pen vorstellte, dann erzählte Helmuth A. Niederle etwas zu der Veranstaltung, die Gwendoyn Diaz moderierte und teilte deutsche Übersetzungen aus, denn es war eine zweisprachige Lesung, der Autorinnen Reina Roffee, Luisa Valenzuela, Maria Kodama und Alicia Lozameh.
Die Texte wurden zum größten Teil von Erna Pfeiffer übersetzt und von ihr gibts auch eine Anthologie lateinamerikanischer Autorinnen zu politischer Gewalt und Folter, die im Wiener Frauenverlag erschienen ist.
Der erste Text stammte von Alicia Kozameh „Höhenlinien, flüchtig hingeworfen“, die wie ich Wikipedia entnehme, 1953 in Rosario geboren und für ihre literarische Aufarbeitung der Militädiktatur berühmt wurde. So ist der Text auch Ruben Aizcorbe gewidmet, der im Winter 1975 durch die Straßen von Rosario ging und handelt und einigen Frauen im Gefängnis.
Maria Kodoma, die 1945 in Buenos Aires geboren wurde, Assistentin und Ehefrau Jorge Luis Borges war, las die Geschichte von dem Mädchen „Leonor“.
Luisa Valenzuelas Text „Schlüßel“ wurde von Elisabeth Augustin gelesen, da die Autorin noch am Flughafen steckte. Sie wird aber morgen aus ihrem in der Edition Milo erschienen Roman „Morgen“ lesen und hat, von Erna Pfeiffer übersetzt schon einige Bücher bei Milena herausgebracht.
„Straussenbeine“ lag am Büchertisch auf. Das vorgetragene Kapitel war sehr interessant und erzählt die Frauengeschichte in einem sehr frischen Ton, kommt doch eine Ich-Erzählerin vor, die Seminare hält und den Frauen, die dorthin kommen, die Geschichte von Blaubarts Frau, die als junges Mädchen mit ihm verheiratet wurde und den Schlüßelbund mit dem kleinen goldenen Schlüßel bekam, das sie nicht aufsperren soll. Sie tut es trotzdem, findet Blut am Boden und aufgehängte Frauen an der Wand. Dann kam noch Reina Roffe von deren Text ich am wenigsten mitbekommen habe, weil ich die Übersetzung nicht hatte.
Es war aber ein sehr interessanter Abend, mit einer mir bisher unbekannten literarischen Welt, die mir mein intensives Frankfurt Hopping letzte Woche nicht eröffnet hat, weil am blauen Sofa und bei 3Sat nicht sehr viele argentinische Autoren sitzen, zum Glück gibt es aber die Gesellschaft für Literatur und den Standard, der mich auf Maria Kodoma aufmerksam machte.

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